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October 19, 2021

Ganz normaler Irrsinn? Mutter-Kind Beziehung

 
Ich habe schon viele Posts über die Liebe geschrieben: viele davon über meine Liebe zu meiner Prinzessin, einige über die Liebe als Urkraft und als Erlösung des Menschen. Im Mai 2019 habe ich, nachdem ich den Dalai Lama von der Liebe der tibetischen Mutter für ihr Kind als Grund für die Friedfertigkeit des tibetischen Volkes hatte reden hören, den Post "vom Umgang mit der Liebe" geschrieben und dieses Thema angesprochen. Völlig intuitiv schien mir das vom Dalai Lama gebrachte Thema ein sehr wichtiges zu sein, ein für die Menschheit grundsätzlich wichtiges Thema. Nun bin ich "völlig zufällig" auf einen Vortrag von Franz Renggli gestossen, den er am 19. September 2021 in Hannover gehalten hat, und der genau dieses Thematik behandelt, aus einer sowohl historischen wie auch psychoanalytischen Perspektive: Renggli stellt die These auf, dass die Menschheit an einem falschen Umgang mit Säuglinge leidet. Ein Leiden, dass die verschiedenen Hochkulturen im Laufe der Geschichte gemeinsam haben und zu dem es vor dessen Niedergang kam, ein Lieden dass sich bei uns seit der Nachkriegszeit sogar noch um ein Vielfaches verschlimmert hat.




Autor unbekannt



Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn Renggli völlig richtig liegen würde und wenn der Umgang mit Säuglinge ein wichtiger und inzwischen dringender Teil einer möglichen Genesung unserer Gesellschaft darstellen würde. Der Vortrag trägt den Originaltitel «Der ganz normale Irrsinn – die Natur- und Kulturgeschichte der Mutter-Kind-Beziehung». Und weil wir uns in der Mitte einer Krise befinden, spricht er zum Schluss noch über CoVid, der Rolle von Viren und wie diese sogenannte Pandemie ein Ausdruck ganz anderer Leiden sei.



Mutter-Kind-Beziehung  ==  Franz Renggli
[59’Min. 39”Sec.]






Ein äusserst wichtiger Vortrag, wie ich finde: danke an seimutigTV an dieser Stelle. Als von der Mutter in der Maternität getrenntes Kind und später an Sucht erkrankter Mensch löst die von Renggli ausgesprochene Theorie natürlich etwas in mir aus. Obwohl ich das Glück hatte eine Mutter zu haben, die wirklich ihr Bestes versucht hat und sogar noch den Klinik-Alltag durcheinander brachte in dem sie sich vom verantwortlichen Oberarzt im vorhinein versprechen liess keine geburtseinleitende Medikamente einzusetzen und ihn dann prompt vom sonntäglichen Mitagessen abgehalten hat (was damals einfach nicht so gehandhabt wurde), sind wir beide dennoch Opfer der damaligen Gepflogenheiten und Vorstellungen geworden: so wurde ich zuerst von ihr in der Maternität getrennt und später glaubte sie felsenfest daran, das Richtige für mich zu tun und einen selbständigen Menschen aus mir zu machen, in dem sie das weinende Baby alleine liess um ihm die Möglichkeit zu geben, sich daran zu gewöhnen, auf sich selbst gestellt zu sein. Wie Renggli sagt, wissen wir inzwischen wieder, dass was uns über Jahrzehnte vorgemacht und oktroyiert wurde völlig falsch ist und dass die Schreie des Neugeborenen durch Todesängste verursacht sind.


Doch nicht nur ich bin schwer suchtkrank geworden, sondern die gesamte Gesellschaft, so Renggli: wie wir heute sehen, ist Suchtverhalten äusserst verbreitet, ja eigentlich schon völlig alltäglich und in gewissen Formen gar nicht mehr als solches wahrgenommen. Merkwürdigerweise kompensiert zwar jeder einzelne Mensch das so schmerzhafte im Stich gelassen werden mit Suchtverhalten, doch als Gemeinschaft rücken wir nicht etwa enger zusammen sondern atomisieren und vereinsamen wir weiter, was ich unter diesen Voraussetzungen einen bemerkenswerten Trend halte.


Viele Menschen sind inzwischen damit beschäftigt, Heilung in die Welt zu bringen und immer mehr Menschen sind inzwischen auch dazu bereit. Seit einiger Zeit folge ich Aubrey Marcus und ich erwähne dies weil ein Satz, der während einem Podcast zwischen ihn und einem sehr guten Freund und Mitarbeiter gefallen ist, mir besonders fest in Erinnerung geblieben ist (sinngemäss):

Jeder Mensch, und sei er noch so mächtig und wohlhabend, ist im Grunde nichts weiter als ein kleines Baby das schreit und geliebt werden möchte.

Irgendwie passt diese Beobachtung hier sehr gut, nicht wahr?




Thembinkosi Hlatshwayo



Oft ist bei Marcus die Rede von Heilung von Traumatas, sowie von Integration der Schatten nach C.G. Jung: ich gehe davon aus, dass wenn wir Rengglis Ratschläge folgen, die nächsten Generationen weniger Schatten zu integrieren hätten. Ich finde es ein äusserst hoffnungspendendes Phänomen, wie sich zum Teil schon sehr junge Menschen für Introspektion und Heilung der erlittenen seelischen Wunden interessieren und wie sie auch von Generation zu Generation vererbt werden können. Und was Trauma und Heilung betrifft, kommt mir gerade MDMA in den Sinn: mehr dazu ein ander Mal.


Was Renggli betreffend der völlig falschen Entwicklungen in Sachen Neugeborener nicht angesprochen hat, ist die Geburt an sich und die Tatsache, dass immer mehr Kinder per Keiserschnitt zur Welt kommen: dies ist womöglich nicht vom psychologischen Standpunkt aus ein grosses Problem (womöglich aber doch), aber es ist ganz bestimmt, wie sich inzwischen herausgestellt hat, ein medizinisches Problem, was das Immunsystem des Kindes stark beeinträchtigt — Immunsystem, dessen elementare Wichtigkeit wir gerade im grossen Stil am erfahren sind. Diese Art von Geburt, welche dasselbe Pharma-Medizin-Komplex das uns diesen wahnsinnigen Umgang mit der Pandemie eingebrockt hat, so sehr, aus Gründen der Rendite gepuscht hat, ist auch eine weitere Entfremdung in der Mutter-Kind Beziehung und Ursache vieler schlimmer Probleme in weiteren Verlauf des Lebens des Neugeborenen.




Autor unbekannt



Heutzutage kennen wir so viel bessere Arten der Geburt, beginnend bei der Mutter in der Hocke über die Geburt ausserhalb des klinischen Industriebetriebes bis hin zur Geburt im Wasser: wenn das Wohl von Mutter und Kind wirklich im Zentrum des Geburtsprozesses im Spital stehen würde, dann hätte man schon seit langer langer Zeit andere Abläufe eingeführt, ganz zu schweigen vom Umgang mit dem Säugling in der ersten Woche seines Lebens, was uns wieder zum Vortrag von Renggli führt. Wie auch immer: Kinder sind glücklich im Wasser, soviel ist inzwischen allgemein bekannt.




Autor unbekannt



Unsere Gesellschaft ist an so unfassbar vielen Leiden erkrankt: für eine grosse Anzahl von ihnen hätten wir es eigentlich in der Hand, für Genesung und Vermeidung von Wiederholung zu sorgen. Es liegt an uns, dieses Wissen auch aufzunehmen und weiterzugeben. Vom Wesen her und trotz meiner Suchtgeschichte, bin ich ganz beim grenzenlosen Optimismus, den Renggli verspührt. Von der Erfahrung und von der Aktualität her bin ich aber der Meinung, dass wir uns hier und jetzt dafür einsetzen müssen, weiterhin Grund zum Optimismus zu haben, denn es sind gerade historische Zeiten, die wir erleben, und wichtige Weichen für die Zukunft auf diesem Planeten werden gerade gesetzt. Der Mensch kann Heilung in sich, in seinem Herzen und im richtigen Umgang mit seinen Mitmenschen finden — alles andere ist eher zum scheitern verurteilt.




Autor unbekannt



LOVE IS ALL
 
 

March 30, 2020

Holistic view on human condition

 


Der schönste Schmuck? Liebe und Mitgefühl  ==  Dalai Lama




Mehr Zitate vom Dalai Lama
https://www.youtube.com/playlist?list=PLnDHJJhxnunH8OaQOe-voKQoflOkTRD8c




Wir sollten ganzheitlich aufs Menschsein blicken.
Die Menschliche Natur ist mitfühlend.


Seeds of Love & Compassion  ==  Dalai Lama




 
 

May 31, 2019

vom Umgang mit der Liebe

 
Liebe! Ach, die Liebe. L'amour! Toujours l'amour...
Was sie ist und wie sie ist haben schon unzählige Mitmenschen zu Papier, zu Musik, zu beweglichen oder unbeweglichen Bildern oder Skulpturen gemacht. Gemacht wurden und werden diese Werke um der geliebten Person Gefühle auszudrücken, sie zu symbolisieren, um einen unmittelbar betroffenen Menschen zu beschenken. Oder vielleicht versucht sich der Author darin, der ganzen Welt die Kraft bestimmter Gefühle mitzuteilen, dieser Urkraft eine Huldigung zu widmen. Womöglich geht es dabei um den Versuch, die Herrlichkeit eines Erlebnis, eines Augenblickes aus dem steten Vergehen zu verewigen, falls möglich auf diese Weise Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit zu zaubern.

Liebe hat den Weg zu den grössten Werken der menschlichen Kunst und Kultur gefunden, hat diese Inspiriert oder sogar als die Eine schöpferische Kraft dahinter sie erst ermöglicht. Liebe hat mit zu den wundervollsten und kraftvollsten Werken und Taten geführt, sie hat Künstler, Genies und ganz gewönhliche Menschen zu den wundervollsten, kraftvollsten Taten veranlasst, zum Ausdruck der wundervollsten Regung dessen der Mensch überhaupt in der Lage ist, des allerhöchsten und heiligsten, des Göttlichen. Treibende Kraft des Schöpfungsakts.
Ganz grosse Geister haben die Liebe besungen, beschrieben und beschwört. Aus Liebe wurden Heldentaten begangen. Oder die unbeschreibliche Schönheit von Schöpfung und Leben entdeckt. Die heilige und leider viel zu oft verschwiegene, verunglimpfe oder verratene Urkraft, dem Menschen geschenkt und ihn damit zu allergrösster Erhabenheit befähigt.


Derart heilige und universelle Gabe ist die Liebe, oder viel eher, könnte sie sein. Denn unverstellbar viel öfter wird Liebe (einerseits verursacht durch unser beschränktem Verständnis von Welt und Geschehnisse, doch viel mehr und viel zu oft ist die Schuld dafür bei mangelndem kulturellen Verständnis darüber zu finden) auch so unglaublich vieles und verschiedenes genannt, was mit Liebe so gut wie nichts mehr zu tun hat. Liebe wird fälschlicherweise als Ursache für destruktives Empfinden, Denken und daraus folgendem Handeln missverstanden, unglaublich oft wird sie als Ursache abscheulichster Taten missbraucht. Selbst was so ziemlich das Gegenteil von Liebe ist wird noch Liebe genannt und als solche Verstanden, in unserem Alltag, in unserem kollektiven Narrativ, in unseren Geschichten in Buch, Ton oder Bild, und schliesslich auch im persönlich Erlebten und der Erzählung darüber, in unserer modernen und sich weltweit durchsetzenden Kultur. Dieses Verständnis wird somit fester Bestandteil der Weltanschauung jetziger und zukünftiger Generationen.

Völker die auf dem ewigen Eis in der nördlichen Hemisphäre ihr Leben bestreiten, haben bekannterweise eine viel grössere Anzahl an Begriffen für "Weiss" zu Verfügung, als dies bei uns der Fall wäre. Dies, weil sie so viel mehr Details aus dem allgegenwärtigen Element Weiss herauslesen und mitteilen in der Lage sein müssen, als dies für uns der Fall wäre. Für sie ist es überlebenswichtig, welche Beschaffenheit der Schnee und das Eis haben, wie trocken oder nass sie sind, wie kompakt oder locker, welche Beschaffenheit die Oberfläche vorweist, und so fort. Nun, für nun sind all diese Begriffe, diese Abstufungen, die Schattierungen von keinerlei Relevanz, weil wir keinen Gebrauch für diese Informationen haben würden, so oder so.

Nun, ich behaupte, in Sachen Liebe verhält es sich ähnlich. Zwar unterliegen wir in diesem Fall der Fehleinschätzung, so ziemlich alles über die Liebe zu wissen, und keinerlei Sensorium mehr für Finessen, Schattierungen oder kleinen Änderungen haben. Die Tragik liegt darin, dass wir gar nicht merken, es gar nicht können, in welchem Ausmass wir sowas wie Analphabeten sind, wenn es um Vokabular und Gebrauchsanleitung von Liebe geht. Wir sind es uns nicht bewusst und haben uns antrainiert, gar nicht mehr hinzuschauen. Da ist eh nichts mehr zu entdecken, was nicht schon seit längster Zeit bekannt wäre, so unser Eindruck. Im Deutschen Sprachraum ist man überzeugt, dass es seit der Zeit der deutschen Romantik schlicht und einfach gar nichts mehr über Liebe zu lernen gäbe, was nicht schon längstens von irgendeinem Meister beschrieben oder bejubelt worden wäre. Doch in Wahrheit ist das absolut falsch, so wie die deutsche Romantik eher das Einläuten der definitiven geistigen Verelendung und dadurch auch der spirituellen Agonie was unseren Umgang mit Liebe angeht. Spätestens mit der Romantik wurde tragischerweise die Wahrheiten rund um die Liebe zu einem verschollenen Schatz, dessen Existenz wir mit der Zeit sogar auch noch vergessen haben!



Ich werde jetzt nicht versuchen darzulegen, was Liebe sein mag. Doch ich möchte ganz bestimmt darauf hinweisen, wie sehr die Art in der wir mit dem Begriff und der Phänomenologie der Liebe Umgehen fälschlich und folgenschwer ist. Wie wir dies unseren Nachkommen vorleben und sie damit auf eine Art prägen, die ohne Starke und aussergewöhnlichen Erlebnissen kaum noch die nötige Offenheit des Herzens zur Verfügung hat um sich der vielleicht stärksten Kraft der Natur und dessen heilende und ermächtigende Wirkung hinzugeben, um ein Verständnis dafür zu entwickeln und um sich einen anderen, neuen Umgang mit einer derart Machtvollen und doch so einfachen Regung wie reiner Liebe aneignen zu können.

Dies ist keine romantische Gefühlsduselei meinerseits, oder eine interessante Nebensächlichkeit. Ich bin je länger je mehr davon überzeugt, dass im Umgang und dem Verständnis von Liebe ein Schlüssel zu einer so viel lebenswerteren Gesellschaft liegt. Nicht also eine Nebensächlichkeit, sondern eine der zentralsten Punkten in unser aller Leben und in unserem Versuch, hier auf dieser unseren und Gottes Erde irgendwie zusammen zu leben. In den letzten paar Hundert Jahren ist uns dies nicht wirklich gut gelungen, oder? Höchste Zeit also, an einer derart unkomplizierten, ja einfachen Sache was zu ändern, das so unvorstellbar grössere Auswirkungen haben könnte, als wir uns überhaupt zu vorstellen in der Lage sind.

Sind nicht auch schon die jungen Menschen rund um '68 für mehr Gerechtigkeit und Menschlichkeit eingetreten? Haben nicht auch sie von der grossen Revolution gesprochen, welche die Welt radikal ändern und zu einem besseren Ort machen würde? Und weshalb sind sie so dermassen kläglich gescheitert in Bezug auf die wichtigsten und tiefgreifendsten Veränderungen unserer Gesellschaft? Sind sie wirklich alle älter geworden und haben sich irgendwann gegen ihre eigenen Ideale gewendet, oder diese einfach so vergessen? Haben sie alle einfach so den jüngeren Menschen den sie gewesen sind und der für eine andere Welt einstand, haben sie ihn alle einfach verraten? Eines Jobs wegens? Einer Karriere? Wegen zu grosser Bequemlichkeit? Amnesie?

Oder ist die grosse Revolution viel mehr an einer allgemeinen Unfähigkeit gescheitert, das intuitiv und spontan entdeckte und erahnte zu schützen und als Gemeinschaft zu erleben? Wurde diese neue Dimension im kollektiven Bewusstsein nur schemenhaft, wie sehr grosser Distanz an einem nebligen Tag von den Menschen damals schemenhaft erkannt? Oder sind wir vielleicht als Menschheit nicht in der Lage gewesen, diese Schwelle zu überschreiten und von der heiligen Magie gesegnet zu werden?

Ich würde behaupten, dieser Schritt ist zweifelsohne in der Luft. Die Transformation wurde schon viel benannt und auch schon proklamiert. Ich meinte, die Möglichkeit zu dieser Entwicklung besteht schon seit einiger Zeit, es ist nun an der gesamten Gesellschaft sich in Demut zu üben und sich eingestehen zu können, dass wir in Sachen Liebe allesamt noch mit neugeborenen Babies zu vergleichen sind, wir scheinen viel mehr zu benötigen als wir zu geben in der Lage sind, und wie Babies tragen wir die Voraussetzung um all die zukünftigen Fähigkeiten zu erlernen in uns und dennoch ist es noch ein so weiter Weg, bis wir aus diesen Fähigkeiten all die glanzvollen und virtuosen Leistungen hervorbringen werden, zu denen der Mensch in der Lage wäre.
Doch, selbst wenn dieser Schritt vor uns steht und früher oder später gemacht werden wird, selbst wenn dies unser Schicksal ist wie es das Schicksal eines Babys ist, zu einem Erwachsenen zu werden, können wir uns in dieser Entwicklung so dermassen selbst im Wege stehen, sie unendlich lange hinauszögern und sie fast schon zum Erliegen bringen, wir können uns gegenseitig weiterhin genau das Falsche Vorleben und an die nächsten Generationen weitergeben, wir können aus all dem vorhandenen, fantastischen Potenzial eine sich ewigs in die Länge ziehende Fehlentwicklung machen, wie aus jedem Baby ein Analphabet, ein Krimineller oder ein "Aso" werden kann.

Möchten wir das wirklich? Vor allem: möchten wir das wirklich für unsere Kinder und Enkel? Wenn durch Änderungen im Umgang mit dem Prinzip der Liebe grosse Veränderungen möglich wären, ist es dann nicht an der Zeit, dass wir als Gesellschaft und als Menschheit schleunigst damit beginnen, einen bewussteren Umgang mit der Liebe zu üben? Haben wir nicht alle schon mehr als genug mitbekommen, wie viel Leid es auf dieser Welt gibt? Und? Wird es gerade besser? Also vielleicht sollten wir unseren Kindern und Enkeln endlich das Geschenk machen, uns einen gekonnteren Umgang mit der Liebe anzueignen!


Surmang Foundation


Wenn wir von den nördlichen Völkern viel über Eis und Schnee lernen könnten, dann sind es die Tibeter, die wir über die Liebe befragen sollten. Und zwar solange diese noch Teil ihrer Lebensart und Kultur ist, und dies wird auch bei ihnen in einigen wenigen Jahren so ziemlich total verloren gegangen sein. Nein, eigentlich sind es zwei Dinge, die man den Tibetern fragen könnte. Punkt 1: wie The Clash sangen, sollte man sie fragen was sie von Kommunismus halten, wenn man irgendwie das Gefühl hat, Kommunismus oder Sozialismus könnten gute Gesellschaftsformen sein. Punkt 2: sollte man sie fragen, wie sie es zustande gebrachte haben, eine Gesellschaft friedvoller Menschen zu sein. Liebende, friedvolle Menschen. Und würde ich an Verschwörungstheorien glauben, dann würde ich meinen, ein Masterplan wird seit Jahrhunderten umgesetzt, um den Völkern die Liebe auszutreiben. In Tibet, wo sich eine der letzten grossen Bastionen befand, setzen die Chinese zur finalen Umsetzung dieses Masterplans an. Denn, wie wir alle wissen, heisst die Devise bei den Chinesen Assimilation und schlichte numerische Überflutung und somit kompletter Verlust der eigenen Kultur und Identität.

Das Licht ging mir auf als ich den Dalai Lama hörte, wie er über die Mutterliebe tibetischer Mütter sprach, und wie er davon ausgingen, Tibeter seien durch diese Art von Mutterliebe zu einem so friedvollen Volk geworden. Mutterliebe ist wahrscheinlich eines der Schlüsselpunkte zu einer friedvollen Gesellschaft.


Autor unbekannt


Ich möchte nicht behaupten, dass Französische Mutterliebe weniger gut ist als die Tibetische, denn natürlich liebt fast jede Mutter der Welt ihr Kleines mehr als alles auf der Welt, die Franzosin nicht weniger als andere. Und dennoch bin ich der Meinung, dass das Tibetische Kind mehr von der Mutterliebe hat als das Französische. Wieso? Weil die Franzosen sehr progressiv sind und es dort gang und gäbe ist, das Kind schon nach einem Jahr der Arbeit unterzuordnen und es in verschiedenen Institutionen betreuen lassen. Und je länger je mehr gelange auch ich zur Auffassung, dass vieles von dem, was uns als Fortschritt für die Frau verkauft wird in Wahrheit ein Rückschritt für die Gesellschaft und die nächste Generation darstellt. Kinder die immer früher Stress und Leistungsdruck ausgesetzt sind werden irgendwann Probleme haben, das hilft die grösste französische Mutterliebe nicht mehr. Und genau dies wird immer radikaler auf der ganzen Welt praktiziert & Asien und USA machen uns die unmittelbare Zukunft vor: Kinder und Jugendlich müssen ab der Einschulung Top Leistungen vorweisen können, einen perfekten und prall vollen CV zimmern, ununterbrochen beste Noten abliefern, extraschulische Aktivitäten vorweisen können um überhaupt eine Chance auf einen guten Job zu bekommen. Dies alles ausgerechnet in den Jahren, in denen das Kind sich und die Welt sollte kennenlernen dürfen, und den liebevollen Bogen zwischen sich und der Umwelt entdecken, die Macht der konstruktiven Kraft einer positiven und liebevollen Einstellung wahrnehmen und kennenlernen. Aber wir erachten es für richtig, schon unsere Kinder in die selbe kranke Welt zu schmeissen, in der wir Erwachsene leben, schliesslich möchten wir ja, dass sie lernen können sich im Leben später durchzusetzten. Leider ist das ganze auf diese Weise aber genau von der falschen Seite her aufgezogen und bringt unweigerlich zu immer wieder den selben Fehlentwicklungen.

Der grösste Unterschied zwischen Französischer und Tibetischer Mutterliebe könnte aber darin liegen, dass die Tibetische Mutter sich ganz ihrer Liebe kann hingeben, diese ohne wenn und aber empfindet. Sie ist nicht durch externen Sachzwänge dazu konditioniert, selbst oder durch ihr Nachkommen Leistungen zu erbringen und etwas beweisen zu müssen. Wohingegen die westliche Frau einer ganzen Menge solcher Sachzwänge unterworfen ist — und fatalerweise scheinen diese Sachzwänge mit der Zeit unweigerlich mehr zu werden, anstatt dass sich die Situation bessern würde.

Ich sage nicht "Frauen: zurück an den Herd!", wirklich nicht, doch ich sage "Frauen, lebt eure Mutterliebe so oft und so intensiv wie möglich aus, hegt und pflegt sie — sie ist eine sehr machtvolle Urkraft der Natur — seid euch bewusst dass nur mit gelebter Zufriedenheit und positiver Einstellung ihr eurem Kind einen Dienst erweist, und nicht mit einem vollgestopften Tagesplan ab dem Kindergarten und Drill auf Leistungsfähigkeit! Dies führt höchstens zu Stress bei der Mutter, was wiederum zu Stress beim Kind führt und ihm dabei den Auslöser für so viele Probleme und Fehlentwicklungen beschert. Den grössten Dienst an eurem Kind könnt ihr mit eurer Liebe erweisen.

Und die Väter? Zurück an den Herd! (Kleiner Scherz...)
Männer müssen genauso wieder die Kraft der Liebe kennenlernen, und diese ihren Kindern vermitteln. Denn es braucht natürlich auch die Idee in der Gesellschaft, Liebe sei nicht zu wenig männlich. Und es braucht einen Typ Mann, der sich mit Liebe auskennt und diese Wertschätzt.




Miracle of Love  ==  Eurythmics






Und wozu sollten wir uns damit beschäftigen? Was soll Liebe für eine gesamtgesellschaftliche Relevanz haben? Weil dies der einfachste und nachhaltigste Weg zu Frieden ist.

Peace Train  ==  Cat Stevens






LOVE IS ALL!

habe ich kürzlich gelesen... ;-)


 
 

November 2, 2011

Tibet: ENOUGH

 
 
 

Heute Weltweiter Aktionstag für Tibet —
Protestkundgebung auch in Zürich!


Am 2. Novem­ber fin­den auf der gan­zen Welt Aktio­nen und Kund­ge­bun­gen für Tibet statt. Seien auch Sie in Zürich dabei und wer­den Sie Teil der Solidaritätsbewegung:

Pro­test­kund­ge­bung Zürich:
   Datum: 2. Novem­ber 2011
   Beginn: 18.30 Uhr
   Ort: Hel­ve­tia­platz, Zürich

Pro­gramm:
   Anspra­chen der ver­schie­de­nen Orga­ni­sa­tio­nen
   Gemein­same “Chalk for Tibet”- Gross­ak­tion
   Pro­test­marsch zum chi­ne­si­schen Kon­su­lat durch die Innen­stadt
   Pro­test vor chi­ne­si­schem Konsulat

Wir wären froh, wenn Sie eine Kreide mit­neh­men könn­ten.


Hier können Sie den Artikel weiterlesen





Erfahren Sie mehr über GSTF — Gesellschaft Schweizerisch-Tibetische Freundschaft — auf der Webseite www.tibetfocus.com



Quelle: gstf.org


GSTF hat, zusammen mit den über 150 Mitgliedorganisationen des internationalen Tibetnetzwerkes ITN, über die Seite
standupfortibet.org
Unterzeichner für die Petition "Stand up for Tibet"
gesammelt.


Möchten Sie mithelfen?
Sie können hier selbst unterzeichnen und natürlich weitere Menschen dazu ermutigen.
 
 
 

April 12, 2010

lachen

 
Der Dalai Lama spricht oft und lacht aus ganzem Herzen, danach. Er lacht aber nicht über seine Witze... Ich denke eher, er lacht über seinen Humor. Und vielleicht über diese Welt.

 

spiritual flesh

 
Scientology, Fiat Lux, die Esoterik... So viele Gruppierungen haben einen riesen Andrang, haben Erfolg. Bestimmte spirituelle Grundbedürfnisse des Menschen werden in unserer Gesellschaft von den traditionellen Institutionen immer schlechter bedient. Und so kommt es, dass diese Bedürfnisse von Nischen- und Randerscheinungen gedeckt werden.

Noch nie war der Mensch in unserer Gesellschaft so alleine, mit sich selbst. Noch nie war sein Kampf um seine Existenz so wenig Lebensbedrohlich, sein Morgen so Wahrscheinlich. Heute ist nicht unser Morgen die Frage. Es sind der Übermorgen und der Tag danach. Aber die, denkt der Mensch, könne er schwer beeinflussen.

Die Katholische Kirche ist in ihrem Fundament erschüttert. Sie basiert auf Ansichten die wir immer weniger Teilen können. Denn immer mehr werden Diskrepanzen, zwischen dem was Christlich ist und dem was die Kirche uns vorlebt, allgemein bekannt und offensichtlich. Nun ist ein Papst an der Reihe, von dem gerade bekannt wurde, dass er Kinderschänder geschützt hat um das Ansehen der Institution zu schützen. Jetzt wo es rauskam, bröckelt die Fassade um so mehr.

Leidtragende sind all die ehrlichen Geistlichen und Gläubigen, die sich mit ihrem Glauben nun alleine gelassen fühlen. Und Leidtragende sind die Opfer, natürlich. Wenn Kardinal Sodano dem Papst ans Herz legt, er solle "dem Geschwätz des Augenblicks keine Beachtung schenken", ist dies Zynismus pur gegenüber Tausende von Menschen, deren Leben im Mark erschüttert wurden.

Auf der anderen Seite sehen sich die Menschen um, und ausserhalb der grossen Kirchen sehen sie Scientology, Fiat Lux, die Esoterik und viele mehr, dessen Umgang mit dem Spirituellen je nach dem Lächerlichkeit, Empörung, oder Schmunzeln verursachen. Die Esoterik hat meiner Meinung nach sehr viel Schaden angerichtet, wo inzwischen seit Jahren jeder der sich auf eigene Faust mit Spiritualität befasst, ziemlich schnell als Esoteriker und Spinner abgestempelt wird.

Natürlich gibt es viele wunderbare Menschen unter all diesen Leuten, dies ist überhaupt nicht in Frage zu stellen. Der Punkt ist, welches Image solche Gruppierungen in der Allgemeinheit haben.


Und nun ist der Mensch, der von Grund auf auch ein spirituelles Wesen ist, alleine mit sich selbst auf der Suche nach Halt in diesem Leben. Auf der Suche nach dem Weg, diese Welt und die eigene Existenz zu Lobpreisen.

Und leider bleibt er dabei oft auch alleine.

Deshalb, denke ich, es ist höchste Zeit wieder über unser Verloren Sein zu reden lernen. Aber auch über ein Sich Wieder Finden, im Einklang mit dem was jeder Einzelne als das Für Ihn Richtige empfindet. Wenn der Dalai Lama in Oerlikon spricht, kommen 10'000, und dies ist sehr schön. Doch kann es nicht sein, dass der Dalai Lama eine derart einzigartige Erscheinung auf dieser Welt bleibt. Es kann nicht sein, dass die Werte die er in die Welt zu tragen versucht — Werte die im Übrigen durchaus Christlich sind — nur von einem einzelnen Mann in den Wind gesprochen werden. Oder dann während unzähligen Gottesdienste, wo sie aber leider so oft auch bleiben werden: innerhalb einer Kirche.

Wir müssen in der "zivilisierten Welt" dringendst lernen, endlich die Reagan-Era hinter uns zu lassen. Es ist an der Zeit, dass nicht nur ein Politiker der auch eine Firma besitzt und erfolgreich führt, als glaubhaften Politiker wahrgenommen wird — ich möchte hier Muhammad Yunus zitieren, der sagte er hätte nie etwas erreicht, wäre er mit dem Wissen eines Bankers an sein Werk gegangen (eine Bank für Arme zu gründen), denn genau dieses Wissen hätte ihm sonst verunmöglicht die richtige Angehensweise zu finden.

Der Mensch braucht beides: Geld um zu leben (also Brot um zu Essen), und Gebete um zu Glauben. Der Mensch ist auch Spirituell. Und diese Spiritualität hat die westliche Gesellschaft so dermassen nötig, wieder zu entdecken!

Wenn wir uns umschauen, werden wir sehen, dass es aber auch so viele Menschen gibt die es uns vormachen. Weshalb versuchen wir nicht, denen einmal unser Gehör zu schenken? Wir würden so viel mehr zurück bekommen...

Bild: Mirko Donadoni