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October 19, 2021

Ganz normaler Irrsinn? Mutter-Kind Beziehung

 
Ich habe schon viele Posts über die Liebe geschrieben: viele davon über meine Liebe zu meiner Prinzessin, einige über die Liebe als Urkraft und als Erlösung des Menschen. Im Mai 2019 habe ich, nachdem ich den Dalai Lama von der Liebe der tibetischen Mutter für ihr Kind als Grund für die Friedfertigkeit des tibetischen Volkes hatte reden hören, den Post "vom Umgang mit der Liebe" geschrieben und dieses Thema angesprochen. Völlig intuitiv schien mir das vom Dalai Lama gebrachte Thema ein sehr wichtiges zu sein, ein für die Menschheit grundsätzlich wichtiges Thema. Nun bin ich "völlig zufällig" auf einen Vortrag von Franz Renggli gestossen, den er am 19. September 2021 in Hannover gehalten hat, und der genau dieses Thematik behandelt, aus einer sowohl historischen wie auch psychoanalytischen Perspektive: Renggli stellt die These auf, dass die Menschheit an einem falschen Umgang mit Säuglinge leidet. Ein Leiden, dass die verschiedenen Hochkulturen im Laufe der Geschichte gemeinsam haben und zu dem es vor dessen Niedergang kam, ein Lieden dass sich bei uns seit der Nachkriegszeit sogar noch um ein Vielfaches verschlimmert hat.




Autor unbekannt



Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Renggli völlig richtig liegen würde und wenn der Umgang mit Säuglinge ein wichtiger und inzwischen dringender Teil einer möglichen Genesung unserer Gesellschaft darstellen würde. Der Vortrag trägt den Originaltitel «Der ganz normale Irrsinn – die Natur- und Kulturgeschichte der Mutter-Kind-Beziehung». Und weil wir uns in der Mitte einer Krise befinden, spricht er zum Schluss noch über CoVid, der Rolle von Viren und wie diese sogenannte Pandemie ein Ausdruck ganz anderer Leiden sei.



Mutter-Kind-Beziehung  ==  Franz Renggli
[59’Min. 39”Sec.]






Ein äusserst wichtiger Vortrag, wie ich finde: danke an seimutigTV an dieser Stelle. Als von der Mutter in der Maternität getrenntes Kind und später an Sucht erkrankter Mensch löst die von Renggli ausgesprochene Theorie natürlich etwas in mir aus. Obwohl ich das Glück hatte eine Mutter zu haben, die wirklich ihr Bestes versucht hat und sogar noch den Klinik-Alltag durcheinander brachte in dem sie sich vom verantwortlichen Oberarzt im vorhinein versprechen liess keine geburtseinleitende Medikamente einzusetzen und ihn dann prompt vom sonntäglichen Mitagessen abgehalten hat (was damals einfach nicht so gehandhabt wurde), sind wir beide dennoch Opfer der damaligen Gepflogenheiten und Vorstellungen geworden: so wurde ich zuerst von ihr in der Maternität getrennt und später glaubte sie felsenfest daran, das Richtige für mich zu tun und einen selbständigen Menschen aus mir zu machen, in dem sie das weinende Baby alleine liess um ihm die Möglichkeit zu geben, sich daran zu gewöhnen, auf sich selbst gestellt zu sein. Wie Renggli sagt, wissen wir inzwischen wieder, dass was uns über Jahrzehnte vorgemacht und oktroyiert wurde völlig falsch ist und dass die Schreie des Neugeborenen durch Todesängste verursacht sind.


Doch nicht nur ich bin schwer suchtkrank geworden, sondern die gesamte Gesellschaft, so Renggli: wie wir heute sehen, ist Suchtverhalten äusserst verbreitet, ja eigentlich schon völlig alltäglich und in gewissen Formen gar nicht mehr als solches wahrgenommen. Merkwürdigerweise kompensiert zwar jeder einzelne Mensch das so schmerzhafte im Stich gelassen werden mit Suchtverhalten, doch als Gemeinschaft rücken wir nicht etwa enger zusammen sondern atomisieren und vereinsamen wir weiter, was ich unter diesen Voraussetzungen einen bemerkenswerten Trend halte.


Viele Menschen sind inzwischen damit beschäftigt, Heilung in die Welt zu bringen und immer mehr Menschen sind inzwischen auch dazu bereit. Seit einiger Zeit folge ich Aubrey Marcus und ich erwähne dies weil ein Satz, der während einem Podcast zwischen ihn und einem sehr guten Freund und Mitarbeiter gefallen ist, mir besonders fest in Erinnerung geblieben ist (sinngemäss):

Jeder Mensch, und sei er noch so mächtig und wohlhabend, ist im Grunde nichts weiter als ein kleines Baby das schreit und geliebt werden möchte.

Irgendwie passt diese Beobachtung hier sehr gut, nicht wahr?




Thembinkosi Hlatshwayo



Oft ist bei Marcus die Rede von Heilung von Traumatas, sowie von Integration der Schatten nach C.G. Jung: ich gehe davon aus, dass wenn wir Rengglis Ratschläge folgen, die nächsten Generationen weniger Schatten zu integrieren hätten. Ich finde es ein äusserst hoffnungspendendes Phänomen, wie sich zum Teil schon sehr junge Menschen für Introspektion und Heilung der erlittenen seelischen Wunden interessieren und wie sie auch von Generation zu Generation vererbt werden können. Und was Trauma und Heilung betrifft, kommt mir gerade MDMA in den Sinn: mehr dazu ein ander Mal.


Was Renggli betreffend der völlig falschen Entwicklungen in Sachen Neugeborener nicht angesprochen hat, ist die Geburt an sich und die Tatsache, dass immer mehr Kinder per Keiserschnitt zur Welt kommen: dies ist womöglich nicht vom psychologischen Standpunkt aus ein grosses Problem (womöglich aber doch), aber es ist ganz bestimmt, wie sich inzwischen herausgestellt hat, ein medizinisches Problem, was das Immunsystem des Kindes stark beeinträchtigt — Immunsystem, dessen elementare Wichtigkeit wir gerade im grossen Stil am erfahren sind. Diese Art von Geburt, welche dasselbe Pharma-Medizin-Komplex das uns diesen wahnsinnigen Umgang mit der Pandemie eingebrockt hat, so sehr, aus Gründen der Rendite gepuscht hat, ist auch eine weitere Entfremdung in der Mutter-Kind Beziehung und Ursache vieler schlimmer Probleme in weiteren Verlauf des Lebens des Neugeborenen.




Autor unbekannt



Heutzutage kennen wir so viel bessere Arten der Geburt, beginnend bei der Mutter in der Hocke über die Geburt ausserhalb des klinischen Industriebetriebes bis hin zur Geburt im Wasser: wenn das Wohl von Mutter und Kind wirklich im Zentrum des Geburtsprozesses im Spital stehen würde, dann hätte man schon seit langer langer Zeit andere Abläufe eingeführt, ganz zu schweigen vom Umgang mit dem Säugling in der ersten Woche seines Lebens, was uns wieder zum Vortrag von Renggli führt. Wie auch immer: Kinder sind glücklich im Wasser, soviel ist inzwischen allgemein bekannt.




Autor unbekannt



Unsere Gesellschaft ist an so unfassbar vielen Leiden erkrankt: für eine grosse Anzahl von ihnen hätten wir es eigentlich in der Hand, für Genesung und Vermeidung von Wiederholung zu sorgen. Es liegt an uns, dieses Wissen auch aufzunehmen und weiterzugeben. Vom Wesen her und trotz meiner Suchtgeschichte, bin ich ganz beim grenzenlosen Optimismus, den Renggli verspührt. Von der Erfahrung und von der Aktualität her bin ich aber der Meinung, dass wir uns hier und jetzt dafür einsetzen müssen, weiterhin Grund zum Optimismus zu haben, denn es sind gerade historische Zeiten, die wir erleben, und wichtige Weichen für die Zukunft auf diesem Planeten werden gerade gesetzt. Der Mensch kann Heilung in sich, in seinem Herzen und im richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen finden — alles andere ist eher zum scheitern verurteilt.




Autor unbekannt



LOVE IS ALL
 
 

April 7, 2021

Peterson, der Logos & die Rettung des Abendlands

 
Wahrheit in Zeiten des Chaos.

Lógos (Altgriechisch, λόγος):
ein allgemeines Prinzip einer Weltvernunft oder eines Gesamtsinns der Wirklichkeit.


Es ist zwar ein Spoiler, doch ich möchte es einfach gesagt haben, damit der Titel verständlich wird: Peterson ist der Meinung, das Abendland müsse dringend die Idee des Logos wiederentdecken und hochhalten, denn ansonsten werde es dazu verdammt sein, unterzugehen. Aus Mangel an kulturellem Substrat, Mangel an Identität und Mangel an Gemeinschaftsgefühl untergehen. Der Logos sei das geistige Fundament des Abendlandes, auf dem es entstand und wodurch es sich entwickeln konnte, doch gerade erleben wir durch die Postmoderne das Ableben der Idee eines Logos und ohne diese Idee, so Peterson, wird es das Abendland nicht schaffen, weiter zu existieren.

Je länger ich mir Videos von Jordan Peterson ansehe, desto besser verstehe ich, genau wie es der Macher des Dokumentarfilms hier unten tut, weshalb es Menschen gibt, die behaupten, Peterson sei einer wenn nicht der bedeutendste Denker der Gegenwart. Viel mehr muss ich gar nicht hinzufügen und lasse lieber ihn selbst sprechen, denn in dem was er sagt ist eine ganze Anzahl dringender Botschaften an das gesamte Abendland und an allen Menschen, die gerade mühevoll versuchen, sich einen Reim aus den aktuellen Ereignissen zu machen, sowie aus dem Sinn des Lebens ganz generell.




Autor unbekannt



Spannend fand ich, dass Peterson, als er über Mystik und Transzendenz spricht, die man selbst erfahren kann, als Beispiel (bei Minute 18:30 und zuvor) die sexuelle Erfahrung bringt, über die ich vor kaum 10 Tagen geschrieben habe, im Post "Sex: Aufklärung oder Obskurantismus?", eines der einfachsten Wege um sich ein Bild einer spirituellen Realität machen zu können, die in enger Verbindung mit unserer leiblichen, materiellen Existenz bleibt.



Truth in the Time of Chaos  ==  Jordan Peterson
[49’Min. 59”Sec.]





Noch viel spannender für mich ist die Tatsache, dass Peterson zu denselben Schlussfolgerungen gekommen ist, zu denen ich auch gelangt war. Einziger Unterschied? Er ist auf eine viel elegantere Weise dorthin gelangt. Was er intelektuell analysiert und gesamtheitlich verstanden hat, habe ich eher intuitiv, auf Grund der Steine die mir in den Weg gelegt wurden und durch chaotischer Beobachtung langsam herausgespührt, ohne es natürlich klar benennen zu können. Ich habe das Gefühl, mit äusserster Mühe einen Hügel bestiegen zu haben und auf dem Weg dorthin Schlachten gekämpft und Flüche bekämpft zu haben, und zwar in einem Ausmass, der für ein ganzes Leben oder für ein ganzes Werk ausreichen würden, für einen Epos, so fühle ich mich, und kaum bin ich auf der Spitze dieses Hügels angelangt, über keinerlei Reserven mehr verfüge, dastehe und denke, es müsse jetzt definitiv aufhören oder ich werde bald daran untergehen, da hebe ich die Augen und sehe, wie Peterson im perfekten Anzug, ausgeruht und mit einem Lächeln im Gesicht dasteht, und er erzählt mir von den psychologischen und gesellschaftlichen Implikationen all dessen, was mir widerfahren ist, und meint, ich sei überhaupt niergends angelangt, dies sei erst der Anfang gewesen. Ich mag Peterson aber nicht weil ich masokistisch veranlagt wäre, sondern weil er den Umgang mit dem ganzen Leid die richtige Perspektive stellt, und noch viel mehr bringt er was die gesamte Gesellschaft noch zu vollbringen hat nicht nur zum Ausdruck, sondern stellt es auch in ein wunderschönes Licht. Was ich durch die vielen Videos, die ich poste, aufzuzeigen versucht habe, wovor ich warnen wollte, spricht Jordan Peterson in einem einzigen Satz, in einer fantastisch klaren Analyse aus (hier sinngemäss wiedergegeben):


Zwei Dinge
stehen gerade durch Postmodernismus unter Angriff,
sollen zerstört werden

  1. das metaphysische Substrat unserer Kultur:
    jegliche Transzendenz


  2. alles, was seit der Aufklärung erreicht wurde:
    Rationalität, Empirismus, Wissenschaft, Überlegung, Dialog, die Idee des Individuums


Jordan Peterson
Joe Rogan Podcast 958 | Minute 26:02 im Video oben





Autor unbekannt | Quelle: https://youtu.be/EjqXXengN1s



Abstrahierung und Konzeptualisierung: haben Sie schon jemanden gesehen oder gehört, der diese zwei Dinge auf so brillante, virtuose und elegante Weise leisten kann? Ich nicht. Vor allem nicht, wenn dabei eine ganzheitliche, positive und konstruktive Betrachtung erhalten werden soll.



Das nächste Video ist eine Unterhaltung, hauptsächlich zwischen Jordan Peterson und Ben Shapiro, bei Rubin Report, und 2 Dinge sind daran bemerkenswert:
1)
selten, wenn überhaupt, habe ich eine 2 Stündige Unterhaltung gesehen, die mich persönlich so gefesselt hat und bei der mir niemals langweilig wurde. Ganz im Gegenteil, das Gespräch wird immer interessanter, je länger es geht.

2)
alle 3 Beteiligten werden zu Unrecht "White Supremacist", "Alt-Right", Homophobe und Sexisten genannt. Dave Rubin ist ein schwuler, verheirateter Mann, ein Liberaler, der den Demokraten seine Unterstützung entzogen hat, womit er automatisch zum "Alt-Right" geworden zu sein scheint. Ben Shapiro ist ein besonderer Fall: er arbeitete bei Breitbart und verliess die Redaktion weil er der Auffassung war, sie sei zu einer Trump-Werbungs-Machinerie verkommen. Womit nun klar ist: Shapiro ist ein Konservativer. Nun kommt aber das Spezielle: er ist ein orthodoxe Jude, was es mir ziemlich schwer macht zu verstehen, wie um alles in der Welt er ein "White Supremacist" sein kann. Nicht nur: Shapiro wurde sogar schon als Nazi betitelt... Er ist also, den Mainstream Medien zufolge, Rassist und "Alt-Right" und, tatsächlich, vertritt Shapiro viele Ansichten, die ich absolut nicht teile, dennoch ist er zumindest zum Gespräch bereit, Gespräch dessen Befähigung ihm seine Gegner definitiv in Abrede stellen. Und Jordan Peterson hat schon alle diskreditierende Betitelungen erhalten die man sich verstellen kann, mit denen Menschen zu Unrecht aus dem öffentlichen Diskurs entfernt werden sollen. Ich erinnere hier Tulsi Gabbard, die eine demokratische Kandidatin für die Präsidentschaft war, doch weil sie Hillary Clinton und Joe Biden kritisierte, wurde sie mit Lügen diskreditiert und russische Spionin genannt, die in Wahrheit für Trump gearbeitet haben soll. Die völlig absurden Anschuldigungen von Tulsi Gabbard sind ein guter Gradmesser dafür, wie behaltlos Diskreditierungen sein können: dies trifft bei den 3 Herrschaften in dieser Runde genauso zu.

Wir sehen hier also 3 "Konservative" die unter sich diskutieren, wobei Dave Rubin ein Liberaler war und noch immer ist, zumindest hält er sich selbst für einen, obwohl die Medien ihm diesen Titel aberkannt haben. Worauf ich aber zuerst noch aufmerksam machen möchte, ist die Tatsache, dass es aber auch viele Exponenten der politischen Linke gibt, die im sogenannten "Intellectual Dark Web" (IDW) mitmachen, eine Gruppe von Menschen, darunter eben Peterson, Rubin und Shapiro, vor allem Akademiker, die Themen behandeln, die im akademischen Mainstream oder den Mainstream Medien Tabu sind und denen das Wort entzogen wurde. Aus diesem Grund fanden sie zusammen und begannen, ihre Ansichten und Diskussionen über YouTube zu verbreiten. Eine wirklich interessante Gruppe von Menschen, die ich nur empfehlen kann.



Intellectual Dark Web

To promote the free exchange
of ideas worth discussing




Hier der Link zur Webseite Intellectual Dark Web
https://intellectualdarkweb.site/

Hier der Link zu Seite mit der Liste der "Leaders of the IDW"
https://intellectualdarkweb.site/vanguards-of-the-intellectual-dark-web/




Religion, Rules, Parenting & more  ==  Peterson & Shapiro
[2°H. 01’Min. 04”Sec.]






Wieder einmal kommt Peterson zum selben Schluss, zu dem ich schon gekommen war. In meinem Post "Heilige Dreifaltigkeit" hatte ich im Jahr 2012 geschrieben, es sei wahrscheinlicher, dass Jesus gemeint habe, man solle seinem Beispiel folgen und sich so verhalten wie er es getan hatte, als dass er ernsthaft der Meinung gewesen wäre, er habe die Sünden aller Menschen für alle Ewigkeiten auf sich genommen und erlöse sie deshalb davon. Wie schon gesagt, Peterson macht dies etwas eleganter als es bei mir der Fall gewesen ist und weist darauf hin, dass dies ein schwerer Widerspruch, oder "The Easy Way Out" in der chatolischen Theologie ganz besonders, aber auch generell ein schwieriger Punkt in der christlichen Theologie sei.



Wir holen uns das Narrativ zurück.