December 31, 2010

under the influence

 
Unter dem Einfluss
einer Atmosphäre
eines Medikaments
eines Verlusts
einer Droge
eines Wunsches
einer Hoffnung
einer Angst
eines Getränks
eines Wahns
einer Lüge
von Kreativität
einer Liebe
der Liebe

Jeder von uns steht unter einem Einfluss.
Jeder von uns beinflusst.
Die Einen auf eine gute Art.

Ich hatte das Glück einige Menschen kennen lernen zu dürfen, die sehr guten Einfluss auf mich hatten. Und haben.


Bald ist Mitternacht.
Bald ist ein neues Jahr.

Midnight Madness  ==  The Chemical Brothers




Under The Influence  ==  The Chemical Brothers




Love Is Stronger Then Death  ==  The The




Gio Cleis gewidmet, den ich weniger gut kannte als ich gewünscht hätte, und der mir The The kennenlernen lies.
 
 

December 20, 2010

Sonntagskind wacht auf

 
Ich weiss nicht ob dies was zu bedeuten hat, doch ich bin an einem Sonntag geboren.

Where Do I Start  ==  The Chemical Brothers
Soundtrack of "Vanilla Sky"


Sunday morning I'm waking up
Can't even focus on a coffee cup
Don't even know who's bed I'm in
Where do I start
Where do I begin [X2]

Where do I start
Where do I begin [X4]

Sunday morning I'm waking up
Can't even focus on a coffee cup
Don't even know who's bed I'm in
Where do I start
Where do I begin

Where do I start
Where do I begin [X12]





Ich weiss aber, dass es was bedeutet wenn ich beim aufwachen an dich denke. Okay... Etwas später... Okay... Einiges später. Wenn ich wieder zu scheinen beginne.

Asleep From Day  ==  The Chemical Brothers

I know just what your mama said
Always misunderstood
Gotta tell you something
I saw it in your eyes

I think I left your back seat
And now it's always good
I fell asleep from day
And all the promises

There's a lot of people
That let their will to say
I've got a lot of friends

And they've got beautiful eyes
That make my heart feel surprised
And you notice it
And that's the truth
That's the truth

Have me to you
I shine along underneath your view
I'll be the one
To let you know when you've come undone

I like the stars in the sky
And watch the moonlight go by
I've got a lot of friends
And they've got beautiful eyes,
That make my heart feel surprised.
And that's the truth,
That's the truth. (x3)


 
 

December 16, 2010

habe durst

 
Tenho Sede  ==  Gilberto Gil

Traga-me um copo d'água, tenho sede
E essa sede pode me matar
Minha garganta pede um pouco d'água
E os meus olhos pedem teu olhar

A planta pede chuva quando quer brotar
O céu logo escurece quando vai chover
Meu coração só pede teu amor
Se não me deres, posso até morrer



 
 

December 15, 2010

I've been changed

 
Ich fuhr mit dem 31er Bus, vor Jahren, als ich mit einem Paar ins Gespräch kam. Sie waren unterwegs zum Flughafen um nach Israel zu fliegen. Ich kann mich gar nicht erinnern worüber wir sprachen, nur einige Haltestellen lang. Dann sagte die junge Frau, auf mich deutend, zu ihrem Partner
Jesus loves him.
Ich weiss noch was ich antwortete
Maybe...
But right now I got big problems.
Ich dachte damals das seien Spinner. Inzwischen, aber, habe ich vielleicht verstanden, was die junge Frau damit meinte. Inzwischen habe ich wieder Probleme. Aber noch viel mehr. Ich habe auch etwas vom Wertvollsten auf Erden erfahren dürfen. Und es ist eine schöne Erinnerung, wenn ein Paar völlig Unbekannter schon solch ein Potenzial nach nur wenigen Minuten merken konnten. Vielleicht ist doch nicht alles verloren, mit uns Menschen. Und meine Antwort, die würde heute wahrscheinlich auch anders lauten...




Lord, I've Been Changed  ==  Tom Waits

Woah I, know I've been changed
And I know I've been changed
I know I've been changed
Angels in heaven done sign my name
Angels in heaven done sign my name

Well, I know I got religion,
Lord knows I'm not ashamed
Well, a holy ghost is my witness
And the angels done sign my name

Oh, I said: I know I've been changed
And I know I've been changed, yeah
Know I've been changed
Angels in heaven done sign my name
Angels in heaven done sign my name

Lord knows I've been converted
Lord knows I've been redeemed
Well, you can wake me up in the midnight hour
I'm gonna tell ya just a what I seen

I said: I know I've been changed
And I know I've been changed, yeah
Know I've been changed
Angels in heaven done sign my name
Angels in heaven done sign my name
Angels in heaven done sign my name
Angels in heaven done sign my name


 
 

December 14, 2010

es könnte

 
Der Mond, ein halber Mond von der Farbe einer Orange, hang da knapp überm Horizont und sagte mir
Es könnte auch so sein.
Oder vielleicht sagte er
So is es.
Jedenfalls, keine Neuigkeiten vom Universum...
Ich ging schlafen.
 
 

December 12, 2010

eine Erwartung

 
Ich warte darauf, in Advents-Stimmung zu kommen.




Nachtrag vom 31.12.2010
===========
Die Erwartung ist nie wirklich in Erfüllung gegangen.
 
 

December 5, 2010

süsse Sekunde

 
Ich hatte gekämpft. Ich hatte gezweifelt. Ich hatte gelitten. Ich hatte geschwiegen. Für lange lange Zeit hatte ich geschwiegen. Und gelitten. Und gezweifelt. Schlussendlich kam ich zu dem Schluss, es würde keine Gewinner geben, in der Weiterführung dieser Geschichte. Nur Verlierer. Viele Verlierer. Also traf ich den Entschluss, alles hinter mir zu lassen. Keine Schuld-Zuweisungen, keine Streite, keine Kämpfe. Es wurde mir bewusst, ein Happy-End hätte es nicht geben können. Doch ich war um so mehr fest entschlossen, das Ganze auch nicht in eine Tragödie enden zu lassen. Ich suchte nach dem Mut. Ich suchte nach dem Weg. Ich suchte. Und machte mich irgendwann auf den Weg. Ohne zu wissen wo er hinführen würde. Doch mit der genauen Vorstellung, wohin er nicht führen sollte.

Dann kam alles anders. Es kam wie es sich niemand je hätte vorstellen können. Ein anderes Leben wartete auf mich. Ein neues Licht. Poesie fand den Weg zu mir. Ich, ich konnte gar nicht richtig glauben, wie unverhofft und sanft mir diese Wahrheit offenbart wurde. Es war ein Blick auf das versprochene Land. Die Blüte zweier Seelen.

Und schon war alles weg. Hinter dem Licht, lauerte ein Schatten. Und dieser folgte mir. Er liess mich nicht mehr los. Er klebte an mir. Und ich klebte an ihm. Denn, ich sah das Licht nicht mehr. Und ging davon aus, der Schatten sei das Einzige was mir blieb, was mich vielleicht noch zu diesem Licht hätte führen können. Doch der Schatten wollte nichts von diesem Licht wissen. Er gehörte zu dieser Vergangenheit die ich allen Beteiligten ersparen wollte. Es war der Schatten der Abrechnung. Ausgerechnet diese eine Abrechnung, von der ich mir sicher war, sie hätte nur Verlierer unterhalb der Linie gezeichnet. Keine einzige positive Verbuchung. Weshalb also diese Rechnung unbedingt zu Ende führen wollen?

Also sagte ich mir irgendwann, wenn ich diesen Schatten nicht loswerden kann, dann ist es Zeit ihm zu begegnen. Doch er flüchtete. Er liess sich nicht packen. Loslassen, wollte er mich aber auch nicht.

Ich weiss bis heute nicht wieso. Und ich leide bis heute unter dieser Frage. Diese Frage ohne Antwort. Und heute wurde mir wieder einmal klar, wie sehr diese Antwort nicht einfach auf die Seite geschoben werden kann. Heute wurde mir wieder klar, wie sehr ich durch das Gewicht dieser fehlenden Antwort erdrückt werde. Es ist das Gewicht des nicht Vorhandenen. Das Gewicht der Abwesenheit. Ich merke wie viel grösser dieses Gewicht ist, als jedes Gewicht greifbarer Vergangenheiten. Gelebter Vergangenheiten.

Es ist wie ein Schlafwandern. Ein Taumeln. Zwischen Gestern und Vorgestern. Ein Suchen. Nach dem Heute. Was auch hin und wieder am Horizont flimmert. Um dann sofort wieder zu verschwinden. Das Heute ist eine Fata Morgana. Und dies seit nun bald 3 Jahre.

Ich merke, wie ich kein Heute haben werde, solange ich nicht wissen darf, weshalb mich dieser Schatten aufsuchen musste. Ich hatte ihn mir nicht gewünscht. Nicht mir und nicht den Menschen, innerhalb meiner angeheirateten Familie, die mir Schaden zufügten. Mein Verstand sagt mir, es kann nicht aus böser Absicht geschehen sein. Es muss eine verfluchte Verkettung von Ereignissen, von Ursachen, hinter all dem stehen. Der eine Fehler hier, der andere dort. Doch mein Verstand kommt nicht weiter. Hier ist nun die Linie, unter der die Auflösung der Rechnung stehen sollte. Und ich sehe nur eine weisse Oberfläche, bis zum Horizont. Und ein Schatten. Der über diese Landschaft hinweg huscht. Er rastet nicht. Er nimmt keine Gestalt an. Er lässt sich nicht erfassen.

Unter der Linie die weisse Landschaft. Über der Linie unbegreifliches Gekritzel. Non-Sense. Und dazwischen stehe ich. Auf der Linie. Auf dieser Linie, die so überhaupt keinen Sinn macht. Denn sie kündigt eine Antwort an, eine Lösung, die partout nicht erscheinen möchte. Und so ist es eine Linie unter einem haufen Gekritzel. Ein Strich. Ein Schrei. Ein Hilfe-Ruf.
Eine Schnecke, die auf der Kante der Rasierklinge gleitet.

Und Charlie surft nicht. Ich kann das Licht nicht sehen. Ich weiss, es muss ein Licht geben. Sonst wäre nichts als Finsternis. Ich kann das Licht fühlen. Ich kann mich daran erinnern. Hin und wieder. Wenn mein Herz sich ein wenig öffnen darf. Für kurze Zeit. Vom Gewicht des Schattens befreit. Eine Sekunde lang. Und schon befinde ich mich wieder auf der Suche nach dem Heute.

Also erwarte ich inwzischen mit Ungeduld die nächste Sekunde, in der mir dieses Gefühl von Vollkommenheit gegönnt ist. Die Blüte meines Herzens. Eine Sekunde lang. Es ist so bitter-süss. Die Gewissheit, dieses Gefühl könnte eigentlich dauerhaft mein Wegbegleiter sein. Die Erkenntnis, es zerrinnt mir jedes Mal zwischen den Fingern. Nach einer kurzen Sekunde. Einen kurzen Blick auf den Garten Eden. Ein Augenblick.
 
 

November 30, 2010

after the dream of falling

 
Under African Skies  ==  Paul Simon
Feat. Miriam Makeba



Joseph's face was black as night
The pale yellow moon shone in his eyes
His path was marked
By the stars in the southern hemisphere
And he walked his days
Under african skies
This is the story of how we begin to remember
This is the powerful pulsing of love in the vein
After the dream of falling and calling your name out
These are the roots of rhythm
And the roots of rhythm remain

In early memory
Mission music
Was ringing 'round my nursery door
I said take this child, lord
From tucson arizona
Give her the wings to fly through harmony
And she won't bother you no more

This is the story of how we begin to remember
This is the powerful pulsing of love in the vein
After the dream of falling and calling your name out
These are the roots of rhythm
And the roots of rhythm remain

Joseph's face was black as night
And the pale yellow moon shone in his eyes
His path was marked
By the stars in the southern hemisphere
And he walked the length of his days
Under african skies



 
 

November 28, 2010

1. Advent in Jerusalem

 
Es gibt diese wunderbare Stelle im Buch "Das Magdalena Evangelium" von Kathleen McGowan, wo Claudia (die Ehefrau von Pontius Pilatus) die Gerichts-Verhandlung gegen Jesus verfolgt.

Pontius Pilatus hatte seinen hohen römischen Richtstuhl in den Hof bringen lassen und darauf Platz genommen. Hinter ihm standen zwei Wachsoldaten. [...] Auf dem Boden vor ihnen kniete, in Fesseln und blutend, Isa der Nazarener. Von ihrem Platz hinter dem Vorhang starrte Claudia ihn an. Auch er blickte auf, als habe er ihren Blick gespürt. Ihre Blicke verschränkten sich ineinander, eine Ewigkeit, wie ihr schien. In diesem Moment spürte Claudia wieder dasselbe Gefühl von Licht und reiner Liebe wie an jenem Abend. [...] Sie hatte weder den Wunsch, den Blick abzuwenden, noch die Wärme dieses Mannes zu verleugnen. Spürten die anderen es denn nicht? Wie konnten sie in diesem engen Hof stehen und unberührt bleiben vom Strahlen dieser Sonne, dieses heiligen Wesens?

Wäre es nicht ein wunderbarer Advent, wenn wir uns bewusst machen würden, dass heute ein Jesus wahrscheinlich für Verrückt erklärt würde? Wäre es nicht wunderbar, wenn wir unsere Gedanken darauf konzentrieren würden, diese unsere Welt so zu gestalten, dass hier ein Jesus leben könnte? Eine Welt, in der er seine Botschaft verbreiten könnte? Wäre es nicht ein Advent im Sinne Jesus, wenn wir uns das Fühlen und das Erleben eines Jesus bewusst machen würden? So wie es damals wunderbar gewesen wäre, wenn nicht so viele Menschen "Barabba" geschrien hätten. Wenn mehr Menschen, so wie Claudia, die Wärme dieser Sonnenstrahlen gefühlt hätten. Wäre es nicht ein wunderbarer Advent, wenn wir versuchen würden, eine solche Wärme wahrnehmen zu können?


Siehe auch den hier verlinkten Post "Barabba".



Mondschein-Sonate  ==  Beethoven


 
 

November 25, 2010

eine Weisheit

 
Selbstachtung und Demut schliessen sich nicht gegenseitig aus.
 
 

November 21, 2010

kein Dies ohne Jenes

 
Pas De Ci  ==  Fabulous Trobadors


Pas de pays sans paysans
Pas de régions sans ci ... Marc

repic :
Pas de ci pas de ça
Sans souci ou sans cela
Pas de fumée sans feu
Pas d’idée sans être deux

1
Pas de rose sans épines
Pas de France sans français
Pas de français sans racines
Pas de race sang mêlée
Pas de mêlée consanguine
Pas de France sans étrangers

Pas d’Europe sans Euskadi
Pas de Vasco sans Gama
Pas de dogme sans hérésie
Pas d’iretges sens cramar
Pas de crème sans biscuits
Et pas de bonbon sans Kréma

repic

2
Pas de maître sans esclave
Pas de d’esclave sans griefs
Pas de prison sans entraves
Et pas de seigneurs sans serfs
Pas de liberté sans braves
Et sans soldats pas de chef

Pas de bon thé sans théière
Pas de chatte sans chatons
Pas de château sans chaumière
Pas de chaume sans grillon
Pas de grenier sans poussière
Pas de poussière Cendrillon

repic

3
Pas de terra sens senhor
Pas de senher sens caval
Pas d’argent sens profitor
Pas de Marx sans capital
Pas de prof
Pas de combat sendicàl

Pas de pascalà sens uoù
Pas de monges sens confit
Pas de bon bistèc sens buoù
Pas de western sens wisqui
Pas de wisqui sens cow-boy
Pas de confin sens patin

repic

4
Pas de ròsa sens espinas
Pas de fumèia sens fuòc
Pas de speed sens cocaïna
Pas d’escola sens intòx
Pas de folclòre sens imnes
Pas d’amor sens lengua d’òc

Pas de festa sens rector
Pas de sason sens cocutz
Pas de rams sens processiòn
Pas d’amor sens far de bruch
Pas de Nadal sens tesson
Pas de blaga o sèm fotu

repic

5
Pas de serbe sans Croate
Pas d’océan sans plancton
Pas de Platon sans Socrate
Pas de crasse sans savon
Pas de repas sans picrate
Pas de Monthy sans Pithon

Pas de pic sans y monter
Pas de Monthy sans Pithon
Pas de ton sans accorder
Pas d’accord sans diapason
Pas de maison sans télé
Pas de télé sans vision

repic

6
Pas de gare sans triage
Pas de train sans banlieusards
Pas de Dieu sans hypostase
Pas de poste sans standard
Pas d’Andorre sans Pas de la Case
Pas de la Case sans Ricard

Pas de chacun sans chacune
Pas de curé sans Bessou
Pas de rancoeur sans rancune
Pas d’ivresse sans être saoul
Pas de Picsou sans fortune
Pas de tune sans des sous

repic

7
Pas d’Africa sens zolos
Pas de solelh sens calor
Pas de jòia sens dolor
Pas d’arcolan sens colors
Pas de trobar sens humor
Pas d’amor sens trobadors

Pas de science sans conscience
Pas de roue sans des essieux
Pas de sage sans patience
Pas d’esprit sans Montesquieu
Pas de loi sans immanence
Pas de discours sans sententieux

repic

8
Pas de Paris sans métro
Pas de métro sans Zazie
Pas de Vénus sans Millo
Pas de Lorraine sans Nancy
Pas de Nice sans Corso
Pas de Corse sans Calvi

Pas de Corse sans Calvi
Pas de Victor sans Hugo
Pas d’Hugo sans Hernani
Pas de Bernard sans Hinault
Pas d’ailleurs sans des ici
Pas d’Issy sans Moulineaux

repic

9
Pas de molinier sans blé
Et pas de blé sans faucheuse
Pas de guerre sans blessés
Pas de moisson sans batteuse
Pas de combat sans armée
Pas de clairon Sambre et Meuse

Pas de combat sans armée
Pas d’armée sans militaire
Pas de choix sans militer
Pas d’élite sans critères
Pas de crédit sans voter
Pas de vote censitaire

repic

10
Pas de beau temps sans orage
Pas de veille sans sommeil
Pas de forêt sans ombrage
Pas d’ombrage sans soleil
Pas de vis sans filetage
Pas de vrai pied sans orteils

Pas de vrai pied sans orteils
Pas d’humour sans occitan
Pas de folkeux sans la vielle
Pas de jazz sans chabada
Pas de Dédé sans Minvielle
Pas de Minvielle sans Lubat

repic

11
Pas de rose sans épines
Pas Minvielle sans Lubat
Pas de cousin sans cousine
Pas d'Ange B. sans Wha-Wha
Pas de babau sans vesina
Pas de Sicre sens Castan

Pas de présent sans passé
Pas d’Uzeste sans Lubat
Pas de bal sans y valser
Pas de percée sans dégats
Pas d’arrière sans pensée
Pas d’avancée sans débat

repic

12
Pas d’Alger sans Constantine
Pas de tante sans tonton
Pas de beurre sans tartine
Pas de tarte sans citron
Pas de Burgos sans tantine
Pas de tata sans têtons

Pas de pompier sans pinpon
Pas de pipe sans haschish
Pas de hache sans bûcheron
Pas de Lorraine sans quiche
Pas de quiche sans jambon
Pas de jambon sandwich

13
Pas de canal sans Riquet
Pas de rime sans raison
Pas de Christ sans Nazareth
Pas de jeune sans maison
Pas d’Alain sans Larrazet
Pas de Dazi sans Ziron

Pas de cavalier sans selle
Pas de selle sans radis
Pas un radis à Sarcelles
Pas de celle sans vari
Pas de piéton sans ruelles
Pas de rue sens interdit

repic (bis)


 
 

eingeholt

 
Eine Idee ist nur so gut, wie die Menschen die sie umsetzen.

Von der Realität eingeholt. Vom eigenen Erfolg eingeholt. Von der wachsenden Zahl der Kreditnehmer. Vom Druck der Trittbrettfahrer, die sich auf den Markt stürzen. Und so verliert die Grameen Bank langsam das Ziel aus Augen. Und es kommt Wut in mir hoch, wenn ich höre was gerade in Indien abgeht. Nicht genug, dass "Städteplaner" einen ganzen Kosmos niederwalzen möchten, um Profit auf dem Immobilien-Markt zu erzielen. Und dies mit zielstrebiger Unterstützung der Regierung. Nein. Nun stürzen sich auch alle Alok Praseds und alle Citybanks dieser Welt auf diese Leute, auf die einfachen Bauern genau so wie auf die Menschen in den Slums, um Profit zu machen. Es macht mich wütend zu sehen, wie ein Muhammad Yunus, mit grossem Herzen und Courage es allen vorgemacht hat, wie er ihnen gezeigt hat was sie alle verneinten: Die Armen sind die kreditwürdigsten Menschen. Jetzt wo er den Beweis erbracht hat, stürzen sich die Geier auf diese Menschen und verkaufen ihnen den "American Way of Life" — Das Leben auf Pump. Anstatt das Geld für die Selbstversorgung zu benützen, wird es für Konsum oder, bestenfalls, für medizinische Versorgung missbraucht. Es macht mich wütend die Bankers zu hören, wie sie von einem "riesigen, potenziellen Markt" reden. Wie sie sagen "That's the place to be". Wie sie von ihren irrwitzigen Wachstumsraten labern. Und von der Zuferlässigkeit dieser Art von Kundschaft. Sie... Die keinen Rappen auf solche Kundschaft gegeben hätten, bevor es ihnen Muhammad Yunus vormachte.

Die Grameen Bank, unter dem Druck der Erfolgs- und der Wettbewerbs-Wellen, ist nicht mehr im Stande die Kriterien für eine Kredit-Vergabe zu überprüfen. Doch der Wettbewerb ist ungerecht, denn viele benützen den Deckmantel des Mikro-Kredits um pure marktwirtschaftliche, gewinnorientierte Geschäfte zu betreiben. Es wird einige Zeit brauchen, bis sich die Grameen Fondation wieder auf Kurs bringen kann. Doch es wird ihnen gelingen. Dazu muss sie aber durch die schwierige Zeit die ihr bevorsteht. Eine Zeit der Wiederbesinnung und Überprüfung. Es wird ihnen gelingen, unter der Voraussetzung dass die richtigen Menschen die richtigen Entscheidungen treffen werden. Im Sinne ihres Gründers.

Wie viel Schaden inzwischen angerichtet wurde, wie viele Selbstmorde wegen Wucher noch durch das Land gehen werden, das steht völlig offen. Von Selbst wird sich diese katastrophale Entwicklung nicht korrigieren. Und solange der Indische Staat, genau wie viele andere Staaten zur Zeit, sich nicht um den Schutz der Würde der Ärmsten kümmern wird, wird sich deren Lage verschlimmern.

Und dennoch: Die Idee von Muhammad Yunus ist eine grandiose Idee. Sie ist vielleicht der erste Schritt hin zu einem anderen Verständnis von Geld und Wirtschaft. Was daraus schlimmes gemacht wird, schmälert das Gute an der Idee nicht. Denn aus dieser Idee kann Grosses geleistet werden. Aus seiner Aberration aber wird Schaden angerichtet.
 
 

November 17, 2010

madre vita

 
MADRE VITA IN THE HOUSE OF BLUES

Sveglia, gente, che il mondo è malato!!!
E chi ce la fa, balli!
Che forse lo aiuta a guarire.


Per Colpa Di Chi  ==  Zucchero

Funky il gallo, come sono bello stamattina
non c'e' piu' la mia morosa
e sono piu' leggero di una piuma
oh e intanto Zio Rufus sta
coi suoi pensieri in testa
portando in giro la vita a fare la pipi'

X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
stanotte voglio stare acceso
e dire sempre di si
X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
I'm a hootchiee cootchiee man,
hootchiee cootchiee man yeah
(yeah it's rolling!)

Funky gallo, come sono in ballo questa sera
ho voglia di sudare e sono piu' goloso di una mela
oh avanti o popolo con la chitarra rossa
che in tanto il tempo passa e lei non torna piu'

X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
stanotte voglio stare acceso
e dire sempre di si
X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
I'm a hootchiee cootchiee man,
hootchiee cootchiee man yeah

tieni il tempo
non ho tempo
I WANNA DANCE ALL NIGHT
il sentimento
e' troppo denso
I WANNA DANCE ALL NIGHT

Funky gallo, coi pensieri sconci nelle dita
forse sono in fallo, ma mi piace molto Madre Vita

oh avanti o popolo con la lambretta rossa
che intanto il tempo passa e lei non torna piu'

X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
stanotte voglio stare acceso
e dire sempre di si
X colpa di chi chi chi chi chichichirichi
I'm a hootchiee cootchiee man,
hootchiee cootchiee man yeah
tieni il tempo
non ho tempo
I WANNA DANCE ALL NIGHT
il sentimento
e' troppo denso
I WANNA DANCE ALL NIGHT
tieni il tempo
(che) non ho tempo
I WANNA DANCE ALL NIGHT
sono in fiamme
le mie donne
I WANNA DANCE ALL NIGHT
fun time!



 
 

November 10, 2010

strong enough

 
Soundtrack von Wim Wenders Film "Until the end of the world"

Move With Me  ==  Neneh Cherry

Into a world I plunge thru my headphones, escape into the streetlight
I begin to believe in destiny when my surrounding's in rhythm with me
I'm just a grain of sand walking in a sea of people
I look around me and my name is just someone
For a moment in time I belong
Where my heart beats the fear is gone like destiny

So move with me I'm strong enough to be weak in your arms
Move with me I'm strong enough to be real in your arms

Whispering as I was driving quietly the car was rolling like a bullet
I was feeling the speed moving me faster.
Addicted to the rhythm on my ghetto blaster
That's me supposing that the clarity of thought
Is clear enough to think it's real enough to touch
The wind on me got me tripping can I keep you next to me
Till the end of the world

So move with me I'm strong enough to be weak in your arms
Move with me I'm strong enough to be real in your arms

So move with me I'm strong enough to be weak in your arms
Move with me I'm strong enough to be real in your arms

Like the joker on the pile never coming or going
The colour of my true cards was showing
Keeping in touch with an idea that I been growing
Trust trust I must trust with my head on my chest
I rest with the rest of the restless

So move with me I'm strong enough to be weak in your arms
Move with me I'm strong enough to be real in your arms


 
 

November 3, 2010

gefühle & verstand

 
Ich habe so unglaublich viele Äusserungen, Bemerkungen, Andeutungen, Sticheleien, Beschuldigungen, Lügen und so weiter zu Ohr bekommen, im Laufe der letzten Jahre. Plötzlich konnte es passieren, dass Menschen um mich herum etwas behaupteten, was klar in Verbindung zu Ereignisse die mich tangierten stehen musste. Dieses, ist ein harmloses Beispiel, wurde ich doch direkt angesprochen.
Als Intelligenz unter den Menschen verteilt wurde, bekamen die Einen mehr davon ab als die Anderen. Und Sie, LET IT SHINE, scheinen dabei ziemliches Pech gehabt zu haben.
Diese Behauptung stammt vom Leiter des Pflegepersonals der Akut-Station, und sie fiel nach meiner Versetzung dorthin zurück, die von Doktor Y verordnet wurde. Wie es danach zur gängigen Praxis wurde, sollte ich schon diesmal ganz auf mich alleine gestellt sein, um mir einen Sinn aus den hingeworfenen Wörter zu reimen.

Wenn ich Intelligenz thematisiere, wenn ich Menschen als Unintelligent beschimpfe, meine ich es nicht ganz so, wie es verstanden werden könnte. Wenn es der Jungen Dame und mir in der Tat gelang, uns zu verständigen entgegen den grossen Bemühungen dies zu verhindern, dann spreche ich von Intelligenz, doch in Wahrheit empfinde ich mich deswegen nicht intelligenter oder in irgend einer Weise jemandem überlegen. Ich schätze aber die Tatsache, dass uns dies gelang und bin dafür mehr als dankbar. In welchem Masse dabei Intelligenz schlussendlich massgebend gewesen ist, kann ich überhaupt nicht einschätzen. Es haben ohne Zweifel Intuition, Empathie, Vertrauen, wieder Intuition, gegenseitige (manchmal verschlüsselte) Ehrlichkeit, nochmals Intuition, gegenseitigen Respekt, gegenseitige Wertschätzung, wieder Intuition und nochmals Respekt, wieder Respekt und nicht zuletzt Liebe eine grosse Rolle dabei gespielt. Liebe und so was wie Glaube. Eine Art Grund-Vertrauen. Es ist wirklich schön mich daran zu erinnern, wie ich damals wieder zu meiner ganz persönlichen Art des Gebets fand, ohne grosse Überlegungen, ohne Zwang, ohne Anspruch. Nach einer halben Ewigkeit in der ich kein Bedürfnis nach einem Gespräch mit einer transzendenten Ebene verspürt hatte, empfand ich plötzlich den ganz spontanen Wunsch meiner Dankbarkeit in diesem Rahmen Ausdruck zu verleihen.

Intelligenz wurde allenfalls vielmehr für die Junge Dame von Bedeutung, die auf einer ganzen Reihe von Strategien zurückgreifen musste. Da ich nicht weiss, wie viel der benützten Symbolik und Dialektik ihr Werk gewesen ist, da ich nicht weiss wie viel Unterstützung (falls überhaupt) sie bekommen hat, habe ich hier noch nicht das ganze Bild. Wie auch immer, selbst wenn sie so vorging wie ihr empfohlen wurde, tat sie dies mit grösster Souveränität. Denn, schlussendlich, erreichte sie was sie erreichen wollte und nicht was rund um ihr herum als wünschenswert betrachtet wurde. Und in diesem Zusammenhang, könnte die Junge Dame eine ganze Menge an Intelligenz benötigt haben. Ich hoffe es eines Tages erfahren zu dürfen.

Jedenfalls erkenne ich keine grosse Intelligenz in Zusammenhang mit meinem Handeln der Jungen Dame gegenüber. Somit würde ich mich auch nicht als wenig intelligent oder sogar als irgendwie dumm empfinden, wenn sich (rein hypothetisch) jemals herausstellen sollte, dass ich nicht mehr und nicht weniger als einer grossen Illusion gefolgt bin, eine Illusion die von den Menschen die ich angreife geschaffen wurde. Und auch deshalb fällt es mir nicht schwer, die noch vorhandenen und gewollten Restzweifel — den mir noch fehlenden Beweis für die Richtigkeit meiner Vermutungen — nicht gross zu fürchten.

Ich bin meinem Herzen gefolgt. Jegliche Fehler, die mir dabei unterlaufen sein sollten, kann ich mir jederzeit verzeihen. Ich hätte mir hingegen niemals verzeihen können und hätte für immer bereuen müssen, nicht auf mein Herz gehört und nicht entsprechend gehandelt zu haben.


Gut möglich, dass Intelligenz dabei eine Rolle spielte, als ich das Handeln von Psychiatern und Polizisten zu deuten versuchte. Als ich diesen riesen Puzzle aus Non-Sense und Surrealismus zusammenzusetzen versuchte. Als ich mich fragte, was noch im Rahmen des Legalen lag und was diesen Rahmen gesprengt hatte. Denn, zu diesem Zweck, standen mir keinerlei Werkzeuge oder Hilfsmittel zur Verfügung. Einzig durch den Versuch zu deuten, interpretieren und ableiten habe ich meine ganz eigene Schlüsse gezogen. Sollte sich irgendwann zeigen, dass ich mit meinen Schlussfolgerungen und Beschuldigungen nicht völlig daneben lag, dann könnte teilweise so was wie Intelligenz mit einen Faktor gespielt haben.

Und, was man auch immer in Zukunft als Wahrheit bezeichnen wird, mein grösster Helfer und Wegweiser, mein Grund für ein wenig Stolz, ist einzig und allein die Tatsache, mich dafür entschieden zu haben, meinem Herzen gefolgt und dem entsprechend gehandelt zu haben, ohne Kompromisse. Denn dies hatte ich niemals zuvor getan und es konnte sich somit niemals zuvor als Weg zum Erfolg erweisen. Mein Verdienst sehe ich einzig darin, den Mut gehabt zu haben, meinen Gefühlen zu vertrauen. Und dies, ich bin mir dessen sicher, wird im Nachhinein die schönste und wertvollste aller Erinnerungen sein, unter den Unzähligen die mit dieser Erfahrung verbunden sein werden. Meinen Gefühlen zu vertrauen und alles, was ich von der Jungen Dame geschenkt bekam, diese werden zu den ganz speziellen Erinnerungs-Perlen gehören, die ich ab nun mit mir tragen darf. Und die, wenn irgendwann die Zeit von Bilanzen gekommen sein wird, mit zu meinem hoffentlichen Herzensfrieden beitragen werden.
 
 

October 29, 2010

we, our 5th element

 
we fade away and we shine back
we glow up in the sky and we suspire on the ground
we fade away
we fade away
and each of us is the shine taking the other back
each of us is the tender warmness embracing the other
and smiling out the poetic ecstasy of the soul
that poetry about tender words of love and joy
we fade away
we come toghether
and we shine
LET IT SHINE

Don't Fade Away  ==  Milla Jovovich

Hello sunshine
Please don't fade away
See our genius
Warp what we created

No, don't fade away

Stepping over
Shadows from your smile
Losing Myself
In these waves of light

No, don't fade away, No, don't fade away

See them washing
Hearts with teardrops
Bless these simple souls
Baby soldiers
Marching onward
Watch their hopeless eyes

No, don't fade away, No, don't fade away

Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky
Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky

Whitewashed liars
Stupid teachers
Blinded are these broken dreamers
Little rulers
Who will teach them time ... time

No, don't fade away, No, don't fade away
No, don't fade away

Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky
Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky



thank you my sunshine
for hearing my call
while you were fading away
for calling me
while I was fading away
thank you my 5th element
 
 

October 17, 2010

dancing stars

 
She moved so easily
all I could think of
was sunlight.
Paul Simon


She moved so easily
all I could think of
was the sun dancing with her.
Paul Simon & LET IT SHINE


Autor unbekannt



Siehe auch den hier verlinkten Post "was weiss ich schon?".
 
 

October 15, 2010

Träume und ihr Gedächtnis

 
Ich kann mich meistens nicht an meine Träume erinnern, ausser wenn ich plötzlich und während des Traums aus dem Schlaf gerissen werde. Dann ist es aber meistens ein Albtraum, und geweckt werde ich von meinen eigenen Schreie. Wie heute morgen, zum Beispiel. Das ist brutal. Es ist aufwühlend. Es ist... anstrengend. Und es stört mich, dass ich sonst fast keine Erinnerung an meine Träume habe. Denn... Ich werde ja nicht nur Albträume haben, oder? Bestimmt habe ich auch ganz andere, und angenehmere Träume. Doch leider, bleiben sie mir verborgen. Ausser in manchen, wenigen Fälle. Es ist mir nämlich schon ein paar Mal geschehen inzwischen, dass ich aufwache, mich unmittelbar an einen Traum erinnern kann, und sogar die angenehme Gefühle noch wie gerade erlebt in mir habe. Mich wohltuend wärmend. Und dann... Dann geschieht was wirklich seltsames. Es kann sogar eine ganze Weile dauern, was nun passiert, auch bis zu fünf Minuten lang... Bilder und Gefühle folgen aufeinander, Empfinden, Erinnerungen, Gesichter und Geschichten reihen sich aneinander. Plötzlich befinde ich mich in einer Traumwelt. Ich bin wach, ich fühle mich wohl, ich träume gerade nicht. Doch die Träume kehren zu mir zurück. Ich weiss genau, das dies alles Reminiszenzen aus vergangenen Träume sind. Ich kann mich an Träume erinnern und auch daran, wie zum Beispiel der selbe Ort in verschiedene Träume vorgekommen ist. Ich kann sogar hin und wieder einordnen, wie alt ein Traum gewesen ist. Besonders dann, wenn wieder Bilder von schon älteren Träume auftauchen, bin ich mir völlig bewusst — keine Ahnung woher — dass trotz der Klarheit der Bilder und der Empfindungen, diese zumindest schon einige Monate alt sein müssen. Und, im Gegensatz zu Erinnerungen aus dem täglichen Leben, fühlen sich diese trotz der möglichen Datierung viel genauer und unmittelbarer an. Ein komisches und schönes Gefühl, wenn ich auf einem magischen Teppich so durch Raum und Zeit reisen darf, in den ersten Minuten eines neuen Tages. Und ich frage mich: Wie gross ist die Macht der Träume, in Wahrheit?



The Beginning Of Memory  ==  Laurie Anderson

There's a story in an ancient play about birds called The Birds
And it's a short story from before the world began
From a time when there was no earth, no land.
Only air and birds everywhere.

But the thing was there was no place to land.
Because there was no land.
So they just circled around and around.
Because this was before the world began.

And the sound was deafening. Songbirds were everywhere.
Billions and billions and billions of birds.

And one of these birds was a lark and one day her father died.
And this was a really big problem because what should they do with the body?
There was no place to put the body because there was no earth.

And finally the lark had a solution.
She decided to bury her father in the back if her own head.
And this was the beginning of memory.
Because before this no one could remember a thing.
They were just constantly flying in circles.
Constantly flying in huge circles.




Der Beginn von Erinnerung: Spielt sich das auf ähnliche Weise auch bei den Elefanten ab?
 
 

October 12, 2010

von musik und vom weinen

 
Es gibt Dinge, die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Es gibt Wissen, dass weitergegeben zu werden sich lohnt. Es gibt Mächte, die wir schon vergessen haben und wir uns wieder vor Augen und in die Herzen nehmen sollten.

The Story Of The Weeping Camel

Geschichte einer bockigen Kamelstute & uralter Rituale. Zauberhafte Doku.

Wissend um das enge Verhältnis mongolischer Nomaden zu ihren Tieren sind die Jungfilmer Byambasuren Davaa und Luigi Falorni im Frühjahr 2002 in die Wüste Gobi aufgebrochen. Sieben Wochen lang teilten sie das Leben der vier Generationen umfassenden Hirtenfamilie Amgaa und dokumentieren nun einfühlsam deren in Einklang mit der Natur verlaufenden Alltag. Geradezu der Glücksfall eines Dokfilms ist «Die Geschichte vom weinenden Kamel» insofern, als dass die Filmemacher, getrieben von der Vorstellung eines uralten, aber selten durchgeführten Rituals, tatsächlich zu dessen Zeugen werden. [Cinergy:ige]





Ein uraltes Ritual, das von der Kraft von Musik und Zuwendung zeugt. Die neurotische Stute weigert sich ihr Fohlen anzunehmen, ihn auch nur in ihre Nähe zu lassen. Durch Musik und Gesang, inmitten eines Sandwüsten-Plateaus, werden die Filmer Zeugen der Versöhnung der Stute mit sich selbst und ihrem Nachkommen. Musik, Gesang und Streicheleinheiten. Es scheint Magie, wenn man mitbekommt wie ein Kamel in der Wüste von diesen Dingen berührt werden kann, auf welche Art auch immer dies geschehen mag.
 
 

October 11, 2010

von musik und vom abgehen

 
Ich war, wie so oft, beim tanzen. Ein Pfleger kam dazu und wir begannen, mit anderen Mitpatienten, über Musik und Musikstile zu sprechen. Der Pfleger ist in seiner Freizeit Schlagzeugspieler in einer Heavy-Metal Gruppe. Es stellte sich heraus, dass er wenig bis nichts mit der Musik die ich so höre anzufangen weiss. Umgekehrt kann ich ziemlich nichts mit der Art Musik die er liebt anfangen. Doch dann sagte er was sehr schönes
Ich mag es jedem gönnen, der zu irgendwelcher Musik „abgehen“ kann.
Finde ich eine wunderbare Einstellung, die man nicht nur in Bezug auf Musik anwenden sollte. Wieso ist es für gewisse Menschen so schwierig andere zu tolerieren, und deren Art ein Leben in Fülle zu gestalten?

Wenn sich ein Hamster schon mal die Mühe macht aus seinem Rad zu steigen, sollte er auch das machen können, was er gern machen würde...

 
 

October 8, 2010

deepest sensation

 
There are wonders surrounding us.
Everywhere you look at.
You just have to see them.


Für mich,
zusammen mit "Another World" und "K+D+B",
der Inbegriff eines Lebens in Fülle.


Wonders Of The Deep  ==  The Chemical Brothers




Look after your brothers and sisters.
They need you.
They need each other.
 
 

October 6, 2010

parallelen die berühren

 
Ich sah heute zwei Parallelen.
Sie gingen dahin, in die Unendlichkeit.
Nebeneinander, in die selbe Richtung.
Mit der Zeit, berührten sie sich.

Man wollte uns ans Kreuz nageln. Man wollte, dass unsere Wege sich einmal kreuzen, im rechten Winkel, um sich dann nie mehr zu berühren. Als man merkte, dies sei eine Sache der Unmöglichkeit, entschloss man sich, unsere Wege ab nun Parallel verlaufen zu lassen, ohne jegliche Berührungspunkte mehr.

Doch es gibt diese ganz speziellen Parallelen. Sie gehen, genau wie die bestens bekannten Parallelen in der Geometrie, in die selbe Richtung. Eigentlich berühren sie sich nie, selbst wenn man ihren Weg ins Unendliche weiter zieht. Doch diese Parallelen, verhalten sich ein wenig anders, als sie es in unseren strengen Kategorisierungen tun (im Versuch etwas Ordnung und eine Basis für ein Verständnis dieser Welt zu schaffen). Diese Linien sind sehr wohl Parallelen, doch sie sind noch vieles mehr. So scheint es fast, sie hätten ein Eigenleben. Oder sie würden mit anderen Elementen in Verbindung stehen, in Wechselwirkung.

Und so kommt es, dass etwas Wind schon reicht, um diese Linien weiterhin Parallelen sein zu lassen, die sich dennoch hin und wieder berühren.


So sind wir, solange man uns dazu zwingt...


Autor unbekannt


Was hinter dem Horizont mit diesen Parallelen geschehen mag?
Gott allein mag das wohl wissen.

 
 

October 4, 2010

wunden lecken II

 
Ausgerechnet heute bin ich ganz zufällig — oder eben so zufällig wie sowas überhaupt ein Zufall sein kann — auf ein Foto gestossen, auf der Titelseite eines Tagesblatts. Das Foto zeigte eindrucksvoll das mehr als erfreuliche Resultat vom Wunden-Lecken meiner Heldin.

Bild von Rob Hefferan


Mein süssester aller sauren Äpfel
Ich freue mich so sehr für dich und gönne dir das offensichtlich erfolgreiche Erlernen des Umgangs mit dir selbst aus ganzem Herzen. Ich hatte niemals auch nur den geringsten Zweifel daran, dass du die Fähigkeit und das Potential dazu schon immer irgendwo mit dir herumgetragen hast. Und doch hat es mich irgendwie überrollt, dieses Bild von dir, dich in einer zu Recht stolzen Pose zeigend. Es machte mich sprachlos. Und zufrieden.

Einen von unendlich vielen Schritten auf dem Weg zu einem Leben in Fülle. Und niemand hat es so sehr verdient wie du, meine Heldin. Mögen viele Bäume am Rande deines Weges darauf warten, von dir geschüttelt zu werden, um dir ihre süsse Früchte anzubieten.

Mein Herz wird auch immer einige ganz besondere Früchte tragen können, nämlich die Liebe die du mitgegossen hast und, folglich, die Dankbarkeit. Und noch einige mehr.

Auf eine, wenn du magst, gemeinsame Ernte.
Auf viele gemeinsame Ernten, meine Liebste.

Bild von Mahira Ates
 
 

October 3, 2010

wunden lecken I

 
Als ich gerade meine Mutter nach der deutschen Redewendung „Steine in den Weg legen“ fragte, kam ihre ganze Sorge zum Ausdruck. Bekümmert sagt sie
Ist das noch immer in Zusammenhang mit deiner Geschichte?
Wie erklärt man einer besorgten Mutter, dass diese, ihrem Gefühl nach unheilvolle, krankhafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit einem Schicksalsschlag, in Tat und Wahrheit mehr als gesund ist? Vielleicht sogar der einzig mögliche Weg zur Genesung? Wie erkläre ich ihr, dass man mich derart ramponiert hat, dass ich mich praktisch von Grund auf wieder zusammensetzen musste? Dass ich meine Jugend wieder durchleben musste, ja praktisch mein ganzes Leben, um überhaupt eine Chance zu haben, mich irgendwann wieder finden zu können? Wie erkläre ich ihr, dass man mir auf eine so zerstörerische Art zugesetzt hat, dass ich wirklich kaum noch etwas hatte an das ich mich klammern konnte? Dass ich, um meine Gefühle in der Gegenwart verstehen zu können, meine Wunden aus längst vergangener Zeit lecken musste? Dass man mir nicht nur den Boden unter den Füssen wegnahm, sondern diesen Boden zusätzlich noch in Tausend Stücke zerbrach?

Bild: Gloria Bertorelli


Wunden zu lecken unterstützt sehr wohl deren Vernarbung und ganz allgemein die Genesung. Doch ich denke, ich werde es ihr nicht zu erklären versuchen. Sie wird sich dann freuen, wenn die Narben geheilt und es mir wieder besser gehen wird.

Marcy Lanfranco Orlandini: Searching
 
 

September 30, 2010

a transformed world

 
 

The moment you have in your heart
this extraordinary thing called love
and feel the depth, the delight,
the ecstasy of it,
you will discover that for you
the world is transformed.


Jiddu Krishnamurti



Bild: Gerhard Richter

 
 

September 29, 2010

einfach so

 
Musik hörend, zusammen Zeit verbringend, die Einen bei der Arbeit, die Anderen bei der Arbeit an sich selbst...
Come possiamo volare con le acquile
se siamo circondati da tacchini?
Zucchero

Bild: Gregory Colbert

Ich weiss nicht mehr ob es Italo (der Kunst-Psychiatrie-Pfleger) oder Max (der Bundespolizist) gewesen ist, mit dem ich diese Worte kommentierte... Doch: Es muss Max gewesen sein. Ich erinnere mich an den Tonfall. An den bei ihm so oft wichtigeren Teil seiner Worte: die nicht ausgesprochenen.

Ich sagte
Ist er nicht einfach genial, dieser Satz von Zucchero?
Und höchst wahrscheinlich meint er es gar nicht überheblich.
Er meint es...

... einfach so.
beendete Max den Satz mit einem Lächeln.

Damit war alles gesagt.
Oder eben...
Damit war ziemlich alles nicht gesagt.
Und dennoch irgendwie besprochen.

Anja Bührer: Silence Is Golden II
 
 

September 15, 2010

der Trick mit dem Affen

 
Ich habe einmal gehört, wie Menschen in einer bestimmten Wüstenregion der Erde zu Trinkwasser kommen: Die Einheimischen nehmen einen Baumstamm und bohren darin ein Loch, in das Loch stecken sie einen besonderen Leckerbissen und achten dabei darauf, dass ein bestimmtes Tier ihnen dabei zusieht. Der Affe sieht das, wird neugierig, möchte an da Leckerbissen gelangen, sobald kein Mensch mehr in der Nähe ist. Die Männer beobachten nun wiederum den Affen aus etwas Abstand und müssen dabei nur warten, bis die Falle zuschnappt. Das Loch hat nämlich einen ganz bestimmten Durchmesser, welcher dem Affen erlauben wird die offene Faust in das Loch zu stecken, doch nicht mehr die den Leckerbissen einschliessende Faust aus dem Loch ziehen zu können. Nun kann der Affe gefangen werden, denn er wird sich eher fangen lassen, als die Faust zu öffnen um die Freiheit zu gewinnen — Ein Impuls zwingt ihn dazu, den gewonnenen Leckerbissen auf keinen Fall mehr herzugeben.

Was die Männer nun machen ist einfach: Sie geben dem Affen Salz zum essen, und zwar in reichlichen Mengen. Wenn der Affen nach einer gewissen Zeit freigelassen wird, müssen sie ihm nur noch folgen, denn er wird schnur-stracks zu der nächsten Wasserstelle rennen, um seinen Heissdurst zu stillen.

Bild: Mahira Ates

So hat also der Mensch gelernt, dass wo Affen leben es auch Wasser-Vorkommen haben muss. Und er hat gelernt, den Affen auf einfachste und dennoch höchst effektiver Weise auszutricksen.

Und auf diese selbe Art und Weise dachten die Wahnärzte mich gefangen zu haben. Der Leckerbissen sollte die Junge Dame sein. Der Salz wären dann die Drogen gewesen. Und das Wasser die vorsätzlich falsche Diagnose, die sie nun zu offizialisieren können glaubten. Oder so...


Also habe ich sie zu ihrem Wasser geführt. Und sie haben gedacht, vor einem riesigen, unterirdischen Wasser-Resevoir zu stehen. Sie haben gedacht, alles sei wie am Schnürchen geloffen. Sie dachten schon zu haben, was sie wollten. Doch dann merkten sie plötzlich, es war gar kein Wasser... Dieser Affe, der war speziell: Auch er hatte nämlich einen Trick auf Lager, denn er führte die Wahnärzte nicht zu einem Wasser-Reservoir, nein... Es war ein Spiegel!

Bild: Mahira Ates



Denn die Ärzte hatten vergessen, dass die Natur ein kleines Wenig intelligenter sein kann, wenn es um Leben und Tod geht. Und hier ging es um Leben und Tod zweier Seelen. Oder um Leben und nicht Leben zweier Seelen. Um das Wohlergehen zweier Seelen.

Bild: Taras Loboda
 
 

August 24, 2010

nature, maths & paradise

  
Future birds in paradise

Bild: Richard Austin


Bild: Gregory Colbert


Bild: Gregory Colbert





Often A Bird  ==  Wim Mertens

Nature by Numbers - Short Movie by Cristóbal Vila





Birds in paradise

Autor unbekannt


Autor unbekannt
 
 

muesch lose...

Was dann folgte war ein Geschwafel in Wasserfallmanier, dem ich stundenlang hätte lauschen können, schon nur wegen dem Klang des Wassers. Genauso wie ich es liebte, das Schweigen zwischen uns zu hören. Wie oft passiert es schon, jemanden seit wenigen Wochen zu kennen und auf einem Bänkchen sitzen zu können, ohne ein Wort zu sagen und ohne dieses gewisse unwohle Gefühl? Nichts zu sagen, nichts zu erklären: Einfach nur die gemeinsame Nähe fühlen. Und dann noch diese Klarheit im Spüren wie diese Nähe wohltuend ist.

Micheal Cheval: Guardian Angel

August 22, 2010

vom Atom zum Menschenbild

 
Eine Sommer-Wiederholung einer Sternstunde Philosophie, für die ich höchst dankbar bin. Ich hatte zwar schon die Erstaustrahlung gesehen doch konnte ich damals, durch meine schwankhafte Aufnahme- und Aufmerksamkeitsfähigkeit in den letzten Jahren, nicht so viel davon mitnehmen wie nun, bei der Wiederholung.

Ein Gespräch bei dem Hans-Peter Dürr in einfachster Sprache und mit einfachsten Bildern höchst komplexe Zusammenhänge und sogar grundsätzliche Auffassungsarten beschreibt, sowie gesellschaftliche Muster und soziale Entwicklungen. Es wundert mich kein Bisschen, dass so ein Mensch Direktor des Max Planck Instituts in München werden kann. Es fasziniert mich aber total, dass so ein Mensch Direktor des Max-Planck Instituts wird und bleibt, obwohl Max Planck nicht Paul Scherrer ist. Und es ist eines der vielen guten Zeichen, die diese unsere Zeit mit sich bringt. Diese so schlimme und trostlose Zeit, diese hoch automatisierte und teils völlig von Moral losgelöste Zeit, bringt Menschen hervor die Visionen haben. Und was für Visionen! Und, im Gegensatz zu früheren Zeiten, besetzen solche Menschen auch immer wieder höchst einflussreiche Posten in unserer Gesellschaft.

Wenn man 6 Monate vor den letzten Wahlen zum amerikanischen Präsidenten die Leute fragte, wann Amerika für den ersten schwarzen Präsidenten bereit sei, dann lautete die praktisch einzige Antwort "Es sind noch Jahrezehnte nötig." Und dann, quasi über Nacht, hatte Amerika ihren ersten schwarzen Präsidenten.

Menschen wie Hans-Peter Dürr bereiten den Weg zur Gesellschaft der Zukunft vor. Und wenn es den Menschen gelingen wird, sich nicht vorher zu Grund zu richten, und wenn die Natur es ihnen erlauben wird, dann könnten wir uns eine Art des Zusammenlebens erarbeiten, die wir heute vielleicht noch für völlig utopisch und für nicht umsetzbar halten. Es gibt wenige solcher Menschen. Doch genügend um langsam etwas zu bewegen.


"Schrumpfexemplar homo oeconomicus?"
Quantenphysiker Hans-Pèeter Dürr im Gespräch mit Monika Maria Trost

«Finanz- und Wirtschaftskrise, ökologische Krise: Wem bleibt da die Sinnkrise des westlichen Denkens verborgen? Wo aber zeigen sich in der eigenen Kultur Denkansätze, die zukunftsfähig sind? Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr plädiert für ein neues Menschenbild.»

 
 

August 18, 2010

before & after thunder

 
Sweet Thunder  ==  Yello





Siehe auch den Post fallin' free 'n' walkin', was "Stormy Weather" angeht.
 
 

August 8, 2010

begehren

 
Du sollst nicht begehren!

Für mich eine der abstrusesten Zielsetzungen, die sich ein Mensch setzen kann. Ausser für einen Asketen und Eremiten, ein buddhistischer Mönch oder ein völlig in Geistlichem gedrungenen Wesen. Wenn ein Buddhist sagt Begehren sei abzugewöhnen, ist es das Eine. Wenn wir aber in unserer westlichen Gesellschaft versuchen nicht zu begehren, dann sind wir im Vornhinein zum Scheitern verurteilt. Unsere Gesellschaft basiert auf Begehren. Besonders unsere Wirtschaft basiert auf Begehren. Begehren und Begierde. Und so kommt es, dass Begehren heute toleriert wird, ja sogar als nachahmenswert empfunden wird, solange es im Rahmen gewisser gesellschaftlichen Normen bleibt. Sobald diese überschritten werden und sich Begehren mit dem Gesicht einer anderen Sünde zeigt, sind alle bereit es zu verurteilen.

Carmela Cirinnà: Fluida Essenza




Du sollst lernen zu begehren!

Dies wäre in meinen Augen viel sinnvoller. Denn Begehren will gelernt sein: Es darf weder die eigene noch die Würde anderer schmälern. Und so wie Masturbation früher ein Tabu war und wir lernen mussten es zu thematisieren, so denke ich müssen wir heute mit Begehren lernen umzugehen. Um daraus eine würdige und aufbauende Erfahrung zu machen, anstatt einer Last und einer Sünde.

Bild: Nurhilal Harsa

August 5, 2010

that one true World

 
My Heroine, my Princess
Another World has been disclosed
Another Heart has been found
My Heroine, my Princess
In this World I want to live
In this World I want to love


That one world with so many wonders in its deep.


Für mich,
zusammen mit "Wonders of the Deep" und "K+D+B",
der Inbegriff eines Lebens in Fülle.


Another World  ==  The Chemical Brothers






 
 

July 30, 2010

vereinbarung

 
Eine Vereinbarung wurde zur Offenbarung. Nicht die Vereinbarung selbst sondern vielmehr die Tatsache, dass wir diese getroffen hatten.

Und das ging so:
Wir hatten uns 2 Versprechen gegeben, die Junge Dame und ich. Einige Zeit später erzählte ich Italo von unserem Gespräch.

Machen wir uns ein Versprechen: Wir werden uns gegenseitig so wenig Schmerz wie nur möglich zufügen.

Ich hatte, beim Erzählen darüber, noch nicht ganz ausgesprochen, da quittierte Italo auch schon meinen Satz mit einem ‹So ein Schwachsinn!› Ich konnte es ihm nicht wirklich verübeln, sagte aber er solle warten — dies sei noch nicht alles gewesen.

Lass uns aber auch versprechen niemals etwas nicht zu tun, einzig weil es dann schmerzen könnte.

Mit diesem zweiten Versprechen ergäbe das Ganze nun einen Sinn und der Kreis würde sich schliessen. Jetzt quittierte Italo meine Aussage nicht mehr so derart plakativ, eigentlich sagte er gar nichts mehr dazu. Ich konnte aber fast hören, wie es bei ihm so ratterte während er sich seine Gedanken darüber machte. Vielleicht dachte er darüber nach, was wir uns damit eingebrockt hatten, ohne es zu wissen und ohne es zu wollen. Doch dies ist ein anderes Kapitel der selben Geschichte.

Diese Abmachungen entstanden völlig spontan, während die Rede weder von Schmerz noch von Verletzen war. Ein jeweiliges OK, begleitet von einem Händedruck und einem Blick in des Andern Augen, war alles: Kein feilschen über Details und keine Klauseln, keine Ausnahmen und keine Sonderwünsche, kein Wort mehr. Es geschah fast beiläufig, keiner brauchte eine noch so kleine Bedenkzeit, es gab auf beiden Seiten nicht das kleinste Zögern. Und dennoch waren wir uns beide vollkommen im Klaren darüber, was diese Versprechen auch wirklich zu bedeuten hatten, welche Verantwortung damit verbunden war. Trotz aller möglichen Implikationen und Konsequenzen: Es war für uns beide offensichtlich das natürlichste und logischste Verhalten, von nun an. Höchst wahrscheinlich hätten wir uns beide auch ohne diese Vereinbarungen nicht anders verhalten, diese würden uns aber dazu bringen, viel bewusster mit dem eigenen Handeln und dessen Auswirkungen auf den Andern umzugehen. Wir hätten ab nun an genau darauf geachtet.
 

July 28, 2010

der Klang des Lebens

 
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
Friedrich Nietzsche
 
 
The Chemical Brothers: Cover of "Further"
 
 
 
 
Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.
Gustav Mahler
 
 
Zdenek Janda: Moon
 
 
 
 
Die Musik drückt das aus,
was nicht gesagt werden kann und
worüber zu schweigen unmöglich ist.
Victor Hugo
 
 
Vladimir Kush: Morning Blossom
 
 

July 23, 2010

further & further

 
Ein neues Album der Chemical Brothers. Ein sehr technisches. Vielleicht auch ein sehr persönliches. Die Chemical Brothers "oldskool", doch mit einem inzwischen der Perfektion nahekommenden Einsatz von Sonoritäten und Rythmik, in einer virtuosen Komplexität die sich beim ersten Hören nur erahnen lässt. Man beachte zum Beispiel welch ausgeklügelter Einsatz schon nur von Stereophonie betreiben wird, und man kann sich dann vorstellen wie unglaublich reichhaltig die benützen Klang-Paletten sind. Das erste Album ohne Vocal-Gastauftritt, habe ich gelesen. Und dennoch ein Album in dem Gesang zu hören ist: Die Chemical Brothers schaffen es sogar, einen Sample zu benützen, in dem der Sänger mehr als deutlich den Ton nicht trifft, und dennoch passt's!

Wie jegliche Musik, ist auch diese am Schluss reine Geschmackssache. Diese ist jedenfalls eine würdige Fortsetzung vom Album We Are The Night. Dazu fragte mich ein Pfleger
Das Original-Album, die CD, haben Sie noch nicht, oder?
Nein... Ich habe das "Original" noch nicht: Ich lade die Musik vom Netz, gegen Bezahlung. Ihr wollt doch nicht wirklich dass ich darauf warte, meine Musik von euch zu bekommen, oder? Meint ihr allen Ernstes, ich solle auf "das Original" warten? Es heisst "We Are The Night" und nicht "We Are Unite". Und wir sind die Nacht, in mancher Hinsicht und für manchen Menschen!

Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Album der Chemical Brothers. In der Zwischenzeit, werde ich dieses und die Vorherigen geniessen.

Ah... Das neue Album heisst Further, meine Heldin. Es geht darin um Liebe und um andere Gefühle. Das Video zu diesem Song ist in Schwarz und Weiss gehalten, damit auch wirklich jeder die Möglichkeit hat, es zu verstehen! Diesen Song, und einige andere, möchte ich dir widmen. Dir und Nicola.
Und wie ich mit Nicola zu scherzen pflegte:
ES GEHT WEITER!




Ein Song wie ein Flug. Ein Flug mit den anderen Vögeln...

K+D+B  ==  The Chemical Brothers






Für mich,
zusammen mit "Another World" und "Wonders of the Deep",
der Inbegriff eines Lebens in Fülle.
 
 

July 19, 2010

von Wurzeln und Früchte

Bild: Mahira Ateş

Adam und Eva?
Maria Magdalena und Jesus?
Die Junge Dame und ich?
Nicht, dass ich uns in einer Reihe mit diesen Persöhnlichkeiten stellen möchte.
Doch, ist nicht jeder Mensch ein Nachkomme von Adam und Eva?
Und ist nicht jede Offenbarung auch schon verdreht worden?

July 18, 2010

Einlass ins Paradies

 
Kein Gott der über uns wacht und richtet. Kein Paradies und keine Hölle. Keine Beichte am Sonntag die alles wieder in Ordnung bringen könnte. Rein gar nichts?

Ich glaube, der Mensch kann sehr wohl seine Erlösung finden. Hier auf Erden. Ich glaube, jedem kann verzeiht werden, egal was er getan hat. Ich glaube, der Mensch kann seinen Frieden finden, mitten in Gottes Schöpfung.

Anja Bührer: Heaven Is A Place On Earth II


Kein Wesen zuvor war sich seines Werdens bewusst, ja sogar seines Geworden Seins. Und gerade deshalb liegt es in der Verantwortung des Menschens, sich über seinen Platz in Gottes Schöpfung zu hinterfragen. Er muss, um ein erfülltes Leben führen zu können, versuchen nach dem Sinn der eigenen Existenz zu suchen und er muss versuchen diesem Sinn gerecht zu werden.

Selbst wenn Gut und Böse erst mit dem Menschen auf Erden gebracht wurden, kann niemand behaupten es sei im völlig egal, wenn sein Leben von Schmerz und Leiden geprägt ist. Der Versuch, das eigene Leben und das der Andern soweit wie möglich von Leid zu befreien liegt eigentlich in der Ur-Natur eines Jeden. Und ich denke, dies muss auch einen Bezug zum Göttlichen haben.

Denn, wenn Pflanzen und Tiere kein Unterschied zwischen Gut und Böse kennen, so kennen sie Schmerz. Der Mensch aber kann sein Handeln bestimmen, er ist der alleinige Verantwortliche dafür. Wenn zu Zeiten von Jesus Gut und Böse ein Hauptthema waren, wenn es darum ging die Verantwortung des eigenen Handelns zu veranschaulichen, dann ist es kein Wunder dass Botschaften wie jene die Jesus verbreitete über Jahrtausende bestand hatten. So wie er haben viele andere Menschen diese Werte propagiert. Damals, zu seiner Zeit, aber auch in ganz anderen Zeiten und Kulturen. Denn dies haben alle monotheistische Religionen gemeinsam: Sie versuchen den Menschen ein Regelwerk für Verhalten und Moral zu bieten. Und sie propagieren Mitleid und Mitgefühl, also Nächstenliebe.

So wie es vielleicht damals notwendig war, den Menschen wieder vor Augen zu bringen, dass jeder eine Verantwortung mitträgt für das was er tut und anderen antut, so ist es heute vielleicht wieder notwendiger die Menschen daran zu erinnern, dass die Verantwortung nicht nur im Hier und Jetzt existiert. Doch, wenn es kein Paradies und keine Hölle gibt, wie kann die Verantwortung über das Hier und Jetzt hinaus gehen? Wie hat mein Handeln Konsequenzen die über diese materielle Dimension hinausgehen? Ich denke, dies ist eine der grossen vergessenen Fragen unserer Zeit. Heute, wo uns die klassischen Antworten der Religionen nicht über das Bild- und Beispielhafte reichen, fehlen uns Anhaltspunkte um das Göttliche fühlen zu können.

Und ich denke, der Ansatz von Jesus, genauso wie der von Buddha und der Buddhistischen Lehre, geben uns den richtigen Hinweis dazu. Die Linderung des Leidens ist ein Weg der aus unendlich vielen Wegen besteht. Weil Leid für jeden Menschen was anderes bedeutet, ist dessen Linderung auf für jeden was anderes. Und niemand kann bestreiten, sich nicht ein Leben ohne Leid zu wünschen. Obwohl dies nicht ganz erfüllbar bleiben wird, in dieser unseren Existenz, ist vielleicht doch das Streben danach in Gottes Sinne. Leid für sich selbst und für alle Wesen auf der Erde zu vermeiden.

Was machen die Demokratien seit dem Ende des 2. Weltkriegs? Sie versuchen durch Gesetz und Moral, durch Gleichberechtigung und Solidarität, die systemischen Ursachen für Leiden zu vermeiden. Doch vielleicht droht dem Menschen immer wieder das Risiko zu vergessen, weshalb solche Anstrengungen gemacht wurden. Immer wieder riskiert der Mensch, für bestimmte Zwecke gewisse Mittel zu rechtfertigen, was sie aber niemals tun. Denn kein Zweck rechtfertigt das Verbreiten von Leiden. Und wenn man hier die Notwehr als einzige Ausnahme in Betracht zieht, beginnt sofort das so Menschliche feilschen um das Tauschgeschäft.


Wann findet der Mörder wieder zu Gott? Wann nimmt Gott wieder den grössten Sünder in seine Arme, nach dem Christlichen Glauben? Wenn er ehrlich bereut. Wenn er am Boden zerstört ist und seine Nichtigkeit angesichts der Schöpfung erkennt. Sein verzweifeltes Streben nach etwas, das niemals erreicht werden kann. Denn er suchte in der ganz falschen Richtung. Ist dies nicht eine Einsicht? Ist es nicht eine sich öffnende Tür, ein neuer Klang, eine Schwingung die im Innern dieses Menschen zu wirken beginnt? Und die Christliche Kultur nennt dies die Wiederkehr zu Gott.

Bild: Marcy Lanfranco Orlandini


Ist es also nicht möglich, dass diejenigen, welche die Gnade erfahren dürfen, diese Türe offen zu halten, diesen Klang, diese Schwingung am Leben zu erhalten, Göttliches erfahren?

Ich glaube nicht an einen Gott der über mich richtet. Doch ich glaube daran, dass ich mich dem Göttlichen zu- oder abwenden kann. Welche die Folgen sind, vermag ich nicht zu sagen. ich denke jedoch, dass Leid und Schmerz eine grosse Rolle beim sich davon abwenden spielen. Ich glaube an die Botschaft Jesus, so wie ich an das Werk von Mutter Theresa glaube. Oder das Vermächtnis Buddhas. Und die vieler Anderen. Jede dieser Vermächtnisse hatte was mit der Zeit und der Kultur zu tun, in der sie entstanden.

Ich glaube daran, dass wir nach einem Leben in Frieden streben sollten. Und ich glaube daran, dass Gott nichts dagegen haben würde. Ich glaube daran, dass Himmel und Hölle in einem Jeden von uns zu finden sind. Ich glaube daran, dass jeder schlussendlich sein eigener Petrus ist. Der Einlass ins Paradies, ist vielleicht eine der schwierigsten Übungen für uns Menschen. Noch.

Bild: Marcy Lanfranco Orlandini