August 21, 2011

voraus in die Mystik

 
Mit dem Herzen hören: Eine willkommene Wiederholung bei der Sternstunde Religion ist das Gespräch mit dem Benediktinermönch David Steindl-Rast gewesen. Wäre er mein Religions-Lehrer gewesen, damals in der Grundschule, dann könnte ich mich heute vielleicht eher als Christ verstehen, hat er doch einen wesentlich differenzierteren Verständnis von Christlicher Religion als mir mitgegeben wurde. Bei ihm verliert das geschriebene Wort viel an Widerspruch, sowohl zu Wissen wie auch zu anderen Religionen.

David Steindl-Rast: Mit dem Herzen hören

Der charismatische Benediktinermönch David Steindl-Rast ist in der spirituellen Szene ein Star, dabei tritt er bescheiden auf. Der 84jährige gebürtige Wiener lebt in einem Benediktinerkloster in den USA, zeitweise in einer Einsiedelei. Dankbarkeit ist eines seiner grossen Themen auf der Suche nach einer Spiritualität, welche die Weltreligionen verbindet. In seinem neuesten Buch "Credo" setzt er sich mit dem Apostolischen Glaubensbekenntnis aus dem 2. Jahrhundert auseinander. Ist dies eine späte Heimkehr in den Schoss des Christentums?

[Quelle und Video: SF Videoportal]


Dass für ihn Dankbarkeit und Liebe der vielleicht unmittelbarste Weg zu Gottes Sprache sind hat mir mehr als gefallen. Ich finde darin einen Teil meiner eigenen Erfahrung wieder, so banal und unermesslich tief zugleich. Ausserdem hat mich ein von ihm gebrachtes Zitat sehr gefallen, nämlich das vom Theologen Karl Rahner, was in etwa lautet

In der Zukunft wird der Christ ein Mystiker sein, denn ansonsten wird das Christentum keine Zukunft haben.

Ich finde diese Erkenntnis so unglaublich wichtig in der heutigen Zeit, nicht nur für den Christlichen Glaube sondern für unsere westliche Kultur ganz allgemein.


Ohne Glaube und ohne Ziel ist der Mensch verloren. Es fällt dem heutigen Menschen — nicht zuletzt durch das exponentielle Wachsen an Informationen und Wissen die ihm zu Verfügung stehen — immer schwerer, ein tief empfundenes Glauben zu erleben. Seit Galileo, Darwin und Freud wird es dem Menschen in der Moderne stets schwieriger gemacht ein Glaube zu leben, dass sich auch in seiner alltäglichen Erfahrung tief verankern lässt. In der heutigen Zeit kompensiert man den fehlenden Glaube also immer mehr durch das streben nach eher kurzfristiger Ziele. Langfristig, ist der Mensch ohne Glaube verloren. So ist Mystik vielleicht eine der letzten Hilfen um sich zu orientieren. Mystik als Wegweisender Kompass. Mystik als letzte Möglichkeit der Religion. Im Post "Nothing is Nothing" habe ich von der Entdeckung immer neu auftretender Tatbestände bei der Untersuchung eines Tatbestands geschrieben, von Agnostik als letzt mögliche Schlussfolgerung der Wissenschaft. Ich sehe durchaus eine Parallele zwischen diesem Verhalten in der Wissenschaft und dem was sich zwischen Religion und Glaube abspielt. Wird nämlich die Religion von den "Äusserlichkeiten" (also die Formen der Ausübung und deren Ritualen) sowie der zur Übermittlung benützen Dialektik (bildliche und sprachliche Symbolik) gelöst, wird in der Religion nach der "Essenz" gesucht, dann wird man schlussendlich auf die Mystik stossen.

Wie sich der allerbeste Wissenschaftler irgendwann zugestehen muss, niemals hinter das allerletzte Geheimnis gelangen zu können, so muss sich unsere Christliche Religion vielleicht wieder eingestehen, dass — sowohl beim Respekt aller möglichen Christlichen Traditionen wie auch bei deren kompletter Reformierung — eine Religion ohne Mystik nur eine leere Hülle sein wird. Sie steht zum Glaube wie zum Beispiel Grammatik zur Sprache: Die perfekteste Grammatik ergibt absolut keinen Sinn, wenn sie nicht einer Idee dient und sich einer lebendigen Sprache bedient.

Leider empfinden wir heute jegliche Mystik sehr schnell als eine Art Träumerei oder Aberglaube. Mystik lässt sich sehr schwer mit unserer modernen Lebensart in Einklang bringen: Sie lässt sich nicht messen noch verkaufen... Und vielleicht liegt gerade darin ein Teil ihres unermesslichen Werts.



Natural Mystic  ==  Bob Marley

There's a natural mystic blowing through the air
If you listen carefully now you will hear
This could be the first trumpet, might as well be the last
Many more will have to suffer
Many more will have to die - don't ask me why

Things are not the way they used to be
I won't tell no lie
One and all have to face reality now
'Though I've tried to find the answer to all the questions they ask
'Though I know it's impossible to go livin' through the past
Don't tell no lie
There's a natural mystic blowing through the air
Can't keep them down
If you listen carefully now you will hear

There's a natural mystic blowing through the air
This could be the first trumpet, might as well be the last
Many more will have to suffer
Many more will have to die - don't ask me why

There's a natural mystic blowing through the air
I won't tell no lie
If you listen carefully now you will hear
There's a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
There's a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air
Such a natural mystic blowing through the air


 
 

August 14, 2011

eine Sonne

 
Eine Sonne
wirft keinen Schatten.

Doch eine Sonne allein
wäre eine recht einsame Angelegenheit.


Autor unbekannt
 
 

August 12, 2011

don't be sad, Birdy!

 
Da wollte wer ein Vögelchen sein...
Der Filme von Dennis Hopper hat Geschichte geschrieben.


If You Want to Be a Bird  ==  Holy Modal Rounders
Original Soundtrack of "Easy Rider"




 
 
 
Später wollte immer wieder wer zum Vögelchen werden.
Eine traurige Geschichte, ist das, eine sehr traurige Geschichte...
Und wenn hier jemand lacht, der kriegt gescheuert!

Meisenmann  ==  Helge Schneider


 
 

July 26, 2011

fabric of illusion

 
Bild von Magritte



We all move on the fringes of eternity and are sometimes granted vistas through fabric of illusion. Many refuse to admit it: I feel a mystery exists. There are certain times, when, as on the whisper of the wind, there comes a clear and quiet realization that there is indeed a presence in the world, a nonhuman entity that is not necessarily inhuman.

Ansel Adams   


Bild von Ansel Adams