November 28, 2012

am Himmel gesehen

 
Ich bin ein Exoplanet
und du, meine Prinzessin,
du bist meine Sonne.



Bild von Henry Boffin



Chico's Groove  ==  The Chemical Brothers


 
 

October 30, 2012

von Ein- und Aus- SICHT

 
Vom Sehen und vom Schauen.
Von der Sicht auf die Dinge, in jeglicher Hinsicht.
Vom Geschenk einer Einsicht, bezüglich Sicht, Sehen und Schauen.
Von einem der vielen vielen Menschen, die uns ein äusserst wertvolles Erben vermacht haben, das viel grösser und bedeutungsvoller ist, als die rein materielle Formel der von ihm synthetisierten Substanz: Ein Ansatz zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Menschen.


So viele grosse Geister, darunter auch viele weltweit anerkannte Wissenschaftler, machen uns immer und immer wieder darauf aufmerksam, wie wichtig es sei, das richtige Gleichgewicht im Ungang mit dem Messbaren und dem Unmessbaren zu finden, in der Relevanz die wir diesen Dingen zusprechen.



"Es ist eine weitverbreitete Meinung, das objektive, materielle Weltbild der Naturwissenschaften und die mystisch-religiöse Welterfahrung wuerden sich widersprechen. Das Gegenteil ist wahr. Sie ergänzen sich zu einer umfassenden Einsicht in ein und dieselbe geistig-materielle Wirklichkeit."

Albert Hofmann: In Lob des Schauens, 2002




Bild von Salvador Dalì


 
 

October 26, 2012

Wege zur (Selbst)Erkenntnis

 
Mein Therapeut hatte es einmal ziemlich genau auf den Punkt gebracht: Er sagte, was mir geschehen war, das kannte man typischerweise von Menschen die während einer langen Zeit meditiert hatten. Ja... Was mit mir passierte, was sich in mir aus den Tiefen meiner Psyche wieder ans Tageslicht wagte, das war etwas überwältigendes, etwas grosses, etwas einmaliges, etwas wertvolles.

Mir wurde die Bedeutung der erlebten Epiphanie im selben Augenblick bewusst, in dem ich sie erleben durfte. Nicht umsonst hatte ich der Jungen Dame gesagt, gerade hätte ich die vielleicht wichtigste Nacht meines Lebens erlebt. Leider kam ich nie dazu, ihr die Schönheit dieses Erlebnisses in all seiner Pracht erzählen zu können. Und noch viel mehr, die Schönheit von all dem was daraus resultieren sollte... Diese Freiheit, dieser innere Frieden, diese so genussvoll ertragbare Leichtigkeit des Seins ohne an Tiefgang zu verlieren...!

Leider durfte ich nur während einiger wenigen Tage die Magie und die Power meiner Auferstehung in vollen Zügen geniessen. Dann brachen alle Dämme und mit ihnen so viel Kummer über mich, dass ich zur Zeit gar nicht im Stande bin, dies alles nicht zu verdrängen... So schmerzvoll war das alles, irgendwo in einem Nebel aus Träumen und Albträumen versteckt, in einem Wald der Zeitlosigkeit, in einer Steppe der Trostlosigkeit. Was mir blieb war eine Flut von Bildern, Sätze, Vorwürfe... Alle Interaktionen mit den Ärzten und Pflegern, die ich während dem traumatisierenden Aufenthalt und danach hatte, wirbelten pausenlos durch mein Bewusstsein. Alle Kontakte und Gespräche prasselten ungefiltert und ungeordnet, zusammenhangslos auf mich ein. Monate lang. Gelegentlich sogar noch heute. Die daraus resultierenden Empfindungen, die Albträume, die Bilder: Daran möchte ich mir zur Zeit nicht erinnern, weil mir das Gefühl, die innerliche Gewissheit fehlen, damit umgehen zu können. Aber wie auch immer...

Wie auch immer, ich bin mir bewusst, dass zuvor etwas geschah, was nicht rückgängig gemacht werden kann. Bis heute konnte ich nicht gross von meiner neuen Gestalt profitieren, von meiner neu gewonnenen Fähigkeit zu fliegen — und dies wird so bleiben, bis ich nicht aus dieser Ausnahme-Situation finden werde. Aber ein Schmetterling wird sich nie zurück in eine Raupe verwandeln, ganz unabhängig davon, über wie lange Zeit er nicht zu fliegen in der Lage sein sollte: Sobald sich die Gelegenheit dazu bieten wird, ist der Schmetterling in der Luft und geniesst das Wunder des Lebens und der Natur. Er wird sich an die Zeit als Raupe mit Zärtlichkeit erinnern, eine Zeit lange bevor er zu seiner letztlichen Bestimmung fand und die ihn noch zu einem Insekten wie jedes andere machte, eine Raupe die zuerst nur zu überleben hatte um sich dann verwandeln zu können und zu dem einen ganz bestimmten Falter zu werden, den er nun mal ist.

Mein Therapeut hatte recht, damals. Eine solche Epiphanie ist bekannt von Menschen die über längere Zeit meditieren. Aber eines hatte er vergessen: All die Menschen die plötzlich, in aller ihrer Verzweiflung in eine Kirche strömen und dort zu Gott finden, die den Heiligen Geist erfahren wenn sie sich am tiefsten Punkt ihrer Existenz fühlen und nicht mehr die Kraft haben so weiter zu machen: All die reuigen Missetäter, die sich in reiner Verzweiflung Gott zuwenden, viele dieser Menschen erleben eine ähnliche Epiphanie: ein Gefühl von Vergebung trotz ihrer (für ihr Verständnis) eigentlich unverzeihlichen Taten. Sie fühlen ein erneutes „Recht“ auf ein erfülltes Leben, obwohl sie sich selbst dieses Recht aberkennen würden.

Und dann soll es eben Menschen geben, denen so etwas in Ausnahme-Situationen widerfährt, wie zum Beispiel in einer psychiatrischen Klinik: zu denen gehöre ich. Ich bin der Überzeugung, ein Psychiater sollte unbedingt über Wissen von solchen Vorgängen verfügen. Es kann nicht sein, dass etwas vom tiefgründigsten und folgenschwersten (auf positive Weise) was einem Patienten in seinem Leben widerfährt, zunichte gemacht wird, und dazu noch ausgerechnet von einem "Heiler des Geistes", nur weil dieser kein Verständnis für solche Dinge entwickeln konnte, in der Vergangenheit! Etwas "Positive Psychologie" wäre vielleicht ein erster Schritt, um sich mit derartigen Dinge zu familiarisieren... Aber was weiss denn ich schon?

Mein "Geheimnis", damals?
Mein ganzes "Geheimnis" ist es gewesen, meinen Schmerz über Tage und über viele Nächte hinweg zu erdulden und zu erleben, ihn auszuhalten. Dass ich gut daran täte, meine Schmerzen auszuhalten und zu explorieren, was dabei mit mir geschehen würde, das hatte mir mein Therapeut schon lange zuvor ins Ohr gelegt. Doch zwischen Intellekt und Herzen kann der Weg mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ganz besonders, wenn der Schmerz den man auszuhalten hat so gross ist, dass man denkt daran zu ersticken, darin zu ertrinken. So etwas kann man nicht so zwischendurch machen, während man arbeitet und dazu noch ein Doppel-Leben führt. Alles hat seine Zeit.

Meine Zeit war zu Beginn von 2008 gekommen. Leider wollten mir einige Ärzte partout nicht glauben und so wurde das grosse Ausbreiten der Flügel und das Auskosten der neu erworbenen Flugkünste um mehrere Jahre verschoben. Verschoben ist aber nicht aufgehoben. Ein Schmetterling wird nie mehr zu einer Raupe, denn er hat seine Bestimmung erfüllt.


Meine Bestimmung?
Unter anderem vielleicht „To make love to the angels of light“.
Die Idee gefällt mir sehr.



Bild von Ljiljana Bursac
 




Vipassana Meditation

Das Video über eine Gefängnis-Direktorin in Indien, dem Gründer von Vipassana, die unglaubliche Kraft der Meditation und seiner Methode zeigt genau die Metamorphose von schwerst kriminellen Verbrechern, vom Schicksal gepeinigte, anscheinend zur Hoffnungslosigkeit verdammte Menschen, die wie aus Zauberhand aus dem Rad der Gewalt und der Verzweiflung einen Weg zurück ins Leben finden. Es ist das Zeugnis einer mächtigen Kraft, der es selbst im unwahrscheinlichsten Umfeld gelingt einen kleinen Funken in von Dunkelheit überströmte Herzen zu zünden, dort ein die Finsternis vertreibendes Licht ins Leben zu rufen.

Genauso wie es mir geschah, werden diese Herzen nie mehr zu Raupen werden. Doch eine Garantie, dass sie es schaffen werden, sich in die Lüfte ihrer Selbsterkenntnis zu bringen, gibt es nicht. Im schlimmsten Fall, wird die erlebte Episode eine blasse Erinnerung in der Vergangenheit bleiben und die unheilvolle Kraft der Gewohnheit wird sie zurück in das Karussell der ewigen Enttäuschung bringen. Die meisten von ihnen werden aber die Kraft des Erlebten nicht vergessen können und sich mehr von diesem Segen wünschen, der eigentlich so viel einfacher zu erlangen ist, als alles was sie zuvor versucht hatten und was sie darüber hinaus auch noch in so viel Leid gestürzt hatte. Sie werden es nicht vergessen und dankbar ihre Erlösung annehmen. Ein wahrlich beeindruckendes Dokument...


Doing Time Doing Vipassana   ==  Transformation of notorious Tihar Prison into oasis of peace




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Websites
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Vipassana Schweiz   —   vipassana-meditation.ch

International Organisation   —   www.dhamma.org


 
 

October 4, 2012

dabei wär's so leicht...

 
In der Magie der Griechischen Nacht sehe ich nach oben und versuche einen Blick auf dich zu werfen, meine Liebste. Vielleicht blicken wir aber auch auf die selbe Sternschnuppe... Wer weiss das schon genau, mein Morgenstern?



Bild von APODAstronomy Picture of the Day
Hier ist das Bild in seiner vollen Pracht von 900px zu sehen.



You, the Night & the Music  ==  Tones On Tail


 
 

September 21, 2012

von der Liebe (nicht von Romantik!)

 
Der Titel dieses Posts mag auf den ersten Blick als Provokant erscheinen, damit sollen aber folgenschwere Unklarheiten und Verwechslungen zum Ausdruck gebracht werden, welche in unserer westlichen Kultur praktisch überall für einen Mangel an Bewusstsein und Feingefühl sorgen. Während der letzten 4 Jahre habe ich in meinen beiden Blogs hunderte von Malen vom Wort LIEBE Gebrauch gemacht und habe, hin und wieder, versucht darzustellen was ich damit überhaupt meine, wovon da immer die Rede gewesen ist.

Zum Beispiel habe ich von dieser Art von Liebe geschrieben, die über die elterliche Liebe hinaus geht. Ich habe von Nächstenliebe geschrieben, von Seelen-Verwandtschaft, usw.

Im Laufe der Zeit hat sich der Begriff LIEBE in unserer Gesellschaft stark gewandelt. Im Mittelalter meinte jemand etwas anderes mit diesem Wort als wir das heute tun. Noch nie hat man mit diesem Begriff so sehr die Idee einer romantischen Liebe assoziiert wie wir es heute tun. Noch nie verstand man unter diesem Begriff derart viele leidenschaftliche Gefühle. Noch nie verstand man damit so viele Gefühle im Allgemeinen. Es ist nicht lange her, war die Union zwischen Mann und Frau nicht unbedingt auf ein Konzept idealisierter Liebe basierend, sondern viel mehr auf ganz konkrete alltägliche Bedürfnisse zugeschnitten, der Lösung von Grund-Bedürfnissen zugeschnitten.

In vielen Ländern kennt man heute noch arrangierte Heiraten, bei denen eine Unzahl von Aspekten mit eine wichtige Rolle spielen: Das Erhalten von Gütern und Besitz innerhalb einer Blutlinie, das optimieren der finanziellen Lage einer oder beider Familien, die Sicherstellung von Mitteln während der späten Jahren der Eltern der verheirateten Paares, usw.

Die moderne Unterhaltungs-Industrie hat in sehr sehr starkem Ausmass dazu beigetragen, dass wir heute unter dem Begriff der LIEBE ziemlich unmittelbar an eine idealisierte, romantische und leidenschaftliche Union eines Mannes und einer Frau denken.

Tatsache ist, dass einem Buddhisten eine ganze Anzahl von Wörtern zu Verfügung stehen, um das von mir angesprochene Gefühl zu beschreiben. Zuerst einmal assoziiert ein Mensch aus einem buddhistischen Land (vielleicht noch) nicht das Selbe mit dem Wort Liebe wie wir es tun. Aber viel wichtiger ist, dass ein Buddhist eher zuerst an Gefühle denkt, die dem nahe kommen was ich unter dem Begriff Liebe andeutete. Für ein Buddhist ist Liebe eine Art „Oberbegriff“ für all die positiven Empfindungen die ein Mensch erfährt, wenn er ein offenes Herz hat und dabei Freude empfindet.

Um genau diese Art möglicher Missverständnisse zu vermeiden begann man damit, in der Übersetzung buddhistischer Schriften das Gefühl, dass durch das Praktizieren von Meditation erreicht wird, nicht das Wort LIEBE zu gebrauchen sondern vielmehr GÜTE oder MITGEFÜHL.

Diese Begriffe können uns viel besser vermitteln, was alles LIEBE sein mag, wenn davon die Rede in meinen Blogs ist. Ich denke es ist wirklich wichtig und auch höchste Zeit dafür, dass wir in unserer Kultur wieder etwas mehr Gespür für diese Dimensionen des menschlichen Wesen zu entwickeln beginnen. Es ist langsam fast von Nöten, dass wir wieder einen Zugang zu diesen unermesslich reichen Universen in unserer Seele suchen, Orte von solch unwahrscheinlicher Schönheit und Fülle, Orte der Freude und der Ruhe, zu denen wir langsam aber sicher jeglichen Bezug am verlieren sind.

Ich möchte mir keine Welt vorstellen müssen, in der die menschliche Rasse nicht mehr zu dem finden kann, was eben den Menschen zu dem gemacht haben, was er ist. Denn das Unwahrscheinliche und so Wunderbare am Menschen, das was ihn auf dieser Welt so einzigartig macht, ist nicht sein grosses Gehirn und die Art wie der damit umzugehen gelernt hat (obwohl unser Gehirn das komplexeste Gebilde im Universum zu sein scheint und sein Potenzial eigentlich so etwas wie ein Wunder ist), sondern vielmehr sein Gefühl der LIEBE, die er dank seinem Gehirn nun sogar bewusst wahrnehmen konnte und der Aussenwelt mitteilen.

Ich habe oft diese Art der LIEBE angesprochen. Auch als ich der Jungen Dame sagte, dass meine Gefühle für sie natürlich auch leidenschaftlicher Natur seien, es aber dazu erst in einem zweiten Schritt gekommen war, nach dem ich mir meiner Gefühlen von GÜTE und MITGEFÜHL bewusst geworden war. Sie verstand unmittelbar wovon ich da gerade schwafelte.

Leider versteht aber der Zeitgenosse in unserer Gesellschaft immer weniger seine eigenen Gefühle und strebt gar nicht mehr bewusst nach GÜTE und MITGEFÜHL, weil er es im Alltag von niemandem gelernt hat. Vielleicht hat er davon gehört, hin und wieder im Zusammenhang mit Religion, doch weil diese immer mehr aus unserem Alltag verschwindet, verlieren wir auch die Notion von Wichtigkeit in Bezug zu diesen Gefühlen. Im gesellschaftlichen Alltag ist etwas in diese Richtung nicht erforderlich — genügend oft und leider immer öfters kann es sogar von grossem Nachteil sein, wenn man sich beim täglich neuen Kampf um Behauptung und um einem Platz in der Gladiatoren-Arena von derartigem „Ballast“ selbst verhindert.

Was wir lernen ist, dass mit etwas Glück die Begegnung mit einem anderen Menschen in Liebe münden kann. Junge Leute haben schon hier die erste Schwierigkeiten, wenn sie Liebe und sexuelles Verlangen nicht zu unterscheiden wissen. Wir lernen, dass eine Liebe mit sehr sehr viel Glück ein Leben lang halten wird (im Bereich weniger Prozente gegenüber der Anzahl von Paaren), und dass aus dieser Liebe Nachkommen auf die Welt gebracht werden. Sehr oft sind wir der Meinung (auch weil es uns Tag für Tag vorgespielt und vorgeführt wird), dass wir uns an dieser Liebe sehr wohl erfreuen können und dass wir sie dankbar und mit voller Sehnsucht „konsumieren“, dass aber meistens zur Liebe auch eine ganze Ladung schmerzlicher Empfindungen und Gefühlen dazu zu gehören scheinen. Wir denken es sei ganz normal, wenn wir all die ungelösten Problemen, die jeder Mensch mit seinen Eltern erlebte, die ihm diese in deren Beziehung vorgelebt hatten, die er mit sich selbst hat unausweichlich zum Konflikt führen werden, in den sogenannten Liebes-Beziehungen die wir im Laufe eines Lebens eingehen werden. Wir denken, es gehöre zur Liebe dazu, wenn diese in der grössten Mehrheit der Fälle in Schmerz und Konflikt endet.

Ich denke, ein wichtiger Grund für so viele Probleme welche bei unserem Umgang mit „Liebe“ zu beobachten sind, entspringen der Tatsache, dass in unserer Gesellschaft Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen LIEBE, GÜTE und MITGEFÜHL eine immer kleinere Rolle spielen, dass wir uns mit diesen Aspekten des Lebens nicht mehr auseinandersetzen, zum Beispiel im Rahmen der Familie oder der Erziehung.


"Book of Books" von Vladimir Kush

Book of Books
Symbol of divine revelation. On the Greek mosaic of XI century is represented Christ, holding in hands the Bible. As asserts Borges (Jorge Luis Borges. Letters of God) any book is a ramified labyrinth and, going on it, it is always possible to encounter the Book of the Books. Translucent, nacreous colors emphasize virgin purity of image of Mary holding baby Jesus, wings of the butterfly behind her personify the soul aspiring to the blue skies. Symbolism of the picture where the figure of Virgin Mary seemingly merges with the Book of Books, associates with figurativeness of the fresco "Annunciation"pictured by Italian master of Early Renaissance Fra Angelico. It represents Archangel Gabriel appearing before Maria as she was absorbed in reading the Bible - the passage in the Book of Isaiah, where was spoken about the virgin who will give birth to the son.



Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie ich einmal jemand sagen hörte, Liebe sei bloss die Aneinander-Reihung einiger kurzen Momenten der Verliebtheit und Freude, ein kurzer Augenblick des Zaubers und der Illusion. Wenn wir wirklich unsere Nachkommen mit dieser Notion von „Liebe“ erziehen, dann müssen wir uns aber nicht wundern, wenn die menschliche Rasse über kurz oder lang dazu verdammt ist, in Sodoma und Gomorrha zu enden, sich in die Luft zu jagen, oder ganz einfach vor dem Fernseher dahinvegetierend zu enden. Unser Gehirn ist viel zu kraftvoll, um für eine derart abgestumpfte Gefühls-Welt noch problemlos funktionieren zu können. Solch machtvolle Kraft im Dienste solch unausgereifter Bedürfnisse? Das kann nicht gut gehn!

„Ich liebe dich“ oder „Ich liebe das“ ist so viel viel weniger als LIEBE, denn diese kennt keine Abhängigkeit vom geliebtem Objekt und sie kennt keinen Eigen-Nutzen. Weshalb ist es für uns heute gesellschaftlich so schwierig geworden, uns der Exploration dieses Pfads zu widmen und unseren Kindern das unbezahlbare Geschenk der dabei gewonnenen Erkenntnissen zu machen?




Denkanstoss zu diesem und anderen Posts
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"Buddha und die Wissenschaft vom Glück"
von Yongey Mingyur Rinpoche, erschienen bei Goldmann Arkana.
 
 

August 26, 2012

Dummkopf oder Verbrecher?

 
 
 
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.                                         Bertolt Brecht

 
 
 

Autor unbekannt
 
 
 

August 24, 2012

August 13, 2012

to guide him

 
Ich habe nie an einen Gott geglaubt, den ich hätte "Wieso?* fragen, den ich hätte für grausam oder sadistisch, aber auch nicht für liebwollend und schlussendlich gerecht halten können. Wie es Nick Cave so schön sagt, ich habe nie an einen in das Geschehen eingreifenden Gott geglaubt. Doch ich habe mich nie von Gott verlassen gefühlt. Ich hatte in meinem Leben das Glück, nie mein Ur-Vertrauen verloren zu haben. Bei aller möglichen menschlichen Mysere hatte ich irgendwie immer das Gefühl, teil eines Stroms zu sein, mit dem Fluss der Dinge zu gehen. Ich hatte immer ein Herz erwärmendes Gefühl einer leichten Strömung, die mich teilweise mitträgt. Nennt man dieses Gefühl Freude, Liebe, Glaube? Ich weiss es nicht... Ich weiss aber, dass es mich schon ein Leben lang begleitet und zum Glück niemals ganz verlassen hat, selbst in den allerschlimmsten Zeiten. Etwas, weit über den Instinkt hinaus, etwas Geistiges, Mystisches. Diese Strömung: Manchmal zwang sie mich, gegen einer viel grösseren Strömung zu schwimmen, die so viele Menschen um mir herum zu folgen schienen. Manchal fühlte es sich auch kurz so an, als würde ich immer im Kreise schwimmen, in einer riesigen Schüssel voller Joghurt. Aber am Schluss fühlte es sich immer richtig an, wie schwierig es auch sein mochte. Am Schluss hatte ich immer das Gefühl, es gäbe was grösseres als mich und meine Probleme. Und ich hatte das Gefühl, das Vermächtnis der Zeiten würde mir schlussendlich den Weg weisen. Denn am Ende, sind wir nichts als ein Sandkorn in einem Ozean der Zeit. Und dieser Ozean hält wahrscheinlich etwas für uns bereit, dass wir uns noch gar nicht zu vorstellen in der Lage sind.




Listening Wind  ==  Talking Heads
Produced by Brian Eno


Mojique sees his village from a nearby hill
Mojique thinks of days before Americans came
He sees the foreigners in growing numbers
He sees the foreigners in fancy houses
He thinks of days that he can still remember...now.

Mojique holds a package in his quivering hands
Mojique sends the package to the American man
Softly he glides along the streets and alleys
Up comes the wind that makes them run for cover
He feels the time is surely now or never...more.

The wind in my heart
The wind in my heart
The dust in my head
The dust in my head
The wind in my heart
The wind in my heart
(Come to) Drive them away
Drive them away.u
Mojique buys equipment in the market place
Mojique plants devices in the free trade zone
He feels the wind is lifting up his people
He calls the wind to guide him on his mission
He knows his friend the wind is always standing...by.

Mojique smells the wind that comes from far away
Mojique waits for news in a quiet place
He feels the presence of the wind around him
He feels the power of the past behind him
He has the knowledge of the wind to guide him...on.

The wind in my heart
The wind in my heart
The dust in my head
The dust in my head
The wind in my heart
The wind in my heart
(Come to) Drive them away
Drive them away.


 
 

July 12, 2012

LET IT SHINE

 
An untested hypothesis suggesting that the processes in our brains by which we are able to experience the sensation of being in love is the same that caused the "Big Bang" that led to the birth of the accelerating universe.

What a wonderful and powerful thought!


What Is The Light / The Observer  ==  The Flaming Lips

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?

Cause if it's natural
Something glowing from inside
Shining all around you
It's potential has arrived

Looking into space, it surrounds you
Love is the place that you're drawn to
Looking into space, it surrounds you
Love is the face that you're drawn to

What is the light
That you have
Shining all around you?
Is it chemically derived?


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Heilige Dreifaltigkeit

 
Schon mal habe ich die von der katholischen Kirche eingeführte "Heilige Dreifaltigkeit" als viel zu abstrakt kritisiert, um zum Beispiel einem jugendlichen einen Zugang zu ermöglichen. In der Zwischenzeit habe ich sogar einen katholischen Geistlichen sagen hören, der Kirche sei im Laufe der Zeit der Heilige Geist so ziemlich gänzlich verloren gegangen.

Über Jesus Christus habe ich eh meine ganz persönliche Meinung. Die Kirche erzählt uns, er sei stellvertretend für uns alle am Kreuz gestorben: Genau diese Stellvertretungs-Funktion zweifle ich sehr stark an.

Jesus spricht zu ihm
Ich bin der Weg,
die Wahrheit
und das Leben.
Niemand kommt zum Vater
denn durch mich.
Johannes 14,6

Das Jesus damit nicht an die Bischöfe, Kardinäle und Päpste gedacht haben wird, die nochmals stellvertretend den Anspruch auf den "einzigen Weg" zum Vater erhoben, ist für mich seit meiner Kindheit offensichtlich.

Was wäre aber, wenn Jesus mit diesen Worten (und ganz besonders mit "mich") nicht seine Person sondern viel mehr seine Taten gemeint haben sollte? Was, wenn er nicht den Anspruch auf Stellvertretung erhoben hätte, sondern nur den des Vorbilds?

Ich halte es für ziemlich wahrscheinlich, dass Jesus uns Menschen — für die er eine unglaublich tief empfundene Liebe verspürte — lediglich den Weg zur Erleuchtung zeigen wollte, den goldenen Pfad, den jeder für sich begehen kann. Ich kann mir nicht einen Jesus vorstellen der die Überzeugung trug, durch sein Erscheinen auf Erden sei jetzt nun alles gut, der Weg zu Gott sei (erst ab nun) für immer begehbar. Nein... Viel mehr stelle ich mir einen Jesus vor, der seinen Mitmenschen mitteilen möchte, wie sie zur Glückseligkeit gelangen können, in dem sie ihr Herz öffnen und der Liebe Raum und Aufmerksamkeit schenken. Erst dann, einzig auf diesem Pfade, ist es Möglich zum Vater zu gelangen. Und deshalb kommt niemand zum Vater, denn durch ihn.

Vielleicht ist Jesus Christus für uns am Kreuz gestorben, doch nicht um uns von all unseren Sünden zu erlösen. Viel mehr ist er für uns am Kreuz gestorben um uns zu zeigen wie es sein könnte: "Seht ihr? Selbst am Kreuz wünsche ich mir nicht den Tod meiner Kreuziger, selbst am Kreuz ist meine Liebe genügend gross um nicht an Rache oder Gewalt zu denken! Folgt meinem Beispiel und ihr werdet Gott kennenlernen..."

Es ist überliefert, wie Jesus am Kreuz noch von Zweifel heimgesucht wurde. Ich aber verstehe diese Stelle in etwa so: Jesus stellte zu diesem Zeitpunkt nicht seinen Vater und den eigenen Glaube in Frage, sondern hinterfragte vielmehr die Tatsache, dass für dieses eine Mal der Weg der Gewaltlosigkeit und der Liebe nicht siegen durfte und von der Gewalt vernichtet wurde. Ich glaube, Jesus fragte sich und fragte den Herrn, weshalb er nicht seinen Mitmenschen den letzten Beweis liefern durfte, dass Liebe immer zum Sieg führen wird. Ich glaube, Jesus war in diesem Moment masslos davon enttäuscht, nicht das positive Beispiel und Vorbild (bis hin zu einem Leben in Fülle) zu sein dürfen, wozu er sich bestimmt fühlte.


Natürlich kann der Glaube an Jesus die Erlösung bringen, doch kaum weil er sie stellvertretend für den Gläubigen erlangte.



Autor unbekannt

Jesus wird wohl kaum, zusammen mit Markt-Forschern, sein Image und seine "Karriere" hin zum Christus vorbereitet haben, oder? Dies ist natürlich meine ganz persönliche Meinung.



Zu Beginn dieses Posts dachte ich aber eigentlich an was ganz anderes: Die Heilige Dreifaltigkeit. Von meinem Grossvater und meinen Eltern habe ich eine andere Art von Dreifaltigkeit kennengelernt, die mir schon in jungen Jahren viel mehr zu übermitteln vermag als der abstrakte Konstrukt der Kirche.

Sie erzählten mir nämlich, es gäbe drei grundsätzliche Wesensarten:
  • materiell
  • intellektuell
  • spirituell

Jeder Mensch sei, in seinem Wesen, eher das eine oder das andere dieser 3. Und dazu kommt, dass natürlich jeder Mensch all diese 3 Wesenszüge in sich birgt, wobei sich jedes anders stark und ausgeprägt entwickelt.

Dies halte ich für eine viel praktikablere Art der Heiligen Dreifaltigkeit, wo jeder Mensch, um im Einklang mit sich selbst und der Schöpfung zu kommen einen Gleichgewicht zwischen den 3 Ebenen zu erreichen versucht. Sollte es ihm gelingen, alle 3 hin zur Vollendung zu entwickeln, dann würde er die Erleuchtung erlangen.


Zugegeben: "Vater, Sohn und Heilige Geist" stehen, wenn es einem erklärt wird, für "Geist, Körper und Seele", was natürlich eine wiederum für "materiell, intelektuell und spirituell" steht. Von Vorteil finde ich sogar, dass bei der Christlichen Dreifaltigkeit die Seele nicht nur im Menschen innewohnt, sondern eine Verbindung zum Kosmos darstellt, was im Modell meiner Eltern fehlte. Dennoch finde ich es schade, dass ich diese Ähnlichkeit, dieses "Geist, Körper und Seele" erst viel später, als erwachsener Mensch mitbekommen hatte, und nicht viel früher. Aber mein Problem ist vielleicht viel mehr, dass ich mich nie richtig mit dem Christilichen Narrativ auseinandersetzen konnte, da er mir schon aus frühester Jugend märchenhaft erschien und mir die Geschichte als historische Wahrheit übermittelt wurde, womit sich mir die gesamte Weisheit und Wahrheit, die in dieser Geschichte eingeflochten ist, über Jahrzehnte entzogen hat. Leider.



Unsere westliche Welt ist sehr stark vom Materiellen und Intellektuellen geprägt, wobei das Spirituelle zur heutigen Zeit so ziemlich verkümmert zu sein scheint. Dafür haben wir, wie es ganz offensichtlich zu beobachten ist, wirklich unglaubliche Errungenschaften auf materieller und intellektueller Ebene vollbracht, dank unserer wissenschaftlichen Weltanschauung. Wahrscheinlich hat der "weisse Mensch" schon seit Jahr Tausenden seine Liebe Mühe mit dem Spirituellen, was sich zum Beispiel recht offenkundig in dem veranschaulichen lässt, was aus Jesus Botschaft gemacht wurde in den 2000 Jahren danach, was im Namen seines Vermächtnisses alles angestellt wurde.

Es gefällt mir zu denken, zu hoffen, dass sich der Mensch vielleicht auf der Schwelle in ein neues Zeitalter befinden könnte, in dem wir die schon gemachten Errungenschaften auf eine Art werden verwalten können, die uns auch das Ausleben unserer Spiritualität im Alltag erlauben wird. Es gefällt mir zu denken, dass in vielleicht 10 oder 20 Generationen, die Menschen auf dieser unseren und Gottes Erde etwas mehr Gleichgewicht gefunden haben werden. Nicht, dass er die Erleuchtung wird erlangt haben, aber vielleicht auch nicht mehr so weit davon entfernt...

Aber wer weiss das schon so genau?
 
 

July 9, 2012

™@®

 
Ich sende diese Ode an Liebe, Lebenswillen und Phantasie meiner allerliebsten TradeMark@Registered. Ursprünglich für ein Kind, einen Bruder. Inzwischen für alle Kinder und für alle Brüder und Schwestern im Geiste. Für alle Herzen, die noch etwas vom Kinde bewahren konnten.


Brother Sport  ==  Animal Collective

Open up your
Open up your
Open up your throat
And let all of that time
All of that time
All of that time
All of that time go

I know it sucks that Daddy's done
But try to think of what you want
You've got to open up your
Open up your
Open up your throat

Matt!

Support your brother
[Avey in background:] Sport brother

You've got his way and what he said
To help you shape the way you play
You've got to get rid of the more
Conservative habits of your mind
[Avey in background:] "You've got to have a real good time"

Woo!

Matt!

You're halfway to fully grown
You've got a real good shot
No help to hold inside
Give a real
Give a real shout out

Matt!









Look after your brothers and sisters.
They need you.
They need each other.

[ Wonders of the Deep  ==  The Chemical Brothers ]



Siehe auch den Post "Deepest Sensation"



Ich liebe dich, meine Muse.
Ich meine: Ich liebe dich, meine Marke.
 
 

July 8, 2012

Higgs-Teilchen & Umwelt

 
Ich habe sehr wohl über die Definition "Gottes Teilchen" gelästert, freue mich aber dennoch sehr über den geglückten Nachweis des Higgs-Teilchen. Ich fand es so ergreifend, Herrn Higgs zu Tränen gerührt zu sehen, dies noch zu Lebzeiten erleben zu dürfen. Ein weiteres wichtiges Puzzle-Teil kommt nun zu dem inzwischen unglaublichen Ausmass unseres Wissens über das Stoffliche im Universum. Ein Universum, dessen grundsätzliche Deutung uns heute offensichtlich noch gleich viele Schwierigkeiten wie vor einige Hundert Jahre bereitet — andere, neue Schwierigkeiten, dennoch gleich viele wie damals und in gleich breiter Spannweite.

So wundere ich mich schon reichlich, wenn ich einen emeritierten Professor und Nobel-Preisträger in der Sternstunde sagen höre, die Angst vor Gen-Technischer Manipulation habe in der Schweiz schon militante Züge und basiere lediglich auf Angst-Macherei. In den letzten Jahren haben wir vielen Fällen erlebt, wie die Arbeit einiger früheren Nobel-Preisträger inzwischen revidiert werden musste und sich teils als irrtümlich herausstellte — besonders im Bereich der Wirtschaft fallen zur Zeit die Ikonen zu Haufen, doch selbst beim Friedens-Preis von Obama mussten wir mitansehen, wie er den Vorschusslorberen nicht gerecht werden konnte. Aber wie auch immer... Dieser Professor vertrat die Ansicht, dass die Natur so unglaublich viel stärker ist als sich der Mensch je vorstellen könnte und dass genau diese Natur täglich die unterschiedlichsten Genen vermische und genau so funktionieren würde (try and error). Er meinte, die Natur werde auf jeden Fall die menschliche Rasse überleben und gerade diese menschliche Rasse solle sich keinesfalls einbilden, sie könne ernsthaft die Natur in ihren Grundsätzen erschüttern. Er meinte, was der Mensch je durch seine Eingriffe beeinflussen könne sei von der Natur schon unzählige Male in ähnlichen Varianten durchgespielt worden. Egal was der Mensch an dem genetischen Material herumdoktern würde, es sei für den Verlauf der Evolution nach Darwin absolut irrelevant. Seit Jahrtausenden würde der Mensch mit der Genetik von Pflanzen und Tieren spielen, denn Kreuzung und Züchtung seien genau nichts als Eingriffe in das Genom der betroffenen Arten. So etwas sagt also ein international beachteter Vertreter der Wissenschaften, einer dieser Herren auf die die Mächtigen dieser Welt hören.

Ich bin sowas von einverstanden mit dem Herr Professor wenn es darum geht, dass die Natur uns bestimmt überleben wird: Natürlich ist sie stärker als die menschliche Rasse. Die Frage ist aber, wie wir untergehen werden. Denn, was das Spielen mit der Genetik betrifft und deren Freisetzung in der Umwelt möchte ich ein Beispiel bringen: Die Killer-Biene. Dieses (wie der Name schon sagt) für den Menschen gefährlich Insekt wurde nicht von der Natur hervorgebracht, sondern erst durch das Kreuzen verschiedener Bienen-Arten durch den Menschen erschaffen. Erst die Kreuzung zweier Bienen-Arten aus verschiedenen Kontinenten (wie sie die Natur niemals erschafft hätte) beglückte uns mit diesem tödlichen Geschenk. Und wir reden hier von konventioneller Kreuzung! Was kann also beim direkten Eingriff in das Genom (als sei es ein Lego-Baukasten) erst alles schief gehen?

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Genetik-Experimente: Natürlich ist es genial wenn es die Forscher schaffen, Tumor-Zellen leuchten zu lassen um dem Chirurgen eine viele genauere Entfernung zu erlauben. Meiner Meinung nach aber (und Gott sei Dank denken zur Zeit die meisten Europäer noch so) sollten wir wirklich extrem aufpassen mit dem, was wir in der Umwelt freisetzen. Wenn die selben Forscher die an der Lumineszenz von Zellen arbeiten der Meinung sind, man könnte die Blätter von Bäumen leuchten lassen und damit ganze Alleen beleuchten und deren "künstliche" Beleuchtung so überflüssig machen, dann bekomme ich langsam wirklich Angst, ja... Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie Monsanto in den Markt der Glühlampem vorpreschen wird — was zwar irgendwie Sinn machen würde, ist dieser Markt doch die historische Geburtsstätte der Obsoleszenz und hat Monsanto es geschafft die Obsoleszenz in der Natur eingeführt. Offensichtlich verführt eine solche Entdeckung zu solchen Gedankenspiele, doch... Wie soll ich es sagen?

Ich meine: Heute sind ja sehr viele Wissenschaftler der Meinung, das Leben auf Erden sei das absolut zufällige Resultat einer langen langen Reihe von Ereignissen. Sie meinen, aus dem reinen Chaos sei aus purem Zufall das Entstanden, was wir gerade erleben. Und natürlich kommt man mit einer solchen Weltanschauung zu wahrscheinlich den unwahrscheinlichsten Schlussfolgerungen. Ich vertrete die heute nicht so verbreitete Meinung, unser Kosmos und unser Leben seien nicht wirklich aus so etwas wie Chaos entstanden. Ich meine: Man schaue sich mal um in was für einer Welt wir leben dürfen, unter welchem Himmel wir schlafen dürfen und mit was für eine Natur wir diese Welt teilen dürfen: Kann dies alles wirklich aus dem puren Chaos entstanden sein? Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus Chaos das Leben auf unserer Welt entsteht? Wie gross ist schon nur die Wahrscheinlichkeit, dass ein Planet wie unser einen Mond hat (der gleich gross am Himmel erscheint wie die Sonne!) und der ausgerechnet die am meisten Licht-Reflektierenden Farbe aufweist? Aber dies ist nur ein lustiger Gedanken. Viel wichtiger ist: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Natur (in all ihrer relativen Härte) so viel Raum für die menschliche Rasse lässt?

Ich möchte keinesfalls behaupten, dass unsere Welt oder das Universum von Gott so gestaltet und gewollt sind. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass als Resultat von einem vermeintlichen "Chaos" die Erde doch ein recht angenehmer Ort zum leben ist. Obwohl das Leben so wie wir es kennen oft nach dem Prinzip von fressen und gefressen werden funktioniert, ist doch ein eigentlich sehr hohes Mass an Frieden vorhanden. Und dann ist noch die Liebe: Die Art von Liebe, die über die Eltern-Liebe hinaus geht, die Menschen-Liebe zum Beispiel. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass sowas aus dem Chaos entsteht? Oder soll dies für die Evolution nützlich sein und nur deswegen funktioniert unser Gehirn auf diese Weise? Aus welch faszinierendem Chaos doch Leben und Evolution entstanden sein müssen! Mit farbigen Blumen die unser Herz beklücken. Oder Sonnen-Untergänge am Strand, die in praktisch jedem Menschen auf Erden eine nicht erklärbare Sehnsucht erwecken. Welch wundervolles Chaos das Universum doch sein muss!


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Was der Mensch beim Anhören von Musik zu empfinden in der Lage ist, das soll aus purem Chaos entstanden sein?
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Ich bin davon überzeugt: Das Chaos ist nicht dort draussen sondern viel mehr in unseren Köpfen, in unserem Geist. Der Mensch durfte sich weiter-entwickeln und sich ein Bild seiner Selbst und seiner Umwelt machen, er durfte sich plötzlich der Schöpfung erfreuen, dafür musste er aber einen Preis zahlen — den Preis der Verantwortung! Und dieser evolutionäre Schritt überfordert uns zur Zeit noch. Und nicht wenig. Wir kommen nicht klar, mit dem "Chaos" der in unserem Gehirn herrscht. Das komplexeste uns bekannte Gebilde im ganzen Universum!



Autor unbekannt




Gerade habe ich einen Beitrag über eine neuartige Plage gesehen: Tausendfüssler vermehren sich an bestimmten Orten in Europa in noch nie gesehenem Ausmass und niemand schafft es (weder mit Chemie noch mit sonst irgendwelchen Mitteln) Herr der Lage zu werden. Ein Frau putzt während mehreren Wochen im Jahr um die 2 Kilos der Insekten von der Fassade ihres Einfamilien-Haus, seit nun mehreren Jahren, Tag für Tag! Wenn Leben und Natur aus purem Chaos entstanden wären, wie gross wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Insekten uns eine derartige Verbreitung unserer Rasse erlauben würden? Die Heuschrecken-Plagen sind die Ausnahme und nicht die Regel — sie könnten aber die Regel sein! Und schon wäre die Welt nicht die Selbe! Doch wir haben irgendwie das Glück, Heuschrecken für biblische Boten des Untergangs halten zu dürfen, anstatt dass sie die Herrschende Art auf Erden sind.



Der genannte Professor (dessen Name ich nicht mehr weiss) ist aber noch harmlos im Vergleich zu einem gewissen Herrn Steve Forbes, der tatsächlich bei seiner Rede am SEF (Swiss Economic Forum) die Europäer dazu aufruft, nicht weiterhin ihr Geld mit irgendwelchen komischen CO2-Zertifikaten "aus dem Fenster zu werfen" und dieses Geld sinnvoller zu investieren: zum beispiel könnten sie beim "absolut sicheren" Gas-Fracking mitzumachen! Ich dachte ich höre nicht recht... Eines Tages in nicht allzu weiter Zukunft wird ein solcher Speech auch von der Schweizer Management-Elite hoffentlich heftig und entschieden ausgepfiffen und nicht beklatscht, wie es dieses Jahr leider noch der Fall wahr. In diesem Sinne habe ich grosses Vertrauen in die Jugend: Schlechter als wir es in den letzten 30 Jahren getan haben, können sie es ziemlich sicher nicht! Ich habe volles Vertrauen in einer nächsten Generation von Wirtschafts-Kapitänen die, in ihren Anzügen und Krawatten, einen Steve Forbes auspfeifen werden.

Hoffentlich wird ihr Pfeifen nicht zu spät kommen — dies ist meine einzige Befürchtung. Denn bis dann gibt die Welt noch gründlich Gas, um sich vollends in die Scheisse zu reiten! Kanada merkt, sie wird nicht die vereinbarten Ziele des Kyoto-Protokolls einhalten können und entscheidet sich kurzerhand dafür, anstatt die teuren Sanktionen zu bezahlen, einfach aus dem Vertrag auszusteigen! Dabei hat Angela Merkel noch kurze Zeit vor dem Beginn der Finanz-Krise gemeint, die Klima-Veränderung sei die grösste Herausforderung der Menschheit! Seit mehr als 4 Jahren hat kein Schwein in den europäischen Regierungen mehr Zeit für DIE Herausforderung: Die Banken müssen gerettet werden, das ist jetzt wirklich wichtig!

Und wenn Kanada aus dem Kyoto-Protokoll aussteigt und die USA, Russland und China über solche Probleme nur lachen können, dann kann natürlich auch Brasilien etwas lascher mit dem Regenwald umgehen, Indonesien kann die letzten Wälder der Orang-Utans verbauen und halb Afrika kann sich weiter von Bush-Meat ernähren, weil Huhn dank Nestlé und Kollegen viel zu teuer ist. Also lasst uns weiter machen mit Yellow Cake in 3. Welt-Länder (Atom-Strom ist ja so billig, wen interessiert da schon wenn die Sonne gratis ist?).


Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen! In den USA sind viele einflussreiche Menschen davon überzeugt, dass die Menschheit eh nur noch durch die Eroberung des Weltalls überleben kann (vorausgesetzt, die Gen-Technik hat bis dann genügend Fortschritt gemacht). Milliarden werden für die Besiedlung vermeintlicher Himmelskörper ausgegeben und fast kein Schwein denkt ernsthaft daran, die Menschheit mit Sonnen-Energie aus den Wüsten zu versorgen. Es gibt zwar auch Wissenschaftler, die Geld für durchaus sinnvolle Forschung ausgeben, selbstverständlich. Ich denke, Grundlagen-Forschung ist eh immer sinnvoll. Wenn es dann aber um die praktische Umsetzung neuer Technologien geht, da kann man sich wirklich darüber streiten. Ein positives Beispiel? Einer Gruppe Forschern ist kürzlich gelungen, Mikrowellen über eine Distanz von mehr als 90 Km auf der Erde zu senden und sie dann in Form von Gleichstrom zu empfangen. Dies war der Beweis dafür, dass elektrische Energie im Weltraum, in einer Höhe von 350 Km von der Erde, durch die Atmosphäre gesendet werden könnte, um dann am Boden als brauchbare Energie-Quelle benutzt zu werden. Die Idee wäre, einen sehr grossen Sonnenstrahlen-Kollektor oberhalb der Erdatmosphäre zu platzieren, wo die energetische Ausbäute ungemein ergiebiger wäre als am Boden. Als auch die technische Machbarkeit der benötigten Folie für das sammeln von Sonnen-Energie mit einem geostationären Satellit geliefert wurde, war die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Projekts bewiesen. So geschehen vor kurzer Zeit. Sensationelle Forschung: Für meinen ganz persöhnlichen Geschmack schon viel besser investiertes Geld als für die Entsendung einiger Menschen auf den Mars! Und um die Sonne in unseren Wüsten kümmern sich wirklich nur einige wenige arme Schweine...

Noch bezüglich Schweine usw.: Inzwischen wissen wir, dass wir nur durch einen reduzierten Fleisch-Konsum eine echte Chance haben werden uns in Zukunft zu ernähren. Und was tun wir? Inzwischen hat das Fraunhofer Institut herausgefunden, dass dank der Beimischung von Leinsamen im Futter von Kühe deren CO2-Ausstoss um bis zu 30% reduziert werden kann! Wird irgend ein Land ein Gesetz verabschieden, dass die Züchter zu einer solchen Massnahme verpflichten wird? Natürlich nicht! Es könnte ja die Konkurrenz-Fähigkeit schwächen, und somit der Wirtschaft schaden! Ja, es könnte das Masten um vielleicht eine ganze Woche verlängern! Undenkbar... In den USA scheint es sogar niemanden zu kümmern, dass der genetische Pool in der Landwirtschaft inzwischen auf wenige Dutzend Tiere reduziert wurde und dass man in allernächster Zukunft Tag für Tag das selbe Tier auf dem Teller serviert bekommen wird, ein geklontes Tier. Wen sollten da bitte schön irgendwelche Leinsamen interessieren?

Den Leuten des Fraunhofer Instituts verdanken wir übrigens eine ganze Menge genialer Dinge, wie zum Beispiel das MP3-Format! Das war eine gesellschaftlich extrem folgenreiche Entwicklung...

Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen und kurz zuvor hat Herr Forbes am SEF gesprochen! Ich denke oft daran, was uns eine jugendendliche Generation in einigen Hundert Jahre gerne fragen würde. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sie Respekt für eine Entdeckung wie die des Higgs-Teilchens empfinden werden, so wie wir heute noch Respekt vor grossen Entdeckungen in der Vergangenheit haben. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass sie uns würden fragen wollen, wie wir eigentlich so weiter machen konnten, wo wir es doch schon viel besser wussten...
 
 

July 5, 2012

there isn't much

 
My Girls  ==  Animal Collective

There isn't much that I feel I need
A solid soul and the blood I bleed
But with a little girl, and by my spouse,
I only want a proper house

I don't care for fancy things
Or to take part in the freshest wave,
But to provide for mine who ask
I will, with heart, on my father's grave

On my father's grave
(On your father's grave)

I don't mean to seem like I
Care about material things,
Like a social status,
I just want
Four walls and adobe slats
For my girls


 
 

June 30, 2012

thank you for your love

 
I love you baby, I love you so much.

And what shall I say more?
I thank you so very very much,
for being who you are,
for being where you are,
for doing what you do,
for trusting in who you trust,
for loving who you love,
for your love and your patience,
for your faith and your kindness,
for your wisdom and your sincerity,
for your humor and your clarity,
for your intuition and your fatalism,
for you creativity and your poetry,
for your love and your love,
for your heart and your love,
for inspiring me over and over again,
for making me believe in something again,
for the joy I feel since I know you.

Thank you for having taken a decision
and sticking to it, no matter what comes.

Thank you for the belief in mankind
I got back since you made me realize
there still are people doing
the right thing at the right time.

Thank you baby, thank you so much.




Where Is The Love?  ==  The Black Eyed Peas

What's wrong with the world mama
People living like they ain't got no mama
I think the whole world's addicted to the drama
Only attracted to things that will bring you trauma
Over seas, yeah, we tryin' to stop terrorism
But we still got terrorists here living in the USA
The big CIA, the Bloods, and the Crips and the KKK

But if you only have love for your own race
Then you only leave space to discriminate
And to discriminate only generates hate
And when you hate then you're bound to get irate
Madness is what you demonstrate
And that's exactly how anger works and operates
Man, you got to have love just to set it straight
Take control of your mind and meditate
Let your soul gravitate to the love y'all

[Chorus]
People killing, people dying
Children hurtin', hear them crying
Can you practice what you preach
Or would you turn the other cheek
Father father father father
Send some guidance from above
'Cause people got me, got me questioning
Where is the love?

It just ain't the same all the ways of change
New days are strange
Is the world insane
If love and peace is so strong
Why the pieces of love don't belong
Nations dropping bombs
Chemical gases filling lungs of little ones
With ongoing suffering as the youth are young
So ask yourself is the lovin' really gone
So I can ask myself really what is going wrong
The world that we're living in
People keep on giving in
Making wrong decisions only visions of the dividend
Not respecting each other
Denying thy brother
A war going on, but the reasons undercover
The truth is kept secret
It's swept under the rug
If you never know truth then you never know love
Where's the love y'all, c'mon, I don't know
Where's the truth y'all, c'mon, I don't know
Where's the love y'all

[Chorus]

I feel the weight of the world on my shoulder
As I'm gettin' older y'all people gets colder
Most of us only care about money makin'
Selfishness got us following the wrong direction
Wrong information always shown by the media
Negative images is the main criteria
Infecting the young minds faster than bacteria
Kids want to act like what they see in the cinemas

Whatever happened to the values of humanity
Whatever happened to the fairness and equality
Instead of spreading love
We spreading animosity
Lack of understanding
Leading us away from unity
That's the reason why sometimes I'm feelin' under
That's the reason why sometimes I'm feelin' down
It's no wonder why sometimes I'm feelin' under
Gotta keep our faith alive 'till love is found

[Chorus]









Do we really want to live in a world,
where loving has been declared negligible
where not even interfering with efficiency?

Some people have made their choice and
will continue with their attitude,
so it'a up to us start changing
things and talking about it,
proclaming that we don't want to leave the world
in the hands of men with no hearts.
It's up to us to demand the world back
from all those dead hearted modern priests.
It's up to us to call for a world
where life without love isn't worth living.
It's up to us stop donating power to people
not deserving it, because of their abuses
at the expenses of the weakest.
How long do we want to stare at all this and
feel nothing can be done about it?



No Time For Love (?)
Autor unbekannt



 
 

June 17, 2012

das Rad und die Lokomotive

 
Ich meine, wir haben vielleicht erst begonnen zu erahnen, wie viele Kräfte zwischen Himmel und Erde wirken. Ein Teilchen wird gesucht und nachgewiesen, das Higgs-Teilchen. Dass dieses auch als "Gottes-Teilchen" bezeichnet wird, finde ich in etwa so passend wie das Rad für die Lokomotive zu halten. Wenn wir schon nur etwas mehr auf unsere Träume und unsere Intuition achten würden, dann wären wir vielleicht auch in der Lage, eine Art von uns losgelöstes Eigenleben der Gedanken wahrzunehmen. Und dies wäre dann mit grösster Wahrschenlichkeit erst der Beginn einer wunderbaren Reise. Eine Reise, die wir nur durch Liebe antreten können.
 
 

June 10, 2012

zu 75% unverstanden

 
Es ist schon verblüffend... Ich hatte immer etwas Mühe mit der Idee, das Universum würde eine Zeit lang expandieren um dann wieder in sich zusammen zu fallen. Irgendwie, instinktiv, konnte ich dieses Konzept nicht nachvollziehen. Inzwischen ist man aber zur Ansicht gekommen, dass sich das Universum nicht wieder kontrahieren, sondern viel mehr immer weiter expandieren wird und dies mit einer immer grösseren Geschwindigkeit. Verblüffend ist für mich die Entdeckung gewesen, wie man zuerst zu der einen und dann zu der anderen Theorie gekommen ist: Dies habe ich bei einer Nano Spezial-Sendung auf 3Sat mitbekommen.

Zum Konzept des irgendwann sich wieder kontrahierenden Universum war man nicht etwa durch Beobachtungen gelangt, sondern viel mehr weil jegliche Logik und Berechnung der uns bis dahin bekannten Phenomänen zu diesem einzigen Schluss bringen würde. Die Energie, welche die Ausdehnung verursachen musste, wäre irgendwann ausgeschöpft und die Gravitation musste die Himmelskörper wieder zusammen bringen.

Nun stellt sich aber heraus, dass a) die Galaxien eigentlich gar nicht zusammenhalten dürften und an ihren äusseren Ränden beginnend auseinander fliegen müssten, ausserdem dass b) je schneller die Quasare auseinander fliegen je weiter sie sich von uns befinden (hier wird immer das Beispiel der Punkte auf einem elastischen Band gebracht, das ausgedehnt wird). Diese beide Tatsachen bringen die Wissenschaftler zum Schluss, dass 75% des Universums sich nicht nach den natur-wissenschaftlichen Gesetzen verhalten, die wir kennen. Es müssen also dunkle Materie und dunkle Energie mit im Spiel sein: Alle Berechnungen deuten darauf hin. Was ich gar nicht bestreiten will (wie käme ich auch auf eine solche Idee!).


Dennoch gibt es Wissenschaftler welche genau dies tun. Man bringt das Beispiel der Planeten-Beobachtung in früheren Zeiten: Diese bewegten sich am Himmel vor- und zeitweise auch rückwärts. Heute wissen wir, dass dieses Phenomän einzig durch die Tatsache verursacht wird, dass sich auch unser Beobachtungs-Posten auf einer Reise befindet und somit die Planeten in iherer Umlaufbahn überholen oder von ihnen überholt werden kann. Dies ergibt die Illusion von sich rückwärts bewegenden Himmelskörper in unserem Solar-System. Weil man früher nichts von der Umlaufbahn der Erde wusste, versuchte man das bizarre Ballet der Planeten mit ihnen angedichtete Schlaufen zu erklären und, je mehr Ausnahmen zur Regel entdeckt wurden, desto mehr Schlaufen mussten für die Erklärung der Tatsachen herhalten. Heute gibt es also Wissenschaftler die Behaupten, es sei unwahrscheinlich dass das Universum dermassen viele Modelle benötigt um dargestellt zu werden. Sie sagen, irgendwo müsse uns etwas grundlegendes entgehen. Und, um das Universum zu unseren Beschreibungen kompatibel zu machen, seien wir zur Zeit gezwungen, die Beschreibungen immer komplexer zu machen. In etwas so wie man früher den Planeten hübsche kleine Schleifen auf ihren Laufbahnen andichtete.

Diese Idee scheint mir gar nicht so verrückt zu sein, obwohl sich der aller grösste Teil der Wissenschaft gar weigert, diese Hypothese in Erwägung zu ziehen. Hat aber nicht der liebe Kepeler die genau selbe Erfahrung gemacht? War es nicht oft eine Frage des Glaubens?


Siehe auch den Post "Der Blick durchs Teleskop"


Bei beiden Theorien (das sich wieder kontrahierende oder sich stetig ausdehnende Universum) kam mir immer eine Frage in den Sinn: Wo ist das Zentrum des Universums? Wo hat der Big-Bang stattgefunden? Und noch viel mehr beim heutigen Stand der Kenntnis und der Idee eines stehts expandierenden Kosmos bin ich der Meinung, dass in Theorie doch Unterschiede in den verschiedenen Geschwindigkeiten der Expansion messbar sein sollten, je nach Position der Sterne im All... Ich meine: Wenn wirklich alle Quasare um uns herum genau die selbe Beschleuningung in allen Himmelsrichtugen aufweisen, müsste man ja fast von der Tatsache ausgehen, dass wir uns im Zentrum des Universums befinden. Ist es nicht so, dass wenn die Beschleunigung mit der Entfernung zunimmt, dann müsste diese Entfernung in Relation zu dem Ursprung der Bewegung stehen und nicht zum Beobachtungs-Posten, oder? Bin ich völlig auf dem Holz-Weg? Ich freue mich, irgendwann endlich eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.



Diese Welt ist so schwierig zu verstehen...!
So unglaublich es scheinen mag: Liebe kann uns dabei helfen. Doch dies ist, vielleicht, eine andere Geschichte.


Bild von Antoine de Saint-Exupéry



Wie auch immer: Ich finde diese Auseinandersetzung unglaublich faszinierend und spannend, ausserdem werfe ich den Wissenschaftlern überhaupt nichts vor, denn sie handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Natürlich tun dies auch alle Ökonomen und die meisten Politiker, der Unterschied dabei ist aber, dass die Fehl-Einschätzungen in Ökonomie- Wirtschafts- und Währungs-Fragen uns alle direkt betreffen, denn sie definieren das uns alle umfassende Experiment, das wir gerade an unserer Gesellschaft und Zivilisation am durchführen sind. Ohne Back-Up, ohne Ausweich-Möglichkeit.


Dagegen ist jegliches in der Dunkelheit Tappen der Astro-Physik ein für die Menschheit spannendes Lösen eines Krezwort-Rätsels. Eines, dass uns aber viele neue Technologien und Erkenntnisse beschert, ja sogar unser Weltbild mehrmals zu verändern vermag.


Nicht desto trotz könnte es also möglich sein, dass nicht nur in der Wirtschaft sondern auch in der modernen Astro-Physik kein Pfad bereit stünde, den wir einfach beschreiten können. Auch bei der Erforschung des Universums könnte es nun womöglich erst wieder zu einem grossen Schritt vorwärts kommen, wenn ein absolutes Ausnahme-Genie des Kalibers eines Einsteins uns den Weg dorthin weist. Mit, vielleicht, all den Implikationen eines weiteren, riesigen Technologie-Schubs. Aber dies kann zur jetzigen Zeit noch niemand genau voraussagen. Ich lasse mich gerne überraschen und hoffe, dies noch zu meiner Lebzeit erleben zu dürfen.
 
 

June 6, 2012

Synesthesia

 
It speaks for itself...


At the Biennale in Santa Cruz, Bolivia  ==  Sonia Falcone


 
 

May 13, 2012

zum Muttertag: SOS Kinderdorf

 
Ein Vorschlag: Man könnte aus dem heutigen Tag ein Märchen machen.

Wie: Mit einer Spende zugunsten von SOS Kinderdorf.

Wie viele Mütter auf dieser Welt wurden vom Schicksal dazu verdammt, sich nicht um ihr Kind kümmern zu können? Wie oft geschieht es, Tag für Tag, dass eine Mutter gegen ihren Instinkt handeln muss und darauf verzichtet, sich um das Wohl ihrer Kreatur zu sorgen? Wie viele Mütter trennen sich von ihrem Kind in der Hoffnung, es möge eine bessere Zukunft haben wenn es nicht bei ihr aufwachsen wird? Das grösste Geschenk für all diese Mütter wäre wahrscheinlich die Gewissheit, ihrem Kind tatsächlich eine bessere Zukunft ermöglicht zu haben.

Eine solche Spende ist also ganz im Sinne dieser Mütter, denn SOS Kinderdorf versucht zu leisten was sie nicht leisten konnten.

Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz

3097 Liebefeld

PC 30-31935-2

IBAN: CH20 0900 0000 3003 1935 2
Swift/BIC: POFICHBEXXX



Online spenden


Wer ein Leben rettet, rettet die Welt.



Ausserdem sind die meisten Märchen erst im Nachhinein als solche zu erkennen. Fast nie wird man Ereignisse als "märchenhaft" bezeichnen, während sie noch geschehen. Erst durch das Happy End setzen sie sich vom Alltag ab. Mit einer Spende an SOS Kinderdorf kann man also ermöglichen, dass sich eventuell ein Märchen verwirklicht. Persöhnlich, glaube ich noch an Märchen — so wie es auch Endo Anaconda tut.


Märli  ==  Stiller Haas (Endo Anaconda)




Ein wunderbarer "Albtraum" mit einem Happy End...
Ein Märchen, also, dieser Song.
 
 

May 3, 2012

eine einzige Lampe


Oder nimm die Dunkelheit, die sich über Tausende von Zeitaltern angesammelt hat — ihre geballte Finsternis wird durch eine einzige Lampe vertrieben.

Essenzielle Mahamudra-Unterweisungen am Ganges


Bild von George Lourakes



Text aus dem Buch von Yongey Mingyur Rinpoche "Buddha und die Wissenschaft vom Glück", bei Goldmann Arkana erschienen


March 2, 2012

fly me somewhere

 
Meine kleine Mondschein-Sonate: Gerade erst war der zunehmende Mond auf halbem Weg. Halb-Mond. Er scheint jetzt, genau wie vor 4 Jahren, mal in seiner ganzen Pracht und mal gar nicht, mal mit der einen Hälfte und mal mit der anderen Hälfte. Genau wie damals sind die beiden Hälften des Mondes aber immer zusammen. Genau wie damals entspricht das Bild, dass wir vom scheinenden Mond erhalten, nicht der ganzen Wahrheit. Genau wie damals ist man gut beraten, wenn man die eigene Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zu richten und das ganze Wesen der Dinge zu erahnen versucht. Auch den Teil, der sich hinter dem vordergründigen Schein verbirgt.

Rendez-Vous Astronaut, Dancehall-Caballero, Gold-Fisch, Flug-Hund, Flugzeug, Ratten-Baby, Paradies-Vogel, und und und... Was bin ich nicht schon alles gewesen? Doch ich schreke weiterhin nicht davor zurück, auch zukünftig alles Mögliche und alles Notwendige zu werden, auf meiner weiteren Suche nach dir.


Fly Me To The Moon  ==  Frank Sinatra
Original Soundtrack of "Space Cowboys"


Fly me to the moon,
Let me play among the stars.
Let me see what spring is like on Jupiter and Mars.
In other words, hold my hand!
In other words, baby kiss me.

Fill my heart with song,
and let me sing forever more.
You are all I long for, all I worship and adore.
In other words, please be true!
In other words, I love you!

Fill my heart with song,
and let me sing forever more.
You are all I long for, all I worship and adore.
In other words, please be true!
In other words... In other words...
I love you!





Ich versuche auf dich zu blicken, mein Satellit. Ich versuche, dich im Auge zu behalten und ich bin weiterhin bereit, alles nötige dafür zu unternehmen. Sollte es so weit kommen, werde ich auch dazu bereit sein, selbst den Mond als "Fliegenden Untersetzer" zu "missbrauchen", um unser Aufeinander-Treffen in Raum und Zeit wieder zu ermöglichen.
 
 

February 14, 2012

ein fairer Tausch

 
Ich habe zum Valentinstag ein kleines Geschenk für dich, mein Sonnenschein: Ein Paar Hosen, mit 2 Reissverschlüsse hinten...



Levi's swap commercial  ==  By Michel Gondry




Du musst sie aber nicht behalten. Falls es irgendwann Sinn machen sollte, kannst du sie auch als Tauschmittel benützen. Was du tauschst, überlasse ich natürlich dir...


Vielleicht einen Teppich? Aber wie gesagt: Ich überlasse es ganz dir. Ich bin sicher, du weisst am Besten was zu tun ist...



Als musikalische Untermalung gibt's eine Frage, die du zum Beispiel beim Tausch auch weiterleiten kannst — du kannst sie gegen eine Antwort eintauschen, sozusagen:
I know he thinks you're funny stuff,
but does he know how to wind you up?
Ich denke, die Frage konntest du vor vielen Monden schon für dich beantworten, als du dir das Video auf meinem Laptop angesehen hast. Irgendwer muss das aber damals nicht so richtig mitbekommen haben. Oder so.



Wind It Up  ==  Gwen Stefani





Wenn ich nicht zurück in einen Dauer-Winter-Schlaf falle, poste ich im Laufe der nächsten Tage mal ein Video für deine Mutter. Ich stelle mir vor, sie hat genügend Humor um es zu schätzen wissen. Und ich stelle mir vor, sie freut sich, wenn sie sieht dass es dir gut geht. So, wie ich mich freuen würde. Du kannst dich vielleicht bei ihr erkundigen, ob sie auch die eine oder andere Frage hat, die sie bei einem mutmasslichen Tausch gerne loswerden möchte? Ich stelle mir vor, auch sie hat eine ganze Menge Fragen auf Lager, die sie gerne eintauschen würde... Vielleicht gegen ein Minimum an gesundem Menschen-Verstand? Darüber aber ein anders Mal mehr.

Mein Mutter hat mir übrigens, zusammen mit den inzwischen üblichen Kalendern, ein Buch über Labyrinthe und Irrgärten geschenkt — ob das wieder etwas bedeuten könnte? Was meinst du? Schon wieder eine Frage zum Tauschen? Wirst du bei dem mutmasslichen Tausch, den ich komplett dir überlasse, ein ganzes Buch voller Fragen haben? Ein Buch über Farbsysteme habe ich von ihr auch noch bekommen: Dessen Bedeutung glaube ich fast zu verstehen...

Bis dann, meine kleine regenbogen-farbige Maus. Noch ein Tipp von mir: Lass dir, bei dem mutmasslichen Tausch den ich komplett dir überlasse, die Antworten abstempeln und unterzeichnen... Man weiss ja nie, was sich die Katze so ausdenkt, wenn die Mäuse schlafen.




Vielleicht noch eine mögliche Anwort auf alle Fragen die sonst jemand stellen könnte, zum heutigen Tag passend...


I Feel Love  ==  Donna Summer





Bis dann, meine liebste Maus.
 
 

February 12, 2012

von Liebe, Fäden und Flügel

 
Meine Heldin, in zwei Tage ist wieder der 14. Februar. Ein herausragendes Datum, eine schöne Erinnerung, ein Art Traum. Der mich damals tragende Teppich, der uns tragende Teppich ist aber leider nicht mehr unter meinen Füssen. Er ist in meinem Herzen. Er ist irgendwo da draussen und wartet auf uns. So viel ist mir bewusst. Ein Teppich aus Gedanken, Gefühlen, Ideen, Kreativität, Humor, Freude, Liebe, Empathie, Vertrauen und Musik. Und so vielem mehr. Früher ging es uns immer wieder sehr schlecht, weil wir uns davor fürchteten, nicht in der Lage zu sein jemals auf dieser Welt einen solchen Teppich zu finden. Um so grösser war das Erstaunen, als wir ihn innerhalb von so kurzer Zeit und mit einer solch unglaublichen Klarheit unter unseren Körpern zu fühlen begannen. Ab diesem Zeitpunkt, sollte für uns beide alles anders sein. Und es wurde alles anders. Ohne zurück. Beide nahmen wir dieses Geschenk dankbar an.

Die Gedanken, die Ideen, aus denen Engelsflügel oder fliegende Teppiche gewoben sind haben mich lange Zeit beseelt. Leider mussten sie zu Beginn dafür herhalten, ein Trauma zu überwinden. Danach kam die grosse Leere. Und der unausweichliche Ruf des Schlafs, dem ich seit langer Zeit wehrlos ausgesetzt bin. Doch ich verzweifle nicht daran, denn ich kenn nun meine Fähigkeit, auf dem Teppich zu bestehen.


Viele Spindeln gehen mir durch den Kopf, wo sie aber Spindel und Faden bleiben, weil ich zur Zeit daraus keinen Stoff weben kann. So, wie sich zur Zeit in meinem Leben keine Geschichten entwickeln, genau so können sich die Gedanken meiner Spindeln nicht zur tragenden Fläche eines fliegenden Teppichs entwickeln. Also denke ich daran, wie ich eines Abends bei einem Spaziergang Bernard Luginbühl und Salvador Dalì treffe, die vor einen grossen Feuer stehen und heftig darüber diskutieren, ja fast streiten, ob das Brennen der "Büchse der Pandora" nun überhaupt von irgend einem Nutzen sei oder ob hier nur eine leere Hülle brenne, wobei deren Inhalt überhaupt nicht tangiert wurde. Sie streiten und sie schimpfen, sie lachen und sie schweigen. Dabei geniessen sie, immer wieder laut schlürfend, einen exquisiten Rotwein. Sie bewegen das Holz um dem Feuer neue Kraft zu geben. Doch dabei bleibt es auch schon. Wie in einem kurzen Traum begegne ich den Künstlern, und bevor ich ihnen auch nur einer Frage stellen konnte, sind sie auch schon wieder weg.

Während wir das Feuer ansahen, war auch der zwölfjährige Leonardo Da Vinci an uns vorbei gelauft. Im Licht der gerade untergegangenen Sonne starrte er ununterbrochen in die Luft. Da Vinci hielt Ausschau nach seinem Rotmilan, der in Kreise ganz langsam über uns zog, von Osten nach Westen, hinein in den orangen Himmel.

Ich denke daran, wie gefährlich die unüberlegte Verschreibung von Anti-Depressiva an Jugendliche sein kann, wo doch die Gefahr einer Verminderung der Anzahl der Rezeptoren besteht. Ich denke daran, wie die Psychiatrie die schwierige Aufgabe hat, junge Menschen wieder in ein Leben zu bringen das ihnen offensichtlich nicht ausreichend Leben gab. Ich denke daran, wie viele Jugendliche lehren müssen, sich mit einem Leben zufrieden zu geben, dass ihnen nicht das Gefühl zu leben gibt. Anstatt dass man die Zeit und Kraft investieren könnte, ihnen zu helfen ihr Leben so zu gestalten, dass es für sie genügend lebt. Wie viele junge Menschen müssen heute lernen, wie Kamele über lange lange Zeit keine Flüssigkeit zu sich zu nehmen, anstatt dass sie lernen dürften, aus dem Leben genügend Flüssigkeit für ihren alltäglichen Durst zu pressen?

Ich denke an Albert Hofmann und sein LSD, ich denke an Timothy Leary und die von uns Menschen verpassten Chancen, dank dieser chemischen Substanz etwas über uns selbst und das Wesen der Dinge zu lehren. Ich denke daran, wie oberflächlich der moderne Mensch doch ist, wie er duch Konsum und Sucht das Wesentliche aus den Augen und aus den Sinnen verloren hat. Ich denke daran, welche unglaublichen therapeutischen Möglichkeiten wir mit MDMA vergeuden, welch mächtiges Mittel hier doch völlig ignoriert wird.

Ich denke an Pablo Picasso und wie sehr er, wie auch die Surrealisten der ersten Stunde, von Sigmund Freud fasziniert waren. Wie sehr sie sich für all das interessierten, was nicht offensichtlich war, was unter der Oberfläche gesucht werden musste. Ich denke an Max Ernst und all die Wesen in seinen Bildern. Ich denke daran, wie schwer daneben Freud bei der Deutung dieser Bilder wahrscheinlich gelegen wäre. Ich denke daran und liebe sie noch viel mehr, die Surrealisten. Aber ja, natürlich bin auch ich, wie jeder Mensch auf dieser Erde, Libido-Gesteuert. Oder so.

Ich denke an Gottfried Duttweiler, und der eigentlich unglaublichen Weitsicht die er hatte. Ich denke daran, wie er heute aktueller denn je ist. Wie er damals daran scheiterte, ganz allein zu grosse Ideen verwirklichen zu wollen. Wie sehr ich mir wünschen würde, dass sein Werk fortgesetzt würde, von vielen Menschen in vielen kleinen Bereichen bis sich, langsam, aus der Summe der Einzelteile mehr als dessen pure Summe ergeben würde: Ein Ganzen, ein erster wichtiger Schritt auf einen noch nicht betreten Pfad zu unserer Zukunft als soziale und wirtschaftliche Wesen. Ich denke mit Traurigkeit daran, wie sehr sich die von ihm erschaffene Genossenschaft von seinem erwünschten Ziel entfernt hat. Ich denke mit freude daran, wie immer mehr Menschen immer klarer realisieren, wie die Zeit nun dafür reif ist, wieder an dieser Vision zu arbeiten.

Ich denke mit Traurigkeit daran, wie viele Menschen einfach nicht die Zeichen der Zeit akzeptieren wollen und sich mit aller Kraft gegen jegliche Änderung stemmen. So denke ich zum Beispiel an einen Hans Kaufmann, der am Ende einer ganzen Sendung im Club, am Ende einer Debatte mit Repräsentanten der Occupy Bewegung einfach behauptet, er habe noch immer absolut keinen Schimmer, was diese Menschen nun konkret fordern würden. Solange ein Hans Kaufmann sich auf die Position stellen kann, er verstehe gar nicht was die Menschen auf der ganzen Welt überhaupt zur Zeit bewege und was auch nur im Geringsten in deren Sinn gemacht werden könnte, solange wird es schwierig sein, einen Konsens zu finden. Wobei sich jeder einigermassen intelligente und ehrliche Mensch, sei er nun Bankier oder Bauarbeiter, informieren kann und sich ein Bild davon machen kann, was den Unmut so vieler Mitmenschen hervorruft. Je länger je mehr denke ich, dass man mit all den Hans Kaufmann dieser Welt keine Lösung erarbeiten kann. Je länger je mehr denke ich, dass die Hans Kaufmann dieser Welt nicht daran interessiert sind, nach neue Lösungen zu suchen. Je länger je mehr denke ich, dass man die Hans Kaufmann dieser Welt zuerst links liegen lassen muss, um sie dann vor vollendeten Tatsachen zu stellen. Je länger je mehr denke ich, dass all die Hans Kaufmann dieser Welt dann werden entscheiden können, ob sie nun mitmachen wollen oder nicht, ob sie zu denen gehören wollen die unsere Zukunft mitgestalten oder einfach nur nach den "guten alten Zeiten" jammern möchten, als die Menschen noch so einfach zu verarschen waren.



Ich denke, ja... Und ich werde mir in letzter Zeit darüber bewusst, wie ich mich nur im Angesichts des Glücks in der Nähe des Götllichen empfinde. Wie ich mich in der Nähe von Göttlichem fühle, wenn ich mich in der Nähe von Harmonie und Vollkommenheit fühle. Ich werde mir darüber bewusst, welch Geschenk ich durch meine Erziehung erhalten habe, fühle ich doch Dankbarkeit für mein Glück und klage keine "höhere Instanz" für mein Unglück an. Ich merke, wie ich "den Willen Gottes" spüre wenn sich das Leben in seiner Fülle zeigt. Ich merke, wie ich niemals Gott gefragt habe "Wieso all diese Schwierigkeiten?", denn ich wurde mit dem Glauben gesegnet, Gott habe gar nichts damit zu tun. Ich habe das unglaublich grosse Glück zu glauben, Gott habe etwas Geschaffen, das sich unvorstellbar gut anfühlen kann. Dass es sich von Zeit zu Zeit unvorstellbar schlecht anfühlen muss, hat nichts mit "seinem Willen" zu tun, sonder ist einfach implizit gegeben. Das sogenannte "Schlechte" ist nun mal die unvermeidbare Kehrseite des sogenannten "Gute" &mdsh; wonach wir streben sollten und wollen. Das Zeit die wunderbarsten Kunstwerke zerstört, nimmt den Kunstwerken selbst nichts an ihrer Bedeutung. Die destruktive Wirkung der Zeit auf das Werk ist nicht von dessen Schöpfer gewollt. So habe ich das Glück, all meine Leiden einfach nur als "Menschliches, Allzumenschliches" zu betrachten. Erst im Angesicht der Fülle und des Glücks fühle ich das Über-Menschliche — nicht aber in Nietsches Sinne.

Meine Heldin, in zwei Tage ist wieder der 14. Februar. Ich weiss noch nicht, ob ich dann einen Eintrag schreiben werde. Es würde mich aber nicht wundern, wenn ich keinen schreibe. Nicht weil ich diesen Tag nicht mehr zu schätzen wüsste, oder weil ich nicht mehr an uns glauben würde. Nein... Weil sich zur Zeit die Fäden meiner Gedanken nicht mehr zu Geschichten weben lassen und weil ich somit wenig bis nichts zu sagen habe. Ich hätte zwar schon Dinge zu sagen, wie du gerade gelesen hast, doch viele Menschen haben solche Ideen. Die Gabe, daraus auch für andere Menschen etwas Brauchbares zu machen, ist mir zur Zeit leider nicht gegeben. Ich schaffe es nicht einmal zu Gedanken zu gelangen, die mir irgendwie nützlich sein könnten. Geschweige denn, anderen Menschen. Ich störe mich schon daran, aber noch viel mehr störe ich mich an dem unüberwindbaren Stillstand in meinem Leben. Doch auch daraus werden Früchte reifen, wie ich immer deutlicher merke. Denn, obwohl nicht viel Konkretes in meinem Leben geschieht, obwohl ich einen grossen Teil des Tages mit schlafen verbringe, rastet mein Geist selbst dann nicht, er rastet nie und er wächst auch an der Erfahrung der Regungslosigkeit und des Warten.

Meine Heldin, obwohl ich mich vor 4 Jahren an eine Zeit des Aufbruchs und des Erblühens erfreute, an eine gemeinsame Reise der Entdeckung unserer Talente und Ressourcen, an eine Wiederentdeckung des Lebens und der Erkundung eines Lebens in Fülle, obwohl all dies zuerst einmal nicht eintreffen sollte wie von uns erwartet, wissen wir nun beide von unserer Fähigkeit auf einem Teppich die Balance zu halten, während wir unsere Flügel ausbreiten und uns auf die Reise durch Raum und Zeit machen. Wir wissen von einem Bann, der uns verbindet. Wir wissen, von dem Vertrauen den wir uns gegenseitig schenken können. Wir wissen heute nicht im Geringsten, was vor uns steht und wie das Leben in 5 oder 10 Jahren aussehen könnte, so wie wir es vor 4 Jahren nicht wussten. Doch wir wissen, dass wir dieses unser Leben ausprobieren wollen. Wir wollen es leben. Komme, was kommen wird. So ist nun mal das Leben. Vielleicht wird es uns gelingen, einen Teil davon in Fülle zu gestalten. Ich würde mich so sehr darüber freuen, dies zusammen mit dir hinzukriegen. Ich freue mich darauf, es auch nur zu probieren. Denn, ich weiss, nie waren meine Chancen auf Erfolg grösser, als seit ich dich kennenlernte.

Und so wünsche ich uns, meine Heldin, noch viele (endlich) gemeinsame 14. Februars.
 
 

February 11, 2012

immer noch Wachstum

 
Endlich einmal ein Ökonom, der Wachstum hinterfragt... Nicht nur: Der den Mut hat so ziemlich vieles zu hinterfragen. So zum Beispiel was wir denn hier überhaupt am basteln sind, mit dieser Welt und mit unserer Gesellschaft, ja mit unser Leben. Der offentlich die inzwischen mehr als notwendige Frage stellt, wohin unsere Reise überhaupt führen soll. Wohin möchten wir uns denn bewegen? Was genau sind wir am anpeilen? Wollen wir das wirklich, was da auf uns zukommen wird? Natürlich haben auch diejenigen Recht, die sagen: "Immer, wenn es kein Wachstum gab, waren die Menschen unzufrieden. Es gibt kein Beispiel in den letzten zwei Jahrhunderten einer Gesellschaft ohne wirtschaftliches Wachstum konnte und mit zufriedenen Menschen." So einfach sieht es aus: So wie unsere Gesellschaft organisiert ist — und inzwischen bald die ganze Welt — entspricht fehlendes Wachstum mit Massen-Arbeitslosigkeit, Depression, Hoffnungslosigkeit, Vertrauensverlust, Angst. Und genau dies müssen wir nun wieder lernen: Zu leben, gut zu leben, mit oder ohne Wachstum.

Niemand kann wirklich behaupten, wir könnten nicht genügend materiellen Wohlstand generieren, um uns alle wohl zu fühlen. Weshalb soll dies also einzig und alleine möglich sein, wenn die Wirtschaft gerade am wachsen ist?

There's no path to follow

So sieht es aus. Da ist kein Pfad, dem man folgen kann. Siehe auch den Post "Der Blick durchs Teleskop". Dieser Pfad wurde noch nicht genügend benutzt, um als Pfad erkennbar zu sein. Den Weg müssen wir uns also selbst erarbeiten. Wir müssen ihn finden, vielleicht müssen wir uns mehrmals verlaufen, vielleicht müssen wir ganz neue Mittel und Werkzeuge zur Orientierung entdecken und erschaffen, vielleicht müssen wir viele erlangte Gewissheiten wieder über Bord werfen, vielleicht müssen wir uns wieder ganz neue Frage stellen. Dieser Weg scheint mir aber der einzig mögliche zu sein. Und den müssen wir irgendwann zu gehen beginnen. Je früher, desto besser.

Tomáš Sedláček hat sich diese und viele weiteren Fragen gestellt. Ein Reaktionär ist er aber nicht, denn er hat sich mit genau diesen Fragen schon lange vor den letzten Krisen beschäftigt: 12 Jahre lang schrieb er an seinem Buch "Die Ökonomie von Gut und Böse". In der Sternstunde
lässt er sich mit Katja Gentinetta auf einen Streifzug durch die Höhenflüge und Abgründe der Ökonomie ein und erklärt, was wir denn ändern müssten, um dem Krisenmodus zu entkommen.

Interessant, wie Tomáš Sedláček das vorherrschende Verständnis von Wirtschaft mit einer psychischen Störungen vergleicht, oder wie er das Alte Testament und das Gilgameš-Epos auf erfrischende Weise interpretiert. Sehr schön auch, wie er immer wieder Bezug auf Filme und Literatur nimmt.


Tomáš Sedláček  ==  SRF Sternstunde Philosophie



 
 

January 25, 2012

the gods are waiting


The Laughing Heart  ==  Tom Waits reads Charles Bukowski

your life is your life
don’t let it be clubbed into dank submission.
be on the watch.
there are ways out.
there is a light somewhere.
it may not be much light but
it beats the darkness.
be on the watch.
the gods will offer you chances.
know them.
take them.
you can’t beat death but
you can beat death in life, sometimes.
and the more often you learn to do it,
the more light there will be.
your life is your life.
know it while you have it.
you are marvelous
the gods wait to delight
in you.





January 15, 2012

so very easy

 
You Make It Easy  ==  Air

"Never been here, how about you?"
You smile at my answer,
You've given me the chance,
To be held and understood.

You leave me laughing without crying,
There's no use denying,
For many times I've tried,
Love has never felt as good.

Be it downtown or way up in the air,
When your heart's pounding,
You know that I'm aware.

You make it easy to watch the world with love,
You make it easy to let the past be done,
You make it easy.

How'd you do it?
How'd you find me?
How did I find you?
How can this be true?
To be held and understood.

Keep it coming, no one's running
The lesson I'm learning
'Cause blessings are deserved
By the trust that always could

Be it downtown or way up in the air,
When your heart's pounding,
You know that I'm aware.

You make it easy to watch the world with love,
You make it easy to let the past be done,
You make it easy.

You make it easy to watch the world with love,
You make it easy to let the past be done,
You make it easy.