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September 18, 2022

LOVE & the Illuminati-masks

 
It doesn't matter, if all the elites are wearing their Illuminati-masks.
We also are wearing masks, 'cause they forced us to, and we didn't even realize it.
Our masks are the reflection of the world around us, the world that they forced us in.
Now that we are starting to recognize the masks we're wearing, now that we come to realize, being human doesn't just mean living those masks' lifes but is so incredebly much more, now the illusion is crumbling down.
We slowly but surely start to recognize the masks the elites are wearing and, in the end, they just will look like nothing more then a bunch of sad Venetian Carnival characters.



Because
LOVE WINS



Verona  ==  MUSE
[5’Min. 08”Sec.]






Love is all!


 
 

April 3, 2022

Flug mit Zwischenhalt

 
Meine Zibbe allerliebste, meine kostbarste Aue, meine Heldin:

Es war so easy als du da warst!

Alles Gute, zum Geburtstag.






In Liebe...


 
 

February 15, 2022

das war's...

 
Obwohl ich noch so einiges zu schreiben hätte, belasse ich es vorerst dabei: hiermit höre ich, vielleicht vorübergehend, damit auf, diesen Blog zu schreiben, da mir meine Folterknechte das Leben viel zu schwierig machen und ein sinnvolles Texten gar nicht mehr möglich erscheint.

Ich hoffe doch sehr, bald von derartigen Umständen befreit zu werden, mit welchen Mitteln auch immer.

Bis dahin...


 
 

February 14, 2022

In Liebe

 
Meine Heldin, nach dem Punkt noch ein paar Punkte... So sind wir wieder an einem weiteren 14. Februar gelangt, an diesem Tag der Liebenden, ausgerufen von den Blumenhändlern und von so vielen Menschen auf der Welt dankbar angenommen. Hier sind wir also wieder, nach 14 Jahren, am 14. Februar und ich habe einige Dinge dazugelernt, wie z.B. die Tatsache, dass es überlebenswichtig sein kann, den richtigen Präsidenten im Amt zu haben. Aber ich merke gerade, obwohl ich gerade erst begonnen habe, schweife ich schon ab... Zuerst zu einem anderen Thema: am 14. Februar sind wir symbolisch aufeinandergetroffen und ich habe einen tragisch-komischen Kurzfilm über die Begegnung zweier Menschen gefunden. Nicht, dass dies unsere Geschichte wäre, obwohl ich mir sehr gut vorstellen kann, dass es Menschen gibt, die sehr wohl behaupten könnten, auch bei uns wäre die ganze Sache mit grösster Wahrscheinlichkeit so ähnlich abgelaufen wie in diesem Kurzfilm, doch wir beide wissen, dass dies nur die Sichtweise kleiner Geister mit kleinen Herzen sein muss.


“Orbit Ever After”  ==  Kurzfilm
Love transcends all boundaries. Even in space.
[18’Min. 22”Sec.]






Und was soll ich sagen? Wenn sie genügend schnell sind, kann einer in den Weltraumanzug der andern steigen: ich nehme an, das ist das Beste, was man noch in so einer Lage tun könnte. Aber wer ist schon so dumm, in eine solche Lage zu geraten, nicht wahr?




Autor unbekannt



Unsere Lage ist völlig anders, dennoch nicht weniger eigenartig. Doch, im Gegensatz zum Film, sind wir nicht schuld daran, in diese Lage geraten zu sein, denn fremdes Einwirken ist es gewesen, das uns dahin führte, wo wir uns gerade befinden. Was ich davon halte, darüber habe ich schon über mehrere Jahre hinweg geschrieben. Und leider kann ich zur Zeit dazu gar nicht viel mehr sagen, denn meine Fähigkeit zu fühlen ist schon seit geraumer Zeit abgewürgt worden und alles was ich zu "fühlen" fähig bin, ist nur das, was ich weiss, was ich mitbekommen oder geistig abgeleitet habe, es sind also Gedanken von denen ich weiss, dass sie in etwa dem entsprechen, was ich womöglich fühlen würde: und dies hat definitiv überhaupt nichts mit dem zu tun, was wir üblicherweise unter Fühlen verstehen. Doch ich schweife schon wieder ab... Denn das alles ist schon eine ganz andere Geschichte, die Geschichte meiner täglichen und ununterbrochenen Folter. Und damit möchte ich dich nicht langweilen, an diesem 14. Februar.

So bin ich praktisch zum Roboter geworden, denn was ist man viel mehr als ein Roboter, wenn man nichts fühlen kann?



“Do You Love Me?”  ==  Boston Dynamics
[2’Min. 54”Sec.]






Und, so erzählt man uns doch, Roboter und künstliche Intelligenz sind sowieso die Zukunft, nicht wahr? Irgendwie, vielleicht...?




Deadmau5



Doch ich schweife schon wieder ab...

Ich bin also praktisch gezwungen, das Thema zu wechseln, die Liebe Liebe sein lassen, und zu profaneren Dinge zu kommen, wie zum Beispiel die Wichtigkeit, den wirklich richtigen Präsidenten zu haben: wir können uns heutzutage schwer vorstellen, dass es wirklich überlebenswichtig sein kann, den richtigen Mann für dieses Amt zu haben. Doch zum Glück gibt es Geschichten, die uns so viele Weisheit und Wissen aus der Vergangenheit vermitteln können, und die wir zu schätzen und zu pflegen lernen sollten, sowie auch unsere eigene Geschichte in eine Geschichte für die Zukunft zu bewahren. Hier also was geschieht, wenn der falsche Mann das Amt des Präsidenten inne hält.



“Dinosaurs: The true story”  ==  Kurzfilm
[4’Min. 22”Sec.]






Du siehst, meine Heldin, die Zukunft kann schon durch ein "Detail" völlig geändert werden. Und ich habe doch noch vor, noch etwas älter zu werden. Also wird man dafür sorgen müssen, dass der richtige Mann wieder dieses wichtige Amt wird innehaben. Doch ich schweife ja schon wieder ab...

Wir, wir hatten unser "Detail" vor 14 Jahren, und wir werden sehen, wie es weitergehen wird. Die Welt wird aber wegen uns ganz sicher nicht untergehen! Wenn, dann wird eher das Gegenteil der Fall sein.




Anja Bührer - Save Me



Wir werden weder uns selbst ins Weltall schiessen noch die Welt zerstören. Wer die Welt in den vermeintlichen Untergang führen wird, das sind ganz bestimmt nicht wir. Um über diese herbeigeschworenen Untergang und über Gefühle zu erzählen, die ich zur Zeit nicht zu fühlen in der Lage bin, kann ich mich der Geschichten anderer bedienen, so wie die Menschheit es seit Urzeiten zu tun pflegt. So bediene ich mich dieses Films, der erzählt, wie die Welt aussehen könnte, wie unser aller Leben aussehen könnte, nachdem wir es gewissen Kräften erlaubt haben werden, bestimme von ihnen gewünschten Transformationen und Resets durchzuführen. Dieser Film erzählt auch von der heilenden Kraft der Liebe, doch viel mehr und viel besser erzählt er stellvertretend davon, dass der Verlust unserer Freiheit nicht unbedingt das Resultat einer Pandemie sein muss, sondern viel eher das Ziel eines schon vor langer Zeit ausgedachten Narrativs, eines Drehbuchs, von dem die Technokraten schon seit mehr als Hundert Jahren träumen. Der Film zeigt auch, dass über alldem, was gerade mit der Gesellschaft angestellt wird, sehr viele Menschen in der Unterhaltungsindustrie schon immer Bescheid gewusst haben, und dass sie uns immer und immer wieder diese Geschichten in Tausenden Variationen direkt unter die Nase rieben, ja sogar unser Geld dafür kassertien, uns Geschichten unserer eigenen Versklavung zu zeigen, Geschichten unserer, nicht von uns gewünschten Zukunft. Eine Zukunft, über die wir nichts zu entscheiden hatten und von der wir nicht einmal wissen durften, mit der sie uns aber die ganze Zeit verspottet haben. Doch ich schweife schon wieder ab.... Hier also dieser Film aus dem Jahre 2016, der vielleicht nicht so gut ist im Sinne eines cineastischen Werkes sein mag, doch um so mehr zu all den aktuellen Narrativen von Krankheit, zerstörung des Lebensraums und der Erschaffung von Metaverse passt.



“2149: The Aftermath”  ==  Also Known as ESC, DARWIN or CONFINEMENT
[1°H. 13’Min. 06”Sec.]






Man muss auch in der Lage sein zu erkennen, wie man seine eigene Freiheit erreichen kann, und dies macht uns unsere heutige Gesellschaft nicht gerade leicht. Wahr ist auch, dass dies nun schon seit Jahrtausenden der Fall gewesen ist, dass sich eine kleine Gruppe von Menschen immer das Recht herausgenommen haben, über alle anderen Menschen zu regieren. Doch immer mehr Menschen wachen auf und erkennen gerade, unfrei gewesen zu sein und keinerlei politische Repräsentanz gehabt zu haben. Ob wir als Menschheit es dann auch schaffen werden, uns wirklich frei zu machen und diese Freiheit wertzuschätzen, sie zu verteidigen, das ist eine andere Geschichte. Ob wir zu erkennen in der Lage sein werden, was Mensch sein noch viel mehr bedeuten kann als was wir heute darunter verstehen, ob wir zurück in den grossen Kreis der Natur und deren Geist finden werden, das wird sich zeigen. Sicher ist jedenfalls, dass freien Menschen es eher gelingen kann, das grosse Potenzial des Menschseins zu erkennen. Deshalb ist es auf jeden Fall wirklich gut, dass die Menschen nun langsam erkennen, unfrei gewesen zu sein und kurz davor gestanden zu haben, wirklich in ein "Survival-Pod" gesteckt zu werden, oder in einem gesellschaftlichen Equivalent. Und immer dieses Abschweifen...

Bis zum nächsten 14. Februar, meine Heldin und meine Liebe, dann hoffentlich wieder mit Gefühle. Und persönlich. Das wäre wirklich grosse Klasse, dazu müsste ich aber endlich aus diesem "Survival-Pod" dürfen, in dem ich durch Technologie gesteckt wurde (oder besser "Torture-Pod"). Und du, du solltest aus deiner ewigen "Quarantäne" dürfen, oder wie auch immer ihr das bezeichnet, was du gerade tust und weswegen wir kein Kontakt haben dürfen. Bis zum nächsten 14. Februar, bis zu besseren Zeiten.
 
 

January 22, 2022

14 Jahre Hölle, davon 2 Wochen Fegefeuer

 
22. Januar: heute sind es 14 Jahre her, seit ich meine Prinzessin kennenlernte. Eine unfassbar lange Zeit, wenn sie einem sinnlos vorkommt. Und mein Leben ist seitdem sinnlos. Zumindest mein Alltag. Meine tägliche Routine des gefoltert werdens, fast ununterbrochen. Und zwischendurch, zwischen all der Folter, der Versuch, doch noch ein Leben zu haben, Sinnstiftendes zu erleben.

Vor 14 Jahren haben sich für mich die Tore der Hölle hier auf Erden geöffnet. Wahr ist aber auch, dass ich, dank der Bekanntschaft meiner Prinzessin, einen Blick in den Himmel auf Erden werfen durfte, einen kurzen Blick, eine Ahnung, ein Gefühl, das mich seitdem begleitet und auch leitet, mich tröstet und ermutigt, motiviert und erheitert, mir Hoffnung spendet und Kraft. Während man sich in der Hölle vorbereitet, mich aufzunehmen, hat das Universum es für klug gehalten, mir eine Kostprobe dessen zu gestatten, was möglich wäre, wie das Leben in Wahrheit sein könnte, wie es wäre, zu lieben und geliebt zu werden. Und dieser Augenblick, dieser Augenschein mag mir sehr wohl später das Leben gerettet haben.

Meine Prinzessin: Punkt.

Wie immer in Liebe.
Und Dankbarkeit.









Autor unbekannt



Liebe gewinnt!
 
 

April 3, 2021

Spavalda amazzone

 
Ammazza che spavaldezza...


Autore sconosciuto




Happy birthday to you, mia dama cavalerizza.

Love  ==  Ben Lukas Boysen
[6’Min. 18”Sec.]






E dovesse tornare la poesia,
chissà mia spavalda cavallerizza,
forse troveró anche poesie,
poesie da pensare e
poesie da scrivere.










Autore sconosciuto









Ogni bene.
 
 

December 21, 2011

Warhnehmung & Liebe

 
Unzählige Kunstwerke erstatten einen Blick auf die Wahrnehmung von Menschen, sowohl in Bezug auf die eigene Person wie auch die über Mitmenschen und Umwelt. Die inspiriertesten Geister haben sich viele Gedanken darüber gemacht, was die Realität sein könnte und wie sehr sie ein mehr oder weniger reales Abbild ist. Man fragte sich, ob die Aussenwelt vielleicht nicht nur eine Illusion sein könnte. Man untersuchte wie gross die Unterschiede zwischen den Wahrnehmungen der Welt von Seite verschiedener Menschen und verschiedener Tiere sein könnte. Es gäbe hier sehr schöne und interessante Beispiele, doch es würde den Rahmen sprengen.

Was ich andeuten wollte ist die Tatsache, dass eine und die selbe Person als eine unglaubliche Zahl verschiedener Menschen beschrieben werden könnte, von verschiedenen Personen die mit der Beschriebenen zu tun hatten. Niemand würde lügen, niemand würde bewusst Tatsachen verdrehen, niemand würde nichts als die eigene Sicht auf die Person erzählen. Darüber hinaus kommt noch die Selbst-Wahrnehmung eines Individuums, die zwangsläufig extrem Subjektiv sein wird, die sich im Laufe eines Lebens mehrmals ändern wird, die sich selbst bei einer psychisch gesunden und stabilen Persönlichkeit völlig verändern würde, je nach gelebtem Leben und erfahrener Umwelt wie Kultur, Ausbildung, usw.

Ein Beispiel: Vor einiger Zeit, bei einer Unterhaltung zwischen meiner Mutter und mir, kamen wir dazu über meinen Grossvater zu sprechen, ihr Vater also. Ich machte die Bemerkung "Opa ist schon cool gewesen." Meine Mutter sieht mir verdutzt an und meinte sofort "Also... zwischen all den vielen vielen Wörter die zur Beschreibung deine Grossvater gebraucht werden könnten, ist "Cool" so ziemlich das Letzte, was auf ihn zutreffen würde." So banal kann im Alltag die völlig verschiedene Wahrnehmung eines geliebten Menschen zum Ausdruck kommen. Ich meine heute noch, dass mein Grossvater durchaus auch cool gewesen ist. Doch ich kann mir irgendwie, durch die Erzählungen meiner Mutter und auch meines Opas vorstellen, dass dieser selbe Mensch keineswegs sowas wie Cool in der Augen meiner Mutter gewesen ist. Wir sprachen über die Vergangenheit und brachten einige Erinnerungen zurück. Keiner der Beiden wollte irgendwie Recht behalten oder Partei für oder gegen was ergreifen — das Gespräch war komplett wertungsfrei. Beide unsere Einschätzung sind nicht als falsch zu betrachten, keiner von uns wurde meinem Grossvater ungerecht.

Der Unterschiedliche Umgang von Eltern und Grosseltern mit den Kindern ist allgemein bekannt. Die früheren Eltern werden sich viel entspannter und wohlwollender den Enkelkindern zuwenden, als sie es mit den Kindern taten.
Dies ist bestimmt einer der Gründe für die unterschiedlichen Erinnerungen. Darüber hinaus habe ich aber auch Facetten und Charakterzüge meines Opas kennengelernt, die niemand sonst erfahren konnte. Weder meine Mutter noch mein Bruder. Auch er hat ein von diesem Menschen sehr unterschiedliches Bild als es das meine ist.



Doch etwas weiss ich genau: Bei all den möglichen Unterschiede und Widersprüche in der Wahrnehmung eines Menschen, bei all der Subjektivität im Umgang der Menschen zueinander, bei all den daraus entstehenden Missverständnisse und Konflikten, bei all der schier erschreckenden Unbeständigkeit menschlicher Beurteilung, bei all der Flüchtigkeit und Vergänglichkeit menschlicher Emotionen: das Gefühl von Liebe könnte niemals von einer Maschine ausgespuckt werden, als vermeintliches Resultat einer noch so komplexen und nicht mehr vom menschlichen Verstand erfassbaren Anreihung verschiedener Rechenprozesse. Kein zukünftiges Logarithmus wird jemals Liebe definieren können.. Liebe kann nicht simuliert und geschweige denn vervielfachtet werden. Liebe wird niemals dank eines künstlichen Konstrukts reproduzierbar sein.

Liebe, das wahrscheinlich Subjektivste der Welt, kann an Objektivität nicht mehr übertroffen werden! Sie ist deshalb nicht mehr konzeptuell zu verbessern, zu optimieren oder zu konsolidieren, ihre Leistung kann nicht gesteigert werden und ihr Wirken kann nicht beeinflusst werden.

Wenn nicht einmal ich dieses Gefühl einfach so aufrecht erhalten kann... Wenn nicht einmal ich, der sich so sehr daran erfreut hat, es schaffe mein Herz einfach offen zu behalten und die Liebe fliessen zu lassen. Doch deswegen mache ich mir wenig Sorgen. Eigentlich gar keine. Denn ich weiss, meine Liebe zu dir wird unmittelbar wieder da sein, wenn ich in deine Arme sein darf und dich in meinen Armen halten darf. Und darüber hinaus bin ich mir ziemlich sicher, dass ich zu wenig Zeit hatte um mich von diesem Wunder ändern zu lassen, um zu lernen die Liebe jederzeit fliessen zu lassen.

Natürlich stand hier auch das Trauma im Weg — und nicht wenig. Wie kann man sonst die Tatsache erklären, dass ich durchaus Vertrauen zu dir habe, komplettes Vertrauen, und dennoch nicht in der Lage bin, mich dem Gefühl hinzugeben? Keine Ahnung. Ich denke darüber nach, weil ich gerne dieses Gefühl in den letzten Jahren so stark gespürt hätte wie damals. Mein Leben wäre so unglaublich einfacher gewesen. Schmerz- und Krampfloser. Weniger erlitten, so viel weniger erlitten wäre mein Leben in den letzten Jahren gewesen.

Weisst du noch wie das war, damals? Weisst du noch wie... ganz einfach unbeschreiblich das gewesen ist? Im Schönen Schloss ist es für mich so schön gewesen, mich einfach diesem Gefühl hingeben zu können. In der Harten Klinik war ich ja auch schon mehr als glücklich, doch es waren kurze Einblendung in so viele andere Geschichten, die sich überlappten und beeinflussten. Diese Einblendungen waren so unglaublich schön, so perfekt, dass ich es zu beginn wirklich nicht glauben konnte. Ich war überzeugt, es musste sich hier definitiv um eine Fata Morgana handeln, um das kurze Aufflackern eines Sterns, bevor er nicht mehr zu sehen ist, bevor wir ihn nicht mehr wahrnehmen können. Ich konnte wirklich nicht glauben, dass es so hätte sein können, wie ich eigentlich aber empfand. Ich konnte nicht glauben, dass es wirklich so einfach sein könnte, in diesem Universum und besonders auf dieser Welt, einen Menschen zu treffen und zu erkennen. Ich meine: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, mit 40 Jahren überhaupt noch die kleinste Chance zu haben, womöglich "den" Menschen zu treffen? Und selbst wenn dies geschehen würde, wie gross wäre die Wahrscheinlichkeit, dies würde in einer Klapse sein? Aber noch viel unglaublicher ist die wenige Zeit und die wenigen Wörter die nötig gewesen sind. Ich konnte es wirklich nicht fassen, dass dies wirklich gerade passierte. Wie konnte man sich nicht zwangsläufig sowas von täuschen, wenn man das Gefühl hatte, den Leim den die eigenen zwei Hälften zusammenbringt und hält, in einer anderen Person gefunden zu haben. Und dies ohne jemals grössere Unterhaltungen gehabt zu haben. Ohne miterlebt zu haben, wie dieses Wesen auf dies oder jenes Reagiert, draussen in der Welt aller Tage, im "normalen" Leben. Ohne zu wissen, was diese junge Frau wütend macht, was sie streitlustig macht, was sie überfordert und was sie unterfordert, welche Sehnsucht sie im Tiefsten ihres Herzens mit sich trägt. Ohne eine Ahnung darüber zu haben, ob sie zielstrebig sein kann oder sich ununterbrochen verzettelt, ob sie mich als unrealistischer Träumer, als Phantast empfinden wird oder ob sie sogar meine Phantastereien mit mir teilen wird. Ohne zu wissen ob es die geringste Chance geben könnte, dass sie trotz all meiner Probleme überhaupt noch ihr Gefühl zulassen wird. Wie gross war die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Engel von all meinen Problemen Angst bekommen würde? Dass diese Frau sich nicht zum Schluss gelangen würde, ihre eigenen Probleme seien schon mehr als genug und haben sie schon neun Monate hier verbringen lassen? Wie sollte ich nicht vermuten, dass keine Frau auf der Welt mit 20 das unglaublich komplizierte und vorbelastete Leben eines zur Zeit kaputten und zur Zeit Loosers von über 40 sich noch zu teilen hätte wünschen können, sie neu und weiter zu gestalten.

Kurz gesagt: Wie konnte so etwas so derart wünschenswertes so einfach und perfekt daher kommen? Wie konnte so viel Glück, einfach plötzlich da sein? Ohne sich als Glück vorzustellen, ohne grosses Aufsehen, ohne Versprechen und ohne Hypothek? Wie konnte so etwas, sozusagen von jedem Menschen auf Erden gewünscht, einfach auf ein Mal ausgerechnet für mich da sein? Und dazu in einem denkbar schwierigen Moment? Mehr als unerwartet?

Wieso um alles in der Welt sollte ich nun so viel Glück haben? Ich habe keine Ahnung. Und ich kann heute noch nicht so richtig glauben, was damals alles geschehen ist. Wie konnte ich plötzlich, ohne eine Sekunde zu zögern, ab nun dazu bereit sein mein Leben in die Hände einer jungen Frau zu geben, die ich nicht wirklich kenne? Wie kann das nicht die Dummheit sein, die Verliebtheit gelegentlich mit sich bringen soll? Woher dieses Gefühl, dass so viel klarer ist als all meine Gedanken? Woher die absolute Gewissheit meines Gefühls, dieser Mangel an Zweifel? Ich traue mich fast nicht, meinem Gefühl zu trauen. Doch ich habe von Beginn an keine Chance: Liebe lässt sich nicht erfassen, sie lässt sich nicht nachvollziehen, sie lässt sich nicht immer verstehen. Und sie muss es auch nicht. Sie kann einfach geschehen.

Und, wie ich nun seit einer ganzen Weile am schreiben bin, ist es die Herausforderung eines Menschen, dieses Gefühl zu erkennen und zuzulassen, in all seiner unglaublichen Macht und Schönheit.


Ich freue mich auf was noch kommen wird, mein Sonnenschein.
 
 

December 11, 2011

3. Advent in Bern

 
Ich kann mir mein Elternhaus nicht ohne NZZ, Weltwoche, Geo und andere Zeitungen und Zeitschriften vorstellen. Bei meinem Grossvater gab es u.a. die Süddeutsche Zeitung. Täglich brachte der Pöstler die Zeitung und, nach dem Mittagessen, las mein Vater darin. Am Wochenende wurde dann noch gelesen, wozu die Zeit nicht gereicht hatte. Ausserdem wurden Zeitungs-Artikel ausgeschnitten und zwischen den Haushalten ausgetauscht. Meine Eltern, am Tisch sitzend vor je einer riesigen Zeitung: dieses Bild gehört untrennbar zu meiner Kindheit. Dann waren noch die Sachbücher meines Vaters, er konnte über so viele Dinge Bescheid geben. Wann immer eine technische Frage auftauchte, über die Funktionsweise einer Maschine oder über eine Technologie, wurde er gefragt und meistens gab es auf der Stelle eine umfassende Erklärung. Wenn nicht, hätte er es spätestens am Sonntag Abend gewusst. Auch in der Schweizer Geografie schien er sich so gut auszukennen wie in der eigenen Hosentasche: Kein Pass in diesem Land den er nicht als Jugendlicher mit dem Velo überwunden hätte, kein Gipfel oder See den er auf Wanderungen nicht hätte benennen können.

Ich selbst habe immer wieder in der NZZ gelesen. Es war spannend und erleuchtend, Hintergründe und Zusammenhänge über aktuellen Themen zu erfahren. Heute noch glaube ich an die Wichtigkeit einer gut recherchierten und unabhängigen journalistischen Tätigkeit und bin der Meinung, dass ohne fundierte Informationen keine fundierte Debatte führen lässt — Debatte, die in der Demokratie eines der grundlegenden Elementen für Gerechtigkeit und Anpassungs-Fähigkeit ist.

Doch irgendwie ist all die aus einer NZZ gewonnenen Information oftmals ohne Pointe geblieben, ohne gefühlsmässige Erinnerung. Natürlich bringt die ernsthafte Erkundung der Komplexität unserer heutigen Welt zwangsläufig dazu, dass man immer zu mehr Fragen als Antworten gelangen wird, aber dennoch fehlte mir immer die im alltäglichen Leben umsetzbare Schlussfolgerung. Denn meiner Meinung nach bringt die Erforschung unserer Welt nicht viel, wenn wir daraus nicht zumindest einige Einsichten gewinnen können darüber, wie wir sie besser gestalten könnten. Darin besteht aber auch eine extrem grosse Schwierigkeit und Gefahr, eine Position einzunehmen die nicht allen gerecht wird. Guter Journalismus fällt wahrscheinlich nicht in diese Falle und beschränkt sich darauf, Fakten zu bringen und zu analysieren. Schlussfolgerungen sind schnell gezogen, die Richtigen genau so wie die Falschen. Um zu diese zu gelangen gibt es andere Formate, wie zum Beispiel Zeitpunkt.

Es gab da eine Werbe-Kampagne des Tages Anzeigers, in den 90 Jahren: Das bildfüllende Portrait eines alten, aus einem anderen Kontinent stammenden und zur dort eingeborenen Ethnie gehörenden Mannes, die Jahre tief in den Falten seines Gesichts graviert, einen sichereren und würdigen Blick in die Ferne, ein grosses Loch im Ohrläppchen und als Schmuckstück darin eine leere Alu-Dose mit der noch perfekt lesbaren Etikette "Pineapple Slices" und unter dem Bild gross geschrieben die Frage
MEHR KULTUR?

Für mich ist das bis heute die vielleicht beste Analyse und Synthese, die Verdichtung aller Aspekte der sich damals globalisierenden Welt in ein einziges Bild. Kultur ist Information, Kultur ist Kunst, Kultur ist Zivilisation. Kultur ist NZZ, Kultur ist Opernhaus, Kultur ist WTO (hat übrigens noch jemand etwas von der WTO gehört? Nicht wirklich, oder? Zu demokratisch, dieser Ansatz, für die neue Art zu wirtschaften? Dies ist aber eine andere Geschichte und ein anderer Post). Und Kultur ist die Zusammenhänge zwischen diesen Dingen zu erkennen! Kultur ist vielleicht eine subventionierte Bühne für eine Elite, ganz sicher aber die Gesänge dieses Mannes und seiner Mitmenschen, abends um das Feuer, bei Heiraten und Trauern, bei Geburten und Krankheit. Und Kultur ist diese Dose Ananas, die aus unserer Welt als Konsumgut ihr Weg in sein Ohr als Schmuck fand.

Zu beginn dieser Blogs habe ich mir Mühe gegeben, das Einschleichen von Fehlern zu vermeiden. Ich wollte ja keine falschen Angaben über Menschen machen und möglichst keine falschen Zahlen verbreiten. Ich denke, dass mit dem Menschen ist mir einigermassen gelungen, bei den Zahlen sind mir in letzter Zeit einige Fehler unter gelaufen. Doch ich erhebe nicht den Anspruch, gut recherchierte journalistische Arbeit zu leisten: Dazu habe ich zur Zeit weder die Kraft noch die Motivation. Ich kann mir die Freiheit nehmen Evolution und Soziologie, Ethnologie und Biologie durcheinander zu bringen. Journalismus darf das nicht. Aber im Gegensatz zu damals, im Elternhaus, bin ich der Meinung gibt es heute genügend Menschen die sehr gut recherchieren und es sich dennoch leisten können, die Dinge per Namen zu nennen. Heute haben wir z.B. Greenpeace, deren Arbeitsweise damals undenkbar war. Heute haben wir viele NGOs, die sich grosse Mühe geben und extrem gute Arbeit darin leisten, die von den Big Players gern verschwiegene Tatsachen zu nennen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ausserdem haben wir neue Technologien wie Internet und Smart Phones, die es jeder Art von Macht immer schwieriger machen, Fakten unter den Teppich zu kehren.

Dies ist auch eines der wenigen Gründe zur Hoffnung, die ich zur Zeit habe. Wenn es sich heute die Delegierten einer Klima-Konferenz nicht mehr trauen, ganz ohne Ergebnis zurück nach Hause zu fliegen, dann werden sie sich morgen nicht mehr trauen, Ergebnisse als pure Augenwischerei vorzulegen. Ein nicht wieder umkehrbarer Prozess ist ins Rollen gekommen und wird Machtstrukturen auf der ganzen Welt dazu zwingen, ihr Verhältnis zur Allgemeinheit zu überdenken. Dies heisst aber nicht, dass es nicht neue, sich angepasste Machtstrukturen entwickeln werden. Wer weiss, was ein Putin machen wird, angesichts der sich bildenden Opposition im Lande. Vielleicht wird er noch viel repressiver und blutiger gegen sein Volk vorgehen... Tröstlich ist dann die Gewissheit, dass sich auch in diesem Falle eine immer grössere Anzahl Menschen in Europa dafür einsetzen wird, kein Geschäfte mehr mit Putin zu machen — trotz Gas-Pipeline. Machthaber auf der ganzen Welt werden immer mehr gezwungen sein, Farbe zu bekennen: Dies ist ein Anfang.

Zu realisieren, dass immer mehr Menschen über die wichtigen Informationen verfügt und daraus auch die richtigen Schlüsse zieht, ist mehr als tröstlich: Es macht Hoffnung. Über gut recherchierten Daten und die daraus resultierenden Schlüsse verfügt eine Organisation, die in den letzten Jahren immer wieder sehr gute Themen aufgebracht hat und auch sehr interessante Initiativen lanciert und unterstützt hat: EvB.

Die Erklärung von Bern verdient meiner Meinung nach einen möglichst grossen Bekanntheitsgrad und eine breite Unterstützung. Sie gehört zu den Organisationen heute, die uns eine gute Analyse und Synthese der inzwischen in Unzahl vorhandenen Informationen ermöglichen. Organisationen, die uns nicht zum Gehorsam auffordern, zur tauben Gefolgschaft, sondern viel mehr zum mitdenken und mitgestalten. Organisationen die es auf sich nehmen, unglückliche Umstände anzusprechen und diese zu ändern zu versuchen. Die sich Gedanken darüber machen, in welcher Art von Welt wir in Zukunft leben möchten und, dem entsprechend, zu handeln bereit sind.

Denn dies ist vielleicht die grosse Herausforderung des neuen Millenniums: All die im Überfluss vorhandenen Informationen zu ordnen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen um eine Welt zu gestalten, in der es sich zu leben lohnt. Diese unsere und Gottes Welt so zu bewohnen, dass sowohl wir all als auch Gott daran Freude haben können. Die Informationen dazu haben wir. Zu den notwendigen Schlüssen gelingen wir langsam aber sicher. Nun sollten wir uns auf den Weg machen, die aus den Schlüssen entstehenden Schritte zu gehen. Dieser Weg wurde noch nicht begangen in Vergangenheit, oder nur von ganz wenigen. Das heisst aber nicht, dass wir ihn nicht als Menschheit gehen könnten. Und, wer weiss, vielleicht wird dieser Pfad je länger je schöner, vielleicht finden wir so unsere wahre Kultur, wenn wir uns einmal auf den Weg gemacht haben.
 
 

October 26, 2011

Mobile enabled & THANKS

 
Der Blog ist nun auch für Smart Phones und Tablets verfügbar.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen LeserInnen für die grosse Geduld bedanken, welche sie immer wieder fürs Lesen meiner Kopf- und Furzgeburten aufbringen müssen. Wenn ich jedoch auch nur einem Menschen den Ansatz einer Idee für den Umgang mit den eigenen Problemen liefern konnte oder wenn ich diesen Menschen zum lächeln brachte, dann hat mein für alle zugängliches Schreiben sogar noch einen Sinn gehabt. Mir hat das Schreiben jedenfalls sehr geholfen und ich bin überzeugt, ich hätte ohne dieses grossartige Werkzeug mit noch viel mehr Problemen zu kämpfen gehabt.

Sollten nicht mehr als eine Handvoll Menschen aus meinem Bekanntenkreis diesen seelischen Verrenkungen Achtung schenken, wäre dies wahrscheinlich weil offensichtlich nichts erbauendes oder selbst unterhaltsames transportiert würde. In diesem Fall wäre ich der Erste, der von der Lektüre abraten würde: Ich bin definitiv der Meinung, schon viel zu viel Schrott befindet sich im Umlauf, in welcher Form auch immer, und es wäre dann mein Wunsch, nicht dazu beizutragen, noch mehr Unnötiges zu produzieren. Ich bin der Meinung, zu viele Dinge tragen inzwischen nicht viel mehr zur Entwicklung der Menschen bei, als diesen zu verblöden. Wobei auch zu sagen ist, dass wir hier in der Schweiz diesbezüglich wirklich grosses Glück haben, können wir derart mühelos auf sehr gute Information und Unterhaltung zugreifen.

Wie auch immer: Falls ich auch nur einer einzelnen Person hin und wieder etwas Mut machen konnte und in ihr ein bisschen Lebensfreude erwecken, dann ist das mehr als ich erhoffen kann, in Anbetracht der mich genesenden Funktion meines Tuns.

Also: Findest du, der gerade liest, das alles blödes Tralaafari, dann nichts wie weg von hier! So wie ich es seit nun mehreren Jahren mit einer früher sehr guten und wertvollen Wochenzeitschrift tue, die inzwischen nicht mehr von der Welt im Laufe der Woche handelt sondern, viel mehr, von einer kleinen Welt die von Woche zu Woche gefälligst gleich zu bleiben hat. Mit solch einem Weltbild kann ich nichts anfangen und noch viel weniger möchte ich dazu beitragen, es weiter zu verbreiten. Dies ist aber meine ganz persönliche Meinung und, in dieser Hinsicht viel wichtiger, ist: Jedem das Seine. Gott sei Dank sind wir Schweizer in der Lage die unglaubliche Freiheit geniessen zu dürfen, so ziemlich alles tun oder lassen zu können, wie wir es gerade möchten. Jeder Einzelne kann für das für ihn richtige entscheiden: Ein so unglaublich wertvoller Teil unserer Kultur und Gesellschaft.

Ein Dank also an die vermeintliche LeserInn dieser Zeilen, an das Druck-Verfahren, das Fernsehen, das Kino, das Internet, die Kunst, die Musik, und und und, und einen ganz ganz grossen Dank in Ehren einer freien und vielfältigen Gesellschaft.
 
 

April 13, 2011

weinen, um endlich zu lachen

 
Es gibt hin und wieder Tage, an denen ich mir wünsche, weinen zu können. Einfach nur weinen. Um mir die Gedanken, das Bedrückende, das Beklemmende, von der Seele tröpfeln zu lassen. So einfach und befreiend wie es mir in der Harten Klinik gegönnt war. Ohne grosses Davor oder Danach. Einfach nur Schmerz in Tränen verwandeln.

Leider kann ich dies wieder nicht. Wie ich es nicht vor der Harten Klinik konnte. Die riesigen Ströme, die reissenden Gewässer die ich in der Zeit nach der Klinik weinte, in der Zeit vor, während und nach der Traumatisierung, reichten dennoch nicht aus, um das Weinen für immer zu lernen. Oder vielleicht ging es durch die Traumatisierung wieder verloren. Ja, dies ist die wahrscheinlichste Option.

Die Auffassung, Weinen habe nichts mit Männlichkeit zu tun, teile ich nicht. Im Gegenteil: Meiner Einschätzung nach hat, wer sowas zu meinen glaubt, grosses Glück wenn es ihm dennoch gelingt, heimlich weinen zu dürfen, versteckt vor den Blicken und den Meinungen der Anderen. Denn, all das, was man nicht von sich weinen kann, hat gute Chancen später, von innen heraus, an der seelischen Verfassung eines Menschen auf ungesunde Weise zu wirken, ihn krank zu machen, ihm zu schaden. Völlig egal, ob Mann oder Frau.

Ich hatte überhaupt keine Mühe damit, in der Öffentlichkeit zu weinen. Das Fühlen der danach eintretenden wohltuenden Wirkung reichte mir zur Begründung schon mehr als aus. Die Nähe der Jungen Dame und ihre Art, wie sie mit meinen abrupten Stimmungs-Schwankungen umging, verstärkte die Heilkraft um ein Vielfaches. Da war diese grossherzige Frau wie aus dem Nichts aufgetaucht: Ich konnte lachen oder weinen, hoffen und leiden, zweifeln und handeln, geniessen oder wiedersprechen, immer war sie auf einer Wellenlänge mit mir. Sie konnte mir, schon von Beginn an, praktisch ohne ein Wort zu sagen, ihre Unterstützung zu spüren geben, ihre gleiche Meinung zu dies oder zu jenem. War sie anderer Meinung, war diese in einigen wenigen Worten gesagt. Einen Grund, ihre verschiedene Meinung nicht zu äussern, gab es nicht. Als die Probleme, die man uns künstlich machte, zunahmen, waren wir uns auf Anhieb und ohne Einschränkung selbst darüber einig, welch eine Scheiss-Welt dies doch sei. Übereinstimmend lächelten wir und blickten uns in die Augen. Bei der Jungen Dame konnte ich weinen. Bei der Jungen Dame konnte ich jubeln. Und nicht nur. Ich konnte sie auch an meinem Schmerz und meinem Jubel teilhaben lassen. Und sie nahm teil. Wie ich an ihrem Schmerz und Jubel teilnahm.

Ich vermisse diesen Schlüssel zur Fähigkeit, meine Gefühle auszudrücken, in all meiner verschiedenen Gemütslagen. Ich vermisse die Junge Dame und den dermassen überwältigenden, wohltuenden Einfluss, den sie auf mich ausübt. Ich vermisse diese nicht zu beschreibende Quelle an Klarheit, an tiefgründiger innerer Ruhe — selbst wenn es an der Oberfläche nur so zu brodeln scheinte. Ich vermisse dieses mir zuvor niemals gegönnte Gefühl das ich erleben durfte, als ich neben ihr sass und über Schönheit und gleichzeitiger Misere meines Lebens nachdachte. Dieses wohltuende Gefühl, das ich schon nach wenigen Tagen seit der Begegnung spürte, diese kristalline Klarheit im Wahrnehmen der heilenden Kraft die uns umgab. Ich kann es nicht anders ausdrücken: Dieses nicht erklärbare Gefühl, einen Seelen-Verwandten gefunden zu haben. Mehr als das: Das seelische Gegenstück des eigenen Selbst. Das Gegenüber in einem dualen System. Das mich Vervollständigende. Nein... Das mir selbst mich zu vervollständigen Ermöglichende. Mit einer der Gründe, weshalb man irgendwie schon immer gewusst hat, es würde alles gut kommen. Das eine Puzzle-Teil, das eine kleine Teil, das so viel mehr als die Summe der verschiedenen Teile ergeben wird, die hier zusammen fanden. Die initiale Zündung des Rest eines Lebens.

Ich sehne mich nach der Jungen Dame. Und danach, in ihren Armen weinen zu dürfen. Der Kopf auf ihrer Schulter. Oder auf ihrem Schenkel. Oder dem Bauch. Um danach in ihre Augen zu versinken, um dann mit ihr lächeln zu können. Um endlich zusammen zu lachen. Um zu lachen und "Halleluja Baby" zu singen.
 
 

December 31, 2010

under the influence

 
Unter dem Einfluss
einer Atmosphäre
eines Medikaments
eines Verlusts
einer Droge
eines Wunsches
einer Hoffnung
einer Angst
eines Getränks
eines Wahns
einer Lüge
von Kreativität
einer Liebe
der Liebe

Jeder von uns steht unter einem Einfluss.
Jeder von uns beinflusst.
Die Einen auf eine gute Art.

Ich hatte das Glück einige Menschen kennen lernen zu dürfen, die sehr guten Einfluss auf mich hatten. Und haben.


Bald ist Mitternacht.
Bald ist ein neues Jahr.

Midnight Madness  ==  The Chemical Brothers




Under The Influence  ==  The Chemical Brothers




Love Is Stronger Then Death  ==  The The




Gio Cleis gewidmet, den ich weniger gut kannte als ich gewünscht hätte, und der mir The The kennenlernen lies.
 
 

December 14, 2010

es könnte

 
Der Mond, ein halber Mond von der Farbe einer Orange, hang da knapp überm Horizont und sagte mir
Es könnte auch so sein.
Oder vielleicht sagte er
So is es.
Jedenfalls, keine Neuigkeiten vom Universum...
Ich ging schlafen.
 
 

December 12, 2010

eine Erwartung

 
Ich warte darauf, in Advents-Stimmung zu kommen.




Nachtrag vom 31.12.2010
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Die Erwartung ist nie wirklich in Erfüllung gegangen.
 
 

October 15, 2010

Träume und ihr Gedächtnis

 
Ich kann mich meistens nicht an meine Träume erinnern, ausser wenn ich plötzlich und während des Traums aus dem Schlaf gerissen werde. Dann ist es aber meistens ein Albtraum, und geweckt werde ich von meinen eigenen Schreie. Wie heute morgen, zum Beispiel. Das ist brutal. Es ist aufwühlend. Es ist... anstrengend. Und es stört mich, dass ich sonst fast keine Erinnerung an meine Träume habe. Denn... Ich werde ja nicht nur Albträume haben, oder? Bestimmt habe ich auch ganz andere, und angenehmere Träume. Doch leider, bleiben sie mir verborgen. Ausser in manchen, wenigen Fälle. Es ist mir nämlich schon ein paar Mal geschehen inzwischen, dass ich aufwache, mich unmittelbar an einen Traum erinnern kann, und sogar die angenehme Gefühle noch wie gerade erlebt in mir habe. Mich wohltuend wärmend. Und dann... Dann geschieht was wirklich seltsames. Es kann sogar eine ganze Weile dauern, was nun passiert, auch bis zu fünf Minuten lang... Bilder und Gefühle folgen aufeinander, Empfinden, Erinnerungen, Gesichter und Geschichten reihen sich aneinander. Plötzlich befinde ich mich in einer Traumwelt. Ich bin wach, ich fühle mich wohl, ich träume gerade nicht. Doch die Träume kehren zu mir zurück. Ich weiss genau, das dies alles Reminiszenzen aus vergangenen Träume sind. Ich kann mich an Träume erinnern und auch daran, wie zum Beispiel der selbe Ort in verschiedene Träume vorgekommen ist. Ich kann sogar hin und wieder einordnen, wie alt ein Traum gewesen ist. Besonders dann, wenn wieder Bilder von schon älteren Träume auftauchen, bin ich mir völlig bewusst — keine Ahnung woher — dass trotz der Klarheit der Bilder und der Empfindungen, diese zumindest schon einige Monate alt sein müssen. Und, im Gegensatz zu Erinnerungen aus dem täglichen Leben, fühlen sich diese trotz der möglichen Datierung viel genauer und unmittelbarer an. Ein komisches und schönes Gefühl, wenn ich auf einem magischen Teppich so durch Raum und Zeit reisen darf, in den ersten Minuten eines neuen Tages. Und ich frage mich: Wie gross ist die Macht der Träume, in Wahrheit?



The Beginning Of Memory  ==  Laurie Anderson

There's a story in an ancient play about birds called The Birds
And it's a short story from before the world began
From a time when there was no earth, no land.
Only air and birds everywhere.

But the thing was there was no place to land.
Because there was no land.
So they just circled around and around.
Because this was before the world began.

And the sound was deafening. Songbirds were everywhere.
Billions and billions and billions of birds.

And one of these birds was a lark and one day her father died.
And this was a really big problem because what should they do with the body?
There was no place to put the body because there was no earth.

And finally the lark had a solution.
She decided to bury her father in the back if her own head.
And this was the beginning of memory.
Because before this no one could remember a thing.
They were just constantly flying in circles.
Constantly flying in huge circles.




Der Beginn von Erinnerung: Spielt sich das auf ähnliche Weise auch bei den Elefanten ab?
 
 

October 3, 2010

wunden lecken I

 
Als ich gerade meine Mutter nach der deutschen Redewendung „Steine in den Weg legen“ fragte, kam ihre ganze Sorge zum Ausdruck. Bekümmert sagt sie
Ist das noch immer in Zusammenhang mit deiner Geschichte?
Wie erklärt man einer besorgten Mutter, dass diese, ihrem Gefühl nach unheilvolle, krankhafte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit einem Schicksalsschlag, in Tat und Wahrheit mehr als gesund ist? Vielleicht sogar der einzig mögliche Weg zur Genesung? Wie erkläre ich ihr, dass man mich derart ramponiert hat, dass ich mich praktisch von Grund auf wieder zusammensetzen musste? Dass ich meine Jugend wieder durchleben musste, ja praktisch mein ganzes Leben, um überhaupt eine Chance zu haben, mich irgendwann wieder finden zu können? Wie erkläre ich ihr, dass man mir auf eine so zerstörerische Art zugesetzt hat, dass ich wirklich kaum noch etwas hatte an das ich mich klammern konnte? Dass ich, um meine Gefühle in der Gegenwart verstehen zu können, meine Wunden aus längst vergangener Zeit lecken musste? Dass man mir nicht nur den Boden unter den Füssen wegnahm, sondern diesen Boden zusätzlich noch in Tausend Stücke zerbrach?

Bild: Gloria Bertorelli


Wunden zu lecken unterstützt sehr wohl deren Vernarbung und ganz allgemein die Genesung. Doch ich denke, ich werde es ihr nicht zu erklären versuchen. Sie wird sich dann freuen, wenn die Narben geheilt und es mir wieder besser gehen wird.

Marcy Lanfranco Orlandini: Searching
 
 

June 23, 2010

komtemplation

 
Meinem Grossvater verdanke ich die wahrscheinlich wichtigste Lektion meines Lebens. Durch ihn lernte ich Kontemplation. Und dafür werde ich ihm ewig dankbar sein.

 

June 17, 2010

der Sog

 
Die Zeit geht dahin. Unwirklich.

Dominique Bourcier: La Fuite Du Temps
 

April 19, 2010

a conversation

 
Hallo meine Heldin. Ich wollte dir schon seit einiger Zeit was sagen.

Edwige Leprin


Nicht nur dies, denn

Edwige Leprin


Und dies... dies ist auch Liebe, irgendwie.

Edwige Leprin


Aber das Beste am Ganzen?

Rob Edmanson-Harrison: Fire-Ice


Und daraus ergibt sich, in einigen glücklichen Fällen

Polina Neruda: Vibrations 3


Cool, oder? Aber warte... Musst erst das hier hören:

Can Akkiris


Zum totlachen, nicht wahr?


Ach, meine Prinzessin, es ist was Wunderbares, wenn man sich auf Anhieb so gut versteht. Ein Geschenk.
 

April 12, 2010

universe of light

 
Wenn man etwas ganz fest will,
dann setzt sich das ganze Universum dafür ein,
dass man es auch erreicht.
Paulo Coelho



Damals stimmte einfach alles. Durch eine leichte Verletzung beim Spielen mit meinem Sohn, passte mein Ehering nicht mehr auf mein Finger: Ich konnte ihn nicht mehr tragen. Mein Hausarzt hatte den Finger geröntgt und gesagt, es brauche Zeit zum heilen. Doch das, wofür der Ring stand, war nicht mehr heilbar. Niemals.

Das Universum kann also sogar Tipps geben, hin und wieder.

Ich kannte ein paar wenige Dinge von Paulo Coelho. Zum Beispiel "Der Dämon und Fräulein Prym". Ich fand darin einige Parallelen zum "Besuch der alten Dame" von Dürrematt, wobei bei Coelho der Mensch noch viel mehr mit seinen eigenen Dämonen konfrontiert ist und sich diesen stellen muss. Das Buch gefiel mir sehr.

Als ich dann bei einem Besuch im Krankenhaus, wo meine Ex-Frau sich einer Untersuchung unterziehen musste, mit meinem Sohn in der Cafeteria sass, geschah auch etwas sehr spezielles. Wir hatten Zeit und sprachen miteinander. Es war ein sehr persönliches Gespräch, doch leider kein sehr erfreuliches. Besonders für meinen Sohn nicht. Ich denke jedoch es hat uns beiden gezeigt, dass wir aufeinander zählen können. Während wir da sassen und sprachen, sprang mir ein Buch ins Auge, was neben der Kasse zum Verkauf stand, zusammen mit Dutzenden anderer Bücher. Kein anderes Buch hatte meine Aufmerksamkeit so erweckt, von keinem Anderen habe ich den Titel wahrgenommen. Weshalb dem so war, kann ich nicht sagen. Es handelte sich bei dem Buch um "Veronika beschliesst zu sterben". In der selben Sekunde in der ich das Buch gesehen hatte, war mir klar dass ich es gekauft hätte. Gekauft und verschenkt.

Ich brachte es der Jungen Dame. Wie Veronika, hatte auch sie wieder den Weg ins Leben gefunden. Ich sagte ihr, das Buch könnte gerade nicht passender sein. Und, ich würde es auch gerne lesen, nach ihr. Dazu ist es (noch) nicht gekommen.


Danach kam die Zeit, in der ich nicht mehr lesen konnte, weil mir die Konzentrationsfähigkeit fehlte. Einzig und alleine zwei Bücher habe ich während dieser knappen 2 Jahre gelesen. Zum Einen "Der Alchimist". Es ist Magie gewesen. Zum Anderen, ein Buch auf das ich vor einer Zugreise, wieder "aus Versehen", gestossen bin. Oder vielleicht ist das Buch auf mich gestossen, ist mir auch ins Auge gesprungen. Beim Gang zum Kiosk im Hauptbahnhof, steht das Buch im Regal. Ich hatte kein Buch gesucht und nicht die Absicht gehabt, mir die Bücher im Kiosk anzusehen. Es war "Die Hexe von Portobello".

In der Harten Klinik fragte mich ein Pfleger, während der vorerst letzten Nacht auf seiner Station, was ich denn mitnehmen würde. Die Antwort war
Die Erkenntnis, mit manch einem Patienten einer psychiatrischen Anstalt besser zusammenleben zu können, als mit vielen anderen draussen in der grossen weiten Welt.
Besonders mit einer Hexe, die auch gerne mit Einem zusammenleben würde.


Manchmal müssen Dinge eben geschehen. Manchmal müssen wir sie geschehen lassen. Wie zum Beispiel Liebe, die wo und wann auftaucht? Wo man sie am wenigsten erwartet, und schon gar nicht gesucht hat. Manche Dinge hilft uns das Universum zu erreichen, manche andere schenkt es uns gar von sich aus.

 

April 5, 2010

Strände und Meere

 
Ich hatte einmal das Erlebnis, hier und jetzt sterben zu können... und alles wäre bestens gewesen. Es war auf einer Insel, bei Mondschein, alleine am Strand...

Heute weiss ich, wie viel ich noch zu erleben hatte. Wie viel ich noch erfahren sollte, im Guten wie im Schlechten. Heute weiss ich davon, was ich alles verpasst hätte. Heute möchte ich noch viele Strände erleben, noch viele Meere. Auf der Welt so wie auch in mir.

Und, mit etwas Glück, werde ich diese sehen können, mit einem kleinen Rest der Augen eines Kindes. Das Mondlicht reflektierend, auf meine Liebsten.

Island Breeze  ==  Kid Massive & Raoul
Trentemoller Remix