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November 12, 2011

the fittest (?)

 
Es stellt sich heraus, dass nicht nur ein Schaumbad Ähnlichkeiten mit dem Universum haben kann: Gerade wurde ein Zusammenhang zwischen der Verteilung von Staub im All und der Aufbau menschlicher Knochen festgestellt. Ist das nicht faszinierend? Mögliche Erkenntnisse über zum Beispiel Alters-Krankheiten dank einer Software für die Berechnung von Staub und Materie im All. Doch wir können noch viel mehr. Inzwischen kann eine Frau im Alter von 60 noch Drillinge bekommen. Oder wir können, Spezies-Übergreifend mit dem Genom von Nutz-Planzen jonglieren. Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, in das "Survival Of The Fittest" eingreifen zu dürfen? Das Gefühl zu haben, auch ein Wörtchen mitzureden im grossen Plan der Evolution?




Die Evolution braucht aber immer noch die Zeit die sie braucht. Die Korrektur einer vermeintlichen Fehl-Entwicklung braucht auch seine Zeit. Denn sie ist, genau wie die Zukunft einer Spezies, an der letzten Extremität eines Entwicklungs-Astes. Dieser wird vielleicht irgendwann entfernt, je nach dem welches andere Modell sich durchsetzen wird und es eventuell verdrängen. Wir haben aber gerade erst damit begonnen ein solches Modell zu suchen, obwohl unsere Zivilisation inzwischen schon eine mehr als beeindruckende Beschleunigung erreicht hat. Welche Konsequenzen unseres Verringern der Spezien-Vielfalt auf der einen Seite und das Zum Leben Erwecken neuer Geschöpfe auf diese unsere und Gottes Erde, welche Konsequezen all dies auf Darwin's Baum nach sich ziehen wird, können wir überhaupt nicht einschätzen. Wir haben nicht die geringste Ahnung, ob unser Handeln schon im nächsten Jahr das Wesen hervorbringen wird, das unsere Spezies verdrängen wird. Welche zerstörerische Macht mikroskopisch kleine Viren haben können ist uns hingegen ziemlich gut bekannt. Aber vielleicht richten wir uns nur selbst langsam zu Grunde, in dem wir immer mehr Allergien entwickeln und immer schwächere Immunsysteme haben werden. Sind wir also ganz sicher nicht nur dabei, mit grosser Geschwindigkeit auf einen falschen Ast zu rennen? Oder vielleicht auf einen Ast der bald nicht mehr von ausreichend Sonnenlicht genährt wird, weil ein neuer Ast (an dessen Entstehung wir sogar mitgewirkt haben) unseren Platz an der Sonne einnehmen wird? Wir sollten vielleicht schon etwas besser darauf achten, nicht alles auf einen Ast zu setzen der irgendwann vom Evolutions-Baum abgestossen werden könnte. Denn Äpfel und Äste, das wissen wir seit Newton, können fallen. Nein, sie müssen sogar fallen, früher oder später...



Right Here, Right Now == Fatboy Slim





Dass wir viele sind bedeutet noch lange nicht, dass wir auch einen Erfolgs-Modell darstellen... Dass wir inzwischen den Gewinn eines Unternehmens für wichtiger halten als das gesicherte Einkommen der einzelnen Menschen ist eine Situation die, so weit mir bekannt ist, ohne Beispiel in der Geschichte der Evolution bleibt. Dass das eizelne Individuum sich für die Gemeinschaft opfern muss, im Falle eines Kampfes, das kennen wir von vielen sozialen Organistaionen in der Natur. Dass das einzelne Individuum sich aber nicht am Leben erhalten kann, einzig weil die Artgenossen das Füllen der Reserve-Kammern in den absoluten Überfluss treiben, bis hin zur unausweichlichen Verschwendung, dies ist eine ganze neue Entwicklung. Eine bedenkliche Entwicklung, in meinen Augen. Denn Natur geht immer sorgfältig und mit Bedacht mit Energien und Ressourcen um, im Tierreich ohne Ausnahme. Wir verhalten uns also auf eine Weise, die sich einfach nicht wird durchsetzen können, in der Entwicklung der Evolution. Die Frage bleibt, auf welche Art wir von diesem Verhalten wegkommen werden. Tun wir dies von selbst oder werden wir von der Evolution gezwungen?



Wie auch immer... Es soll sogar Zeiten gegeben haben, in denen die Ratte das beste Erfolgs-Modell unter den Säuglingen gewesen ist! Ist es nicht wunderbar und grausam zugleich, dieses Wirken der Schöpfung?




Ganz ehrlich: Ist es nicht wunderbar und grausam zugleich, dieses Wirken der Schöpfung?
 
 

July 13, 2010

wissen & glaube

 
Ich weiss nicht...
Nein...
Ich weiss nichts.

Das Gerede über Atheismus, Glauben, Naturwissenschaften, bewiesene Tatsachen... ich weiss nicht. Ich weiss nicht ob ich glaube, im Sinne eines Glaubens wie es vielleicht ein Christlicher Prediger definieren würde. Ich weiss nicht ob ich an Gott nicht glaube, im Sinne eines offensichtlichen Tatbestands wie es vielleicht ein Atheist definieren würde.

Ich weiss nichts. Und genau dies ist mein Glaube!

Ich finde es lustig, wie sich in letzter Zeit Gläubige und Atheisten gegenseitig um die vermeintliche Äusserungsfreiheit ihrer Grundsätze in die Haare gehen. Da werden Unsummen ausgegeben, um die Werbeflächen von Bussen mit Plakate zu tapezieren, die jeweils den Glauben an Gott oder eben Gottes Abwesenheit proklamieren. Sollte es einen Gott geben, der dies mitbekommt... würde er das alles nicht ziemlich bescheuert finden? Oder amüsierend? Oder bedauernswert? Was würde er wohl empfinden? Kann mir das jemand sagen? Nein, das kann keiner.

Lasst mich mal das Universum ansehen. Ich sprach einmal mit jemanden darüber, wie das Universum am expandieren sei und wie es sich irgendwann wieder kontrahieren würde. Inzwischen wurden ja Experimente durchgeführt wonach das Universum immer weiter und immer schneller expandiere. Schön und gut. Natürlich kamen wir auf den Urknall. Schön und gut. Aber wer oder was hat den Urknall verursacht. Woher kam all diese unvorstellbare Energie, die da im Spiel gewesen ist? Und was war vor dem Universum, dort wo jetzt das Universum ist?

Er antwortete mir, dort sei das Nichts gewesen. Das Nichts? "Kannst du dir das Nichts vorstellen?" fragte ich. Ja, überhaupt kein Problem: Da war eben nichts. Schön und gut, aber jetzt ist doch das Universum dort, oder? Das heisst, da wo zuvor das Nichts war, gibt es jetzt das Universum. In anderen Worten: Dieses Nichts ist ein Nichts, das sich mit etwas füllen lässt... Ist das nicht schon eine ganz spezielle Art von Nichts? Wie kann ein Nichts plötzlich ein Universum beinhalten? Diese Frage lässt mir Zweifel aufkommen, dass wir Menschen je mit den Naturwissenschaften werden rausfinden können, wie das Universum entstanden ist.

Nichts gegen die Naturwissenschaften, um dies klar zu stellen. Ich finde es absolut genial, dass wir heute so viel wissen wie wir eben wissen. Dies ist nur dank unglaublicher Arbeit von Naturwissenschaftlern ermöglicht worden. Ich habe nichts gegen die Versuche im Cern denn, je mehr wir unser Universum verstehen können, desto besser. Ich sage nur, dass wir niemals das letzte fehlende Puzzle-Stückchen werden finden und einsetzen können. Was das Universum angeht genau so wenig wie im Bereich der Gehirnforschung, der Entstehung von Gedanken und Bewusstsein.

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Letztens habe ich eine Sendung gesehen, mit einem Biologen. Dieser wurde gefragt, ob die Natur Intelligenz besitzt. Er antwortete dezidiert nein, die Natur habe überhaupt keine Intelligenz: Einzig und allein die Evolution sei dafür verantwortlich, durch Selektion, dass die Dinge teilweise so Komplex seien wie sie nun eben sind, einzig der Vorteil der grösseren Überlebenschance habe Pflanzen und Tieren zu ganz bestimmten Verhaltensmuster verholfen, so wie zu ihrer Anatomie und ihrem Instinkt.

Lasst mich mal ansehen, was unsere Flora und Fauna so sind. Angenommen, unser Planet wäre das pure Resultat von Zufall in einem Universum aus Chaos... Es muss zumindest zugegeben werden, dieser Zufall ist doch als "recht glücklicher Fall" zu betrachten, oder etwa nicht? Schauen wir uns doch schon nur einmal an, was es in der Tierwelt alles für Möglichkeiten gibt — auf Land, in der Luft bis tief in die Meere hinunter: Da muss man doch schon sagen, dass wir einigermassen froh sein können, auf welcher Art von Welt wir unterwegs sein dürfen und wie diese Welt zur Zeit des ersten Menschen ausgesehen hat. Nehmen wir schon nur einmal einen ganz kleinen Unterschied zur jetzigen Situation an: Nehmen wir an, der Mensch wäre niemals im Stande gewesen, auch nur ein einziges Lebewesen der Natur zu nutzen, es zu meistern, zu zähmen, zu kultivieren. Nehmen wir an, keine Pflanze liesse sich durch Landwirtschaft anbauen, kein Tier liesse sich in Zäune halten und züchten, es würde nicht für uns Arbeit ausrichten. Dies wäre die selbe Welt in der wir heute leben, durch die selben Zufälle entstanden, doch wie sehr würde sich diese Welt von der Unseren unterscheiden! Wie würde heute diese Welt aussehen, wenn wir niemals je ein einziges Tier als Arbeitshilfe hätten einsetzen können? Weshalb lässt sich das Pferd reiten, im Gegensatz zum Zebra?

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Ich muss schmunzeln, wenn ich einen Biologen sagen höre, die Natur habe keine Intelligenz. Immer wieder muss ich daran denken, wie Intelligenz eigentlich von Grund auf neu definiert werden sollte, oder wie viele Definitionen von Intelligenz es schon gibt. Aber dies ist eine andere Geschichte.

Wie kommt ein Raupe dazu, sieben verschiedene Blätter zu wickeln um dann nur ein einziges zu benötigen, für die eigene Verwandlung? Wie kommt diese Raupe dazu, die durchaus abstrakte Theorie der Wahrscheinlichkeiten anzuwenden, wonach die Chance grösser ist das ein möglicher Angreifer durch die Anzahl der fehlgeschlagenen Suchen in den übrigen sechs Blättern es nicht durchziehen wird, alle sieben Blätter zu durchsuchen? Ich meine, wäre es nicht naheliegender zu versuche, das Blatt zu verstecken? Wie kommt ein Insekt oder ein Fisch dazu, die Gestalt seiner Umwelt anzunehmen, um sich zu tarnen? Wie kann ein Insekt die Umwelt in all ihren Details erfassen und auf dem eigenen Körper wiedergeben? Wie kann das ein Fisch, in Windeseile?

Vladimir Kush: Divine Geometry
The National Library in Vienna contains a miniature edition of the Holy Bible where God, the Lord of Sabbath, is depicted as the Architect who draws the boundaries of the future Earth in cosmic space by means of a pair of compasses. This served as the basis for the paintings, “Newton” and “The Hand of the Lord,” by William Blake, an English mystic, poet, and artist. In these pieces, Blake illustrates the creation of our world by the Lord-Geometrician. In this painting the artist shows us the boundaries of the Earth’s night. Two conical bundles are defined by the illumination of the Moon. This is the viewpoint of an observer, high above the Earth in the Cosmos. A romantic mood is created by the artist conveyed by the night voyage of the sailboat around the globe.
[Source: www.vladimirkush.com]


Natürlich kam es zu all solchen Beispiele mit der Evolution... Doch was ist denn die Evolution? Ist nicht schon dies die reine Intelligenz der Natur? Aus welchem reinen Chaos heraus entsteht Leben, dass sich um jeden Preis fortpflanzen will?, Dass teilweise nichts tut, als die eigenen Gene weiterzugeben? In einem lebensfeindlichen Universum, auf einer zuerst lebensfeindlichen Erde, entsteht Leben was unbedingt in dieser lebensfeindlichen Umwelt bestehen möchte? Wieso? Ich weiss es nicht...

Doch, heisst dies etwa, es existiert einen Gott?

Von der Natur aus gibt es weder Gutes noch Böses.
Diesen Unterschied hat die menschliche Meinung gemacht.
Sextus Empiricus, gr. Philosoph, 2. Jhd. n. Chr.

Ich stimme dem völlig zu. Ich glaube also nicht, dass es einen Gott gibt der über uns wacht oder sogar richtet. Ich glaube auch nicht, dass es einen Gott gibt der möchte dass wir dies oder jenes tun. Ich glaube nicht, dass wir Teil eines Plans sind, der uns im Speziellen betrifft oder gar wegen uns erst entstanden ist. Doch ich kann nicht leugnen, dass ich nicht in der Lage bin, den Grund unserer Existenz zu nennen. Sei es rein materiell oder aus einer philosophischen Sichtweise.

Ich glaube zum Beispiel nicht an Reinkarnation. Ich glaube nicht daran, weil ich sie nicht erfahren habe und niemals einen plausiblen Beweis dafür gesehen hätte. Doch genauso, kann ich nicht sagen, Reinkarnation sei nicht möglich, sie existiere nicht. Ich kann nicht leugnen, dass es Menschen gibt die schon im Kindesalter von einem anderen Leben reden, von anderen Orte, von anderen Zeiten. In gewissen Fälle ist es gelungen, diese andere Leben als wirklich stattgefunden zu rekonstruieren. Und beweisen nicht die Tibetische Mönche, dass Reinkarnation mehr als eine Wahrscheinlichkeit sein könnte?

Ich weiss es nicht...
Ich weiss nichts.

Doch ich erinnere mich daran, wie ich mit meinem Grossvater in seinem Garten stand und er eine Blüte in die Hand nahm und sagte
Ist sowas nicht einfach wunderbar? Ist es nicht perfekt? Sieh dir doch an, welche Perfektion in jeder einzelnen Ausdrucksform der Natur steckt. Unser Körper, jedes Tier, diese Blüte: Unwahrscheinlich komplexe Konstrukte, die bis ins mikroskopische perfekt aufeinander eingestimmt sind. Systeme, die komplexe Zusammenspiele und Wechselwirkungen meistern und regulieren, die aber auch alle untereinander verbunden und voneinander abhängig sind. Perfektes Zusammenspiel und Interagieren, im ganz Kleinen genau so wie im ganz Grossen. Ist es nicht wunderbar, dieses Gottes Werk?

Dies weiss ich, ja...
Es ist wunderbar.

Und so glaube ich, dass wir niemals das letzte Rätsel werden lösen können, in dieser wunderbaren Welt in diesem wunderbaren Universum. Ich glaube, es könnte sogar sein, dass falls es einem Wissenschaftlern eines Tages gelingen sollte, das allerletzte Puzzle-Stück zu finden und es richtig zu deuten, wenn er eines Tages in der Lage sein sollte, uns die Entstehung des Universums und des Lebens zu erklären, genau die Millisekunde in der dieser eine Wissenschaftler zu dieser Erkenntnis kommen würde, auch die Millisekunde sein könnte, in der sich das Universum in sich selbst auflöst, in der es zu existieren endet. Denn vielleicht ist es genau dies, was das Leben ausmacht: Es ist. Ganz einfach.


Doch... Mit Sicherheit weiss ich es nicht.
Und daran glaube ich!

Vladimir Kush: Pros And Cons
The figure on the painting resembles the goddess of Justice Femida. But it is more likely that the “eternal” question is to be answered here: what was at the beginning of the World (or Life). The two men are disputing about that. These are the characters, carried over from the “School of Athens” by Raphael. One of the philosophers is pointing to the sky, preferring the heavenly beginning and another – pointing down, considering the earthy beginning.
[Source: www.vladimirkush.com]