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November 28, 2010

1. Advent in Jerusalem

 
Es gibt diese wunderbare Stelle im Buch "Das Magdalena Evangelium" von Kathleen McGowan, wo Claudia (die Ehefrau von Pontius Pilatus) die Gerichts-Verhandlung gegen Jesus verfolgt.

Pontius Pilatus hatte seinen hohen römischen Richtstuhl in den Hof bringen lassen und darauf Platz genommen. Hinter ihm standen zwei Wachsoldaten. [...] Auf dem Boden vor ihnen kniete, in Fesseln und blutend, Isa der Nazarener. Von ihrem Platz hinter dem Vorhang starrte Claudia ihn an. Auch er blickte auf, als habe er ihren Blick gespürt. Ihre Blicke verschränkten sich ineinander, eine Ewigkeit, wie ihr schien. In diesem Moment spürte Claudia wieder dasselbe Gefühl von Licht und reiner Liebe wie an jenem Abend. [...] Sie hatte weder den Wunsch, den Blick abzuwenden, noch die Wärme dieses Mannes zu verleugnen. Spürten die anderen es denn nicht? Wie konnten sie in diesem engen Hof stehen und unberührt bleiben vom Strahlen dieser Sonne, dieses heiligen Wesens?

Wäre es nicht ein wunderbarer Advent, wenn wir uns bewusst machen würden, dass heute ein Jesus wahrscheinlich für Verrückt erklärt würde? Wäre es nicht wunderbar, wenn wir unsere Gedanken darauf konzentrieren würden, diese unsere Welt so zu gestalten, dass hier ein Jesus leben könnte? Eine Welt, in der er seine Botschaft verbreiten könnte? Wäre es nicht ein Advent im Sinne Jesus, wenn wir uns das Fühlen und das Erleben eines Jesus bewusst machen würden? So wie es damals wunderbar gewesen wäre, wenn nicht so viele Menschen "Barabba" geschrien hätten. Wenn mehr Menschen, so wie Claudia, die Wärme dieser Sonnenstrahlen gefühlt hätten. Wäre es nicht ein wunderbarer Advent, wenn wir versuchen würden, eine solche Wärme wahrnehmen zu können?


Siehe auch den hier verlinkten Post "Barabba".



Mondschein-Sonate  ==  Beethoven