March 10, 2010

wunschliste

 
Es sind bald 2 Jahre her, seit der Bundespolizist mir mal sagte
Ich wünsche dir, dass du zumindest ein Wenig zur Ruhe kommen kannst.
2 Jahre... 2 Jahre habe ich gabraucht, um nicht ununterbrochen auf 200 zu sein. Um wirklich ein ganz kleines Wenig Ruhe zu finden.
Ich bin immer noch den halben Tag am rotieren, die andere Hälfte am Blogs schreiben und die Ärzte am beschimpfen. Doch, zum ersten Mal, bin ich nicht die ganze Zeit mich am innerlich zerfressen. Zum ersten Mal schaffe ich es hin und wieder, 20 Minuten zu ruhen... zu leben... zu erleben. 2 Jahre.

Das Positive daran, ist das Positive darin. Es geht also irgendwie nicht nur noch in Richtung Mauer. Mit 300 pro Stunde in einem Go-Kart sitzend. Und... man soll doch die volle Hälfte des Glases wahrnehmen und beachten, habe ich mal gehört.

Sich etwas zu wünschen ist dennoch immer gut. Es ist wie das Träumen und das Lieben. Solange die Wünsche einen nicht kaputt machen, können sie das sein, woran ein Mensch wächst.

Und, in schlechten Zeiten, lernt der Mensch bescheiden zu sein...


Mahogany Wood == The Residents

I wish I was bigger
I wish I was tall
I wish I had houses
Instead of this hall

Somebody put me
Inside it one day
I know who it is
But he won't let me say

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood

He looks at me sometimes
And sometimes he knocks
On doorways beside me
And sometimes he rocks

Me to sleep in a chair
For he knows that I need
Affection as much
As a cut needs to bleed

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood

I wish I was something
I wish I was good
I wish I was made of
Mahogany wood


 

pling deeling pling pling

 
Ich sagte einmal, ein Flipper-Kasten hätte eine differenziertere Palette an Reaktionen, als was man in der Harten Klinik geboten hat.

Und hier, die Liebe zweier schweizer Künstler zum Flipper.
Den kann man nähmlich lieben, irgendwie...

Siehe auch die Posts
Nuancierungen und Divided Joy
im Blog "Are You Hearing Me?"



Pinball Cha Cha == Yello

Welcome
In Lucy's Bar
Hey you gentlemen over there
Come on closer
See me play
The sensational game
It's the only thing I've got in my life
And I play it every day
And, well, believe it or not,
It's just... pinball
And for me it's
Claro Que Si
Claro Que Si

Come, come close to me
I tell you man you will see
I'm like happy tree
Come close and then you will see

Every ball for me's another game
For you this always looks the same
Every ball for me's another game
For you this always looks the same

Hey you, man you watch me
Might be right I am a fool
But man why don't you tell me
If you know a better tool

All the gates are lit
This is very good for me
It's like a kiss
Watch out man and you will see
Now all lights are on
Believe me man that I have won
I know for you this doesn't look a lot
For me this is the only thing I got

I really couldn't care less
If you take me a for a fool
I know you couldn't show me
Any better tool

Oy oy oy
I like my toy
Claro que si
Is yes for sure
Oy oy oy
I like my toy
A knack inside
I win another game
I press the button and it's not the same


 

March 9, 2010

burning love

 
Und dies, meine Heldin, ist wie meine Temperatur gestiegen ist, seit ich dich kennenlernte...


Burning Love == The Residents
The King & Eye RMX


 

Rat holen im Gespräch

 
Wieder einmal eine eher spannende und aufbauende Sternstunde.
"Hat die Zukunft eine Schweiz?"
Historiker David Gugerli im Gespräch mit Roger de Weck

«Die Schweiz kommt sich zunehmend abhanden», schrieb David Gugerli, Historiker an der ETH Zürich, kürzlich in einem aufsehenerregenden Essay für die NZZ. Die neue helvetische Malaise liege «im drohenden Verlust des politisch liberalen und sozialstaatlich korrigierten Projekts einer bundesstaatlichen Schweiz», sagt Gugerli. Nicht etwa die Schokoladenseite von Helvetia ist in Gefahr, ewig bleibt die Idylle der Kuhglocken und Alphornklänge. Aber die Zeiger der Luxusuhren stehen auf 5 vor 12, dringlich ist ein neues «Vorhaben Schweiz», aus dem auch ein neues Selbstbild hervorgehen wird.

Sternstunde Philosophie vom 07.03.2010


Das Gespräch kann man - so wie viele andere Sendungen - auf dem Videoportal von SF als Podcast ansehen. Hier der Link zur Seite mit dem Video http://videoportal.sf.tv


Was mich berührt hat, war zuerst einmal die unglaubliche "schweizer" Ruhe und Gelassenheit von Herrn Guggerli. Sein pragmatisches Gespräch, über sehr Unpragmatisches. Die strategische Kommission der ETH war das Zweite. Ich stellte es mir als höchst spannend vor, mit Leuten von solchem Karat debattieren zu können. Und dazu noch schonungslos, ehrlich. Denn dies ist, wie der Interviewte viel besser als ich sagte, genau was uns heute fehlt. Eine schonungslose Debatte die aber aus konstruktiven Gründen geführt wird. Mit dem Gedanken, dadurch etwas für diese Welt beitragen zu möchten. Und den Nächsten dazu beitragen lassen.

Und eine Strategie fehlt seit der sexuellen Revolution. Die einzigen, die eine bewahren konnten sind entweder vom militärischen Machtdedanken getrieben oder vom religiösem Übereifer. Und natürlich, die jenigen die Business machen, die haben auch ihre Strategie, ist ja klar. Doch wo bleibt die Strategie der Weltbevölkerung? Wo will die Welt hin? Und... ganz genau: Zum Anfang ist die Frage mehr als legitim: Wo will die Schweiz hin?

Ich habe als Borderline so viel auf den Deckel bekommen. Und einerseits ist dies darauf zurück zu führen, dass ich — zumindest für den Aussenstehenden — keine erkennbare Strategie gehabt habe. Dass ich sehr wohl eine hatte und diese mit der Zeit auch gar nicht so schlecht funktionierte, ist eine andere Geschichte. Und die "Zwischenfälle" möchten denen recht geben, die dies genau umgekehrt zu deuten versuchen. Jedenfalls...

Wie viele Kopfnüsse wird denn wohl ein Staat wie die Schweiz bekommen müssen — die jeden Finanzminister der Welt zur Weissglut bringt, heute? Die beim Apartheid grundlegend mitgewirkt und dieses Kapitel nie aufarbeitet hat? Wie viel wird die Schweiz noch auf den Deckel bekommen, wenn sie sich keine Strategie zurecht legt? Ich behaupte, es werden noch Einiges sein.

Weiter geht es aber immer, irgendwie. Sei es mit Minarett-Initiativen und Pensionskassen-Verarschung der Allgemeinheit. Darum brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Weiter geht es immer. Sogar bei einem Borderliner.

Dennoch, denke ich es wäre langsam wieder an der Zeit, uns gescheide Ratgeber zuzulegen. Wir brauchen dabei bestimmt nicht in die Quatsch-Rituale der 70er zurück. Diese Zeiten sind vorbei. Dennoch wäre es eventuell nicht schlecht, dieser Aussage von Gugerli etwas Aufmehrsahmkeit zu schenken
Der beste Ratgeber ist das Vertrauen ins Gespräch, in die Auseinandersetzung, die offen, hart aber fair geführt wird.

Dazu kommt noch, dass schweigen Gift ist. Siehe den Post im Blog "Are You Hearing Me?". Doch, nicht weniger wichtig: Nicht zu schweigen sollte gelernt sein! Oder zumindest überlegt.