October 26, 2011

Mobile enabled & THANKS

 
Der Blog ist nun auch für Smart Phones und Tablets verfügbar.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen LeserInnen für die grosse Geduld bedanken, welche sie immer wieder fürs Lesen meiner Kopf- und Furzgeburten aufbringen müssen. Wenn ich jedoch auch nur einem Menschen den Ansatz einer Idee für den Umgang mit den eigenen Problemen liefern konnte oder wenn ich diesen Menschen zum lächeln brachte, dann hat mein für alle zugängliches Schreiben sogar noch einen Sinn gehabt. Mir hat das Schreiben jedenfalls sehr geholfen und ich bin überzeugt, ich hätte ohne dieses grossartige Werkzeug mit noch viel mehr Problemen zu kämpfen gehabt.

Sollten nicht mehr als eine Handvoll Menschen aus meinem Bekanntenkreis diesen seelischen Verrenkungen Achtung schenken, wäre dies wahrscheinlich weil offensichtlich nichts erbauendes oder selbst unterhaltsames transportiert würde. In diesem Fall wäre ich der Erste, der von der Lektüre abraten würde: Ich bin definitiv der Meinung, schon viel zu viel Schrott befindet sich im Umlauf, in welcher Form auch immer, und es wäre dann mein Wunsch, nicht dazu beizutragen, noch mehr Unnötiges zu produzieren. Ich bin der Meinung, zu viele Dinge tragen inzwischen nicht viel mehr zur Entwicklung der Menschen bei, als diesen zu verblöden. Wobei auch zu sagen ist, dass wir hier in der Schweiz diesbezüglich wirklich grosses Glück haben, können wir derart mühelos auf sehr gute Information und Unterhaltung zugreifen.

Wie auch immer: Falls ich auch nur einer einzelnen Person hin und wieder etwas Mut machen konnte und in ihr ein bisschen Lebensfreude erwecken, dann ist das mehr als ich erhoffen kann, in Anbetracht der mich genesenden Funktion meines Tuns.

Also: Findest du, der gerade liest, das alles blödes Tralaafari, dann nichts wie weg von hier! So wie ich es seit nun mehreren Jahren mit einer früher sehr guten und wertvollen Wochenzeitschrift tue, die inzwischen nicht mehr von der Welt im Laufe der Woche handelt sondern, viel mehr, von einer kleinen Welt die von Woche zu Woche gefälligst gleich zu bleiben hat. Mit solch einem Weltbild kann ich nichts anfangen und noch viel weniger möchte ich dazu beitragen, es weiter zu verbreiten. Dies ist aber meine ganz persönliche Meinung und, in dieser Hinsicht viel wichtiger, ist: Jedem das Seine. Gott sei Dank sind wir Schweizer in der Lage die unglaubliche Freiheit geniessen zu dürfen, so ziemlich alles tun oder lassen zu können, wie wir es gerade möchten. Jeder Einzelne kann für das für ihn richtige entscheiden: Ein so unglaublich wertvoller Teil unserer Kultur und Gesellschaft.

Ein Dank also an die vermeintliche LeserInn dieser Zeilen, an das Druck-Verfahren, das Fernsehen, das Kino, das Internet, die Kunst, die Musik, und und und, und einen ganz ganz grossen Dank in Ehren einer freien und vielfältigen Gesellschaft.
 
 

October 20, 2011

Blick durch die Türspalte

 
Die viele Gedanken, die ich mir über die Endlichkeit unseres Universums mache, die Überlegungen über Eingänge und Ausgänge, sind vielleicht nur der Ausdruck meiner jetzigen Unfähigkeit verschiedene andere Dimensionen in diesem Universum zu ergründen. Bestimmt bin ich noch zu sehr mit der Bewältigung von Ereignissen aus Vergangenheit und Gegenwart beschäftigt, um meinem Geist die Unbefangenheit zu bieten, die solche Erkundungs-Ausflüge erst möglich macht.

Ich lebe nicht in der Annahme, eines Tages grosse "übernatürliche" Fähigkeiten zu erlangen. Ich lebe auch nicht in der Erwartung, etwas erleben zu dürfen was noch nie jemand zuvor erlebte. Ich lebe nicht einmal in der vermeintlichen Gewissheit, irgendwelcher Bestimmung folgen oder besondere Taten vollbringen zu müssen. Nein, es geht mir um ganz was anderes.

Ich habe kurz den Hauch des Universellen verspüren dürfen, wo ich dieses All-Umfassende zuvor schon immer erahnt hatte, durfte ich mich für eine kurze Zeit bewusst als Teil dieses Ganzen empfinden. Und mit diesem Empfinden kam die Vorahnung wieder anderer Ebenen der Verbundenheit zwischen den verschiedenen Elementen des Ganzen. Und mit der Vorahnung anderer Ebenen des Bewusstseins, des Energieflusses und des Interagierens der Dinge kam der Wunsch mehr davon zu fühlen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin der Meinung das Potenzial zu haben um mein Bewusstsein erweitern zu können.

Leider bin ich heute so weit entfernt davon wie eh und je, bin ich wieder brutal in einer Welt aus Materie und Ego zurück geschleudert worden. Dennoch ist in mir aus einer Vorahnung einer universellen Liebe die bewusste Erfahrung dieser universellen Liebe herangewachsen.

Ich nenne es Liebe weil ich beim schreiben merke wie schnell solche Äusserungen einen esoterischen Beigeschmack erhalten können, was aber absolut nicht der Fall ist. Ich habe nichts übernatürliches Erlebt. Und doch habe ich erlebt, wie es etwas mehr als diese unsere mit Materie gestaltete Erfahrung gibt. Da schlussendlich nichts mit einer solchen Erfahrung "anzufangen" ist, als das Bewusstsein von Kostbarkeit und Schönheit des Lebens zu stärken, empfinde ich das Wort Liebe als eine gute Zusammenfassung dafür. Ich kann nichts im üblichen Sinne mit dieser Erfahrung anfangen, weil ich sie nicht weitergeben kann, ich kann sie nicht lehren, ich kann sie nicht verkaufen. Ich kann sie nicht in Zahlen ausdrücken oder ihr einen Wert zuschreiben. Ich kann sie einzig in meinem Bewusstsein aufnehmen und ihr einen ganz persönlichen Wert geben, entsprechend dem was mir dieses Bewusstsein bedeutet und gibt. Liebe ist eines der vielen Worte dafür. Doch Worte sind nicht mehr so wichtig, wenn man die Dinge mit dem Bewusstsein erfassen kann.

Ja, ich denke meine Gedanken über die Beschränktheit unseres Universums sind, obwohl ich sie jetzt nicht als falsch oder unmöglich betrachte, ziemlich sicher ein Ausdruck meiner Sehnsucht nach dieser Verbundenheit zwischen meinem Geist und der Unendlichkeit des Ganzen, welche Teile dieses Ganzen unserer Wahrnehmung auch zugänglich sein mögen.


Und so warte ich auf den Tag an dem ich endlich diese Last von meinen Geist werde nehmen können. Denn ich weiss heute, mein Geist ist nicht stark genug um sich im Hier und Jetzt selbst befreien zu können. Er konnte es vor knapp 4 Jahren, unter sehr schwierigen Bedingungen. Doch heute ist er nicht dazu in der Lage. Heute fühlt mein Geist eine schwere Blei-Kugel am Knöchel. Einzig die tiefe Zuversicht, eines Tages von dieser Kugel befreit zu werden, hat mich wahrscheinlich vor dem völligen Durchdrehen bewahrt. So bin ich gezwungen, auf diesen Tag zu warten. Ich bin gezwungen daran zu glauben, dass nach diesem Tag mein Bewusstsein und mein Geist wieder dort weitermachen können, wo sie festgehalten wurden. Ich bin gezwungen das Risiko einzugehen, dass diese Erwartung vielleicht gar nicht in Erfüllung gehen wird.

Doch mein Herz, meine Innere Stimme sagt mir
Alles wird gut.
Und inzwischen weiss ich, ich kann meinem Herz vertrauen. Es ist nicht nur Wunsch-Denken, es ist nicht nur ein Grashalm an dem ich mich verzweifelt festhalte. Es ist mehr. Eine Ahnung, eine Intuition, vielleicht eine Botschaft aus einem anderen Universum oder aus einer anderen Wellenlänge dieses Universums. Vielleicht ist es einfach eine neue Dimension in diesem Universum, die ich ganz kurz durch eine Türspalte erblickt habe.
 
 

October 7, 2011

cure? what cure?

 
A man, a little boy with a crazy dream: they've pushed all these drugs on him all the time... Still no cure.



Ain't No Cure For Love == Leonard Cohen

I loved you for a long, long time, I know this love is real
It don't matter how it all went wrong, that don't change the way I feel
And I can't believe that time's gonna heal this wound I'm speaking of
There ain't no cure, there ain't no cure, there ain't no cure for love

I'm aching for you baby, I can't pretend I'm not
I need to see you naked in your body and your thought
I've got you like a habit and I'll never get enough
There ain't no cure, there ain't no cure, there ain't no cure for love

There ain't no cure for love, there ain't no cure for love
All the rocket ships are climbing through the sky
The holy books are open wide, the doctors working day and night
But they'll never ever find that cure for love
There ain't no drink, no drug, ah tell them, angels
There's nothing pure enough to be a cure for love

I see you in the subway and I, I see you on the bus
I see you lying down with me, I see you waking up
I see your hand, I see your hair, your bracelets and your brush
And I call to you, I call to you, but I don't call soft enough
There ain't no cure, there ain't no cure, there ain't no cure for love

I walked into this empty church I had no place else to go
When the sweetest voice I've ever heard, whispered to my soul
I don't need to be forgiven for loving you so much
It's written in the scriptures, it's written there in blood
I even heard the angels declare it from above
There ain't no cure, there ain't no cure, there ain't no cure for love

There ain't no cure for love, there ain't no cure for love
All the rocket ships are climbing through the sky
The holy books are open wide, the doctors working day and night
But they'll never ever find that cure, that cure for love

No cure for love, there ain't no cure for love
No cure for love, there ain't no cure for love



 
 

September 14, 2011

der Blick durchs Teleskop

 
Ich habe grösste Achtung vor Menschen die, sowohl in der Vergangenheit wie auch heute, die Welt und den Himmel beobachten, ihre Beobachtungen dokumentieren und daraus dann, mit Hilfe der Mathematik, auf Gesetzmässigkeiten schliessen können. Oder mit Chemie und viele andere Wissenschaften. Ich achte sie weil mir eine solche Gabe (ganz besonders Mathematik) sowas von fern liegt und ich, dennoch, grösstes Interesse an ihre Entdeckungen habe und selbst auch verstehen möchte, weshalb das Universum so ist wie es nun mal zu sein scheint. Ich bewundere mit welcher Hingabe und Beharrlichkeit manche Wissenschaftler ihrer Berufung nachgegangen sind und es heute noch tun. So bedarf es der Arbeit vieler Menschen über viele Jahrhunderte um an die heute bekannten physischen und chemischen Verhaltensweisen im Universum gelangen zu können. Es war zum Beispiel schon eine riesige Aufgabe zu verstehen und zu beweisen, dass sich die verschiedenen Himmelskörper nicht in Kreisen sondern vielmehr in Ellipsen bewegen. Wir alle kennen grob was für Schwierigkeiten auf einem zukommen konnten, wenn man behauptete die Erde sei nicht das Zentrum des Universums. Und auch das Verständnis für die Schwerkraft so wie dessen Berechnung blieben für lange Zeit in einer Blackbox versteckt. So ist jede wissenschaftliche Entdeckung eine Geschichte für sich, oft mit dem ganzen Leben eines oder mehreren Menschen verbunden. Heute haben wir das Glück, dieses Wissen mit auf den Weg zu bekommen und all diese Wahrheiten eigentlich für selbstverständlich betrachten zu können. Dies war aber durchaus nicht immer der Fall.

Galileo Galilei wurde ja genau, zusammen mit einigen anderen Wissenschaftler seiner Zeit durch seine Entdeckung — die Erde würde um die Sonne kreisen und nicht umgekehrt — mit dem Weltbild der damaligen Zeit konfrontiert, sowie mit Vorurteil, Konditionierung, Ablehnung bis hin zur Bedrohung von Leib und Seele. Bevor der Durchbruch gelingen sollte, musste er mir Repression und Isolierung fertig werden. Dennoch liess er nicht von seinem Weg, denn er hatte eine nicht widerlegbare Wahrheit entdeckt und keine Behauptung auf der Welt konnte diese aus der Welt schaffen.


Galileo stand in Kontakt mit Kepler, dem er einmal schrieb
Die führenden Professoren der Universität wollen nicht einmal durch das Teleskop hindurch blicken, obwohl ich sie tausende Male darum gebeten habe. Ich wünschte Ihr wärt hier, damit wir zusammen darüber herzlich lachen könnten.


Heute können wir es uns leisten, über all die Menschen zu schmunzeln, die damals die Wahrheit einfach nicht akzeptieren konnten, weil sie ihr Weltbild zu sehr auf den Kopf stellte. In Bezug auf die, die diese Wahrheit nicht akzeptieren wollten, fühlen wir uns überlegen, wir denken wir sind heute genügend offen und aufgeklärt um jede neue Entdeckung annehmen zu können. Wir behaupten, die zum Macht-Erhalt benutzen Mitteln abzulehnen. Wir lehnen den Anspruch selbst ab, den damals die Kriche erhebte, ihre Macht zu erhalten und die alleinige Hüterin der Wahrheit zu sein.


Ich denke, wir können Menschen wie Galileo, Kopernikus und all die andern die, z.B. gegen die Interessen der Inquisition, eine Wahrheit verbreiten wollten, nur mit grösstem Respekt begegnen. Wir sollten in der heutigen Zeit auch hin und wieder daran denken, dass ausgerechnet diese Menschen die wichtigen Änderungen in der Weltgeschichte eingeleitet haben, sowohl in den Wissenschaften wie aber auch in der Politik und auf anderen Gebieten. Und wir sollten in der heutigen Zeit vielleicht daran denken, dass solche Menschen eventuell heute genauso nötig sein könnten wie zu Zeiten des Galileos. Wir sollten uns vielleicht hin und wieder fragen, ob wir nicht allzu sehr in einem Weltbild erstarrt sind, das uns eine klare und objektive Sicht auf die Realität der Dinge verunmöglicht. Könnte es sein, dass da draussen einige Galileos herumlaufen und wir sie nur für Sonderlinge mit abstrusen Ideen halten, die fern von jeglicher Vernunft und Rationalität sind? Könnte es sein, dass wir heute wie damals grösste Mühe haben eine neue, unsere Strukturen und Gewohnheiten auf den Kopf stellende Realität zu akzeptieren? Eine neue Sicht der Dinge? Könnte es sein, dass uns da draussen einige Menschen von einer neuen Realität erzählen und wir sie nicht verstehen können? Wenn diese neue Realität zu allem hinzu nicht pure Wissenschaft wäre, wenn die Beweisführung einfach nicht auf dem Papier zu erbringen wäre, wären wir dann überhaupt in der Lage so was ernst zu nehmen? Könnte es sein, dass es z.B. in Wirtschaft und Finanzen höchste Zeit ist, eine neue Ära einzuleiten, und wir dies nicht bemerken, vielleicht für schlicht unmöglich halten? Könnte es sein, dass man in ein paar Hundert Jahren über uns alle so schmunzeln wird, wie wir es heute über die Zeitgenossen von Galileo tun? Könnte es sein, dass wir uns ganz einfach weigern, durch das Teleskop zu blicken?


No Path To Follow == The Chemical Brothers