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January 24, 2021

Was uns vorenthalten wurde

 
Im Gegensatz zum vorherigen Post, wird es hier nicht um vermeintlichen "Aberglaube" gehen, sondern um ganz gewöhnlich wissenschaftlich untersuchtes Wissen, das nicht am Rande der geistigen Entwicklung eines jeden Menschen versteckt bleiben sollte, wo es nur mit Glück und Affinität zum Thema überhaupt wird gefunden werden. Eigentlich sollte es sowohl das Verständnis von Spiritualität wie auch die Art wie wir zusammenzuleben wünschen ganz Zentral mitprägen. Leider aber, wie wir schon gesehen haben, hat man schon über Jahrhunderte dieses Wissen systematisch und willentlich vor uns verborgen und es mit künstlichen, unnutzen und irreführenden Konzepten erstetzt. Das grosse Erwachen, von dem die Rede ist, der Beginn des Zeitalters des Wassermans, hat genau mit derartigem Wissen zu tun.

Hier also ein Video, das Menschen noch nie gross mit diesen Themen in Kontakt gekommen sind einen einfacheren Zugang dazu ermöglicht, in dem es diese Themen nicht mit spezifischen Wissen zu erklären versucht, sondern nur eine Auslegeordnung der wissenschaftlich belegbaren Fakten vornimmt. Beginnen tut es, mit dem am Besten wissenschaftlich dokumentierten Fall von Wiedergeburt, um dann weitere Aspekte des Phänomens genannt "Seele" zu beleuchten. Und jede Zuschauer*in und *out wird wahrscheinlich zum Schluss kommen, dass wenn Wiedergeburt wirklich existiert, dies ganz viele Fragen in Bezug auf unsere Spiritualität aufruft. Für mich stellt sich auch die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass so viele Kulturen auf der ganzen Welt an Wiedergeburt und Ahnenkult glauben und sowohl unglaublich viel Wissen darüber sammeln wie auch ihr Glauben damit verknüpfen konnten, wobei wir "westliche Welt" tatsächlich all dieses Wissen in die Tonne geschmissen haben und uns sogar noch für "aufgeklärter" und dadurch für "erhabener" erklärt haben. Die Antwort darauf geht leider schon wieder in den Bereich Verschwörungstheorie...



Michelangelo: “Peccato originale e cacciata dal Paradiso terrestre”


Quelle: “Fall and Expulsion from Garden of Eden” bei Vikimedia




Für mich steht ausser Frage, dass eine Weiterentwicklung des Menschen auf derartigen Pfaden stattfinden wird, als vielmehr auf fremden Planeten, im vermeintlichen Digitalisieren unseres Bewusstseins oder in sonstigen Fantastereien die uns wieder einmal in die komplett falsche Richtung verführen möchten.



Science Of The Soul  ==  Documentary
[1°H. 27’Min.]






Vladimir Kush: “Fiery Dance”


Quelle: vladimirkush.com/fiery-dance




“Fiery Dance” • The fiery blossom flaming like a torch guides us into the depths of time — straight to the fires of pre-historical people. Ritual dancing around the fire should have involved the favor of powerful spirits to ensure good luck in hunting and war. We see the hands of dancers rising upwards like flames, appealing to cosmic forces for help or protection. The magic fiery flower is transforming into a violent red dance. Circular movement symbolizes the motion of constellations around of the sun. The image of fiery dance has something in common with “Dance” - a famous picture of French artist Henri Matisse representing an ecstatic, circular dance of red nudes.




So viel Wissen wartet nur darauf, von uns Menschen geschöpft zu werden...  
 

April 10, 2020

Wir sind der Tempel

 
Fortsetzung von "We Are the Temple"



Dr. Vera Porter spricht im Interview unten über das Aufeinander Zugehen von Klassischer Medizin und "Alternativen Praktiken" (wie z.B. Bioresonanz), die komplementär zueinander zu einem System zusammenwachsen können und wie dies neue Horizonte für die Menschheit öffnen wird. Sie bringt auch ein Zitat (den ich auch schon gebracht hatte, weil er so tiefsinnig ist — besonders wenn man bedenkt wer der Autor war)

“A human being is a part of the whole called by us universe, a part limited in time and space. He experiences himself, his thoughts and feeling as something separated from the rest, a kind of optical delusion of his consciousness. This delusion is a kind of prison for us, restricting us to our personal desires and to affection for a few per sons nearest to us. Our task must be to free ourselves from this prison by widening our circle of compassion to embrace all living creatures and the whole of nature in its beauty.”
Albert Einstein

“Der Mensch ist ein Teil des Ganzen, das wir Universum nennen, ein in Raum und Zeit begrenzter Teil. Er erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als abgetrennt von allem anderen - eine Art optische Täuschung des Bewußtseins. Diese Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis, da sie uns auf unsere eigenen Vorlieben und auf die Zuneigung zu wenigen Nahestehenden beschränkt. Unser Ziel muß es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien, indem wir den Horizont unseres Mitgefühls erweitern, bis er alle lebenden Wesen und die gesamte Natur in all ihrer Schönheit umfaßt.”
Albert Einstein





Bild von Alex Grey




Human Frequency, Energy Healing & 5G  ==  Sarah Westall






Wir sind der Tempel, doch wir sollten dies immer auch mit Bescheidenheit sein.


“Every one who is seriously involved in the pursuit of science becomes convinced that a spirit is manifest in the laws of the Universe a spirit vastly superior to that of man, and one in the face of which we with our modest powers must feel humble.”
Albert Einstein

“Die Wissenschaft erfüllt jeden, der sich ernsthaft mit ihr befasst, mit der Überzeugung, dass sich in den Gesetzen des Universums ein dem menschlichen weit überlegener Geist manifestiert, demgegenüber wir mit unseren bescheidenen Kräften Demut empfinden müssen.”
Albert Einstein



Und dann noch einige Gedanken über Gedanken, Liebe, DNA, Vorfahren, Menschsein u.v.m.

Humanity Ascends  ==  Leigh McCloskey




Und noch was über Kunst und Bewusstsein.


Cosmic Creativity  ==  Alex Grey






“The most important finding of my life is that we live in a loving universe.”

“The most important decision we make is whether we believe we live in a friendly or hostile universe.”
Albert Einstein



“Die wichtigste Erkenntnis meines Lebens ist die, dass wir in einem liebenden Universum leben.”

“Die wichtigste Entscheidung, die wir zu treffen haben, ist, ob wir an ein freundliches oder feindliches Universum glauben wollen.”
Albert Einstein


This is profound.
Love is all.
 
 

March 30, 2020

Holistic view on human condition

 


Der schönste Schmuck? Liebe und Mitgefühl  ==  Dalai Lama




Mehr Zitate vom Dalai Lama
https://www.youtube.com/playlist?list=PLnDHJJhxnunH8OaQOe-voKQoflOkTRD8c




Wir sollten ganzheitlich aufs Menschsein blicken.
Die Menschliche Natur ist mitfühlend.


Seeds of Love & Compassion  ==  Dalai Lama




 
 

February 25, 2020

Guter Mensch, schlechter Mensch

 
Ich finde es wichtig, sich heute die Frage zu stellen, woraus all das "Böse" entspringt, das ganze Chaos das wir auf der Welt erfahren, die Kriege, die Gier, die Egos... Jeder sollte sich Gedanken darüber machen, um sich selbst im Klare werden, wie er dazu steht und wie wenig die meisten von uns damit zu tun haben. Der Mensch ist ein soziales Wesen und nicht von Anbeginn schlecht, einzig durch seine Geburt zur Sünde und dem Bösen ausgesetzt — dies schon seit jeher mein Menschen- und Weltbild.

Theologisch gesehen gibt es klare Erklärungen, wie sie z.B. Armin Risi in seinem Buch "Machtwechsel auf der Erde — Die Pläne der Mächtigen, globale Entscheidungen und die Wendezeit" liefert. Obwohl ich überhaupt nichts für Gott oder eben für Luzifer um die Macht auf Erden kämpfenden himmlischen Heerscharen anzufangen weiss, muss man sich aber bewusst sein, dass heute viele, ja sehr viele Menschen wieder an dieses Weltbild glauben und dass Satanismus aus der selben theologischen jüdisch-christlicher Tradition entsprungen ist. Und Satanismus ist heute ein viel weiter verbreitetes Problem als wir es uns überhaupt vorstellen können. Wenn in Risis Buch einmal der theologische Teil (den er übrigens fachlich äusserst gut ausführt) vorüber ist, dann bin ich mit denen von ihm beschriebenen Sachverhalt des 2. Teils durchaus einverstanden und kann ihm nur beipflichten. Meine Weltanschauung ist auf völlig andere Fundamente basierend, doch die Analyse des Ist-Zustandes ähnelt sich sehr. Und dieser gestörte Ist-Zustand wird inzwischen auch von immer mehr Menschen wahrgenommen, thematisiert und mit möglichen Lösungs- und Heilungsansätze konterkariert.

Was mir Stoner so sympathisch macht, ist unter anderem die Tatsache, dass er seine Sicht auf Aliens revidieren konnte und dem Narrativ nicht mehr glaubt (obwohl er zuvor während Jahrzehnte der Auffassung ausserirdischen Einflusses zugetan war): die Tatsache, die eigenen Überzeugungen korrigieren zu können spricht Bände. Ich selbst glaube nicht an unser heutiges Schicksal beeinflussende Ausserirdische und bin auch der Meinung, dies ist eine rein menschliche Mythologie. Ob es in früheren Zeiten einmal ausserirdischen Kontakt gegeben hat, sei mal dahingestellt: wir alle wissen es nicht definitiv. Doch selbst da bin ich eher dazu geneigt zu glauben, das himmlische Heerscharen und göttliche Erscheinungen eher Zeugnis menschlicher Lebensformen waren, die mit grösster Wahrscheinlichkeit im Besitz inzwischen vergessenen Wissens waren der sie zu hochentwickelter Technologien befähigte.

Wie auch immer: viel mehr als mit einer solchen Weltanschauung kann ich mit dem Menschenbild eines Frank Stoner anfangen, der z.B. sagt, die Unterdrückung von Sexualität und von weiblicher Energie zu sehr vielen Problemen in unserer Gesellschaft führt. Ich bin auch schon seit geraumer Zeit der Meinung, ein Hexenverfolger war vielleicht ein Psychopath, aber ganz sicher und zuallererst war er ein sexuell schwer frustrierter Mensch. Aus dieser Frustration entspringen so viele Fehlverhalten, Neurosen und Psychosen, die so unfassbar viel Leid in die Welt bringen. Und unsere Gesellschaftsordnung setzt dem nicht wirklich viel entgegen um eine Besserung, eine Heilung herbeizuführen — ganz im Gegenteil: Mann und Frau werden weiterhin immer weiter gegeneinander ausgespielt. Ich bin nicht mit allem was Stoner sagt einverstanden, z.B. beim Thema Beschneidung bin ich ganz anderer Meinung: Es ist ja nicht so, dass jegliche von den Religionen vorgegebenen Verhaltensregeln sinnlos oder einzig ideologische begründet waren, viele Alltagsregeln hatten im Gegenteil einen sehr vernünftigen Grund und waren im Sinne des Menschen, seiner Gesundheit und seines Wohlbefindens. Da wäre zum Beispiel der fleischlose Wochentag: eine durchaus vernünftige Regel in einer Zeit von massiven Fleischkonsums. Oder die verschiedenen Regeln des Fastens — Regeln die im übrigen in allen 3 monotheistischen Religionen vorkommen. So war der Brauch der Beschneidung nicht ideologisch begründet und richtete sich nicht gegen die Sexualität (wie es hingegen ganz offensichtlich bei der weiblichen Genitalverstümmelung der Fall ist): Beschneidung wurde aus rein praktischen Gründen eingeführt, hauptsächlich zur Förderung der Hygiene. Streiten liesse es sich aber tatsächlich über das Alter, wann ein Junge am besten beschneidet werden sollte. Ich selbst bin beschnitten und kann mit völliger Sicherheit garantieren, dass meine Fähigkeit Lust zu empfinden nicht im geringsten darunter gelitten hat. Aber egal, diese Differenzen mit Stoner sind nur Details — obwohl es in Deutschland inzwischen sehr wohl zum Politikum geworden ist, die Beschneidung zu bekämpfen: sogar die Regierung Merkel setzt sich dagegen ein. Hier und da sehe ich etwas nicht ganz wie Stoner, doch im Grossen und Ganzen gefällt mir sein Menschenbild sehr und wenn er darüber spricht, dann spricht er mir aus dem Herzen.

Und heute müssen wir uns mit einem kleinen Teil der Weltbevölkerung rumschlagen (Schätzungen gehen von 1% aus), die es geschafft hat, die Macht an sich zu reissen, das Schicksal der Menschheit zu bestimmen und ihr Wille den restlichen 99% der Menschen aufzuzwingen: diese 1% der Leute sind Psychopathen, Narzisse und leiden an schweren egozentrischen Störungen, sie sind nicht in der Lage Empathie zu empfinden und bewegen sich meistens völlig unerkannt unter uns — ja die heutige Gesellschaft honoriert sie sogar noch oft mit Erfolg und hohem gesellschaftlichen Ansehen, anstatt dass wir lernen würden, uns vor diesen Psychopathen zu schützen und es ihnen nicht mehr erlauben würden, die Welt zu zerstören.

Das Modell mit dem 1% wäre auch eine mögliche Erklärung für das letzte Beispiel aus den Andamanen, das Frank Stoner in seinem Video beschreibt: in dem einen Volk das sich aggressiv verhält, geriet irgendwie das friedliche Miteinanderleben aus den Fugen, weil sich eine schwer gestörte Persönlichkeit an der Spitze der Gesellschaftsordnung behauptet hatte (Tatsache die sich wahrscheinlich in Gesellschaften von Naturvölkern äusserst selten vorkommt, da die soziale Ordnung sich durch die Art von Leben und von gegenseitiger Abhängigkeit eher selbst regulieren muss und "Störungen" aus sich selbst heraus eher vermeidet).

Die von Stoner hier ausgeführte "Saharasia These" von James DeMeo, bietet zum Verlust eines Gleichgewichts in der menschlichen Psyche und der Gesellschaft, zum Rauswurf der Menschheit aus dem Paradies eine durchaus interessante mögliche Erklärung. Mit der Zeit ist es klar geworden, dass praktisch alle von den verschiedenen Religionen verbreiteten Parabeln über die Geschichte der Menschheit eine und dieselbe Geschichte erzählen, in verschiedenen Variationen. Und sie scheinen alle verschiedene Elemente gemeinsam zu haben, wie z.B. eine grosse Umwälzung die vor 6000 Jahren in etwa stattgefunden hat und wahrscheinlich eine Sintflut gewesen ist.

Wie auch immer, ich glaube wirklich, jeder sollte sich so seine Gedanken über das Böse machen und realisieren, wie wenig dies Teil unseres Alltags ist, unseres nächsten Umfelds und unserem tiefsten Wesen ist, ganz im Gegensatz zu dem, was man uns Tag für Tag in den Medien vormacht. Hört euch Frank Stoner an: Ich finde diesen Beitrag wirklich inspirierend.


Wie kam das Unheil in die Welt?  ==  Stoner



Ein guter Film zu dieses Thema ist "The house that Jack built" von Lars von Trier: Die Psychopathen und ihr Werk: Er behandelt den Einzelfall Jack und zieht aber eine Linie zu den grossen bösen "Ikonen" der Weltgeschichte, den Menschenfeinden des 20. Jahrhunderts, die allesamt grosse "Künstler" und Erschaffer eines übergeordneten "Gesamtkunstwerk" sein sollen. Tatsächlich verstehen sich die meisten von ihnen in der Tat als Werkzeuge oder Vollstrecker einer "höheren Ordnung", einer Weltanschauung die die Menschheit zu einer ihr überzustülpenden dem göttlichen Willen entsprechenden Vollkommenheit verhelfen. Eine grausame Weltsicht mit einer sehr sehr langen Tradition. Und wie oft haben wir dieses 1% Prozent der Menschheit, das keine Empathie zu fühlen in der Lage ist, die Zügel über das Schicksal des Allgemeinheit überlassen.

Sie sind immer wieder an die Spitze gekommen, immer wieder leiteten sie die Geschicke der Menschheitsgeschichte: wie Geschichte sich zu wiederholen oder in kreisförmigen Wellen zu entfalten scheint, so sind diese Menschen immer wieder in Wellen aufgetreten. Im 20. Jahrhundert fühlten sie sich wieder so sicher und dermassen im Aufwind, sie spürten wie der Zeitgeist eine günstige Lage für sie bereit hielt, dass sie sich getraut haben ins Rampenlicht zu stehen und zu Führer zu werden, denen die Massen folgten. Heute haben sie sich wieder zurückgezogen und unter die normalen Menschen gemischt und getarnt: sie sind nun wieder in Führungspositionen aber agieren aus dem Hintergrund aus Konzerne, Finanz, Politik, Think-Thanks, Lobbying-Gruppen und Medien heraus. Das 21. Jahrhundert hat, nach einer tragischen Zeit von "The Great Dictator" von Charlie Chaplin, wieder mit "High-Rise" von Ben Wheatley begonnen.


The House that Jack built:
möge die Brücke der letzten Szene
auch wirklich unpassierbar bleiben —
wir alle sollten mit dafür sorgen!
 
 

February 12, 2015

Die 'Kleinigkeit' mit den Genen

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gen ad hoc aus einfachen Zutaten der Ursuppe entsteht, liegt bei eins zu zehn hoch tausend!
Prof. Bruno Vollmert, früherer Inhaber des Lehrstuhls für Makromolekulare Chemie der Universität Karlsruhe.


Das ist in etwa die Wahrscheinlichkeit die man hätte, würde man verschiedene elektronische Teile auf den Boden legen, sie von einer Windhose erfassen lassen und daraufhin einen funktionierenden Computer vorfände.
Rolf Froböse




Bild von Nick Brandt

Ist es ein 'Wunder'?
Ist es durch einen 'Willen' entstanden?

Wie auch immer... Jeder Anhänger der "Evolutionstheorie", wie auch ich einer bin und wie es die meisten Menschen in West-Europa sind, sollte hier zumindest so offen sein und die Frage erlauben, ob dies nicht einer der mehreren Gründe sein sollte, weshalb die Sache mit der "Schöpfung" irgendwie nicht gänzlich und nicht zu 100% aus der Welt geschaffen wurde... Oder haben Sie eine bessere Erklärung dafür, wie es nicht nur zu solch einem komplexen Molekül seit schon fast dem Anbeginn des Lebens kommen konnte, sondern auch dafür wie in diesem Molekül eine dermassen unwahrscheinliche Logik, ja wie sie - denkt man die ganze Sache auch schon nur ein bisschen weiter - von einer abstrakten Intelligenzfähigkeit zu zeugen scheint... Oder ist es wirklich wahrscheinlicher, dass es unzählige Versuche zuvor gab, die dann zu der uns bekannten DNA-Doppelhelix geführt haben, und von denen jegliche Spur verloren ging — einmal von der RNA abgesehen? Gibt es von diesen früheren Versuchen durch der Evolution keine Spuren auf unserer Erde, weil sie auf einem anderen Planeten stattfanden? Oder wurde die DNA designt, ist sie das Resultat von intelligentem und abstraktem Denkvermögen? Stand dem Leben, so wie wir es kennen, tatsächlich schon von Anfang an diese unglaubliche Spielwiese zur Verfügung, dieser Baukasten zur Modellierung der Materie bis hin zu einem immer effizienteren Gefäss zur Aufbewahrung und Interaktion zwischen Materie und verschiedenen Formen geistiger Manifestation, vom Mathematiker bis hin zum Wahl und vomm Menschenaffen bis hin zum Mystiker?

Bemerkenswert ist nämlich auch die Tatsache, dass – obwohl wir unsere Gesellschaft schon weitestgehen ganz auf Informationstechnologie ausgerichtet haben – es uns bis heute nicht gelungen ist, einen kompakteren und effizienteren Speichermedium zu entwickeln. Ganz im Gegenteil: Informatik und Gentechnik arbeiten intensiv daran, Verfahren und Standards zur Speicherung von Informationen auf künstlicher DNA zu entwickeln, denn dieser Speichermedium benötigt einen Bruchteil an Platz von allem anderen was sich der Mensch bis heute ausdenken konnte.

DNA ist also entweder von Geschöpfen designt worden, die über weit imposantere geistige Fahigkeiten als unsere Verfügen, oder die Natur ist noch viel viel genialer als wir uns auch nur ansatzmässig vorstellen können. So oder so zeigt die DNA, dass wir bis jetzt erst ein wenig an der Oberfläche dessen gekratzt haben, was ein viel grösseres Bild ausmacht, als wir zu erkennen glauben.

Sollte diese noch unbefriedigend beantwortete Frage nicht aus jedem Darwinisten einen zumindest potentiellen Yogi machen? Oder etwas dazwischen?

 
 

October 25, 2013

does God exist?

 
With the utmost probability.
Mit grösster Wahrscheinlichkeit.


Wie ich zu einer solchen Aussage komme? Ausser durch meinen Glauben, den ich mit Milliarden von Menschen auf dieser Welt zu teilen scheine (obwohl ich zu behaupten wage, dass mein Glaube herzlich wenig mit dem Glauben vieler von ihnen zu tun hat — dies ist aber eine andere Geschichte, die ich entweder später in diesem Post oder ein ander Mal zu benennen versuchen werde), ausser dem Glauben also durch Wissenschaft, Statistik und Wahrscheinlichkeits-Berechnung. Wie das?

Betrachten wir unser Universum, seine Beschaffenheit, die Naturgesetze, unser Planet, unsere Spezies, die Natur, Astro-Physik, eine Blume, einen Sonnenaufgang, das Empfinden von Liebe, der Genuss den uns das Hören von Musik beschert, DNA, Evolution, unsere Fähigkeit sich zu begeistern, unseres wachsende Wissen, usw. usw. Ich könnte hier unendlich weitermachen. Nun sehen wir uns das Universum an, seit dem Beginn der Zeit bis heute, und sehen wir uns unser Leben an. Ist es nicht wunderschön, was für eine Umwelt wir vorgefunden haben, in der wir uns entwickeln konnten? Ist es nicht ein, alles in allem betrachtet, ein wirklich sehr schönes und gastfreundliches Universum, das wir hier haben? So kleine Veränderungen würden schon ausreichen, um aus unserem Planeten oder aus dem ganzen Universum gänzlich lebensfeindliche Orte zu machen, an denen "Chaos" und unwirkliche chemische und physische Prozesse stattfinden. Und dann ist noch das so unvorstellbar winzig kleine Zeitfenster, in dem sich auf diesem Planeten das Leben wie wir es kennen entfalten konnte. Ist das nicht schon an und für sich eine äusserst unwahrscheinliche reihe von Ereignissen, die zu Leben auf unserem Planeten und zur menschlichen Rasse geführt haben? Ich meine doch.

Ich habe schon vor einiger Zeit über solche Gedanken geschrieben, die mir durch den Kopf gingen. Kürzlich aber sah ich wieder einmal Prof. Harald Lesch (den ich schon vor langer Zeit liebend gerne auf dem Sender BR verfolgte, als er bei "Space Night" den Zuschauern zu tiefster Nachtstunde die intelligentesten und manchmal tiefgründigsten Gespräche über Gott und die Welt mit Menschen aus Kirche, Wissenschaft, Raumfahrt, usw. bescherte — für mich: absoluter Kult-Status) der in einer seiner mehreren Sendungen ("Frag den Lesch", "Abernteuer Wissenschaft", ...?) auf ZDF meinte, verschiedene Wissenschaftler hätten folgendes ausgerechnet:
Es sei schon fast unmöglich, dass sich ein Universum ganz zufällig so "schön" und so wenig lebensfeindlich entwickeln würde, wie es das unsere getan hat. Rein statistisch gesehen, läge die statistische Wahrscheinlichkeit eine Universums wie das unsere in einer Grössenordnung die unsere Vorstellungskraft schon sprängen würde. Um genau zu sein, wären rein statisch 1015 Parallel-Universen notwendig, damit das unsere überhaupt in der uns bekannten Form existieren kann. 1015 aus unserer Sicht "weniger gelungene" Universen sind statistisch notwendig, um das "Wunder" unseres Universum und unserer Existenz überhaupt im Bereich des Möglichen stellen zu können.

Heutige Wissenschaftler können natürlich nicht ernsthaft die Existenz Gottes als Teil ihrer wissenschaftlichen Arbeit in Betracht ziehen, ohne am nächsten Tag und für den Rest ihres Lebens arbeitslos oder zumindest mittellos da zu stehen. Ich hingegen kann es und erkenne in dieser statistischen Wahrscheinlichkeits-Rechnung eine indirekte wissenschaftliche Bestätigung meiner Aussagen, wonach eine schöpferische und äusserst kreative und intelligente Kraft mit an der Gestaltung von Universum und Leben teil hatte. Ich komme zu folgender Schlussfolgerung:


  • Variante a)
    ==========
    Es existieren mindestens 1015 Parallel-Universen neben dem uns bekannten
    (womit nota bene die Nicht-Existenz Gottes noch nicht bewiesen wäre)
    oder

  • Variante b)
    ==========
    Die Existenz Gottes mit einer Wahrscheinlichkeit von

    ====================================
    1015 : 1
    ====================================

    bewiesen ist.


Wobei es auch sein könnte, dass wir nur ein kleines Experiment ausserirdischer "Kräfte" sind (so die materialistische Variante), oder Teil des Traums eines Geschöpfs (so die poetischere Variante).

 
Wissenschaft ist eben schon faszinierend...
 
 
 

July 21, 2013

Sunntigs Schoggi

 

Jesus ist Liebe
vieli vieli bunti schoggi
ja genau das wotti
jeder weiss: ohni gahts nöd
au en psychiater
isch er no so blöd




Chocolate Jesus  ==  Tom Waits

Don't go to church on Sunday
Don't get on my knees to pray
Don't memorize the books of the Bible
I got my own special way
Bit I know Jesus loves me
Maybe just a little bit more

I fall on my knees every Sunday
At Zerelda Lee's candy store

Well it's got to be a chocolate Jesus
Make me feel good inside
Got to be a chocolate Jesus
Keep me satisfied

Well I don't want no Anna Zabba
Don't want no Almond Joy
There ain't nothing better
Suitable for this boy
Well it's the only thing
That can pick me up
Better than a cup of gold
See only a chocolate Jesus
Can satisfy my soul

[Solo]
When the weather gets rough
And it's whiskey in the shade
It's best to wrap your savior
Up in cellophane
He flows like the big muddy
But that's ok
Pour him over ice cream
For a nice parfait

Well it's got to be a chocolate Jesus
Good enough for me
Got to be a chocolate Jesus
Good enough for me

Well it's got to be a chocolate Jesus
Make me feel good inside
Got to be a chocolate Jesus
Keep me satisfied


 
 

October 30, 2012

von Ein- und Aus- SICHT

 
Vom Sehen und vom Schauen.
Von der Sicht auf die Dinge, in jeglicher Hinsicht.
Vom Geschenk einer Einsicht, bezüglich Sicht, Sehen und Schauen.
Von einem der vielen vielen Menschen, die uns ein äusserst wertvolles Erben vermacht haben, das viel grösser und bedeutungsvoller ist, als die rein materielle Formel der von ihm synthetisierten Substanz: Ein Ansatz zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen.


So viele grosse Geister, darunter auch viele weltweit anerkannte Wissenschaftler, machen uns immer und immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, das richtige Gleichgewicht im Ungang mit dem Messbaren und dem Unmessbaren zu finden, in der Relevanz die wir diesen Dingen zusprechen.



"Es ist eine weitverbreitete Meinung, das objektive, materielle Weltbild der Naturwissenschaften und die mystisch-religiöse Welterfahrung wuerden sich widersprechen. Das Gegenteil ist wahr. Sie ergänzen sich zu einer umfassenden Einsicht in ein und dieselbe geistig-materielle Wirklichkeit."

Albert Hofmann: In Lob des Schauens, 2002




Bild von Salvador Dalì


 
 

October 26, 2012

Wege zur (Selbst)Erkenntnis

 
Mein Therapeut hatte es einmal ziemlich genau auf den Punkt gebracht: Er sagte, was mir geschehen war, das kannte man typischerweise von Menschen die während einer langen Zeit meditiert hatten. Ja... Was mit mir passierte, was sich in mir aus den Tiefen meiner Psyche wieder ans Tageslicht wagte, das war etwas überwältigendes, etwas grosses, etwas einmaliges, etwas wertvolles.

Mir wurde die Bedeutung der erlebten Epiphanie im selben Augenblick bewusst, in dem ich sie erleben durfte. Nicht umsonst hatte ich der Jungen Dame gesagt, gerade hätte ich die vielleicht wichtigste Nacht meines Lebens erlebt. Leider kam ich nie dazu, ihr die Schönheit dieses Erlebnisses in all seiner Pracht erzählen zu können. Und noch viel mehr, die Schönheit von all dem was daraus resultieren sollte... Diese Freiheit, dieser innere Frieden, diese so genussvoll ertragbare Leichtigkeit des Seins ohne an Tiefgang zu verlieren...!

Leider durfte ich nur während einiger wenigen Tage die Magie und die Power meiner Auferstehung in vollen Zügen geniessen. Dann brachen alle Dämme und mit ihnen so viel Kummer über mich, dass ich zur Zeit gar nicht im Stande bin, dies alles nicht zu verdrängen... So schmerzvoll war das alles, irgendwo in einem Nebel aus Träumen und Albträumen versteckt, in einem Wald der Zeitlosigkeit, in einer Steppe der Trostlosigkeit. Was mir blieb war eine Flut von Bildern, Sätze, Vorwürfe... Alle Interaktionen mit den Ärzten und Pflegern, die ich während dem traumatisierenden Aufenthalt und danach hatte, wirbelten pausenlos durch mein Bewusstsein. Alle Kontakte und Gespräche prasselten ungefiltert und ungeordnet, zusammenhangslos auf mich ein. Monate lang. Gelegentlich sogar noch heute. Die daraus resultierenden Empfindungen, die Albträume, die Bilder: Daran möchte ich mir zur Zeit nicht erinnern, weil mir das Gefühl, die innerliche Gewissheit fehlen, damit umgehen zu können. Aber wie auch immer...

Wie auch immer, ich bin mir bewusst, dass zuvor etwas geschah, was nicht rückgängig gemacht werden kann. Bis heute konnte ich nicht gross von meiner neuen Gestalt profitieren, von meiner neu gewonnenen Fähigkeit zu fliegen — und dies wird so bleiben, bis ich nicht aus dieser Ausnahme-Situation finden werde. Aber ein Schmetterling wird sich nie zurück in eine Raupe verwandeln, ganz unabhängig davon, über wie lange Zeit er nicht zu fliegen in der Lage sein sollte: Sobald sich die Gelegenheit dazu bieten wird, ist der Schmetterling in der Luft und geniesst das Wunder des Lebens und der Natur. Er wird sich an die Zeit als Raupe mit Zärtlichkeit erinnern, eine Zeit lange bevor er zu seiner letztlichen Bestimmung fand und die ihn noch zu einem Insekten wie jedes andere machte, eine Raupe die zuerst nur zu überleben hatte um sich dann verwandeln zu können und zu dem einen ganz bestimmten Falter zu werden, den er nun mal ist.

Mein Therapeut hatte recht, damals. Eine solche Epiphanie ist bekannt von Menschen die über längere Zeit meditieren. Aber eines hatte er vergessen: All die Menschen die plötzlich, in aller ihrer Verzweiflung in eine Kirche strömen und dort zu Gott finden, die den Heiligen Geist erfahren wenn sie sich am tiefsten Punkt ihrer Existenz fühlen und nicht mehr die Kraft haben so weiter zu machen: All die reuigen Missetäter, die sich in reiner Verzweiflung Gott zuwenden, viele dieser Menschen erleben eine ähnliche Epiphanie: ein Gefühl von Vergebung trotz ihrer (für ihr Verständnis) eigentlich unverzeihlichen Taten. Sie fühlen ein erneutes „Recht“ auf ein erfülltes Leben, obwohl sie sich selbst dieses Recht aberkennen würden.

Und dann soll es eben Menschen geben, denen so etwas in Ausnahme-Situationen widerfährt, wie zum Beispiel in einer psychiatrischen Klinik: zu denen gehöre ich. Ich bin der Überzeugung, ein Psychiater sollte unbedingt über Wissen von solchen Vorgängen verfügen. Es kann nicht sein, dass etwas vom tiefgründigsten und folgenschwersten (auf positive Weise) was einem Patienten in seinem Leben widerfährt, zunichte gemacht wird, und dazu noch ausgerechnet von einem "Heiler des Geistes", nur weil dieser kein Verständnis für solche Dinge entwickeln konnte, in der Vergangenheit! Etwas "Positive Psychologie" wäre vielleicht ein erster Schritt, um sich mit derartigen Dinge zu familiarisieren... Aber was weiss denn ich schon?

Mein "Geheimnis", damals?
Mein ganzes "Geheimnis" ist es gewesen, meinen Schmerz über Tage und über viele Nächte hinweg zu erdulden und zu erleben, ihn auszuhalten. Dass ich gut daran täte, meine Schmerzen auszuhalten und zu explorieren, was dabei mit mir geschehen würde, das hatte mir mein Therapeut schon lange zuvor ins Ohr gelegt. Doch zwischen Intellekt und Herzen kann der Weg mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ganz besonders, wenn der Schmerz den man auszuhalten hat so gross ist, dass man denkt daran zu ersticken, darin zu ertrinken. So etwas kann man nicht so zwischendurch machen, während man arbeitet und dazu noch ein Doppel-Leben führt. Alles hat seine Zeit.

Meine Zeit war zu Beginn von 2008 gekommen. Leider wollten mir einige Ärzte partout nicht glauben und so wurde das grosse Ausbreiten der Flügel und das Auskosten der neu erworbenen Flugkünste um mehrere Jahre verschoben. Verschoben ist aber nicht aufgehoben. Ein Schmetterling wird nie mehr zu einer Raupe, denn er hat seine Bestimmung erfüllt.


Meine Bestimmung?
Unter anderem vielleicht „To make love to the angels of light“.
Die Idee gefällt mir sehr.



Bild von Ljiljana Bursac
 




Vipassana Meditation

Das Video über eine Gefängnis-Direktorin in Indien, dem Gründer von Vipassana, die unglaubliche Kraft der Meditation und seiner Methode zeigt genau die Metamorphose von schwerst kriminellen Verbrechern, vom Schicksal gepeinigte, anscheinend zur Hoffnungslosigkeit verdammte Menschen, die wie aus Zauberhand aus dem Rad der Gewalt und der Verzweiflung einen Weg zurück ins Leben finden. Es ist das Zeugnis einer mächtigen Kraft, der es selbst im unwahrscheinlichsten Umfeld gelingt einen kleinen Funken in von Dunkelheit überströmte Herzen zu zünden, dort ein die Finsternis vertreibendes Licht ins Leben zu rufen.

Genauso wie es mir geschah, werden diese Herzen nie mehr zu Raupen werden. Doch eine Garantie, dass sie es schaffen werden, sich in die Lüfte ihrer Selbsterkenntnis zu bringen, gibt es nicht. Im schlimmsten Fall, wird die erlebte Episode eine blasse Erinnerung in der Vergangenheit bleiben und die unheilvolle Kraft der Gewohnheit wird sie zurück in das Karussell der ewigen Enttäuschung bringen. Die meisten von ihnen werden aber die Kraft des Erlebten nicht vergessen können und sich mehr von diesem Segen wünschen, der eigentlich so viel einfacher zu erlangen ist, als alles was sie zuvor versucht hatten und was sie darüber hinaus auch noch in so viel Leid gestürzt hatte. Sie werden es nicht vergessen und dankbar ihre Erlösung annehmen. Ein wahrlich beeindruckendes Dokument...


Doing Time Doing Vipassana   ==  Transformation of notorious Tihar Prison into oasis of peace




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Websites
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Vipassana Schweiz   —   vipassana-meditation.ch

International Organisation   —   www.dhamma.org


 
 

September 21, 2012

von der Liebe (nicht von Romantik!)

 
Der Titel dieses Posts mag auf den ersten Blick als Provokant erscheinen, damit sollen aber folgenschwere Unklarheiten und Verwechslungen zum Ausdruck gebracht werden, welche in unserer westlichen Kultur praktisch überall für einen Mangel an Bewusstsein und Feingefühl sorgen. Während der letzten 4 Jahre habe ich in meinen beiden Blogs hunderte von Malen vom Wort LIEBE Gebrauch gemacht und habe, hin und wieder, versucht darzustellen was ich damit überhaupt meine, wovon da immer die Rede gewesen ist.

Zum Beispiel habe ich von dieser Art von Liebe geschrieben, die über die elterliche Liebe hinaus geht. Ich habe von Nächstenliebe geschrieben, von Seelen-Verwandtschaft, usw.

Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff LIEBE in unserer Gesellschaft stark gewandelt. Im Mittelalter meinte jemand etwas anderes mit diesem Wort als wir das heute tun. Noch nie hat man mit diesem Begriff so sehr die Idee einer romantischen Liebe assoziiert wie wir es heute tun. Noch nie verstand man unter diesem Begriff derart viele leidenschaftliche Gefühle. Noch nie verstand man damit so viele Gefühle im Allgemeinen. Es ist nicht lange her, war die Union zwischen Mann und Frau nicht unbedingt auf ein Konzept idealisierter Liebe basierend, sondern viel mehr auf ganz konkrete alltägliche Bedürfnisse zugeschnitten, der Lösung von Grund-Bedürfnissen zugeschnitten.

In vielen Ländern kennt man heute noch arrangierte Heiraten, bei denen eine Unzahl von Aspekten mit eine wichtige Rolle spielen: Das Erhalten von Gütern und Besitz innerhalb einer Blutlinie, das optimieren der finanziellen Lage einer oder beider Familien, die Sicherstellung von Mitteln während der späten Jahren der Eltern der verheirateten Paares, usw.

Die moderne Unterhaltungs-Industrie hat in sehr sehr starkem Ausmass dazu beigetragen, dass wir heute unter dem Begriff der LIEBE ziemlich unmittelbar an eine idealisierte, romantische und leidenschaftliche Union eines Mannes und einer Frau denken.

Tatsache ist, dass einem Buddhisten eine ganze Anzahl von Wörtern zu Verfügung stehen, um das von mir angesprochene Gefühl zu beschreiben. Zuerst einmal assoziiert ein Mensch aus einem buddhistischen Land (vielleicht noch) nicht das Selbe mit dem Wort Liebe wie wir es tun. Aber viel wichtiger ist, dass ein Buddhist eher zuerst an Gefühle denkt, die dem nahe kommen was ich unter dem Begriff Liebe andeutete. Für ein Buddhist ist Liebe eine Art „Oberbegriff“ für all die positiven Empfindungen die ein Mensch erfährt, wenn er ein offenes Herz hat und dabei Freude empfindet.

Um genau diese Art möglicher Missverständnisse zu vermeiden begann man damit, in der Übersetzung buddhistischer Schriften das Gefühl, dass durch das Praktizieren von Meditation erreicht wird, nicht das Wort LIEBE zu gebrauchen sondern vielmehr GÜTE oder MITGEFÜHL.

Diese Begriffe können uns viel besser vermitteln, was alles LIEBE sein mag, wenn davon die Rede in meinen Blogs ist. Ich denke es ist wirklich wichtig und auch höchste Zeit dafür, dass wir in unserer Kultur wieder etwas mehr Gespür für diese Dimensionen des menschlichen Wesen zu entwickeln beginnen. Es ist langsam fast von Nöten, dass wir wieder einen Zugang zu diesen unermesslich reichen Universen in unserer Seele suchen, Orte von solch unwahrscheinlicher Schönheit und Fülle, Orte der Freude und der Ruhe, zu denen wir langsam aber sicher jeglichen Bezug am verlieren sind.

Ich möchte mir keine Welt vorstellen müssen, in der die menschliche Rasse nicht mehr zu dem finden kann, was eben den Menschen zu dem gemacht haben, was er ist. Denn das Unwahrscheinliche und so Wunderbare am Menschen, das was ihn auf dieser Welt so einzigartig macht, ist nicht sein grosses Gehirn und die Art wie der damit umzugehen gelernt hat (obwohl unser Gehirn das komplexeste Gebilde im Universum zu sein scheint und sein Potenzial eigentlich so etwas wie ein Wunder ist), sondern vielmehr sein Gefühl der LIEBE, die er dank seinem Gehirn nun sogar bewusst wahrnehmen konnte und der Aussenwelt mitteilen.

Ich habe oft diese Art der LIEBE angesprochen. Auch als ich der Jungen Dame sagte, dass meine Gefühle für sie natürlich auch leidenschaftlicher Natur seien, es aber dazu erst in einem zweiten Schritt gekommen war, nach dem ich mir meiner Gefühlen von GÜTE und MITGEFÜHL bewusst geworden war. Sie verstand unmittelbar wovon ich da gerade schwafelte.

Leider versteht aber der Zeitgenosse in unserer Gesellschaft immer weniger seine eigenen Gefühle und strebt gar nicht mehr bewusst nach GÜTE und MITGEFÜHL, weil er es im Alltag von niemandem gelernt hat. Vielleicht hat er davon gehört, hin und wieder im Zusammenhang mit Religion, doch weil diese immer mehr aus unserem Alltag verschwindet, verlieren wir auch die Notion von Wichtigkeit in Bezug zu diesen Gefühlen. Im gesellschaftlichen Alltag ist etwas in diese Richtung nicht erforderlich — genügend oft und leider immer öfters kann es sogar von grossem Nachteil sein, wenn man sich beim täglich neuen Kampf um Behauptung und um einem Platz in der Gladiatoren-Arena von derartigem „Ballast“ selbst verhindert.

Was wir lernen ist, dass mit etwas Glück die Begegnung mit einem anderen Menschen in Liebe münden kann. Junge Leute haben schon hier die erste Schwierigkeiten, wenn sie Liebe und sexuelles Verlangen nicht zu unterscheiden wissen. Wir lernen, dass eine Liebe mit sehr sehr viel Glück ein Leben lang halten wird (im Bereich weniger Prozente gegenüber der Anzahl von Paaren), und dass aus dieser Liebe Nachkommen auf die Welt gebracht werden. Sehr oft sind wir der Meinung (auch weil es uns Tag für Tag vorgespielt und vorgeführt wird), dass wir uns an dieser Liebe sehr wohl erfreuen können und dass wir sie dankbar und mit voller Sehnsucht „konsumieren“, dass aber meistens zur Liebe auch eine ganze Ladung schmerzlicher Empfindungen und Gefühlen dazu zu gehören scheinen. Wir denken es sei ganz normal, wenn wir all die ungelösten Problemen, die jeder Mensch mit seinen Eltern erlebte, die ihm diese in deren Beziehung vorgelebt hatten, die er mit sich selbst hat unausweichlich zum Konflikt führen werden, in den sogenannten Liebes-Beziehungen die wir im Laufe eines Lebens eingehen werden. Wir denken, es gehöre zur Liebe dazu, wenn diese in der grössten Mehrheit der Fälle in Schmerz und Konflikt endet.

Ich denke, ein wichtiger Grund für so viele Probleme welche bei unserem Umgang mit „Liebe“ zu beobachten sind, entspringen der Tatsache, dass in unserer Gesellschaft Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen LIEBE, GÜTE und MITGEFÜHL eine immer kleinere Rolle spielen, dass wir uns mit diesen Aspekten des Lebens nicht mehr auseinandersetzen, zum Beispiel im Rahmen der Familie oder der Erziehung.


"Book of Books" von Vladimir Kush

Book of Books
Symbol of divine revelation. On the Greek mosaic of XI century is represented Christ, holding in hands the Bible. As asserts Borges (Jorge Luis Borges. Letters of God) any book is a ramified labyrinth and, going on it, it is always possible to encounter the Book of the Books. Translucent, nacreous colors emphasize virgin purity of image of Mary holding baby Jesus, wings of the butterfly behind her personify the soul aspiring to the blue skies. Symbolism of the picture where the figure of Virgin Mary seemingly merges with the Book of Books, associates with figurativeness of the fresco "Annunciation"pictured by Italian master of Early Renaissance Fra Angelico. It represents Archangel Gabriel appearing before Maria as she was absorbed in reading the Bible - the passage in the Book of Isaiah, where was spoken about the virgin who will give birth to the son.



Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie ich einmal jemand sagen hörte, Liebe sei bloss die Aneinander-Reihung einiger kurzen Momenten der Verliebtheit und Freude, ein kurzer Augenblick des Zaubers und der Illusion. Wenn wir wirklich unsere Nachkommen mit dieser Notion von „Liebe“ erziehen, dann müssen wir uns aber nicht wundern, wenn die menschliche Rasse über kurz oder lang dazu verdammt ist, in Sodoma und Gomorrha zu enden, sich in die Luft zu jagen, oder ganz einfach vor dem Fernseher dahinvegetierend zu enden. Unser Gehirn ist viel zu kraftvoll, um für eine derart abgestumpfte Gefühls-Welt noch problemlos funktionieren zu können. Solch machtvolle Kraft im Dienste solch unausgereifter Bedürfnisse? Das kann nicht gut gehn!

„Ich liebe dich“ oder „Ich liebe das“ ist so viel viel weniger als LIEBE, denn diese kennt keine Abhängigkeit vom geliebtem Objekt und sie kennt keinen Eigen-Nutzen. Weshalb ist es für uns heute gesellschaftlich so schwierig geworden, uns der Exploration dieses Pfads zu widmen und unseren Kindern das unbezahlbare Geschenk der dabei gewonnenen Erkenntnissen zu machen?




Denkanstoss zu diesem und anderen Posts
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"Buddha und die Wissenschaft vom Glück"
von Yongey Mingyur Rinpoche, erschienen bei Goldmann Arkana.
 
 

August 13, 2012

to guide him

 
Ich habe nie an einen Gott geglaubt, den ich hätte "Wieso?* fragen, den ich hätte für grausam oder sadistisch, aber auch nicht für liebwollend und schlussendlich gerecht halten können. Wie es Nick Cave so schön sagt, ich habe nie an einen in das Geschehen eingreifenden Gott geglaubt. Doch ich habe mich nie von Gott verlassen gefühlt. Ich hatte in meinem Leben das Glück, nie mein Ur-Vertrauen verloren zu haben. Bei aller möglichen menschlichen Mysere hatte ich irgendwie immer das Gefühl, teil eines Stroms zu sein, mit dem Fluss der Dinge zu gehen. Ich hatte immer ein Herz erwärmendes Gefühl einer leichten Strömung, die mich teilweise mitträgt. Nennt man dieses Gefühl Freude, Liebe, Glaube? Ich weiss es nicht... Ich weiss aber, dass es mich schon ein Leben lang begleitet und zum Glück niemals ganz verlassen hat, selbst in den allerschlimmsten Zeiten. Etwas, weit über den Instinkt hinaus, etwas Geistiges, Mystisches. Diese Strömung: Manchmal zwang sie mich, gegen einer viel grösseren Strömung zu schwimmen, die so viele Menschen um mir herum zu folgen schienen. Manchal fühlte es sich auch kurz so an, als würde ich immer im Kreise schwimmen, in einer riesigen Schüssel voller Joghurt. Aber am Schluss fühlte es sich immer richtig an, wie schwierig es auch sein mochte. Am Schluss hatte ich immer das Gefühl, es gäbe was grösseres als mich und meine Probleme. Und ich hatte das Gefühl, das Vermächtnis der Zeiten würde mir schlussendlich den Weg weisen. Denn am Ende, sind wir nichts als ein Sandkorn in einem Ozean der Zeit. Und dieser Ozean hält wahrscheinlich etwas für uns bereit, dass wir uns noch gar nicht zu vorstellen in der Lage sind.




Listening Wind  ==  Talking Heads
Produced by Brian Eno


Mojique sees his village from a nearby hill
Mojique thinks of days before Americans came
He sees the foreigners in growing numbers
He sees the foreigners in fancy houses
He thinks of days that he can still remember...now.

Mojique holds a package in his quivering hands
Mojique sends the package to the American man
Softly he glides along the streets and alleys
Up comes the wind that makes them run for cover
He feels the time is surely now or never...more.

The wind in my heart
The wind in my heart
The dust in my head
The dust in my head
The wind in my heart
The wind in my heart
(Come to) Drive them away
Drive them away.u
Mojique buys equipment in the market place
Mojique plants devices in the free trade zone
He feels the wind is lifting up his people
He calls the wind to guide him on his mission
He knows his friend the wind is always standing...by.

Mojique smells the wind that comes from far away
Mojique waits for news in a quiet place
He feels the presence of the wind around him
He feels the power of the past behind him
He has the knowledge of the wind to guide him...on.

The wind in my heart
The wind in my heart
The dust in my head
The dust in my head
The wind in my heart
The wind in my heart
(Come to) Drive them away
Drive them away.


 
 

July 12, 2012

LET IT SHINE

 
An untested hypothesis suggesting that the processes in our brains by which we are able to experience the sensation of being in love is the same that caused the "Big Bang" that led to the birth of the accelerating universe.

What a wonderful and powerful thought!


What Is The Light / The Observer  ==  The Flaming Lips

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?

Cause if it's natural
Something glowing from inside
Shining all around you
It's potential has arrived

Looking into space, it surrounds you
Love is the place that you're drawn to
Looking into space, it surrounds you
Love is the face that you're drawn to

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?


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Heilige Dreifaltigkeit

 
Schon mal habe ich die von der katholischen Kirche eingeführte "Heilige Dreifaltigkeit" als viel zu abstrakt kritisiert, um zum Beispiel einem jugendlichen einen Zugang zu ermöglichen. In der Zwischenzeit habe ich sogar einen katholischen Geistlichen sagen hören, der Kirche sei im Laufe der Zeit der Heilige Geist so ziemlich gänzlich verloren gegangen.

Über Jesus Christus habe ich eh meine ganz persönliche Meinung. Die Kirche erzählt uns, er sei stellvertretend für uns alle am Kreuz gestorben: Genau diese Stellvertretungs-Funktion zweifle ich sehr stark an.

Jesus spricht zu ihm
Ich bin der Weg,
die Wahrheit
und das Leben.
Niemand kommt zum Vater
denn durch mich.
Johannes 14,6

Das Jesus damit nicht an die Bischöfe, Kardinäle und Päpste gedacht haben wird, die nochmals stellvertretend den Anspruch auf den "einzigen Weg" zum Vater erhoben, ist für mich seit meiner Kindheit offensichtlich.

Was wäre aber, wenn Jesus mit diesen Worten (und ganz besonders mit "mich") nicht seine Person sondern viel mehr seine Taten gemeint haben sollte? Was, wenn er nicht den Anspruch auf Stellvertretung erhoben hätte, sondern nur den des Vorbilds?

Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass Jesus uns Menschen — für die er eine unglaublich tief empfundene Liebe verspürte — lediglich den Weg zur Erleuchtung zeigen wollte, den goldenen Pfad, den jeder für sich begehen kann. Ich kann mir nicht einen Jesus vorstellen der die Überzeugung trug, durch sein Erscheinen auf Erden sei jetzt nun alles gut, der Weg zu Gott sei (erst ab nun) für immer begehbar. Nein... Viel mehr stelle ich mir einen Jesus vor, der seinen Mitmenschen mitteilen möchte, wie sie zur Glückseligkeit gelangen können, in dem sie ihr Herz öffnen und der Liebe Raum und Aufmerksamkeit schenken. Erst dann, einzig auf diesem Pfade, ist es Möglich zum Vater zu gelangen. Und deshalb kommt niemand zum Vater, denn durch ihn.

Vielleicht ist Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben, doch nicht um uns von all unseren Sünden zu erlösen. Viel mehr ist er für uns am Kreuz gestorben um uns zu zeigen wie es sein könnte: "Seht ihr? Selbst am Kreuz wünsche ich mir nicht den Tod meiner Kreuziger, selbst am Kreuz ist meine Liebe genügend gross um nicht an Rache oder Gewalt zu denken! Folgt meinem Beispiel und ihr werdet Gott kennenlernen..."

Es ist überliefert, wie Jesus am Kreuz noch von Zweifel heimgesucht wurde. Ich aber verstehe diese Stelle in etwa so: Jesus stellte zu diesem Zeitpunkt nicht seinen Vater und den eigenen Glaube in Frage, sondern hinterfragte vielmehr die Tatsache, dass für dieses eine Mal der Weg der Gewaltlosigkeit und der Liebe nicht siegen durfte und von der Gewalt vernichtet wurde. Ich glaube, Jesus fragte sich und fragte den Herrn, weshalb er nicht seinen Mitmenschen den letzten Beweis liefern durfte, dass Liebe immer zum Sieg führen wird. Ich glaube, Jesus war in diesem Moment masslos davon enttäuscht, nicht das positive Beispiel und Vorbild (bis hin zu einem Leben in Fülle) zu sein dürfen, wozu er sich bestimmt fühlte.


Natürlich kann der Glaube an Jesus die Erlösung bringen, doch kaum weil er sie stellvertretend für den Gläubigen erlangte.



Autor unbekannt

Jesus wird wohl kaum, zusammen mit Markt-Forschern, sein Image und seine "Karriere" hin zum Christus vorbereitet haben, oder? Dies ist natürlich meine ganz persönliche Meinung.



Zu Beginn dieses Posts dachte ich aber eigentlich an was ganz anderes: Die Heilige Dreifaltigkeit. Von meinem Grossvater und meinen Eltern habe ich eine andere Art von Dreifaltigkeit kennengelernt, die mir schon in jungen Jahren viel mehr zu übermitteln vermag als der abstrakte Konstrukt der Kirche.

Sie erzählten mir nämlich, es gäbe drei grundsätzliche Wesensarten:
  • materiell
  • intellektuell
  • spirituell

Jeder Mensch sei, in seinem Wesen, eher das eine oder das andere dieser 3. Und dazu kommt, dass natürlich jeder Mensch all diese 3 Wesenszüge in sich birgt, wobei sich jedes anders stark und ausgeprägt entwickelt.

Dies halte ich für eine viel praktikablere Art der Heiligen Dreifaltigkeit, wo jeder Mensch, um im Einklang mit sich selbst und der Schöpfung zu kommen einen Gleichgewicht zwischen den 3 Ebenen zu erreichen versucht. Sollte es ihm gelingen, alle 3 hin zur Vollendung zu entwickeln, dann würde er die Erleuchtung erlangen.


Zugegeben: "Vater, Sohn und Heilige Geist" stehen, wenn es einem erklärt wird, für "Geist, Körper und Seele", was natürlich eine wiederum für "materiell, intelektuell und spirituell" steht. Von Vorteil finde ich sogar, dass bei der Christlichen Dreifaltigkeit die Seele nicht nur im Menschen innewohnt, sondern eine Verbindung zum Kosmos darstellt, was im Modell meiner Eltern fehlte. Dennoch finde ich es schade, dass ich diese Ähnlichkeit, dieses "Geist, Körper und Seele" erst viel später, als erwachsener Mensch mitbekommen hatte, und nicht viel früher. Aber mein Problem ist vielleicht viel mehr, dass ich mich nie richtig mit dem Christilichen Narrativ auseinandersetzen konnte, da er mir schon aus frühester Jugend märchenhaft erschien und mir die Geschichte als historische Wahrheit übermittelt wurde, womit sich mir die gesamte Weisheit und Wahrheit, die in dieser Geschichte eingeflochten ist, über Jahrzehnte entzogen hat. Leider.



Unsere westliche Welt ist sehr stark vom Materiellen und Intellektuellen geprägt, wobei das Spirituelle zur heutigen Zeit so ziemlich verkümmert zu sein scheint. Dafür haben wir, wie es ganz offensichtlich zu beobachten ist, wirklich unglaubliche Errungenschaften auf materieller und intellektueller Ebene vollbracht, dank unserer wissenschaftlichen Weltanschauung. Wahrscheinlich hat der "weisse Mensch" schon seit Jahr Tausenden seine Liebe Mühe mit dem Spirituellen, was sich zum Beispiel recht offenkundig in dem veranschaulichen lässt, was aus Jesus Botschaft gemacht wurde in den 2000 Jahren danach, was im Namen seines Vermächtnisses alles angestellt wurde.

Es gefällt mir zu denken, zu hoffen, dass sich der Mensch vielleicht auf der Schwelle in ein neues Zeitalter befinden könnte, in dem wir die schon gemachten Errungenschaften auf eine Art werden verwalten können, die uns auch das Ausleben unserer Spiritualität im Alltag erlauben wird. Es gefällt mir zu denken, dass in vielleicht 10 oder 20 Generationen, die Menschen auf dieser unseren und Gottes Erde etwas mehr Gleichgewicht gefunden haben werden. Nicht, dass er die Erleuchtung wird erlangt haben, aber vielleicht auch nicht mehr so weit davon entfernt...

Aber wer weiss das schon so genau?
 
 

June 10, 2012

zu 75% unverstanden

 
Es ist schon verblüffend... Ich hatte immer etwas Mühe mit der Idee, das Universum würde eine Zeit lang expandieren um dann wieder in sich zusammen zu fallen. Irgendwie, instinktiv, konnte ich dieses Konzept nicht nachvollziehen. Inzwischen ist man aber zur Ansicht gekommen, dass sich das Universum nicht wieder kontrahieren, sondern viel mehr immer weiter expandieren wird und dies mit einer immer grösseren Geschwindigkeit. Verblüffend ist für mich die Entdeckung gewesen, wie man zuerst zu der einen und dann zu der anderen Theorie gekommen ist: Dies habe ich bei einer Nano Spezial-Sendung auf 3Sat mitbekommen.

Zum Konzept des irgendwann sich wieder kontrahierenden Universum war man nicht etwa durch Beobachtungen gelangt, sondern viel mehr weil jegliche Logik und Berechnung der uns bis dahin bekannten Phenomänen zu diesem einzigen Schluss bringen würde. Die Energie, welche die Ausdehnung verursachen musste, wäre irgendwann ausgeschöpft und die Gravitation musste die Himmelskörper wieder zusammen bringen.

Nun stellt sich aber heraus, dass a) die Galaxien eigentlich gar nicht zusammenhalten dürften und an ihren äusseren Ränden beginnend auseinander fliegen müssten, ausserdem dass b) je schneller die Quasare auseinander fliegen je weiter sie sich von uns befinden (hier wird immer das Beispiel der Punkte auf einem elastischen Band gebracht, das ausgedehnt wird). Diese beide Tatsachen bringen die Wissenschaftler zum Schluss, dass 75% des Universums sich nicht nach den natur-wissenschaftlichen Gesetzen verhalten, die wir kennen. Es müssen also dunkle Materie und dunkle Energie mit im Spiel sein: Alle Berechnungen deuten darauf hin. Was ich gar nicht bestreiten will (wie käme ich auch auf eine solche Idee!).


Dennoch gibt es Wissenschaftler welche genau dies tun. Man bringt das Beispiel der Planeten-Beobachtung in früheren Zeiten: Diese bewegten sich am Himmel vor- und zeitweise auch rückwärts. Heute wissen wir, dass dieses Phenomän einzig durch die Tatsache verursacht wird, dass sich auch unser Beobachtungs-Posten auf einer Reise befindet und somit die Planeten in iherer Umlaufbahn überholen oder von ihnen überholt werden kann. Dies ergibt die Illusion von sich rückwärts bewegenden Himmelskörper in unserem Solar-System. Weil man früher nichts von der Umlaufbahn der Erde wusste, versuchte man das bizarre Ballet der Planeten mit ihnen angedichtete Schlaufen zu erklären und, je mehr Ausnahmen zur Regel entdeckt wurden, desto mehr Schlaufen mussten für die Erklärung der Tatsachen herhalten. Heute gibt es also Wissenschaftler die Behaupten, es sei unwahrscheinlich dass das Universum dermassen viele Modelle benötigt um dargestellt zu werden. Sie sagen, irgendwo müsse uns etwas grundlegendes entgehen. Und, um das Universum zu unseren Beschreibungen kompatibel zu machen, seien wir zur Zeit gezwungen, die Beschreibungen immer komplexer zu machen. In etwas so wie man früher den Planeten hübsche kleine Schleifen auf ihren Laufbahnen andichtete.

Diese Idee scheint mir gar nicht so verrückt zu sein, obwohl sich der aller grösste Teil der Wissenschaft gar weigert, diese Hypothese in Erwägung zu ziehen. Hat aber nicht der liebe Kepeler die genau selbe Erfahrung gemacht? War es nicht oft eine Frage des Glaubens?


Siehe auch den Post "Der Blick durchs Teleskop"


Bei beiden Theorien (das sich wieder kontrahierende oder sich stetig ausdehnende Universum) kam mir immer eine Frage in den Sinn: Wo ist das Zentrum des Universums? Wo hat der Big-Bang stattgefunden? Und noch viel mehr beim heutigen Stand der Kenntnis und der Idee eines stehts expandierenden Kosmos bin ich der Meinung, dass in Theorie doch Unterschiede in den verschiedenen Geschwindigkeiten der Expansion messbar sein sollten, je nach Position der Sterne im All... Ich meine: Wenn wirklich alle Quasare um uns herum genau die selbe Beschleuningung in allen Himmelsrichtugen aufweisen, müsste man ja fast von der Tatsache ausgehen, dass wir uns im Zentrum des Universums befinden. Ist es nicht so, dass wenn die Beschleunigung mit der Entfernung zunimmt, dann müsste diese Entfernung in Relation zu dem Ursprung der Bewegung stehen und nicht zum Beobachtungs-Posten, oder? Bin ich völlig auf dem Holz-Weg? Ich freue mich, irgendwann endlich eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.



Diese Welt ist so schwierig zu verstehen...!
So unglaublich es scheinen mag: Liebe kann uns dabei helfen. Doch dies ist, vielleicht, eine andere Geschichte.


Bild von Antoine de Saint-Exupéry



Wie auch immer: Ich finde diese Auseinandersetzung unglaublich faszinierend und spannend, ausserdem werfe ich den Wissenschaftlern überhaupt nichts vor, denn sie handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Natürlich tun dies auch alle Ökonomen und die meisten Politiker, der Unterschied dabei ist aber, dass die Fehl-Einschätzungen in Ökonomie- Wirtschafts- und Währungs-Fragen uns alle direkt betreffen, denn sie definieren das uns alle umfassende Experiment, das wir gerade an unserer Gesellschaft und Zivilisation am durchführen sind. Ohne Back-Up, ohne Ausweich-Möglichkeit.


Dagegen ist jegliches in der Dunkelheit Tappen der Astro-Physik ein für die Menschheit spannendes Lösen eines Krezwort-Rätsels. Eines, dass uns aber viele neue Technologien und Erkenntnisse beschert, ja sogar unser Weltbild mehrmals zu verändern vermag.


Nicht desto trotz könnte es also möglich sein, dass nicht nur in der Wirtschaft sondern auch in der modernen Astro-Physik kein Pfad bereit stünde, den wir einfach beschreiten können. Auch bei der Erforschung des Universums könnte es nun womöglich erst wieder zu einem grossen Schritt vorwärts kommen, wenn ein absolutes Ausnahme-Genie des Kalibers eines Einsteins uns den Weg dorthin weist. Mit, vielleicht, all den Implikationen eines weiteren, riesigen Technologie-Schubs. Aber dies kann zur jetzigen Zeit noch niemand genau voraussagen. Ich lasse mich gerne überraschen und hoffe, dies noch zu meiner Lebzeit erleben zu dürfen.
 
 

May 3, 2012

eine einzige Lampe


Oder nimm die Dunkelheit, die sich über Tausende von Zeitaltern angesammelt hat — ihre geballte Finsternis wird durch eine einzige Lampe vertrieben.

Essenzielle Mahamudra-Unterweisungen am Ganges


Bild von George Lourakes



Text aus dem Buch von Yongey Mingyur Rinpoche "Buddha und die Wissenschaft vom Glück", bei Goldmann Arkana erschienen


September 14, 2011

der Blick durchs Teleskop

 
Ich habe grösste Achtung vor Menschen die, sowohl in der Vergangenheit wie auch heute, die Welt und den Himmel beobachten, ihre Beobachtungen dokumentieren und daraus dann, mit Hilfe der Mathematik, auf Gesetzmässigkeiten schliessen können. Oder mit Chemie und viele andere Wissenschaften. Ich achte sie weil mir eine solche Gabe (ganz besonders Mathematik) sowas von fern liegt und ich, dennoch, grösstes Interesse an ihre Entdeckungen habe und selbst auch verstehen möchte, weshalb das Universum so ist wie es nun mal zu sein scheint. Ich bewundere mit welcher Hingabe und Beharrlichkeit manche Wissenschaftler ihrer Berufung nachgegangen sind und es heute noch tun. So bedarf es der Arbeit vieler Menschen über viele Jahrhunderte um an die heute bekannten physischen und chemischen Verhaltensweisen im Universum gelangen zu können. Es war zum Beispiel schon eine riesige Aufgabe zu verstehen und zu beweisen, dass sich die verschiedenen Himmelskörper nicht in Kreisen sondern vielmehr in Ellipsen bewegen. Wir alle kennen grob was für Schwierigkeiten auf einem zukommen konnten, wenn man behauptete die Erde sei nicht das Zentrum des Universums. Und auch das Verständnis für die Schwerkraft so wie dessen Berechnung blieben für lange Zeit in einer Blackbox versteckt. So ist jede wissenschaftliche Entdeckung eine Geschichte für sich, oft mit dem ganzen Leben eines oder mehreren Menschen verbunden. Heute haben wir das Glück, dieses Wissen mit auf den Weg zu bekommen und all diese Wahrheiten eigentlich für selbstverständlich betrachten zu können. Dies war aber durchaus nicht immer der Fall.

Galileo Galilei wurde ja genau, zusammen mit einigen anderen Wissenschaftler seiner Zeit durch seine Entdeckung — die Erde würde um die Sonne kreisen und nicht umgekehrt — mit dem Weltbild der damaligen Zeit konfrontiert, sowie mit Vorurteil, Konditionierung, Ablehnung bis hin zur Bedrohung von Leib und Seele. Bevor der Durchbruch gelingen sollte, musste er mir Repression und Isolierung fertig werden. Dennoch liess er nicht von seinem Weg, denn er hatte eine nicht widerlegbare Wahrheit entdeckt und keine Behauptung auf der Welt konnte diese aus der Welt schaffen.


Galileo stand in Kontakt mit Kepler, dem er einmal schrieb
Die führenden Professoren der Universität wollen nicht einmal durch das Teleskop hindurch blicken, obwohl ich sie tausende Male darum gebeten habe. Ich wünschte Ihr wärt hier, damit wir zusammen darüber herzlich lachen könnten.


Heute können wir es uns leisten, über all die Menschen zu schmunzeln, die damals die Wahrheit einfach nicht akzeptieren konnten, weil sie ihr Weltbild zu sehr auf den Kopf stellte. In Bezug auf die, die diese Wahrheit nicht akzeptieren wollten, fühlen wir uns überlegen, wir denken wir sind heute genügend offen und aufgeklärt um jede neue Entdeckung annehmen zu können. Wir behaupten, die zum Macht-Erhalt benutzen Mitteln abzulehnen. Wir lehnen den Anspruch selbst ab, den damals die Kriche erhebte, ihre Macht zu erhalten und die alleinige Hüterin der Wahrheit zu sein.


Ich denke, wir können Menschen wie Galileo, Kopernikus und all die andern die, z.B. gegen die Interessen der Inquisition, eine Wahrheit verbreiten wollten, nur mit grösstem Respekt begegnen. Wir sollten in der heutigen Zeit auch hin und wieder daran denken, dass ausgerechnet diese Menschen die wichtigen Änderungen in der Weltgeschichte eingeleitet haben, sowohl in den Wissenschaften wie aber auch in der Politik und auf anderen Gebieten. Und wir sollten in der heutigen Zeit vielleicht daran denken, dass solche Menschen eventuell heute genauso nötig sein könnten wie zu Zeiten des Galileos. Wir sollten uns vielleicht hin und wieder fragen, ob wir nicht allzu sehr in einem Weltbild erstarrt sind, das uns eine klare und objektive Sicht auf die Realität der Dinge verunmöglicht. Könnte es sein, dass da draussen einige Galileos herumlaufen und wir sie nur für Sonderlinge mit abstrusen Ideen halten, die fern von jeglicher Vernunft und Rationalität sind? Könnte es sein, dass wir heute wie damals grösste Mühe haben eine neue, unsere Strukturen und Gewohnheiten auf den Kopf stellende Realität zu akzeptieren? Eine neue Sicht der Dinge? Könnte es sein, dass uns da draussen einige Menschen von einer neuen Realität erzählen und wir sie nicht verstehen können? Wenn diese neue Realität zu allem hinzu nicht pure Wissenschaft wäre, wenn die Beweisführung einfach nicht auf dem Papier zu erbringen wäre, wären wir dann überhaupt in der Lage so was ernst zu nehmen? Könnte es sein, dass es z.B. in Wirtschaft und Finanzen höchste Zeit ist, eine neue Ära einzuleiten, und wir dies nicht bemerken, vielleicht für schlicht unmöglich halten? Könnte es sein, dass man in ein paar Hundert Jahren über uns alle so schmunzeln wird, wie wir es heute über die Zeitgenossen von Galileo tun? Könnte es sein, dass wir uns ganz einfach weigern, durch das Teleskop zu blicken?


No Path To Follow == The Chemical Brothers


 
 

August 21, 2011

voraus in die Mystik

 
Mit dem Herzen hören: Eine willkommene Wiederholung bei der Sternstunde Religion ist das Gespräch mit dem Benediktinermönch David Steindl-Rast gewesen. Wäre er mein Religions-Lehrer gewesen, damals in der Grundschule, dann könnte ich mich heute vielleicht eher als Christ verstehen, hat er doch einen wesentlich differenzierteren Verständnis von Christlicher Religion als mir mitgegeben wurde. Bei ihm verliert das geschriebene Wort viel an Widerspruch, sowohl zu Wissen wie auch zu anderen Religionen.

David Steindl-Rast: Mit dem Herzen hören

Der charismatische Benediktinermönch David Steindl-Rast ist in der spirituellen Szene ein Star, dabei tritt er bescheiden auf. Der 84jährige gebürtige Wiener lebt in einem Benediktinerkloster in den USA, zeitweise in einer Einsiedelei. Dankbarkeit ist eines seiner grossen Themen auf der Suche nach einer Spiritualität, welche die Weltreligionen verbindet. In seinem neuesten Buch "Credo" setzt er sich mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis aus dem 2. Jahrhundert auseinander. Ist dies eine späte Heimkehr in den Schoss des Christentums?

[Quelle und Video: SF Videoportal]


Dass für ihn Dankbarkeit und Liebe der vielleicht unmittelbarste Weg zu Gottes Sprache sind hat mir mehr als gefallen. Ich finde darin einen Teil meiner eigenen Erfahrung wieder, so banal und unermesslich tief zugleich. Ausserdem hat mich ein von ihm gebrachtes Zitat sehr gefallen, nämlich das vom Theologen Karl Rahner, was in etwa lautet

In der Zukunft wird der Christ ein Mystiker sein, denn ansonsten wird das Christentum keine Zukunft haben.

Ich finde diese Erkenntnis so unglaublich wichtig in der heutigen Zeit, nicht nur für den Christlichen Glaube sondern für unsere westliche Kultur ganz allgemein.


Ohne Glaube und ohne Ziel ist der Mensch verloren. Es fällt dem heutigen Menschen — nicht zuletzt durch das exponentielle Wachsen an Informationen und Wissen die ihm zu Verfügung stehen — immer schwerer, ein tief empfundenes Glauben zu erleben. Seit Galileo, Darwin und Freud wird es dem Menschen in der Moderne stets schwieriger gemacht ein Glaube zu leben, dass sich auch in seiner alltäglichen Erfahrung tief verankern lässt. In der heutigen Zeit kompensiert man den fehlenden Glaube also immer mehr durch das streben nach eher kurzfristiger Ziele. Langfristig, ist der Mensch ohne Glaube verloren. So ist Mystik vielleicht eine der letzten Hilfen um sich zu orientieren. Mystik als Wegweisender Kompass. Mystik als letzte Möglichkeit der Religion. Im Post "Nothing is Nothing" habe ich von der Entdeckung immer neu auftretender Tatbestände bei der Untersuchung eines Tatbestands geschrieben, von Agnostik als letzt mögliche Schlussfolgerung der Wissenschaft. Ich sehe durchaus eine Parallele zwischen diesem Verhalten in der Wissenschaft und dem was sich zwischen Religion und Glaube abspielt. Wird nämlich die Religion von den "Äusserlichkeiten" (also die Formen der Ausübung und deren Ritualen) sowie der zur Übermittlung benützen Dialektik (bildliche und sprachliche Symbolik) gelöst, wird in der Religion nach der "Essenz" gesucht, dann wird man schlussendlich auf die Mystik stossen.

Wie sich der allerbeste Wissenschaftler irgendwann zugestehen muss, niemals hinter das allerletzte Geheimnis gelangen zu können, so muss sich unsere Christliche Religion vielleicht wieder eingestehen, dass — sowohl beim Respekt aller möglichen Christlichen Traditionen wie auch bei deren kompletter Reformierung — eine Religion ohne Mystik nur eine leere Hülle sein wird. Sie steht zum Glaube wie zum Beispiel Grammatik zur Sprache: Die perfekteste Grammatik ergibt absolut keinen Sinn, wenn sie nicht einer Idee dient und sich einer lebendigen Sprache bedient.

Leider empfinden wir heute jegliche Mystik sehr schnell als eine Art Träumerei oder Aberglaube. Mystik lässt sich sehr schwer mit unserer modernen Lebensart in Einklang bringen: Sie lässt sich nicht messen noch verkaufen... Und vielleicht liegt gerade darin ein Teil ihres unermesslichen Werts.



Natural Mystic  ==  Bob Marley

There's a natural mystic blowing through the air
If you listen carefully now you will hear
This could be the first trumpet, might as well be the last
Many more will have to suffer
Many more will have to die - don't ask me why

Things are not the way they used to be
I won't tell no lie
One and all have to face reality now
'Though I've tried to find the answer to all the questions they ask
'Though I know it's impossible to go livin' through the past
Don't tell no lie
There's a natural mystic blowing through the air
Can't keep them down
If you listen carefully now you will hear

There's a natural mystic blowing through the air
This could be the first trumpet, might as well be the last
Many more will have to suffer
Many more will have to die - don't ask me why

There's a natural mystic blowing through the air
I won't tell no lie
If you listen carefully now you will hear
There's a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
There's a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air


 
 

February 26, 2011

dreifaltigkeit

 
Zwei Geschlechter, zwei Pole, Yin und Yang, Leben und Tod. Woher stammt aber die Heilige Dreifaltigkeit? Könnte es nicht sein, dass es dem Archetyp der Dreifaltigkeit aus Mutter, Vater und Kind entsprechen könnte? Die Heilige Dreifaltigkeit, das in verschiedenen Religionen zu finden ist, könnte auf Mutter, Vater und Heiligem Geist deuten. Wobei, wenn der Mensch was Göttliches an sich hat, das Kind und der Heilige Geist vielleicht in enger Beziehung stehen. Oder, anders gesehen, ist der Heilige Geist, was aus Mann und Frau schlussendlich 3 Menschen macht, nämlich das Wunder der Geburt.

Ich stelle mir diese Frage, weil ich grösste Mühe mit der Christlichen Dreifaltigkeit habe. Vater, Sohn und Heiliger Geist scheint mir ein ganz kleines Bisschen diskriminierend zu sein, schliesst es die weibliche Seite der Schöpfung völlig aus. Obwohl dieses Konzept sehr gut zur katholischen Kirche passt, scheint mir dies auch schon das grösste Problem damit zu sein. Ich kann mir nichts Göttliches vorstellen, dass mit dem Ausschliessen bestimmter Menschen von gewissen Dinge beginnt. Das Ausgrenzen von Menschen innerhalb der eigenen Gemeinschaft scheint mir nicht sehr im Einklang zu stehen mit dem Christlichen Gedanken.

Eine sehr besser nachvollziehbare Dreifaltigkeit ist die des Hinduismus, wo die kosmischen Kräfte von Erschaffung, Erhaltung und Zerstörung/Umformung — auch als Trimurti bezeichnet — durch die Verbildlichung der drei Gottheiten Brahma, Vishnu und Shiva beschrieben werden. Dies empfinde ich als eine sehr interessante und tiefgreifende Betrachtungsweise des Göttlichen Wirkens. Leider sind in unserer abendländischen Kultur eine solche Schlichtheit und Klarheit im Laufe der Zeit verloren gegangen. Ich bezweifle, dass bei der Frage nach dem Konzept von Dreifaltigkeit jugendliche Menschen bei uns sich etwas darunter vorstellen können. Und, ehrlich gesagt, betrachte ich solche Überlegungen gar nicht als überholt, als Anachronistisch. Denn, was könnte einem Jugendlichen heute mehr helfen, einen Sinn im Leben zu finden, als sich Gedanken über Erschaffung, Erhaltung, Erneuerung und Zerstörung zu machen? Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist? Und eine Beichte am Sonntag?

Mutter, Vater und Kind.
Erschaffung, Erhaltung und Erneuerung.
Ich finde das ein schöner Gedanken.
 

February 23, 2011

karma - score

 
Mag es sein, dass sich der Mensch abmühen muss, um sich vom ewigen Kreislauf des Lebens lösen zu können? Mag es sein, dass der Mensch im Laufe seines Lebens gute Taten vollbringen muss, um diese beim Versterben vorweisen zu können? Mag es sein, dass (wie es die Tibeter sehen) ich so und so viele heilige Ortschaften zu besuchen habe, um mich erlösen zu können? Ich wage daran zu zweifeln...

Doch ich zweifle nicht an der Tatsache, dass ein Tibetischer Mönch, der nach Erleuchtung sucht, in Einfachheit, in Demut, in Kontemplation, womöglich sehr guten Chancen haben könnte, sich auf dem Weg zu einer anderen Art von Existenz zu befinden.

Was ich damit meine ist, dass das Vollbringen bestimmter Taten, vorgegebener Taten, das Erlernen gewisser Einstellungen den Mitmenschen gegenüber, der Erde und seinen Kreaturen gegenüber, dies alles sind menschliche Wertungen. Es ist die Aufteilung der Dinge in Gut und Nicht Gut. Gut und Böse. Und ich wage zu zweifeln, dass das Überwinden unserer irdischen und endlichen Existenz durch Kriterien wie gut und böse erklärt werden kann. Obwohl. Vielleicht kann sie sogar damit erklärt werden, doch kann sie auch damit "erzwungen" werden? Hat ein Tibeter, der das Leben lang nach allen Regeln seiner Tradition und Religion gelebt hat, doch kein offenes Herz hat, eine grössere Chance den Kreislauf der Wiedergeburt zu verlassen? Wiederum ist es sehr gut möglich, dass ein Tibeter, der das Leben lang nach allen Regeln seiner Tradition und Religion gelebt hat, eine grössere Chancen haben könnte, ein offenes Herz zu haben. Dies mag durchaus sein.


Ich meine, uns Menschen entzieht sich der aller tiefste Sinn des Lebens. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ein solches Wunder wie es das Leben auf Erden ist, in all seinen Formen, einen sich uns entziehenden Sinn hat. Und wenn es darin besteht, Leben zu sein. Sehr viele weise Menschen haben ihr Leben damit verbracht, das Leben zu studieren und zu deuten. Sie gelangen so zu sehr vielen Erlebnissen und Erkenntnissen. Die gesammelte Weisheiten versuchten sie weiter zu geben. Doch, wie jeder Mensch ein einzigartiges Geschöpf ist, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass der Weg zu einer höheren Erkenntnis für jeden Einzigartig sein könnte.

Der Christliche Glauben besagt, dass selbst dem Mörder verziehen werden kann, dass selbst ihm der Weg ins Paradies nicht vorenthalten wird, unter gewissen Umständen. Und ich glaube sogar, dies könnte durchaus war sein. Denn, weshalb sollte ein begangener Fehler auf Ewig jegliches Heil verunmöglichen? Und dennoch, bin ich der Meinung, der Mensch sollte im Rahmen seiner bewussten Entscheidungen, versuchen Leiden zu meiden und zu verhindern.

Eine der verrücktesten Ideen über den Einzug einer Seele ins Paradies finde ich die der Islamistischen Märtyrern. Einmal ganz abgesehen davon, ob man sich nun das Paradies als Ort mit unzähligen Jungfrauen, die nur anwesend sind um einen zu Dienste zu stehen, vorstellen mag oder nicht, finde ich die Vorstellung völlig absurd, dass die Seele die gerade einen Körper verlässt, der sich selbst in Fetzen gerissen und möglichst viele Menschen mit sich in den Tot genommen hat, zufrieden und selig ins Paradies eintreten soll. Ich meine: Ist es nicht viel viel wahrscheinlicher, dass diese Seele genau so zerrissen sein wird, wie der Körper den sie gerade verlassen hat? Und dies nicht nur wegen der physischen Kräfte, die auf den Körper gewirkt haben, sondern viel mehr wegen dem Hass, der diesen Menschen erfüllte. Ist es nicht wahrscheinlicher, dass diese Seele noch viele Existenzen als Mensch erleben wird, um sich auch nur schon einigermassen von einer solchen Tat erholen zu können?

Ich glaube nicht an einen Karma-Score, doch — in meinem ganzen Unwissen — halte ich es einfach für wahrscheinlicher, dass ein sterbender, der in Frieden mit sich selbst und der Welt gelebt hat, der Gottes Werk erkannt und gepriesen hat, der sich an Gottes Werk erfreuen konnte und diese Freude aller Menschen auf Erden gewünscht hat, eher zu Gott finden wird. In welcher Form dies auch geschehen mag.

Und die Tatsache, dass man auch nach dem Tod zu Gott finden kann, oder zu einer weiteren, uns nicht bekannten Art von Existenz, halte ich für möglich weil ich, wenn ich Gottes Werk hier ansehe, wenn ich das Wunder des Lebens betrachte, das Heilige daran erahne. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, wie ein solches Wunder nicht auf die irdische Form von etwas noch viel Wunderbarerem deuten muss. Ob ich je mehr darüber erfahren werde, ob ich mich je mehr als Teil davon fühlen werde, oder vielleicht damit verbundener, dies mag wohl nur Gott wissen.

Leiden und Liebe. Liebe und Leiden.
Yin und Yang. Yang und Yin.
Vielleicht ist in dieser schlichten Dualität das Geheimnis vieler Dinge enthalten. Sehr vieler Dinge.
 
 

January 30, 2011

der Funken

 
Schon seit einer Weile schwebt mir ein Post über diesen Film vor. Oder, besser gesagt, der diesen Film als Ausgangspunkt für eine Frage nimmt. Beim Suchen im Internet fand ich die perfekte Einleitung.
AM ANFANG WAR DAS LICHT geht in genauer Recherche einem Phänomen auf den Grund, das in der westlichen Welt gemeinhin als Humbug oder Esoterik-Unsinn abgetan wird. Die dramaturgisch Kraft bezieht der Film aus dem Forscherdrang seines Regisseurs, der detektivischen Neugier, ein Phänomen zu untersuchen, das eigentlich nicht sein darf, für das es aber so viele Indizien gibt, dass "man dreiviertel tot sein muss", wie David Albert von der Columbia University sagt, "um sich nicht dafür zu interessieren".

[Quelle: aus dem offiziellen Pressematerial und Begleittext zum Film]

Ein Film von P.A. Straubinger und vom selben Produzenten von "We Feed The World" und "Let's Make Money".

Ich selber habe den Film nicht gesehen, doch dies ist nicht der springende Punkt. Was Wissenschaftler von einem solchen Film halten können ist perfekt im hier verlinkten Kommentar von Ulrich Berger auf ScienceBlogs wiedergegeben. Und ich möchte es ihm nicht verübeln. Ich möchte mich dazu gar nicht äussern. Ich weiss nicht ob der Film von Tatsachen handelt oder nicht. Ich habe schon mal geschrieben, dass ich wenig von Esoterik halte, von dem Versuch also bestimmte unerklärliche Dinge erklären zu wollen, unter die Leute zu bringen. Doch genau dies werde ich jetzt nicht lassen können. Ich halte wenig von "besonderen Gaben" die man einfach weitergeben möchte. Wenn es sich dabei tatsächlich um besondere Gaben handelt, dann wird man sie nicht einfach so weitergeben können. Kurz gesagt: Ich bin meistens mehr als skeptisch bei gewissen Phänomenen. Doch ich schliesse sie nicht grundsätzlich aus.


Wie auch immer. Ich bringe diesen Film, weil ich die Hypothese eines solchen vermeintlichen Phänomens als Ausgangspunkt für eine viel generellere Frage benützen möchte. Zu Beginn war der Urknall. Dabei wurde eine Symmetrie gebrochen, Materie und Anti-Materie verhielten sich nicht mehr auf symmetrische Weise, wodurch die Naturgesetze unseres Universum die sind, die wir heute kennen. Irgendwo, in Bezug auf ein symmetrisches Verhalten, scheint Anti-Materie zu fehlen. Oder so. Ein Wissenschaftler kann das viel besser erklären als ich. Vielleicht sogar schon mein Sohn, keine Ahnung. Wie auch immer.

Meine Frage ist nun: Ist es wirklich vollkommen ausgeschlossen, dass Kreativität (in all seinen unendlichen Erscheinungs-Formen) der fehlende Teil sein könnte? Ich meine damit auch zum Beispiel die Kreativität der Natur, welche sich von einer Ur-Brühe hin zur heutigen Vielfalt entwickelt hat. Ihr Wille, DNA weiter zu geben, um jeden Preis. Die unwahrscheinlichsten Strategien, die sie dazu entwickelt hat. Ich meine... Wir wissen inzwischen, dass Lebensformen eine Reise durch das All überleben können. Ganz zu schweigen von den extremsten klimatischen Verhältnisse hier auf der Erde, die praktisch immer auf die eine oder andere Weise von der Natur überwunden werden konnten. Und selbst wenn sich der Same einer Pflanze in ein "künstliches Koma" versetzen muss, über eine Zeit welche die spätere Lebensdauer der Pflanze selbst um Längen übertrifft. Vulkane auf dem Grund des Ozeans sind von Lebensformen bevölkert. Das Eis. Die Wüste.

Und dann die Tiere. Die Teilweise Gedächtnis entwickelt haben, wie die Elefanten die regelmässig dem Grab ihrer Vorfahren Besuche abstatten. Die Träumen. Fühlen. Den Kontakt zu anderen Tieren schätzen. Nähe und Zuwendung. Es scheint mir als verfügten alle Säuglinge gemeinsam die Fähigkeit, ein Jungtier eines anderen Säuglings sofort als solches zu erkennen, selbst wenn sie mit der Spezies noch nie zuvor irgendwelchen Kontakt gehabt haben. Irgendwas ist in uns Säuglinge so programmiert, dass wir einen anderen Säugling, in seiner verletzlichsten Entwicklungs-Phase sofort einschätzen können und ihn nicht als Bedrohung empfinden werden (zumindest wenn die andere Spezies in etwa von der selben Grössen-Ordnung ist). Und, fühlt ein Säugling dass das Baby vor ihm auf sich alleine gestellt ist, wird er sehr oft Zuwendung empfinden. Mutter-Tiere sowieso.

Und dann der Mensch. Wie gefesselt sind Kinder die vor einem Clown sitzen? Oder Studenten vor ihrem Lieblings-Professor? Wie gespannt sitzt man im Kino und wartet darauf zu erfahren, wie sich der Hauptdarsteller aus der Patsche ziehen wird? Oder wann sich das Paar nun endlich küssen wird? Was ist das, wenn der Mensch den wir lieben den Raum betritt? Was bedeutet der Ausdruck "Die Luft war elektrisch"? "Es war etwas in der Luft"? Da war rein gar nichts in der Luft. Und doch, welche unglaubliche Energien sind in solchen Situationen mit im Spiel...! Wenn man ein Buch liest, und es fast nicht aus der Hand lassen kann? Was passiert da? Ist nicht Energie mit im Spiel? Wenn ich "von den Lippen meines Gegenübers hänge"? Wenn sich 2 zusammen tun und eine Idee entwickeln? Was ist eine Idee? Was ist Liebe? Was ist Trauer?

Ja, natürlich, Liebe und Trauer sind Gefühle. Vieles, was beim Menschen nicht gemessen werden kann, ist Gefühl. Und dennoch können Energien mit im Spiel sein, die ein Leben verändern. Und die selben Energien spielen mit, wenn wir Tag für Tag Interesse für etwas empfinden. Was ist dieses Interesse? Die unglaublichen Kräfte die es mobilisieren kann? Was ist das, das uns antreibt? Ausser Kalorien, Sauerstoff, Verbrennung, usw. — was ist da noch?

Ist es wirklich ausgeschlossen, dass der Göttliche Funken der Bruch in der Symmetrie sein könnte? Ich weiss es nicht. Doch ich würde jedem Wissenschaftler glauben, der mir dies beweisen würde.