Showing posts with label poetry. Show all posts
Showing posts with label poetry. Show all posts

March 22, 2018

Philosophy of water

 

Tao Te Ching, Chapter 8  ==  by Lao Tzu


上善若水.
水善利萬物而不爭.
處衆人之所惡.
故幾於道.
居善地心善淵.
與善仁.
言善信.
正善治.
事善能.
動善時.
夫唯不爭, 故無尤.
Nun ist alles klar, oder? Schön, konnten wir darüber sprechen...




Autor unbekannt


The supreme goodness is like water.

It benefits all things without contention.

In dwelling, it stays grounded.
In being, it flows to depths.
In expression, it is honest.
In confrontation, it stays gentle.
In governance, it does not control.
In action, it aligns to timing.

It is content with its nature,
and therefore cannot be faulted.


Tao Te Ching by Lao Tzu, #8, translator unknown





One of universal nature is like water;
He benefits all Things
But does not contend with them.

He unprotestingly takes the lowest position;
Thus, he is close to the universal truth.
One of universal virtue chooses to live
In a suitable environment.
He attunes his mind to become profound.
In his speech, he is sincere.
His rule brings about order.
His work is efficient.
His actions are opportune.

One of deep virtue does not contend with people:
Thus, he is above reproach.


Tao Te Ching by Lao Tzu, #8 , translated by Hua-Ching Ni, 1979





Undiscriminating Benevolence

The superior good man is like water.
Just as water enlivens all living creatures and
never contests with them,
dwelling in places disdained by others,
So the superior good man is prepared to situate himself where
nobody wants.
In this way he is close to the Dao.

To live on the good earth,
To cherish good thoughts,
To do a good turn to others,
To speak the good truth,
To let good governance find its right place,
To put the good ability to work,
To set in motion the good times,

Such is the way to live without contesting with others.
Such is the man free from complaints and anguish.


Tao Te Ching by Lao Tzu, #8 , translated by Ho Lok Sang, 2002





Spannend, wie es für jeden klassischen chinesischen Text dutzende und dutzende von Übersetzungen gibt, und ganze Bücher darüber, wie diese Texte übersetzt werden können und wie es auch auf den Autor und dem kulturellen Kontext ankommt. Ähnlich wie Wasser, bleiben die Texte und ihre Botschaften klar, doch fliessend in ihrer Form durch Zeit und Raum.

Die verschiedenen Übersetzungen widersprechen sich nicht unbedingt, sie ergänzen sich vielmehr, und verschiedene Versionen können verschiedene Schwingungen beim Leser erzeugen, so dass es für verschiedene Leser verschiedene optimale Übersetzungen geben kann.


Tao Te Ching (Daodejing)
Classic Book (Ching) of the
Tao (Way, Nature, Patterns, Processes) and
Te (Virtue, Potency, Power, Integrity, Wisdom, Sage)





Das unbekannte Wesen  ==  Wasser
[43'Min. 02”Sec.]







Mein/unser Leben, wie es sich in meiner Vorstellung und Vorahnung anfühlt...

Haus am See  ==  Peter Fox






Mein/unser Leben, was sie daraus gemacht haben und wie es zum jetzigen Zeitpunkt aussieht. "Doch was soll's?" versuch ich mir zu sagen "Dies ist eine andere Geschichte..."

Sometimes I Feel So Deserted  ==  The Chemical Brothers

Sometimes I feel so deserted,
but hold on 'cause help is on the way.




 
 

October 30, 2017

Party People & Intellectual Avantgarde

 

Ein weiteres schönes YouTube Video, mit der Speerspitze deutscher intellektueller Avantgarde, ein OpenAir der gediegenen intelligenten Unterhaltung.

Halleluja Wuhlheide  ==  Rainald Grebe



Für mich, immer wieder Quelle grosser Inspiration, Rainald Grebe bei seinen geistigen Ergüsse erleben zu dürfen: Auch er ist ein Poet!
Ein Hoch auf die Authentizität!


Wegen der Musik, einige Stücke sind wirklich klasse, und noch vielmehr wegen den Menschen, möchte ich noch einen DJ Set von Solomun im Boiler Room Tulum posten: Wer irgendwann 2 Stunden Zeit übrig hat, kann ihn sich ansehen.
Ich kann dazu nur sagen: Wir hatten schon lange nicht mehr so gelacht, meine gespaltenen Persönlichkeiten und ich... Ja, wir hattens lustig, die Stimmen in meinem Kopf und ich.

Solomun  ==  @ Boiler Room Tulum



Was sagt man von dem Typ der sich so sehr freut, dass man meinen könnte, er käme gerade von einer dieser japanischen Toiletten, die einem die Rosette blitzblank duschen, schmirgeln, pudern, lüften, eine Lack-Schutzschicht verpassen und wer weiss was alles noch, während es leise ein Lullaby singt? Seht ihn euch an, bei Minute 24:58, ist das nicht grandios? Wetten, er ist Italiener?

Da ist auch was zuerst ein scheues Wesen zu sein scheint und von hinter der Box hervorlugt um sich grad wieder zu verkriechen — ist es ein Paradiesvogel, eine Nymphe, der Vogel aus dem Film "Up"? Schwierig zu sagen, weshalb es sich so verhält: aus Scheue oder als Spiel (Minute 38:50)? Es stellt sich dann aber heraus, es handelt sich dabei um eine Schwester von mir, die sich während der ganzen Party wirklich prächtig amüsiert. Man kann z.B. beobachten, wie sie sich als Ventilator versucht, bevor sie dann einen Rap hinlegt (Stunde 1.51:00). Am interessantesten ist aber, so glaube ich, zu sehen wie sie immer wieder auftaucht und stets einen grossen Smile im Gesicht hat, welch riesige Freude es ihr bereitet, sich von der Musik und den Gefühlen treiben zu lassen, sich hinzugeben: Ganz meine Schwester, eben... Gutes Mädchen!

Schön ist auch, ganz am Schluss, diese Begegnung zwischen Solomun und der grossen jungen Frau mit schwarzen Haaren: Er legt extra für sie diesen letzten Song seines Sets auf, um sie damit anzuzünden und sie, sie fängt schon fast Feuer, ganz sicher flattern ihr schon die Ohren... Herzerwärmend, oder?

Wie auch immer... Solch eine Stimmung würde ich gerne wieder einmal erleben, bei einer Party. Eigentlich würde ich gern mal wieder eine Party erleben, doch dies ist eine andere Geschichte.

Und nach dieser Party kommt ein neuer Spruch zu meinen Standards: "Pee Pa Poe". Oder so...
Aber dieser ist vielleicht zu hoch, für die meisten.
 
 

May 13, 2015

unermessliches Privileg

 
Schon seit geraumer Zeit ist mir eine bestimmte Tatsache bewusst geworden, seitdem werde ich aber auch ziemlich oft daran erinnert und auf verschiedenste Arten damit konfrontiert. Zur Zeit springt mich der Gedanke schon fast an, jedes Mal wenn ich zum Bahnhof Oerlikon komme: Da merke ich in welch einem reichen Land ich leben darf, und wie gut es den Meisten unter uns doch eigentlich geht. Nur weil ich das Glück hatte, bei meinen schweiz-deutschen Eltern auf die Welt zu kommen, durfte ich in dieser prachtvollen Schweiz aufwachsen und von all den damit verbundenen Privilegien profitieren. Der Bahnhof Oerlikon wir seit einiger Zeit schon umgebaut weil er für die Bedürfnisse eines inzwischen massiv gewachsenen Personenstrom und der damit verbundenen Mehrzahl an Zügen angepasst wird. So passiert es immer wieder, dass die Fussgänger auf Holzplanken laufen müssen — zum Beispiel in der Unterführung oder auf einem provisorischen Bahnsteig. In der Schweiz wir eine solche "Unannehmlichkeit" mit Teppich bespannt, echten grauen Teppich! Sowohl dort wo er vor Wind und Wetter geschützt ist wie aber auch unter freiem Himmel! Ein Teppich wie er in jedem Büro der Stadt liegen könnte, ja sogar in jeder Wohnung, die nicht gerade mit Marmor und Blattgold ausgeschmückt wurde. Denn des Schweizern Gehör und Auge wollen vor derartiger hölzernen Belästigung geschützt sein! Ist das nicht toll? Ich finde es absolut fantastisch...! Und in so einem Land habe ich das Privileg, leben zu dürfen. Ich wünsche uns bestimmt nicht andere Sorgen, nein, Gott bewahre! Aber ich wünsche allen Menschen auf der Erde und allen Ländern auf allen Kontinenten die selben Sorgen und noch viel mehr die selben Annehmlichkeiten die wir haben, denn wenn ein Land so weit ist, muss es sehr sehr viele andere Probleme nicht mehr haben. Ich finde das genial, und geniesse es jedes Mal, wenn mich meine Schritte über diesen grauen Teppich führen. Und jedes Mal muss ich an mein unermessliches Privileg denken.


Diesen Gedanken in Ehren möchte ich ein Video mit meinen Lesern teilen, ich würde sogar weiter gehen und es vielleicht als Geschenk bezeichnen... Viele Menschen in unserer Gesellschaft sollten versuchen sich ein klein wenig öfters bewusst zu machen, welch Privileg es doch ist, in einem reichen Land geboren oder inzwischen Leben zu können und dürfen, mit welch einer glücklichen Fügung des Schicksals sie doch beschenkt wurden.


Die Erde dreht sich  ==  Simon & Jan



Und wäre es nicht wunderschön, wenn auch nur einige wenige Menschen dadurch mit etwas weniger Schwung auf ihrem (immer wieder verhängnisvollen) Ego-Trip wären? Einzig durch etwas Dankbarkeit und Demut...? Wäre das nicht einer der möglichen Wege hin zu einer besseren Welt? Ist dies nicht eine innere Haltung die es Wert wäre, sie zu pflegen und ja, sie sogar unseren Nachkommen beizubringen?

War das jetzt alles romantische Träumerei, unproduktive nostalgische Verklärung oder viel mehr der Blick fürs Wesentliche? Die Antwort überlasse ich dem Leser...
 
 

July 21, 2013

Sunntigs Schoggi

 

Jesus ist Liebe
vieli vieli bunti schoggi
ja genau das wotti
jeder weiss: ohni gahts nöd
au en psychiater
isch er no so blöd




Chocolate Jesus  ==  Tom Waits

Don't go to church on Sunday
Don't get on my knees to pray
Don't memorize the books of the Bible
I got my own special way
Bit I know Jesus loves me
Maybe just a little bit more

I fall on my knees every Sunday
At Zerelda Lee's candy store

Well it's got to be a chocolate Jesus
Make me feel good inside
Got to be a chocolate Jesus
Keep me satisfied

Well I don't want no Anna Zabba
Don't want no Almond Joy
There ain't nothing better
Suitable for this boy
Well it's the only thing
That can pick me up
Better than a cup of gold
See only a chocolate Jesus
Can satisfy my soul

[Solo]
When the weather gets rough
And it's whiskey in the shade
It's best to wrap your savior
Up in cellophane
He flows like the big muddy
But that's ok
Pour him over ice cream
For a nice parfait

Well it's got to be a chocolate Jesus
Good enough for me
Got to be a chocolate Jesus
Good enough for me

Well it's got to be a chocolate Jesus
Make me feel good inside
Got to be a chocolate Jesus
Keep me satisfied


 
 

May 13, 2012

zum Muttertag: SOS Kinderdorf

 
Ein Vorschlag: Man könnte aus dem heutigen Tag ein Märchen machen.

Wie: Mit einer Spende zugunsten von SOS Kinderdorf.

Wie viele Mütter auf dieser Welt wurden vom Schicksal dazu verdammt, sich nicht um ihr Kind kümmern zu können? Wie oft geschieht es, Tag für Tag, dass eine Mutter gegen ihren Instinkt handeln muss und darauf verzichtet, sich um das Wohl ihrer Kreatur zu sorgen? Wie viele Mütter trennen sich von ihrem Kind in der Hoffnung, es möge eine bessere Zukunft haben wenn es nicht bei ihr aufwachsen wird? Das grösste Geschenk für all diese Mütter wäre wahrscheinlich die Gewissheit, ihrem Kind tatsächlich eine bessere Zukunft ermöglicht zu haben.

Eine solche Spende ist also ganz im Sinne dieser Mütter, denn SOS Kinderdorf versucht zu leisten was sie nicht leisten konnten.

Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz

3097 Liebefeld

PC 30-31935-2

IBAN: CH20 0900 0000 3003 1935 2
Swift/BIC: POFICHBEXXX



Online spenden


Wer ein Leben rettet, rettet die Welt.



Ausserdem sind die meisten Märchen erst im Nachhinein als solche zu erkennen. Fast nie wird man Ereignisse als "märchenhaft" bezeichnen, während sie noch geschehen. Erst durch das Happy End setzen sie sich vom Alltag ab. Mit einer Spende an SOS Kinderdorf kann man also ermöglichen, dass sich eventuell ein Märchen verwirklicht. Persöhnlich, glaube ich noch an Märchen — so wie es auch Endo Anaconda tut.


Märli  ==  Stiller Haas (Endo Anaconda)




Ein wunderbarer "Albtraum" mit einem Happy End...
Ein Märchen, also, dieser Song.
 
 

May 3, 2012

eine einzige Lampe


Oder nimm die Dunkelheit, die sich über Tausende von Zeitaltern angesammelt hat — ihre geballte Finsternis wird durch eine einzige Lampe vertrieben.

Essenzielle Mahamudra-Unterweisungen am Ganges


Bild von George Lourakes



Text aus dem Buch von Yongey Mingyur Rinpoche "Buddha und die Wissenschaft vom Glück", bei Goldmann Arkana erschienen


January 25, 2012

the gods are waiting


The Laughing Heart  ==  Tom Waits reads Charles Bukowski

your life is your life
don’t let it be clubbed into dank submission.
be on the watch.
there are ways out.
there is a light somewhere.
it may not be much light but
it beats the darkness.
be on the watch.
the gods will offer you chances.
know them.
take them.
you can’t beat death but
you can beat death in life, sometimes.
and the more often you learn to do it,
the more light there will be.
your life is your life.
know it while you have it.
you are marvelous
the gods wait to delight
in you.





December 5, 2010

süsse Sekunde

 
Ich hatte gekämpft. Ich hatte gezweifelt. Ich hatte gelitten. Ich hatte geschwiegen. Für lange lange Zeit hatte ich geschwiegen. Und gelitten. Und gezweifelt. Schlussendlich kam ich zu dem Schluss, es würde keine Gewinner geben, in der Weiterführung dieser Geschichte. Nur Verlierer. Viele Verlierer. Also traf ich den Entschluss, alles hinter mir zu lassen. Keine Schuld-Zuweisungen, keine Streite, keine Kämpfe. Es wurde mir bewusst, ein Happy-End hätte es nicht geben können. Doch ich war um so mehr fest entschlossen, das Ganze auch nicht in eine Tragödie enden zu lassen. Ich suchte nach dem Mut. Ich suchte nach dem Weg. Ich suchte. Und machte mich irgendwann auf den Weg. Ohne zu wissen wo er hinführen würde. Doch mit der genauen Vorstellung, wohin er nicht führen sollte.

Dann kam alles anders. Es kam wie es sich niemand je hätte vorstellen können. Ein anderes Leben wartete auf mich. Ein neues Licht. Poesie fand den Weg zu mir. Ich, ich konnte gar nicht richtig glauben, wie unverhofft und sanft mir diese Wahrheit offenbart wurde. Es war ein Blick auf das versprochene Land. Die Blüte zweier Seelen.

Und schon war alles weg. Hinter dem Licht, lauerte ein Schatten. Und dieser folgte mir. Er liess mich nicht mehr los. Er klebte an mir. Und ich klebte an ihm. Denn, ich sah das Licht nicht mehr. Und ging davon aus, der Schatten sei das Einzige was mir blieb, was mich vielleicht noch zu diesem Licht hätte führen können. Doch der Schatten wollte nichts von diesem Licht wissen. Er gehörte zu dieser Vergangenheit die ich allen Beteiligten ersparen wollte. Es war der Schatten der Abrechnung. Ausgerechnet diese eine Abrechnung, von der ich mir sicher war, sie hätte nur Verlierer unterhalb der Linie gezeichnet. Keine einzige positive Verbuchung. Weshalb also diese Rechnung unbedingt zu Ende führen wollen?

Also sagte ich mir irgendwann, wenn ich diesen Schatten nicht loswerden kann, dann ist es Zeit ihm zu begegnen. Doch er flüchtete. Er liess sich nicht packen. Loslassen, wollte er mich aber auch nicht.

Ich weiss bis heute nicht wieso. Und ich leide bis heute unter dieser Frage. Diese Frage ohne Antwort. Und heute wurde mir wieder einmal klar, wie sehr diese Antwort nicht einfach auf die Seite geschoben werden kann. Heute wurde mir wieder klar, wie sehr ich durch das Gewicht dieser fehlenden Antwort erdrückt werde. Es ist das Gewicht des nicht Vorhandenen. Das Gewicht der Abwesenheit. Ich merke wie viel grösser dieses Gewicht ist, als jedes Gewicht greifbarer Vergangenheiten. Gelebter Vergangenheiten.

Es ist wie ein Schlafwandern. Ein Taumeln. Zwischen Gestern und Vorgestern. Ein Suchen. Nach dem Heute. Was auch hin und wieder am Horizont flimmert. Um dann sofort wieder zu verschwinden. Das Heute ist eine Fata Morgana. Und dies seit nun bald 3 Jahre.

Ich merke, wie ich kein Heute haben werde, solange ich nicht wissen darf, weshalb mich dieser Schatten aufsuchen musste. Ich hatte ihn mir nicht gewünscht. Nicht mir und nicht den Menschen, innerhalb meiner angeheirateten Familie, die mir Schaden zufügten. Mein Verstand sagt mir, es kann nicht aus böser Absicht geschehen sein. Es muss eine verfluchte Verkettung von Ereignissen, von Ursachen, hinter all dem stehen. Der eine Fehler hier, der andere dort. Doch mein Verstand kommt nicht weiter. Hier ist nun die Linie, unter der die Auflösung der Rechnung stehen sollte. Und ich sehe nur eine weisse Oberfläche, bis zum Horizont. Und ein Schatten. Der über diese Landschaft hinweg huscht. Er rastet nicht. Er nimmt keine Gestalt an. Er lässt sich nicht erfassen.

Unter der Linie die weisse Landschaft. Über der Linie unbegreifliches Gekritzel. Non-Sense. Und dazwischen stehe ich. Auf der Linie. Auf dieser Linie, die so überhaupt keinen Sinn macht. Denn sie kündigt eine Antwort an, eine Lösung, die partout nicht erscheinen möchte. Und so ist es eine Linie unter einem haufen Gekritzel. Ein Strich. Ein Schrei. Ein Hilfe-Ruf.
Eine Schnecke, die auf der Kante der Rasierklinge gleitet.

Und Charlie surft nicht. Ich kann das Licht nicht sehen. Ich weiss, es muss ein Licht geben. Sonst wäre nichts als Finsternis. Ich kann das Licht fühlen. Ich kann mich daran erinnern. Hin und wieder. Wenn mein Herz sich ein wenig öffnen darf. Für kurze Zeit. Vom Gewicht des Schattens befreit. Eine Sekunde lang. Und schon befinde ich mich wieder auf der Suche nach dem Heute.

Also erwarte ich inwzischen mit Ungeduld die nächste Sekunde, in der mir dieses Gefühl von Vollkommenheit gegönnt ist. Die Blüte meines Herzens. Eine Sekunde lang. Es ist so bitter-süss. Die Gewissheit, dieses Gefühl könnte eigentlich dauerhaft mein Wegbegleiter sein. Die Erkenntnis, es zerrinnt mir jedes Mal zwischen den Fingern. Nach einer kurzen Sekunde. Einen kurzen Blick auf den Garten Eden. Ein Augenblick.
 
 

October 29, 2010

we, our 5th element

 
we fade away and we shine back
we glow up in the sky and we suspire on the ground
we fade away
we fade away
and each of us is the shine taking the other back
each of us is the tender warmness embracing the other
and smiling out the poetic ecstasy of the soul
that poetry about tender words of love and joy
we fade away
we come toghether
and we shine
LET IT SHINE

Don't Fade Away  ==  Milla Jovovich

Hello sunshine
Please don't fade away
See our genius
Warp what we created

No, don't fade away

Stepping over
Shadows from your smile
Losing Myself
In these waves of light

No, don't fade away, No, don't fade away

See them washing
Hearts with teardrops
Bless these simple souls
Baby soldiers
Marching onward
Watch their hopeless eyes

No, don't fade away, No, don't fade away

Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky
Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky

Whitewashed liars
Stupid teachers
Blinded are these broken dreamers
Little rulers
Who will teach them time ... time

No, don't fade away, No, don't fade away
No, don't fade away

Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky
Oh my, am I high
Is that a glow up in the sky



thank you my sunshine
for hearing my call
while you were fading away
for calling me
while I was fading away
thank you my 5th element
 
 

May 29, 2010

dem tod entkommen

 
Dich umarmend.
Die Wärme deines Körpers fühlend.
Von deinem Duft betört.
Hin und wieder deinen Hals küssend.
Die Schläfe auf deiner Schulter...
Die Tränen fliessend.

Diese Tränen, die ich sonst nicht zu weinen weiss.
Tränen, die nicht lernten dahin zu gehen.
Nun ihren Weg findend.
Als sei es das Einfachste der Welt.
Den Schmerz mitnehmend.
Leid auflösend.
Den Tod entkommend.

Bild: Jorge Murillo Torrico

Den Tod entkommend.
In die Einfachheit der Liebe findend.
Mein Leben rettend, immer wieder.
Dein Leben rettend, immer wieder.
Mit so wenig.
So unumständlich.
Hin zu so viel.
Doch nur mit dir so möglich.
So scheinbar leicht.
Mein Wesen sich verfollständigend.
Mit dir wie eine Knospe aufgehend.
Den Tod nicht fürchtend.
Weil noch so viel Leben vor uns.
Um Freude zu finden.
So nah aneinander.
Mit dir.


Vorgester: Ein Vorgeschmack.
Übermorgen: In voller Pracht.
Wenn du magst.
So Gott will.
Wenn du noch magst.

So oder so.
Danke.
Immer wieder.

Bild: Marcy Lanfranco Orlandini
 
 

erkenntnis beim abkratzen

 
kein Traum
keine Sehnsucht
kein Wunsch
und kein Ziel
keine Leidenschaft
mir Antrieb noch gibt

stumpf und teilnahmslos
als amorphe Masse
tragen mich Tage und Wochen
wie im Sturm irgendein Treibgut
seiner Existenz entrissen
nun in den Wogen des Seins

das Sein einiger Andern
dieses Sein das ich mal war
das Sein das ich mal so wünschte
ein Werden was ich uns so sehr erwünschte
das Sein, das Eine das hätte sein können

kein Traum
kein Ziel
füllen mein Herz
nicht einmal verspür ich den Wille
langsam zu sterben
oder grad gar nicht

kein Schrei ertönt, und auch kein Lied
letzter Versuch mich zu zeigen
unsichtbar abseits meiner Selbst
nimmer Herr des Geschehens und des Werdens
und so bedeckt mich langsam die Erde
die mich lebendig ist am begraben

kein Laut mein Schmerz tragend
in die Welt die ich so liebte
keine Kraft um zu zeigen
ob Angst oder Trauer mich nun begleiten
nur ein Gedanke, doch was für Ein
ein Leben in Fülle was auf dich wartet

hätte so gerne mit dir dies geteilt
wünsches dir wie auch schon, wie je
genug Leid wurde empfunden
ohne Grund, ohne Schuld
nun möge dein Reichtum ans Licht
möge es erhellen, Menschen wie mich

zeigend wie einfach könnte es sein
ohne Angst dem Nächsten begegnend
sein Gutes mithelfend bis hin zur Blüte
sein Schmerz teilend und überwindend
in Dank für solch Fülle
und Demut für solch Macht

die Kräfte einend nicht um zerstören
um ein wenig der Härte zu nehmen
die unser Weg für uns bereit hält
neben der Fülle und der Erleuchtung
zahlen wir auch täglich den Sold
für unser Fleisch und unsere Gier

dein Wille weit von Gelüsten von Macht
dein Wesen, alt und erfahren,
zuerst verloren in Welt ohne Herz
findet nun hin zu seinem Pfad
Mitleid und Freude weisen den Weg
Kopf und Hand finden zum Herz

kein Wunsch, kein Antrieb
mein Herz dennoch in sowas wie Ruhe
als erneut eine Schaufel voll Erde
deckt mein Gesicht und meine Sinne
versteckt mir das Tageslicht
Ruhe und Liebe meine Begleiter

Gedanken von dir mit auf mein Weg
Trost und Ruhe spendender Hauch
es hat sich gelohnt, dies ist gewiss
zu begegnen was ich zu sein suchte
gab einen Sinn wo Zweifel zuvor war
es ist also möglich, es war nicht umsonst


Péter Busa: O & 0
 
 
Nachtrag
========

Meine Heldin, du kannst dir diese Zeilen doch so ausdenken, als hätten sie auch nur ein Viertel des Styls den du beim Texten hin zu zaubern vermagst? Eben: Diese Zeilen, doch mit einem Minimum an Styl und formalem Bestand. Ich habe nur an das gedacht was ich ausdrücken wollte. An was ich noch nie weitergab.

Auf kein Fall soll dies ein Abschied sein. Oder gar eine Drohung, ein Hilfe-Ruf, Finger-Pointing. Auch keine Beschuldigung. Es soll kein Sterben auf ewig sein. Es ist einzig die Aufnahme von zwei Zeit-Einheiten, zu einer Einheit gruppiert. Zwei Aufnahmen, welche in einer Doppel-Belichtung sowohl das zeigen was ich vor einiger Zeit empfunden habe wie auch was ich gerade jetzt empfinde.

Es sind 2 Teile von speziellen Ostern. Eine Zeit auf die eine Wiederauferstehung folgen wird. Oder eine Wiedergeburt. Oder beides. Oder wieder was Anderes.

Es ist das Sterben, was aber Teil des Lebens ist. Ein Sterben, auf das ich gerne verzichten würde, in Zukunft, wenn immer möglich. Tod den ich hinter mir lassen wollte. Hinter uns. Auf dem Weg ins Leben.

Wenn du magst.
Und so Gott will.


Nachtrag 12.01.2010
========
Noch mehr als der Text über dem Bild, spricht der Text unter dem Bild Bänder darüber, in welchem Zustand ich unterwegs war. Nicht einmal Poesie, die entstand, konnte bestehen, in meinem inneren Chaos. Und... Hier ging es mir schon viel viel besser als auch schon!
 

May 23, 2010

die Sonne und der Fluss

 
Dahin geht die Zeit.
Sie reisst unser Festklammern mit sich.
Mit ihr geht der Fluss der Dinge.
Selten sind unsere Wegbegleiter.
Viele unsere Begegnungen.
Selten kommen wir an.
Oft reden wir uns die Ankunft ein.

Dann, auf ein Mal, erkannten wir die Reise.
Du bist die Sonne und du bist ihr Schatten.
Ihr Schatten auf das Ewige und die Unendlichkeit.
Ich bin die Sonne und ich bin ihr Schatten.
Ihr Schatten auf das Ewige und die Unendlichkeit.
Du bist Aufbruch und Ankunft.
Du bist Insel und Ozean.
Du bist Zuhause und Unterwegs.
Über das Treiben der Zeit hinaus.


You're The Sun To Me  ==  Faithless


 

April 21, 2010

dance, sing, love & live

 
Dance like no one is watching.
Sing like no one is listening.
Love like you've never been hurt and
live like it's heaven on Earth.
Mark Twain
 
Imagination is more important than knowledge.
Albert Einstein
 

gedächtnis der erinnerung

 
Spiegel Im Spiegel  ==  Arvo Pårt

Life is a mistery to be lived,
not a problem to be solved.
Søren Kierkegaard


 

April 19, 2010

yin & yang

 
Es hat eine Zeit gegeben, vor dem "grossen Scheiterhaufen" in der Harten Klinik, da war ich
Feuer aussen
Wasser drinnen
Ich hatte der Jungen Dame davon erzählt.

Danach machte man uns zu Feuer. Feuer aussen und Feuer innen. Eben auf diesem Scheiterhaufen.

Langsam, langsam aber sicher, finde ich wieder dorthin zurück, wo
Poetry is just the evidence of life. If your life is burning well, poetry is just the ash. [Leonard Cohen]



Luke Brown: Lightspace


Wo die Junge Dame... brucia il fuoco, she's my babe! [Zucchero]
 

April 3, 2010

wake-up call

 
Was bleiben wird.
Was bleiben wird, am Ende, wird das Wiedererwachen sein.
Was bleiben wird, am Ende, wird das Offenbarte sein.
Was bleiben wird, am Ende, wird es sein, dies zu zelebrieren.
Was bleiben wird, am Ende, werden diese Wiedergeburten sein.
Was bleiben wird, am Ende, werden Poesie und Liebe sein.
So Vieles wird bleiben.
Bis ans Ende.
 
 
WAKE UP!  ==  Paul Goldman
Music by Tom Jacobs



 

March 24, 2010

awareness

 
Some men see things as they are and say why.
I dream things that never were and say why not.
Bobby Kennedy


Vladimir Kush: Descent To The Mediterranean



I am always aware that being a loving person
is the most direct path to peace and happiness in my own life.
Gill


Freydoon Rassouli: Soul's Journey
 

March 23, 2010

kunst

 
Kunst ist wie ein Traum, den man schon geträumt hat
Carola E. Thiele



 

March 22, 2010

dreamer

 
Lachen... ist was wunderbares, was heilsames.
Heute Nacht bin ich an meinem Lachen aufgewacht, ganz kurz. Früher ist mir das immer wieder passiert. Früher träumte ich viel. Früher träumte ich vom Fliegen. Früher war alles so viel...

Ach was. Jedenfalls ist es lange her, seit ich das letzte Mal im Schlaf gelacht habe und mich daran erinnern konnte. Sehr lange her.

Und ich bin sogar noch froh zu wissen, dass ich nicht einer von Denen bin, die über ihre eigene Witze lachen müssen. Ich weiss nicht mehr wehr mir was erzählt hat, doch ich kann mich daran erinnern, da war jemand der irgendwas gesagt hat.

Lachen ist was wunderbares. Und bei all den Problemen die ich gehabt habe und habe, ist es tröstlich zu wissen, dass wenigstens mein Unterbewusstsein wieder einen Weg gefunden hat, um lachen zu können. Nun muss ich noch einen Weg finden, mein Lachen in den nächsten Tag hinüber zu retten.

Michael Cheval: Dream Catcher
 

February 27, 2010

nachts...

 
Nächtliches Mondbad auf Balkonien.
Wunderbar.

Bild: Agostinho Russo