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July 8, 2012

Higgs-Teilchen & Umwelt

 
Ich habe sehr wohl über die Definition "Gottes Teilchen" gelästert, freue mich aber dennoch sehr über den geglückten Nachweis des Higgs-Teilchen. Ich fand es so ergreifend, Herrn Higgs zu Tränen gerührt zu sehen, dies noch zu Lebzeiten erleben zu dürfen. Ein weiteres wichtiges Puzzle-Teil kommt nun zu dem inzwischen unglaublichen Ausmass unseres Wissens über das Stoffliche im Universum. Ein Universum, dessen grundsätzliche Deutung uns heute offensichtlich noch gleich viele Schwierigkeiten wie vor einige Hundert Jahre bereitet — andere, neue Schwierigkeiten, dennoch gleich viele wie damals und in gleich breiter Spannweite.

So wundere ich mich schon reichlich, wenn ich einen emeritierten Professor und Nobel-Preisträger in der Sternstunde sagen höre, die Angst vor Gen-Technischer Manipulation habe in der Schweiz schon militante Züge und basiere lediglich auf Angst-Macherei. In den letzten Jahren haben wir vielen Fällen erlebt, wie die Arbeit einiger früheren Nobel-Preisträger inzwischen revidiert werden musste und sich teils als irrtümlich herausstellte — besonders im Bereich der Wirtschaft fallen zur Zeit die Ikonen zu Haufen, doch selbst beim Friedens-Preis von Obama mussten wir mitansehen, wie er den Vorschusslorberen nicht gerecht werden konnte. Aber wie auch immer... Dieser Professor vertrat die Ansicht, dass die Natur so unglaublich viel stärker ist als sich der Mensch je vorstellen könnte und dass genau diese Natur täglich die unterschiedlichsten Genen vermische und genau so funktionieren würde (try and error). Er meinte, die Natur werde auf jeden Fall die menschliche Rasse überleben und gerade diese menschliche Rasse solle sich keinesfalls einbilden, sie könne ernsthaft die Natur in ihren Grundsätzen erschüttern. Er meinte, was der Mensch je durch seine Eingriffe beeinflussen könne sei von der Natur schon unzählige Male in ähnlichen Varianten durchgespielt worden. Egal was der Mensch an dem genetischen Material herumdoktern würde, es sei für den Verlauf der Evolution nach Darwin absolut irrelevant. Seit Jahrtausenden würde der Mensch mit der Genetik von Pflanzen und Tieren spielen, denn Kreuzung und Züchtung seien genau nichts als Eingriffe in das Genom der betroffenen Arten. So etwas sagt also ein international beachteter Vertreter der Wissenschaften, einer dieser Herren auf die die Mächtigen dieser Welt hören.

Ich bin sowas von einverstanden mit dem Herr Professor wenn es darum geht, dass die Natur uns bestimmt überleben wird: Natürlich ist sie stärker als die menschliche Rasse. Die Frage ist aber, wie wir untergehen werden. Denn, was das Spielen mit der Genetik betrifft und deren Freisetzung in der Umwelt möchte ich ein Beispiel bringen: Die Killer-Biene. Dieses (wie der Name schon sagt) für den Menschen gefährlich Insekt wurde nicht von der Natur hervorgebracht, sondern erst durch das Kreuzen verschiedener Bienen-Arten durch den Menschen erschaffen. Erst die Kreuzung zweier Bienen-Arten aus verschiedenen Kontinenten (wie sie die Natur niemals erschafft hätte) beglückte uns mit diesem tödlichen Geschenk. Und wir reden hier von konventioneller Kreuzung! Was kann also beim direkten Eingriff in das Genom (als sei es ein Lego-Baukasten) erst alles schief gehen?

Ich bin nicht grundsätzlich gegen Genetik-Experimente: Natürlich ist es genial wenn es die Forscher schaffen, Tumor-Zellen leuchten zu lassen um dem Chirurgen eine viele genauere Entfernung zu erlauben. Meiner Meinung nach aber (und Gott sei Dank denken zur Zeit die meisten Europäer noch so) sollten wir wirklich extrem aufpassen mit dem, was wir in der Umwelt freisetzen. Wenn die selben Forscher die an der Lumineszenz von Zellen arbeiten der Meinung sind, man könnte die Blätter von Bäumen leuchten lassen und damit ganze Alleen beleuchten und deren "künstliche" Beleuchtung so überflüssig machen, dann bekomme ich langsam wirklich Angst, ja... Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge, wie Monsanto in den Markt der Glühlampem vorpreschen wird — was zwar irgendwie Sinn machen würde, ist dieser Markt doch die historische Geburtsstätte der Obsoleszenz und hat Monsanto es geschafft die Obsoleszenz in der Natur eingeführt. Offensichtlich verführt eine solche Entdeckung zu solchen Gedankenspiele, doch... Wie soll ich es sagen?

Ich meine: Heute sind ja sehr viele Wissenschaftler der Meinung, das Leben auf Erden sei das absolut zufällige Resultat einer langen langen Reihe von Ereignissen. Sie meinen, aus dem reinen Chaos sei aus purem Zufall das Entstanden, was wir gerade erleben. Und natürlich kommt man mit einer solchen Weltanschauung zu wahrscheinlich den unwahrscheinlichsten Schlussfolgerungen. Ich vertrete die heute nicht so verbreitete Meinung, unser Kosmos und unser Leben seien nicht wirklich aus so etwas wie Chaos entstanden. Ich meine: Man schaue sich mal um in was für einer Welt wir leben dürfen, unter welchem Himmel wir schlafen dürfen und mit was für eine Natur wir diese Welt teilen dürfen: Kann dies alles wirklich aus dem puren Chaos entstanden sein? Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass aus Chaos das Leben auf unserer Welt entsteht? Wie gross ist schon nur die Wahrscheinlichkeit, dass ein Planet wie unser einen Mond hat (der gleich gross am Himmel erscheint wie die Sonne!) und der ausgerechnet die am meisten Licht-Reflektierenden Farbe aufweist? Aber dies ist nur ein lustiger Gedanken. Viel wichtiger ist: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Natur (in all ihrer relativen Härte) so viel Raum für die menschliche Rasse lässt?

Ich möchte keinesfalls behaupten, dass unsere Welt oder das Universum von Gott so gestaltet und gewollt sind. Ich möchte aber darauf hinweisen, dass als Resultat von einem vermeintlichen "Chaos" die Erde doch ein recht angenehmer Ort zum leben ist. Obwohl das Leben so wie wir es kennen oft nach dem Prinzip von fressen und gefressen werden funktioniert, ist doch ein eigentlich sehr hohes Mass an Frieden vorhanden. Und dann ist noch die Liebe: Die Art von Liebe, die über die Eltern-Liebe hinaus geht, die Menschen-Liebe zum Beispiel. Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass sowas aus dem Chaos entsteht? Oder soll dies für die Evolution nützlich sein und nur deswegen funktioniert unser Gehirn auf diese Weise? Aus welch faszinierendem Chaos doch Leben und Evolution entstanden sein müssen! Mit farbigen Blumen die unser Herz beklücken. Oder Sonnen-Untergänge am Strand, die in praktisch jedem Menschen auf Erden eine nicht erklärbare Sehnsucht erwecken. Welch wundervolles Chaos das Universum doch sein muss!


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Was der Mensch beim Anhören von Musik zu empfinden in der Lage ist, das soll aus purem Chaos entstanden sein?
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Ich bin davon überzeugt: Das Chaos ist nicht dort draussen sondern viel mehr in unseren Köpfen, in unserem Geist. Der Mensch durfte sich weiter-entwickeln und sich ein Bild seiner Selbst und seiner Umwelt machen, er durfte sich plötzlich der Schöpfung erfreuen, dafür musste er aber einen Preis zahlen — den Preis der Verantwortung! Und dieser evolutionäre Schritt überfordert uns zur Zeit noch. Und nicht wenig. Wir kommen nicht klar, mit dem "Chaos" der in unserem Gehirn herrscht. Das komplexeste uns bekannte Gebilde im ganzen Universum!



Autor unbekannt




Gerade habe ich einen Beitrag über eine neuartige Plage gesehen: Tausendfüssler vermehren sich an bestimmten Orten in Europa in noch nie gesehenem Ausmass und niemand schafft es (weder mit Chemie noch mit sonst irgendwelchen Mitteln) Herr der Lage zu werden. Ein Frau putzt während mehreren Wochen im Jahr um die 2 Kilos der Insekten von der Fassade ihres Einfamilien-Haus, seit nun mehreren Jahren, Tag für Tag! Wenn Leben und Natur aus purem Chaos entstanden wären, wie gross wäre die Wahrscheinlichkeit, dass Insekten uns eine derartige Verbreitung unserer Rasse erlauben würden? Die Heuschrecken-Plagen sind die Ausnahme und nicht die Regel — sie könnten aber die Regel sein! Und schon wäre die Welt nicht die Selbe! Doch wir haben irgendwie das Glück, Heuschrecken für biblische Boten des Untergangs halten zu dürfen, anstatt dass sie die Herrschende Art auf Erden sind.



Der genannte Professor (dessen Name ich nicht mehr weiss) ist aber noch harmlos im Vergleich zu einem gewissen Herrn Steve Forbes, der tatsächlich bei seiner Rede am SEF (Swiss Economic Forum) die Europäer dazu aufruft, nicht weiterhin ihr Geld mit irgendwelchen komischen CO2-Zertifikaten "aus dem Fenster zu werfen" und dieses Geld sinnvoller zu investieren: zum beispiel könnten sie beim "absolut sicheren" Gas-Fracking mitzumachen! Ich dachte ich höre nicht recht... Eines Tages in nicht allzu weiter Zukunft wird ein solcher Speech auch von der Schweizer Management-Elite hoffentlich heftig und entschieden ausgepfiffen und nicht beklatscht, wie es dieses Jahr leider noch der Fall wahr. In diesem Sinne habe ich grosses Vertrauen in die Jugend: Schlechter als wir es in den letzten 30 Jahren getan haben, können sie es ziemlich sicher nicht! Ich habe volles Vertrauen in einer nächsten Generation von Wirtschafts-Kapitänen die, in ihren Anzügen und Krawatten, einen Steve Forbes auspfeifen werden.

Hoffentlich wird ihr Pfeifen nicht zu spät kommen — dies ist meine einzige Befürchtung. Denn bis dann gibt die Welt noch gründlich Gas, um sich vollends in die Scheisse zu reiten! Kanada merkt, sie wird nicht die vereinbarten Ziele des Kyoto-Protokolls einhalten können und entscheidet sich kurzerhand dafür, anstatt die teuren Sanktionen zu bezahlen, einfach aus dem Vertrag auszusteigen! Dabei hat Angela Merkel noch kurze Zeit vor dem Beginn der Finanz-Krise gemeint, die Klima-Veränderung sei die grösste Herausforderung der Menschheit! Seit mehr als 4 Jahren hat kein Schwein in den europäischen Regierungen mehr Zeit für DIE Herausforderung: Die Banken müssen gerettet werden, das ist jetzt wirklich wichtig!

Und wenn Kanada aus dem Kyoto-Protokoll aussteigt und die USA, Russland und China über solche Probleme nur lachen können, dann kann natürlich auch Brasilien etwas lascher mit dem Regenwald umgehen, Indonesien kann die letzten Wälder der Orang-Utans verbauen und halb Afrika kann sich weiter von Bush-Meat ernähren, weil Huhn dank Nestlé und Kollegen viel zu teuer ist. Also lasst uns weiter machen mit Yellow Cake in 3. Welt-Länder (Atom-Strom ist ja so billig, wen interessiert da schon wenn die Sonne gratis ist?).


Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen! In den USA sind viele einflussreiche Menschen davon überzeugt, dass die Menschheit eh nur noch durch die Eroberung des Weltalls überleben kann (vorausgesetzt, die Gen-Technik hat bis dann genügend Fortschritt gemacht). Milliarden werden für die Besiedlung vermeintlicher Himmelskörper ausgegeben und fast kein Schwein denkt ernsthaft daran, die Menschheit mit Sonnen-Energie aus den Wüsten zu versorgen. Es gibt zwar auch Wissenschaftler, die Geld für durchaus sinnvolle Forschung ausgeben, selbstverständlich. Ich denke, Grundlagen-Forschung ist eh immer sinnvoll. Wenn es dann aber um die praktische Umsetzung neuer Technologien geht, da kann man sich wirklich darüber streiten. Ein positives Beispiel? Einer Gruppe Forschern ist kürzlich gelungen, Mikrowellen über eine Distanz von mehr als 90 Km auf der Erde zu senden und sie dann in Form von Gleichstrom zu empfangen. Dies war der Beweis dafür, dass elektrische Energie im Weltraum, in einer Höhe von 350 Km von der Erde, durch die Atmosphäre gesendet werden könnte, um dann am Boden als brauchbare Energie-Quelle benutzt zu werden. Die Idee wäre, einen sehr grossen Sonnenstrahlen-Kollektor oberhalb der Erdatmosphäre zu platzieren, wo die energetische Ausbäute ungemein ergiebiger wäre als am Boden. Als auch die technische Machbarkeit der benötigten Folie für das sammeln von Sonnen-Energie mit einem geostationären Satellit geliefert wurde, war die grundsätzliche Machbarkeit eines solchen Projekts bewiesen. So geschehen vor kurzer Zeit. Sensationelle Forschung: Für meinen ganz persöhnlichen Geschmack schon viel besser investiertes Geld als für die Entsendung einiger Menschen auf den Mars! Und um die Sonne in unseren Wüsten kümmern sich wirklich nur einige wenige arme Schweine...

Noch bezüglich Schweine usw.: Inzwischen wissen wir, dass wir nur durch einen reduzierten Fleisch-Konsum eine echte Chance haben werden uns in Zukunft zu ernähren. Und was tun wir? Inzwischen hat das Fraunhofer Institut herausgefunden, dass dank der Beimischung von Leinsamen im Futter von Kühe deren CO2-Ausstoss um bis zu 30% reduziert werden kann! Wird irgend ein Land ein Gesetz verabschieden, dass die Züchter zu einer solchen Massnahme verpflichten wird? Natürlich nicht! Es könnte ja die Konkurrenz-Fähigkeit schwächen, und somit der Wirtschaft schaden! Ja, es könnte das Masten um vielleicht eine ganze Woche verlängern! Undenkbar... In den USA scheint es sogar niemanden zu kümmern, dass der genetische Pool in der Landwirtschaft inzwischen auf wenige Dutzend Tiere reduziert wurde und dass man in allernächster Zukunft Tag für Tag das selbe Tier auf dem Teller serviert bekommen wird, ein geklontes Tier. Wen sollten da bitte schön irgendwelche Leinsamen interessieren?

Den Leuten des Fraunhofer Instituts verdanken wir übrigens eine ganze Menge genialer Dinge, wie zum Beispiel das MP3-Format! Das war eine gesellschaftlich extrem folgenreiche Entwicklung...

Das Higgs-Teilchen wurde gerade nachgewiesen und kurz zuvor hat Herr Forbes am SEF gesprochen! Ich denke oft daran, was uns eine jugendendliche Generation in einigen Hundert Jahre gerne fragen würde. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sie Respekt für eine Entdeckung wie die des Higgs-Teilchens empfinden werden, so wie wir heute noch Respekt vor grossen Entdeckungen in der Vergangenheit haben. Ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass sie uns würden fragen wollen, wie wir eigentlich so weiter machen konnten, wo wir es doch schon viel besser wussten...
 
 

November 12, 2011

the fittest (?)

 
Es stellt sich heraus, dass nicht nur ein Schaumbad Ähnlichkeiten mit dem Universum haben kann: Gerade wurde ein Zusammenhang zwischen der Verteilung von Staub im All und der Aufbau menschlicher Knochen festgestellt. Ist das nicht faszinierend? Mögliche Erkenntnisse über zum Beispiel Alters-Krankheiten dank einer Software für die Berechnung von Staub und Materie im All. Doch wir können noch viel mehr. Inzwischen kann eine Frau im Alter von 60 noch Drillinge bekommen. Oder wir können, Spezies-Übergreifend mit dem Genom von Nutz-Planzen jonglieren. Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, in das "Survival Of The Fittest" eingreifen zu dürfen? Das Gefühl zu haben, auch ein Wörtchen mitzureden im grossen Plan der Evolution?




Die Evolution braucht aber immer noch die Zeit die sie braucht. Die Korrektur einer vermeintlichen Fehl-Entwicklung braucht auch seine Zeit. Denn sie ist, genau wie die Zukunft einer Spezies, an der letzten Extremität eines Entwicklungs-Astes. Dieser wird vielleicht irgendwann entfernt, je nach dem welches andere Modell sich durchsetzen wird und es eventuell verdrängen. Wir haben aber gerade erst damit begonnen ein solches Modell zu suchen, obwohl unsere Zivilisation inzwischen schon eine mehr als beeindruckende Beschleunigung erreicht hat. Welche Konsequenzen unseres Verringern der Spezien-Vielfalt auf der einen Seite und das Zum Leben Erwecken neuer Geschöpfe auf diese unsere und Gottes Erde, welche Konsequezen all dies auf Darwin's Baum nach sich ziehen wird, können wir überhaupt nicht einschätzen. Wir haben nicht die geringste Ahnung, ob unser Handeln schon im nächsten Jahr das Wesen hervorbringen wird, das unsere Spezies verdrängen wird. Welche zerstörerische Macht mikroskopisch kleine Viren haben können ist uns hingegen ziemlich gut bekannt. Aber vielleicht richten wir uns nur selbst langsam zu Grunde, in dem wir immer mehr Allergien entwickeln und immer schwächere Immunsysteme haben werden. Sind wir also ganz sicher nicht nur dabei, mit grosser Geschwindigkeit auf einen falschen Ast zu rennen? Oder vielleicht auf einen Ast der bald nicht mehr von ausreichend Sonnenlicht genährt wird, weil ein neuer Ast (an dessen Entstehung wir sogar mitgewirkt haben) unseren Platz an der Sonne einnehmen wird? Wir sollten vielleicht schon etwas besser darauf achten, nicht alles auf einen Ast zu setzen der irgendwann vom Evolutions-Baum abgestossen werden könnte. Denn Äpfel und Äste, das wissen wir seit Newton, können fallen. Nein, sie müssen sogar fallen, früher oder später...



Right Here, Right Now == Fatboy Slim





Dass wir viele sind bedeutet noch lange nicht, dass wir auch einen Erfolgs-Modell darstellen... Dass wir inzwischen den Gewinn eines Unternehmens für wichtiger halten als das gesicherte Einkommen der einzelnen Menschen ist eine Situation die, so weit mir bekannt ist, ohne Beispiel in der Geschichte der Evolution bleibt. Dass das eizelne Individuum sich für die Gemeinschaft opfern muss, im Falle eines Kampfes, das kennen wir von vielen sozialen Organistaionen in der Natur. Dass das einzelne Individuum sich aber nicht am Leben erhalten kann, einzig weil die Artgenossen das Füllen der Reserve-Kammern in den absoluten Überfluss treiben, bis hin zur unausweichlichen Verschwendung, dies ist eine ganze neue Entwicklung. Eine bedenkliche Entwicklung, in meinen Augen. Denn Natur geht immer sorgfältig und mit Bedacht mit Energien und Ressourcen um, im Tierreich ohne Ausnahme. Wir verhalten uns also auf eine Weise, die sich einfach nicht wird durchsetzen können, in der Entwicklung der Evolution. Die Frage bleibt, auf welche Art wir von diesem Verhalten wegkommen werden. Tun wir dies von selbst oder werden wir von der Evolution gezwungen?



Wie auch immer... Es soll sogar Zeiten gegeben haben, in denen die Ratte das beste Erfolgs-Modell unter den Säuglingen gewesen ist! Ist es nicht wunderbar und grausam zugleich, dieses Wirken der Schöpfung?




Ganz ehrlich: Ist es nicht wunderbar und grausam zugleich, dieses Wirken der Schöpfung?
 
 

July 13, 2010

wissen & glaube

 
Ich weiss nicht...
Nein...
Ich weiss nichts.

Das Gerede über Atheismus, Glauben, Naturwissenschaften, bewiesene Tatsachen... ich weiss nicht. Ich weiss nicht ob ich glaube, im Sinne eines Glaubens wie es vielleicht ein Christlicher Prediger definieren würde. Ich weiss nicht ob ich an Gott nicht glaube, im Sinne eines offensichtlichen Tatbestands wie es vielleicht ein Atheist definieren würde.

Ich weiss nichts. Und genau dies ist mein Glaube!

Ich finde es lustig, wie sich in letzter Zeit Gläubige und Atheisten gegenseitig um die vermeintliche Äusserungsfreiheit ihrer Grundsätze in die Haare gehen. Da werden Unsummen ausgegeben, um die Werbeflächen von Bussen mit Plakate zu tapezieren, die jeweils den Glauben an Gott oder eben Gottes Abwesenheit proklamieren. Sollte es einen Gott geben, der dies mitbekommt... würde er das alles nicht ziemlich bescheuert finden? Oder amüsierend? Oder bedauernswert? Was würde er wohl empfinden? Kann mir das jemand sagen? Nein, das kann keiner.

Lasst mich mal das Universum ansehen. Ich sprach einmal mit jemanden darüber, wie das Universum am expandieren sei und wie es sich irgendwann wieder kontrahieren würde. Inzwischen wurden ja Experimente durchgeführt wonach das Universum immer weiter und immer schneller expandiere. Schön und gut. Natürlich kamen wir auf den Urknall. Schön und gut. Aber wer oder was hat den Urknall verursacht. Woher kam all diese unvorstellbare Energie, die da im Spiel gewesen ist? Und was war vor dem Universum, dort wo jetzt das Universum ist?

Er antwortete mir, dort sei das Nichts gewesen. Das Nichts? "Kannst du dir das Nichts vorstellen?" fragte ich. Ja, überhaupt kein Problem: Da war eben nichts. Schön und gut, aber jetzt ist doch das Universum dort, oder? Das heisst, da wo zuvor das Nichts war, gibt es jetzt das Universum. In anderen Worten: Dieses Nichts ist ein Nichts, das sich mit etwas füllen lässt... Ist das nicht schon eine ganz spezielle Art von Nichts? Wie kann ein Nichts plötzlich ein Universum beinhalten? Diese Frage lässt mir Zweifel aufkommen, dass wir Menschen je mit den Naturwissenschaften werden rausfinden können, wie das Universum entstanden ist.

Nichts gegen die Naturwissenschaften, um dies klar zu stellen. Ich finde es absolut genial, dass wir heute so viel wissen wie wir eben wissen. Dies ist nur dank unglaublicher Arbeit von Naturwissenschaftlern ermöglicht worden. Ich habe nichts gegen die Versuche im Cern denn, je mehr wir unser Universum verstehen können, desto besser. Ich sage nur, dass wir niemals das letzte fehlende Puzzle-Stückchen werden finden und einsetzen können. Was das Universum angeht genau so wenig wie im Bereich der Gehirnforschung, der Entstehung von Gedanken und Bewusstsein.

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Letztens habe ich eine Sendung gesehen, mit einem Biologen. Dieser wurde gefragt, ob die Natur Intelligenz besitzt. Er antwortete dezidiert nein, die Natur habe überhaupt keine Intelligenz: Einzig und allein die Evolution sei dafür verantwortlich, durch Selektion, dass die Dinge teilweise so Komplex seien wie sie nun eben sind, einzig der Vorteil der grösseren Überlebenschance habe Pflanzen und Tieren zu ganz bestimmten Verhaltensmuster verholfen, so wie zu ihrer Anatomie und ihrem Instinkt.

Lasst mich mal ansehen, was unsere Flora und Fauna so sind. Angenommen, unser Planet wäre das pure Resultat von Zufall in einem Universum aus Chaos... Es muss zumindest zugegeben werden, dieser Zufall ist doch als "recht glücklicher Fall" zu betrachten, oder etwa nicht? Schauen wir uns doch schon nur einmal an, was es in der Tierwelt alles für Möglichkeiten gibt — auf Land, in der Luft bis tief in die Meere hinunter: Da muss man doch schon sagen, dass wir einigermassen froh sein können, auf welcher Art von Welt wir unterwegs sein dürfen und wie diese Welt zur Zeit des ersten Menschen ausgesehen hat. Nehmen wir schon nur einmal einen ganz kleinen Unterschied zur jetzigen Situation an: Nehmen wir an, der Mensch wäre niemals im Stande gewesen, auch nur ein einziges Lebewesen der Natur zu nutzen, es zu meistern, zu zähmen, zu kultivieren. Nehmen wir an, keine Pflanze liesse sich durch Landwirtschaft anbauen, kein Tier liesse sich in Zäune halten und züchten, es würde nicht für uns Arbeit ausrichten. Dies wäre die selbe Welt in der wir heute leben, durch die selben Zufälle entstanden, doch wie sehr würde sich diese Welt von der Unseren unterscheiden! Wie würde heute diese Welt aussehen, wenn wir niemals je ein einziges Tier als Arbeitshilfe hätten einsetzen können? Weshalb lässt sich das Pferd reiten, im Gegensatz zum Zebra?

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Ich muss schmunzeln, wenn ich einen Biologen sagen höre, die Natur habe keine Intelligenz. Immer wieder muss ich daran denken, wie Intelligenz eigentlich von Grund auf neu definiert werden sollte, oder wie viele Definitionen von Intelligenz es schon gibt. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Wie kommt ein Raupe dazu, sieben verschiedene Blätter zu wickeln um dann nur ein einziges zu benötigen, für die eigene Verwandlung? Wie kommt diese Raupe dazu, die durchaus abstrakte Theorie der Wahrscheinlichkeiten anzuwenden, wonach die Chance grösser ist das ein möglicher Angreifer durch die Anzahl der fehlgeschlagenen Suchen in den übrigen sechs Blättern es nicht durchziehen wird, alle sieben Blätter zu durchsuchen? Ich meine, wäre es nicht naheliegender zu versuche, das Blatt zu verstecken? Wie kommt ein Insekt oder ein Fisch dazu, die Gestalt seiner Umwelt anzunehmen, um sich zu tarnen? Wie kann ein Insekt die Umwelt in all ihren Details erfassen und auf dem eigenen Körper wiedergeben? Wie kann das ein Fisch, in Windeseile?

Vladimir Kush: Divine Geometry
The National Library in Vienna contains a miniature edition of the Holy Bible where God, the Lord of Sabbath, is depicted as the Architect who draws the boundaries of the future Earth in cosmic space by means of a pair of compasses. This served as the basis for the paintings, “Newton” and “The Hand of the Lord,” by William Blake, an English mystic, poet, and artist. In these pieces, Blake illustrates the creation of our world by the Lord-Geometrician. In this painting the artist shows us the boundaries of the Earth’s night. Two conical bundles are defined by the illumination of the Moon. This is the viewpoint of an observer, high above the Earth in the Cosmos. A romantic mood is created by the artist conveyed by the night voyage of the sailboat around the globe.
[Source: www.vladimirkush.com]


Natürlich kam es zu all solchen Beispiele mit der Evolution... Doch was ist denn die Evolution? Ist nicht schon dies die reine Intelligenz der Natur? Aus welchem reinen Chaos heraus entsteht Leben, dass sich um jeden Preis fortpflanzen will?, Dass teilweise nichts tut, als die eigenen Gene weiterzugeben? In einem lebensfeindlichen Universum, auf einer zuerst lebensfeindlichen Erde, entsteht Leben was unbedingt in dieser lebensfeindlichen Umwelt bestehen möchte? Wieso? Ich weiss es nicht...

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses.
Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.
Sextus Empiricus, gr. Philosoph, 2. Jhd. n. Chr.

Ich stimme dem völlig zu. Ich glaube also nicht, dass es einen Gott gibt der über uns wacht oder sogar richtet. Ich glaube auch nicht, dass es einen Gott gibt der möchte dass wir dies oder jenes tun. Ich glaube nicht, dass wir Teil eines Plans sind, der uns im Speziellen betrifft oder gar wegen uns erst entstanden ist. Doch ich kann nicht leugnen, dass ich nicht in der Lage bin, den Grund unserer Existenz zu nennen. Sei es rein materiell oder aus einer philosophischen Sichtweise.

Ich glaube zum Beispiel nicht an Reinkarnation. Ich glaube nicht daran, weil ich sie nicht erfahren habe und niemals einen plausiblen Beweis dafür gesehen hätte. Doch genauso, kann ich nicht sagen, Reinkarnation sei nicht möglich, sie existiere nicht. Ich kann nicht leugnen, dass es Menschen gibt die schon im Kindesalter von einem anderen Leben reden, von anderen Orte, von anderen Zeiten. In gewissen Fälle ist es gelungen, diese andere Leben als wirklich stattgefunden zu rekonstruieren. Und beweisen nicht die Tibetische Mönche, dass Reinkarnation mehr als eine Wahrscheinlichkeit sein könnte?

Ich weiss es nicht...
Ich weiss nichts.

Doch ich erinnere mich daran, wie ich mit meinem Grossvater in seinem Garten stand und er eine Blüte in die Hand nahm und sagte
Ist sowas nicht einfach wunderbar? Ist es nicht perfekt? Sieh dir doch an, welche Perfektion in jeder einzelnen Ausdrucksform der Natur steckt. Unser Körper, jedes Tier, diese Blüte: Unwahrscheinlich komplexe Konstrukte, die bis ins mikroskopische perfekt aufeinander eingestimmt sind. Systeme, die komplexe Zusammenspiele und Wechselwirkungen meistern und regulieren, die aber auch alle untereinander verbunden und voneinander abhängig sind. Perfektes Zusammenspiel und Interagieren, im ganz Kleinen genau so wie im ganz Grossen. Ist es nicht wunderbar, dieses Gottes Werk?

Dies weiss ich, ja...
Es ist wunderbar.

Und so glaube ich, dass wir niemals das letzte Rätsel werden lösen können, in dieser wunderbaren Welt in diesem wunderbaren Universum. Ich glaube, es könnte sogar sein, dass falls es einem Wissenschaftlern eines Tages gelingen sollte, das allerletzte Puzzle-Stück zu finden und es richtig zu deuten, wenn er eines Tages in der Lage sein sollte, uns die Entstehung des Universums und des Lebens zu erklären, genau die Millisekunde in der dieser eine Wissenschaftler zu dieser Erkenntnis kommen würde, auch die Millisekunde sein könnte, in der sich das Universum in sich selbst auflöst, in der es zu existieren endet. Denn vielleicht ist es genau dies, was das Leben ausmacht: Es ist. Ganz einfach.


Doch... Mit Sicherheit weiss ich es nicht.
Und daran glaube ich!

Vladimir Kush: Pros And Cons
The figure on the painting resembles the goddess of Justice Femida. But it is more likely that the “eternal” question is to be answered here: what was at the beginning of the World (or Life). The two men are disputing about that. These are the characters, carried over from the “School of Athens” by Raphael. One of the philosophers is pointing to the sky, preferring the heavenly beginning and another – pointing down, considering the earthy beginning.
[Source: www.vladimirkush.com]
 

January 6, 2010

Monsanto: Gift u. Genen

Dieser Film ist “Mind-Blowing”, ohne Übertreibung!
Und er sollte unbedingt gesehen werden, ist Wissen doch anscheinend die einzige Macht die uns noch bleibt...

Der ganze Film (lohnt sich wirklich) ist zu finden:


Le monde selon Monsanto
Der Dokumentarfilm erkundet das Reich des US-amerikanischen Konzerns "Monsanto Chemical Works", dem weltweiten Marktführer für Biotechnologie. Dem Engagement auf diesem Gebiet verdankt "Monsanto" auch, dass es zum umstrittensten Unternehmen des modernen Industriezeitalters wurde, stellte es doch das im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gelangte Herbizid "Agent Orange" her. Heute sind 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen "Monsanto"-Patente. Diesen Umstand halten viele für bedenklich.

Das 1901 in Saint Louis im US-Staat Missouri gegründete Unternehmen "Monsanto Chemical Works" war im 20. Jahrhundert weltweit eines der größten Chemieunternehmen, bevor es zum mächtigen Agrochemiekonzern wurde. In der Vergangenheit machte "Monsanto" mehrfach von sich reden. Das Unternehmen produzierte das im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gelangte Herbizid Agent Orange, das heute als chemischer Kampfstoff klassifiziert ist. Zur Produktpalette gehört ferner der umstrittene Süßstoff Aspartam, das Wachstumshormon rBST zur Steigerung der Milchleistung von Rindern sowie die in der Industrie häufig verwendete Substanz PCB, die in Deutschland unter anderem unter dem Handelsnamen Clophen bekannt ist und seit Beginn der 80er Jahre als hochgiftig eingestuft wird.

Heute ist "Monsanto" weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Biotechnologie. 90 Prozent der heute derzeit angebauten gentechnisch veränderten Organismen, unter anderem Soja, Raps, Mais und Baumwolle, sind "Monsanto"-Patente. Und über kurz oder lang scheint das Unternehmen die gesamte Nahrungsmittelkette zu kontrollieren. Überall auf der Welt gibt es mittlerweile transgene Organismen von "Monsanto". Aber noch nie hat ein agroindustrielles Patent so sehr die Gemüter erhitzt. Der Dokumentarfilm fragt nach den Gründen für die Aufregung und erklärt, worum es bei gentechnisch veränderten Organismen überhaupt geht. Am Ende steht die Frage, ob "Monsanto"-Produkte Fluch oder Segen für die Menschheit sind.

(Frankreich, 2007, 109mn)
ARTE F
Regie: Marie-Monique Robin



 
 
 
Cause they don't know what they're doing?