August 31, 2011
Urknall & Absoluter Nullpunkt
Je länger je mehr muss ich die Unendlichkeit des Universums bezweifeln. Denn meiner Meinung nach gibt es zu und von diesem unseren und Gottes Universum eine ganze Anzahl Eingänge und Ausgänge. Man ist sich in der Wissenschaft ja darüber einig, dass sich der Urknall an einem "Tag ohne gestern" ereignete — dies wäre also der erste Eingang. Denn erst durch den Urknall wurde unser Raum und unsere Zeit geschaffen, so wie wir sie kennen. Spätestens seit Einstein wissen wir auch, dass Raum und Zeit miteinander verbunden sind und nur zusammen überhaupt sein können. Der Urknall wäre folglich also der Eingang zu unser Universum gewesen. Vielleicht ist es der Einzige? Wahrscheinlich aber überhaupt nicht überprüfbar. Was die Ausgänge betrifft, da wird es noch viel unübersichtlicher. Die Tatsache aber, dass das Universum unendlich sein soll, oder zumindest der das Universum beinhaltende Raum, scheint mir pure Spekulation. Wir sitzen hier auf der Erde und behaupten, es gäbe keine Grenzen da draussen, im All. Wenn man aber zum Beispiel davon ausgehen würde, dass wir auf einem Teil eines Atoms eines Tellers sitzen, wäre uns sofort völlig klar dass, obwohl wir nicht das Ende des Tellers sehen könnten, wir niemals über den Rand unseres Tellers zu schauen in der Lage wären. Das Universum kann allerhöchstens so gross sein wie das Licht des Urknalls bis anhin gereist ist. Alles andere ist unmöglich zu behaupten, denn niemand ist je dort gewesen oder konnte es beobachten oder berechnen. Und selbst das Licht bewegt sich nicht immer auf die selbe Art und Weise, wie wir inzwischen wissen. Mögliche Ausgänge aus unserem Universum wurden schon seit Jahrzehnten benannt, wie zum Beispiel Wurmlöcher, Schwarze Löcher, usw. Doch ich könnte mir vorstellen, es gäbe da noch ganz andere.
Gerade hatte man sich auf die Suche nach den Geheimnissen dieser unseren Welt mit seinen Gesetzmässigkeiten gemacht, da tauchte auch schon eine viel kleinere Welt auf, mit völlig verschiedene Gesetze: Nicht alle Teilchen verhalten sich wie Teilchen, unter bestimmten Umständen können sie sich auch wie Wellen verhalten. Und als man sich auf die Suche nach den Gesetzen des Universums machte, tauchte auch schon was auf, dass so viel mehr von Universum ausmachte als das uns bekannte und dass schon wieder ganz anderen Gesetzen folgte.
Im uns bekannten Universum, also auch hier auf der Erde, scheint Geschwindigkeit absolut alles zu bestimmen. Ohne Geschwindigkeit haben wir keine Bewegung der Moleküle und somit den theoretischen Null Punkt. Bei Null Grad Kelvin, den absoluten Nullpunkt, wissen wir nicht was geschieht, denn wir bräuchten eine Maschine die so gross ist wie das Universum selbst um überhaupt in der Lage zu sein, diesen Nullpunkt zu generieren. Im Labor aber konnte man schon sehr sehr Nahe an diesen Punkt kommen. Und was dort geschieht, ist wieder einmal absolut faszinierend. Ein Genie wie Einstein konnte schon eine sehr gute theoretische Vorhersage machen, ganze 70 Jahre bevor man es mit unglaublicher Geduld und Aufwand schaffte, das Bose-Einstein-Kondensat im Labor zu erschaffen. Man geht ausserdem davon aus, den kältesten je gewesenen Ort im ganzen Universum im Labor geschaffen zu haben.
Und man geht davon aus, die Wärme-Skala sei gegen unten beschränkt, während sie gegen oben unbeschränkt sein soll. Doch vielleicht ist sie das nicht... Was wäre, wenn das Absolute Nullpunkt ein Eingang oder ein Ausgang des Universums ist? Vielleicht war der Urknall das obere Ende der Wärmeskala und der Eingang zum Universum, wobei der Nullpunkt das untere Ende der Skala ist und damit auch der Ausgang.
Geschwindigkeit der Atome und der Moleküle... Doch die Geschwindigkeit verhält sich ganz komisch wenn es sehr kalt wird, dann können sich Teilchen an verschiedene Orte gleichzeitig befinden, oder man kann von ihnen entweder die Richtung oder die Geschwindigkeit bestimmen, doch nicht beides gleichzeitig. Und bei hoher Geschwindigkeit haben wir auch noch sehr wenig Erfahrung. Jahrzehnte lang galt die eiserne Regel, wonach nichts schneller als die Geschwindigkeit des Lichts kann beschleunigt werden. Eines Tages kamen einige Deutsche Wissenschaftler und behaupteten, nicht nur Teilchen sondern sogar Informationen schneller als Licht durch eine 12 cm langen Röhre gejagt zu haben. Sie behaupteten, die Information noch in einem brauchbaren Zustand nach der Reise erhalten zu haben. Niemand wollte ihnen so richtig glauben, denn eine der wichtigsten Theorien unserer Zeit soll genau dies für absolut unmöglich beschreiben. Geschwindigkeit ist also noch nicht ein völlig gelüftetes Geheimnis.
Hier auf der Erde prägt etwas ganz spezielles das Leben so wie wir es kennen, nämlich Information. Erst durch die Übertragung von Information durch Raum und Zeit konnte sich das Leben überhaupt so entfalten und zu der grandiosen Reichhaltigkeit gelangen die wir jeden Tag vor Augen haben. Die Anzahl an Informationen, die heute Tag täglich gesendet und gespeichert werden, ist praktisch gar nicht mehr für einen Menschen vorstellbar. Es ist also auch kaum wunderlich, dass ausgerechnet zwei Jungs eines der wichtigsten Tools im Internet geschaffen haben, in dem sie ein Algorithmus kreierten, dass besser als all ihre Konkurrenten, Informationen durchsuchen und nach Relevanz ordnen kann. Es ist auch kein Wunder, dass diejenigen die erfolgreich an der Börse operieren, dies dank Algorithmen machen. Denn um nichts anderes geht es in der Informations-Gesellschaft: Das schnelle und effektive Benützen von Informationen. Und so feiern nun die Gesellschaften Erfolge, die in der Lage sind, die von der Natur übermittelte Informationen (ursprünglich von einer Generation an die Nächste) zu manipulieren.
Vielleicht erwartet uns ja ein noch viel grösseres Geheimnis, irgendwo da draussen. Vielleicht wird es die Verschmelzung von Geschwindigkeit und Information sein, die uns in eine weitere Dimension katapultieren wird. 3 Grad Kelvin beträgt das Grundrauschen im Universum, die Rest-Schwingung des Urknalls. Und Schwingung ist eine mögliche Art der Übertragung von Informationen. Schwingung ist alles, im Universum. Ich habe kürzlich eine sehr interessante Theorie von Markolf H. Niemz gelesen, im Magazin PM, wonach die Seele beim Tod auf Lichtgeschwindigkeit beschleunige und sich im Universum verbreite. Dies wäre mit ein Grund weshalb die Seele niemals wissenschaftlich erfasst werden konnte. Er meint, da Licht ausschliesslich in seiner Bewegung existiere und es über keine Ruhemasse verfüge, könne es als "Datenträger" für die Seele fungieren. Und da sich bei Lichtgeschwindigkeit die Umgebung nach Einsteins Theorie zu einer Art Tunnel krümmen würde, würden Raum und Zeit nicht den "normalen" Gesetzen folgen. Ich weiss nicht ob das uns bekannte Licht etwas mit unserer Seele zu tun hat. Die uns bekannten Eigenschaften des Lichts hingegen, könnten sehr gut eine wage Vorstellung dessen geben, was unsere Seele vielleicht sein könnte, wenn sie wieder von unserem Körper gelöst ist. In diese Richtung könnten sich auch bestimmte Phänomene wie Intuition erklären lassen. Oder die Art von Liebe die grösser als die irdische Mutter-Liebe ist. Die Übertragung von "Informationen", jenseits der uns bekannten Parametern von Raum und Zeit. Vielleicht schwingt unsere Seele jenseits der Planck-Zeit. Vielleicht sind dort Planck-Zeit und Unendlichkeit das Selbe...
Ich persönlich denke, in dieser Reise sind wir gerade erst vor die Haustüre gekommen. Und es gibt da ein ganzes Universum, eine ganze Reihe an Universen, die es zu erkunden gilt. Jede einzelne Entdeckung macht die Reise spannender. Eine Reise die uns sehr sehr weit führen wird, die uns über den Teller-Rand hinaus bringen und uns von den "Fesseln" von Raum und Zeit befreien wird. Dann wird Schwingung in die ganze Sache kommen. Dann erkennen wir vielleicht eine Unendlichkeit: die Unendlichkeit unserer Seelen.