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March 12, 2011

die restliche Zeit

 
Ich gehe davon aus, dass — falls uns diese Erde überhaupt noch erlauben wird, in 100 oder 200 Jahre hier zu leben und falls wir uns bis dann nicht selbst vernichtet haben — die Menschen auf unsere Zeit zurück blicken werden, und sich kopfschüttelnd über unsere Kulturen und Bräuche wundern werden, wie der Mensch noch vor "so kurzer Zeit" so derart rückständig sein konnte. Man wird sich wundern, wie man all die Probleme die immer grösser und dringlicher wurden einfach ignoriert hat, wie man sie verdrängte, wie man sich mit ganzer Kraft an die alten Strukturen und Abläufe klammerte, anstatt diese Energie für das Erschaffen neuer Modelle zu nützen.

Die Welt ist krank und wir wissen es. Die Gesellschaft ist krank und wir wissen es. Die Menschen werden krank und wir wissen es. Doch, alles was wir tun ist so tun als wäre nichts. Und, wer von der Norm abweicht, der wird für krank erklärt und still gelegt, wer nicht mehr "funktioniert" wird für krank erklärt und ausgegrenzt, alles andere wird als "normal" bezeichnet. Was ist aber noch normal? Wer da steht und sich fragt was das alles überhaupt soll, oder eher der der im Namen der Wirtschaft und des Wachstums weiter optimiert und rationalisiert? Wer von den beiden ist wirklich "normal"? Ich behaupte, für mein Verständnis, sind beide gleichermassen krank. Beide leiden an dem was heute die Welt ist, was die Menschheit daraus gemacht hat. Und beide sind so was von entfernt, irgendwie das Recht zu haben, den anderen als krank und sich selbst als gesund zu definieren.

Die Jugend-Straf-Anstalten in Deutschland sind voller junger Frauen, die allesamt Gewalt erlebt und ausgeübt haben. Dies ist ein neues Phänomen, eine neue Seite der ach so nachahmenswerten westlichen und fortschrittlichen Gesellschaft. In einem reichen und demokratischen Land wie Deutschland werden immer mehr Frauen schwer gewalttätig, und dies immer früher. Und jemand will wirklich behaupten, die Menschheit sei nicht dabei, in voller Geschwindigkeit gegen eine Wand zu fahren? In Nord-Afrika gehen Familien-Väter und junge Studenten aus dem Haus und stellen ihr nacktes Leben entgegen autoritäre Regimes. Sie sind nicht mehr bereit so weiter zu leben! Und, falls nun jemand denken sollte, dies sei einzig ein Problem von Nord-Afrika, der täuscht sich gewaltig. Dies ist ein immer mehr planetarisch werdendes Problem. Der Unterschied zu vielen anderen Ländern ist, dass in Nord-Afrika das Bild von dem was zu ändern hat schnell gefunden ist. Dort wissen die Leute was sie ändern wollen, ganz konkret wissen sie das. Sie sagen sich, dieser und dieser Typ müssen weg damit ich bereit bin, weiterhin ein Leben auf dieser Erde zu leben. In anderen Ländern ist es nicht, dass wir bald nicht auch Menschen haben werden, die bereit wären zu sterben wenn sich nicht etwas ändert: Sie wissen aber nicht genau was sich ändern soll!

Und weshalb ändert sich nichts? Weshalb ist es so schwierig, aus dem fahrenden Auto zu steigen, bevor es in die Wand fährt? Man könnte das Auto ja auch stoppen, theoretisch, oder? Man könnte es abbremsen, zumindest. Doch niemand hat den Mut, das Auto zu verlangsamen. Ja nicht! Wir könnten noch unseren Tunnel-Blick verlieren! Wir könnten noch gezwungen werden, uns um zu sehen. Wir könnten ja merken, wer alles noch in diesem Wagen mit uns mitfährt. Wir könnten ja zur Einsicht gelangen, dass wir falsch navigiert haben, dass der Pilot besoffen oder mit Kokain voll gepumpt ist, vielleicht sogar beides. Wir könnten ja merken, dass all die die am navigieren sind überhaupt nichts mit uns gemeinsam haben, dass wir sie niemals als Vorbilder in unserem Privat-Leben nehmen würden. Und doch sind es sie, die das Auto der ganzen Menschheit fahren! Wir könnten ja merken, dass wir aus reiner Trägheit das Auto einfach so weiter und weiter laufen lassen... Und uns unbedingt einreden wollen, wir werden die Kurve schon noch kriegen.

Es ist schwierig, für jeden von uns. Für jeden ist es verdammt schwierig sich einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Denn, wer will schon falsch liegen? Niemand will falsch liegen. Und, weil niemand weiss was es bedeutet, richtig zu liegen, geht man zuerst einmal dem Herden-Trieb nach. So viele Menschen können doch nicht alle zusammen falsch liegen, oder? Aber vielleicht tun sie es ja doch. Vielleicht ist die Herde auf dem Weg in den Abgrund, nur weiss es noch keiner. Und es gibt einen "Point of No Return". Vor diesem Punkt, könnte noch jedes Tier theoretisch ausbrechen und in aller Ruhe auf der Weide grasen. Wenn dieser Punkt aber einmal überschritten ist, wenn sich Panik breit macht, wenn die ersten Tiere vorne beginnen zu stürzen, dann stoppen nicht die Tiere hinten, sonder sie beginnen zu stossen. Wie oft hat uns die Geschichte der Menschheit diese Lektion schon erteilt? Wie oft sind wir schon in Abgründe gefallen? Und zwar in die tiefsten und dunkelsten Abgründe? Und fast immer tat man dies voller Elan, mit ganzer Überzeugung, mit der Kraft deren die "im Rechten" sind. Wie oft schon haben ganze Völker die dümmsten Dinge gemacht und damit ihren Untergang besiegelt? Heute kommt noch dazu, dass die Erde inzwischen ein Dorf ist, wie uns die Globalisierung lernte.

Es ist schwierig, für jeden von uns. Für jeden ist es verdammt schwierig sich einen Reim aus der ganzen Sache zu machen. Wer kann schon unterscheiden zwischen Utopie und Dystopie? Wer kann schon mit Sicherheit sagen, ob Pessimismus angebracht ist oder ob es, realistischerweise, um eine ganz persönliche Angelegenheit handelt, diese Einstellung zu haben? Ist unsere Gesellschaft nun fortgeschritten, demokratisch und Menschen gerecht oder ist sie unterdrückend, ausgrenzend, ausbeutend und Menschen verachtend? Ist das, was ich an der Gesellschaft kritisiere in Wahrheit nur mein ganz eigenes Problem? Wer gesund, erfolgreich und erachtet durchs Leben gehen darf hat es eigentlich noch viel schwerer, überhaupt ein Problem zu erkennen? Weshalb an einem "glücklichen" Leben etwas ändern wollen? Im Gegenteil: Jeder sollte es so machen! Einige dieser Menschen stecken zum Glück ihre Energie in die Erforschung neuer Lebensweisen, andere aber benützen sie um ja nichts ändern zu wollen. Doch etwas wird ändern müssen! Und, je später wir dies zu akzeptieren bereit sind, desto schwieriger werden die Folgen sein.

Ich bin sowohl optimistisch wie auch pessimistisch. Optimistisch, weil ich weiss welches Wunder der Mensch ist. Zu welchen Wundern er fähig ist. Wie viel Energie, Wille und Kreativität in ihm stecken. Ich weiss, dass der Mensch alle Voraussetzungen hat, um seine Probleme lösen zu können. Pessimistisch, weil ich weiss zu was der Mensch fähig ist. Zu welchen schrecklichen Taten der Einzelne und ein ganzes Volk im Stande sind. Ich weiss, wie viel Fanatismus, mangelnde Einsicht, Sturheit und Gewalt im Menschen lauern. Ich weiss, dass der Mensch das Potenzial hat, um sich zu Grunde zu richten.

Ich persönlich denke, es bleibt uns nicht mehr viel Zeit, um zu entscheiden ob wir Menschen oder Lemminge sind. Es bleibt uns nicht viel Zeit. Und ich befürchte, wir können nicht den Augenblick abwarten, in dem wir gezwungen sind, diese Entscheidung zu treffen: Es könnte nämlich schon zu spät sein. Ich liebe die Menschen und ich liebe diese Welt. Doch es schmerzt mich sehr zu sehen, was damit geschieht. Ich möchte aber nicht die Hoffnung aufgeben, es könnte uns gelingen diese unsere und Gottes Erde so zu gestalten, dass wir gerne darauf leben.
 
 

February 11, 2011

Ägypten und seine Zeit

 
Gestern Abend rutschte mir nochmals das Herz in die Hose, doch heute scheint es eine Tatsache zu sein: Ägyptens Volk hat mehrere Wochen lang gewaltlos demonstriert und konnte damit eine Diktatur kippen!

Bild von The Telegraph


Die sinnvolle Nutzung neuester Technologien wie Facebook konnte die Voraussetzungen schaffen, um eine grundsätzliche Änderung im Leben von Millionen von Menschen zu ermöglichen — neuste Technologien und Schuhe! Änderung, die bis vor 3 Wochen von der ganzen Welt für undenkbar gehalten wurde. Der ganzen Welt, ausser den Leuten auf der Strasse. Diese Menschen, zusammen mit Millionen, tanzen und lachen auf der Strasse, in diesem Augenblick.

Sind die Ereignisse um das Mittelmeer erste Äusserungen eines neues Millenniums? So Gott will. Es wäre wunderbar, wenn man ohne Gewalt noch viele weitere Umstände zum Besseren ändern könnte, auf dieser unseren und Gottes Erde.
 
 

August 22, 2010

vom Atom zum Menschenbild

 
Eine Sommer-Wiederholung einer Sternstunde Philosophie, für die ich höchst dankbar bin. Ich hatte zwar schon die Erstaustrahlung gesehen doch konnte ich damals, durch meine schwankhafte Aufnahme- und Aufmerksamkeitsfähigkeit in den letzten Jahren, nicht so viel davon mitnehmen wie nun, bei der Wiederholung.

Ein Gespräch bei dem Hans-Peter Dürr in einfachster Sprache und mit einfachsten Bildern höchst komplexe Zusammenhänge und sogar grundsätzliche Auffassungsarten beschreibt, sowie gesellschaftliche Muster und soziale Entwicklungen. Es wundert mich kein Bisschen, dass so ein Mensch Direktor des Max Planck Instituts in München werden kann. Es fasziniert mich aber total, dass so ein Mensch Direktor des Max-Planck Instituts wird und bleibt, obwohl Max Planck nicht Paul Scherrer ist. Und es ist eines der vielen guten Zeichen, die diese unsere Zeit mit sich bringt. Diese so schlimme und trostlose Zeit, diese hoch automatisierte und teils völlig von Moral losgelöste Zeit, bringt Menschen hervor die Visionen haben. Und was für Visionen! Und, im Gegensatz zu früheren Zeiten, besetzen solche Menschen auch immer wieder höchst einflussreiche Posten in unserer Gesellschaft.

Wenn man 6 Monate vor den letzten Wahlen zum amerikanischen Präsidenten die Leute fragte, wann Amerika für den ersten schwarzen Präsidenten bereit sei, dann lautete die praktisch einzige Antwort "Es sind noch Jahrezehnte nötig." Und dann, quasi über Nacht, hatte Amerika ihren ersten schwarzen Präsidenten.

Menschen wie Hans-Peter Dürr bereiten den Weg zur Gesellschaft der Zukunft vor. Und wenn es den Menschen gelingen wird, sich nicht vorher zu Grund zu richten, und wenn die Natur es ihnen erlauben wird, dann könnten wir uns eine Art des Zusammenlebens erarbeiten, die wir heute vielleicht noch für völlig utopisch und für nicht umsetzbar halten. Es gibt wenige solcher Menschen. Doch genügend um langsam etwas zu bewegen.


"Schrumpfexemplar homo oeconomicus?"
Quantenphysiker Hans-Pèeter Dürr im Gespräch mit Monika Maria Trost

«Finanz- und Wirtschaftskrise, ökologische Krise: Wem bleibt da die Sinnkrise des westlichen Denkens verborgen? Wo aber zeigen sich in der eigenen Kultur Denkansätze, die zukunftsfähig sind? Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr plädiert für ein neues Menschenbild.»

 
 

July 3, 2010

von Uhren und Menschen

 
Nun ist also Nicolas Hayek von uns gegangen, an seinem Bürotisch sitzend. Ich denke, eine solche Art von Tod kann man sich nur wünschen. Für die, die hier bleiben und einen lieben, gibt es hingegen auf diese Weise keine Art von Verabschiedung, das Unumstossbare tritt völlig abrupt in die Welt ein.

Er hatte Leidenschaften, den er nachgehen konnte. Er hatte die finanziellen Mitteln um sich Möglichkeiten und Gelassenheit in allen Lebenslagen erlauben zu können, er hatte Menschen um sich die ihn liebten und sein Werk mit ihm teilten. Ich könnte mir aber vorstellen das Nicolas Hayek vielleicht eine einzige Sache leidtun würde — mir tut es sehr leid, denn ich wartete mit grosser Spannung auf die nächsten Ereignissen — und zwar, dass er sein Lebenswerk nicht vollenden konnte: So hatte er sein letztes grosses Projekt genannt. Dafür hat er die besten Köpfe aus Wissenschaft und Finanz um sich zu scharen gewusst. Er konnte dies tun weil er zum Einen die finanzielle Mittel hatte, zum Anderen die Glaubwürdigkeit. Er konnte dies tun, weil seine Vision von Vielen geteilt wird. Er wollte, in Sachen Energie, die Art wie sich der moderne Mensch fortbewegt revolutionieren.

Ich wünsche Hayek und uns allen, dass andere Menschen nun weiterhin an der Umsetzung dieser Vision in die Realität arbeiten werden. Ich wünsche uns, dass sie nicht das Ziel vor Augen verlieren werden — wie es beim ersten Anlauf geschehen ist.

Und ich wünsche uns, dass Nicolas Hayek nicht als Original, als "komischer Kauz" in unser Allgemein-Bewusstsein eingehen wird, sondern als das was er gewesen ist, nämlich ein Visionär und menschenliebender Geist, dem der Erfolg recht gegeben hat. Auch dort, wo er sich diametral anders verhalten hat, als es seine Kollegen Managers tun. Vielleicht gerade deswegen! Denn, sein Handeln war immer auch vom Gedanken des Wohlergehens und der Nachhaltigkeit seiner Mitarbeiter geprägt, die für ihn immer im Mittelpunkt standen. Nicht Uhren waren das letzte Ziel (Uhren, die er in höchstem Masse liebte) sondern Uhren die Menschen tragen und die Menschen eine Freude bereiten.

Und schon gar nicht Zahlen auf einem Wall-Street Tableau waren für ihn Massgebend. Ich hörte gerade heute, wie ein amerikanischer Investor ihm am Telefon 300 Mio. Dollar angeboten haben soll, als Investition in seine Swatch Company. Im Gegenzug verlangte er das Versprechen, der Wert der Aktie würde sich innerhalb 12 Monate verdoppeln. Nicht nur lehnte Hayek das Angebot ab, er versprach auch, dass mit Sicherheit der Wert der Aktie in den nächsten 12 Monate sich nicht verdoppeln werde. Der Mann auf der anderen Seite des Atlantiks wurde stinkwütend und hängte auf, nicht ohne ihn zuvor als Wahnsinnigen zu beschimpfen.

Wäre jeder Wahn wie der von Nicolas Hayek, dann würde ich mir noch viel mehr davon für diese Welt wünschen. Doch es war kein Wahn. Es waren Gelassenheit und Ironie eines Menschen mit der Sicherheit, aus den richtigen Gründen auf eine bestimmte Art und Weise zu handeln: Nämlich nicht aus Profitgier, Egoismus, usw. sondern ganz einfach aus Liebe und Nächstenliebe. Sein Erfolg hat ihm recht gegeben.

Nun liegt es an uns, dies nicht zur Parenthese in der Industrie- und Finanzwelt werden lassen, sondern es als Beispiel zu nehmen wie Unternehmen geführt werden können. Denn die Wahnsinnigen, das merken wir inzwischen jeden Tag etwas deutlicher, die sind ganz wo anders als an diesem Bürotisch.
 
 
Autor unbekannt
 
 

June 27, 2010

wachstum

 
Ich staune immer wieder darüber, wie das Thema "Wachstum" zum "Heiligen Gral" gemacht wurde und als alleiniges Mittel für das Vermeiden eines völligen Zusammenbruchs unserer westlichen Gesellschaft gehandelt wird.

Die Weichen dazu wurden schon vor (relativ) langer Zeit gestellt. Und dies wiederholt in verschiedenen Gelegenheiten. Hin und wieder auch in vollem Bewusstsein darüber, was auf der anderen Seite der Wage, auf dem zweiten Wagenteller, auf dem Spiel stand. Eines der massgeblichen (und vielleicht Folgenreichsten) Ereignisse in Zusammenhang mit arbiträrem gegenseitiges Ausspielen von Klima und Wirtschaft wurde von der Administration Reagan begangen. Die ersten Stimmen über globalen Klimawandel wurden öffentlich und laut und der amerikanische Staat gab eine Studie darüber in Auftrag. Die Studie wurde so viele Male in Auftrag gegeben bis man die Darstellung der Fakten erreicht hatte, die man sich gerade wünschte. Dies war vielleicht die schlimmste Verleugnung der damals schon bekannten Fakten, dessen Folgen erst noch auf uns zukommen werden.

Sehr interessant ist auch die Tatsache wie eine der damals veröffentlichten Studien, von einer Gruppe von absoluten amerikanischen Top-Wissenschaftlern geleitet, Prognosen lieferte die heute noch in Sachen richtiger Erkennung der Trends und Genauigkeit verblüfft. Die verschiedenen Wissenschaftler waren alle in Bereichen tätig, die nichts mit Klima, Wetter, Verschmutzung usw. zu tun hatten. Der Bericht wurde also als "nicht Fachkompetent" deklassiert. Wieder einmal ein Beispiel dafür wie sogenannte Fachkompetenz nicht immer zum objektivsten und besten "Big Picture" verhilft.

Ein sogenannter "Klima-Skeptiker" (bis heute in seiner Position festgefahren, die Mitbeeinflussung des Menschen im globalen Klimawandel sei nicht bewiesen) lieferte der Politik schlussendlich die gewünschten Daten. Auf diese Weise konnte wirtschaftliches Wachstum weiterhin die höchste Maxime und das wichtigste Ziel bleiben, würden globale Naturereignisse nicht unter die Verantwortung des Menschen fallen — so die Ableitung aus den Schlussfolgerungen der Studie.


Und heute stehen wir da und besprechen ob Wachstum ja oder nein. Und ich verstehe das nicht... Ich verstehe nicht wie dies überhaupt zum Thema werden konnte. In dieser Form. Ich verstehe nicht weshalb etwas zu unternehmen zum Schutz des Planeten überhaupt als "wirtschaftlich Kontra-Produktiv" betrachtet werden kann, auch nur im Entferntesten. Ich verstehe nicht wie Politiker wirklich glauben können, etwas Gutes für die Allgemeinheit zu tun, wenn sie versuchen eine kleine Krise morgen zu vermeiden und somit eine viel grössere Krise in einer Woche überhaupt nicht beachten.

Eines glaube ich aber zu verstehen: Das Grundübel. Möge es "reaktionär" oder "sozialistisch" tönen, doch das schon viel dämonisierte "shareholder value" ist in meinen Augen wirklich eines der grossen Übeln unserer Zeit. Natürlich ist es nötig mit fremden Kapital Investitionen betätigen zu können. Natürlich ist daran auch nichts auszusetzen. Das Übel beginnt dann, wenn Firmen nicht mehr Dienstleistungen oder Produkte herstellen, sondern Kapitalgewinn generieren müssen. Und auch daran ist nichts auszusetzen, wenn dies mit den nötigen und Branchen-Spezifischen Schwankungen geschehen darf. Viele kluge Köpfe haben in den letzten Jahren viel über diese Themen nachgedacht und sind zu vielen Folgerungen gelangt. Ich bin nicht der erste der diese Bemerkung macht und ich kann sie nicht mit Fachwissen belegen, dennoch denke ich hier liegt ein grundlegender Knoten unserer heutigen Gesellschaft.

Es kann nicht sein, dass zum Beispiel eine Firma die Consulting betreibt (also mit dem Wissen ihrer Mitarbeiter geschäftet) nicht mehr die Zeit hat in ihre Mitarbeiter zu investieren, weil die Umsatzzahlen 4 Mal im Jahr stimmen müssen. Sie müssen stimmen und sie müssen steigen. Es kann nicht sein, dass für eine solche Firma das höchste Gut nicht die Mitarbeiter sind sondern der Umsatz.

Ich staunte als ich hörte, wie ein Unternehmer in Deutschland nicht auf Wachstum setzt sondern auf ganz andere Faktoren achtet und wie er nun von Universität zu Universität geht und sein Erfolgsrezept unter die Leute zu bringen versucht. Ich finde es wunderbar, wird dies gemacht, doch ich finde es irgendwie seltsam und traurig wie es überhaupt so weit kommen konnte, dies als etwas spezielles und beachtliches zu betrachten.


Wachstum... Natürlich läuft es Politikern und Wirtschaftleute kalt den Rücken runter, wenn man sie vor der Wahl zwischen Wachstum (also vermeiden des wirtschaftlichen Kollaps) oder Rettung des Klimas stellt. Ich denke aber die zwei Dinge haben rein gar nichts antagonistisches. Natürlich sehnt sich der Mensch nach Wachstum, natürlich strebt er nach mehr in seinem Leben. Das ist gut so und entspricht unserer Natur. Doch 4 Male im Jahr grössere Zahlen in einer Tabelle sind nicht das einzig mögliche Wachstum.

Wachstum kann auch heissen: grössere Erfahrung, zufriedenere (also effizientere) Mitarbeiter und, in der Klima-Debatte sehr wichtig, bessere Qualität.

Ich muss nicht immer mehr Mitarbeiter haben die immer effizienter und effektiver schaffen... Heute wissen wir, die Lebensqualität steigt nicht automatisch parallel mit diesen Werten zusammen. Vielleicht ist es viel interessanter gleich viel Mitarbeiter zu haben, die viel bessere Qualität produzieren. Und Qualität kann so vieles sein.

Ich bin immer wieder von der Familie Hayek fasziniert, die sich bewusst dem Druck der Börse entzogen hat und ihre Betriebe eben in sogenannter familiärer Art leiten möchte. Leider ist es den meisten Unternehmen nicht möglich, aus einer solchen Position heraus zu wirtschaften. Also denke ich muss unbedingt etwas an der Art geändert werden, wie Unternehmen geführt werden. Respektive an den Kriterien wonach Unternehmen geführt werden.

Niemand würde auf die Idee kommen, die eigene Familie muss immer und unerlässlich mehr leisten, die Zahl ihrer Bekannten und Freunden ununterbrochen steigern, die Zahl der Arbeitgeber der Arbeitstätigen Familienmitgliedern, immer bessere Löhne kassieren und dennoch immer mehr Zeit für Ferien haben. Warum sollte also ein Unternehmen nach solchen Gesetzmässigkeiten funktionieren?

Solange es reichen wird, eine Zahl in Rot zu färben und eine Minus davor zu schreiben um automatisch von einem negativen Ereignis auszugehen, solange werden wichtige Änderungen in unserer Gesellschaft nicht möglich sein. Änderungen die wir aber dringendst benötigen würden. Dass nach Rot wieder Grün kommt liegt in der Natur der Sache. Weshalb darf also Rot unbedingt nicht sein? Warum gehen Jobs verloren und unsägliche Reichtümer lösen sich in Luft auf, wenn einmal an einer Börsenwand rote Zahlen stehen?

Dann möchte man etwas dagegen machen, Deutschland verbietet ungedeckte Leerverkäufe im Alleingang und was geschieht? Europa erteilt einen Rüffel. Und die Märkte reagieren negativ!!! Das finde ich so unglaublich: Man führt Massnahmen zur Regulierung der Märkte ein und diese scheinen den Märkten zu schaden. Zumindest reagieren die Märkte so, als würden diese Massnahmen schaden. Ist da nicht der Wurm drin? Dann müssen wir uns halt fragen "Wer genau sind diese Märkte?" Wer zieht sein Geld wieder ins Boot wenn man versucht die Märkte etwas Krisenresistenter zu gestalten?


Wachstum ist gut. Doch sollten wir nicht genauer darüber nachdenken, welche Art von Wachstum wir wirklich möchten? Ich bin der Meinung, es gibt auch einen Wachstum der uns hilft damit aufzuhören den globalen Klimawandel weiter und weiter anzutreiben. Und die Gesellschaftsschäre weiterhin zu öffnen. Siehe auch Nicolas Hayek oder Muhammad Yunus und die Grameen Foundation. Und viele andere.


Bei der Sternstunde Philosophie vom 20. Juni "Kulturelle Revolution gegen Umweltkrisen?" hat mir Harald Welzer eine knappe Stunde lang aus dem Herzen gesprochen.


Leider hat SRF das Video aus dem Netz genommen, oder zumindest kann ich es nicht mehr finden.
 

April 12, 2010

spiritual flesh

 
Scientology, Fiat Lux, die Esoterik... So viele Gruppierungen haben einen riesen Andrang, haben Erfolg. Bestimmte spirituelle Grundbedürfnisse des Menschen werden in unserer Gesellschaft von den traditionellen Institutionen immer schlechter bedient. Und so kommt es, dass diese Bedürfnisse von Nischen- und Randerscheinungen gedeckt werden.

Noch nie war der Mensch in unserer Gesellschaft so alleine, mit sich selbst. Noch nie war sein Kampf um seine Existenz so wenig Lebensbedrohlich, sein Morgen so Wahrscheinlich. Heute ist nicht unser Morgen die Frage. Es sind der Übermorgen und der Tag danach. Aber die, denkt der Mensch, könne er schwer beeinflussen.

Die Katholische Kirche ist in ihrem Fundament erschüttert. Sie basiert auf Ansichten die wir immer weniger Teilen können. Denn immer mehr werden Diskrepanzen, zwischen dem was Christlich ist und dem was die Kirche uns vorlebt, allgemein bekannt und offensichtlich. Nun ist ein Papst an der Reihe, von dem gerade bekannt wurde, dass er Kinderschänder geschützt hat um das Ansehen der Institution zu schützen. Jetzt wo es rauskam, bröckelt die Fassade um so mehr.

Leidtragende sind all die ehrlichen Geistlichen und Gläubigen, die sich mit ihrem Glauben nun alleine gelassen fühlen. Und Leidtragende sind die Opfer, natürlich. Wenn Kardinal Sodano dem Papst ans Herz legt, er solle "dem Geschwätz des Augenblicks keine Beachtung schenken", ist dies Zynismus pur gegenüber Tausende von Menschen, deren Leben im Mark erschüttert wurden.

Auf der anderen Seite sehen sich die Menschen um, und ausserhalb der grossen Kirchen sehen sie Scientology, Fiat Lux, die Esoterik und viele mehr, dessen Umgang mit dem Spirituellen je nach dem Lächerlichkeit, Empörung, oder Schmunzeln verursachen. Die Esoterik hat meiner Meinung nach sehr viel Schaden angerichtet, wo inzwischen seit Jahren jeder der sich auf eigene Faust mit Spiritualität befasst, ziemlich schnell als Esoteriker und Spinner abgestempelt wird.

Natürlich gibt es viele wunderbare Menschen unter all diesen Leuten, dies ist überhaupt nicht in Frage zu stellen. Der Punkt ist, welches Image solche Gruppierungen in der Allgemeinheit haben.


Und nun ist der Mensch, der von Grund auf auch ein spirituelles Wesen ist, alleine mit sich selbst auf der Suche nach Halt in diesem Leben. Auf der Suche nach dem Weg, diese Welt und die eigene Existenz zu Lobpreisen.

Und leider bleibt er dabei oft auch alleine.

Deshalb, denke ich, es ist höchste Zeit wieder über unser Verloren Sein zu reden lernen. Aber auch über ein Sich Wieder Finden, im Einklang mit dem was jeder Einzelne als das Für Ihn Richtige empfindet. Wenn der Dalai Lama in Oerlikon spricht, kommen 10'000, und dies ist sehr schön. Doch kann es nicht sein, dass der Dalai Lama eine derart einzigartige Erscheinung auf dieser Welt bleibt. Es kann nicht sein, dass die Werte die er in die Welt zu tragen versucht — Werte die im Übrigen durchaus Christlich sind — nur von einem einzelnen Mann in den Wind gesprochen werden. Oder dann während unzähligen Gottesdienste, wo sie aber leider so oft auch bleiben werden: innerhalb einer Kirche.

Wir müssen in der "zivilisierten Welt" dringendst lernen, endlich die Reagan-Era hinter uns zu lassen. Es ist an der Zeit, dass nicht nur ein Politiker der auch eine Firma besitzt und erfolgreich führt, als glaubhaften Politiker wahrgenommen wird — ich möchte hier Muhammad Yunus zitieren, der sagte er hätte nie etwas erreicht, wäre er mit dem Wissen eines Bankers an sein Werk gegangen (eine Bank für Arme zu gründen), denn genau dieses Wissen hätte ihm sonst verunmöglicht die richtige Angehensweise zu finden.

Der Mensch braucht beides: Geld um zu leben (also Brot um zu Essen), und Gebete um zu Glauben. Der Mensch ist auch Spirituell. Und diese Spiritualität hat die westliche Gesellschaft so dermassen nötig, wieder zu entdecken!

Wenn wir uns umschauen, werden wir sehen, dass es aber auch so viele Menschen gibt die es uns vormachen. Weshalb versuchen wir nicht, denen einmal unser Gehör zu schenken? Wir würden so viel mehr zurück bekommen...

Bild: Mirko Donadoni
 

March 9, 2010

Rat holen im Gespräch

 
Wieder einmal eine eher spannende und aufbauende Sternstunde.
"Hat die Zukunft eine Schweiz?"
Historiker David Gugerli im Gespräch mit Roger de Weck

«Die Schweiz kommt sich zunehmend abhanden», schrieb David Gugerli, Historiker an der ETH Zürich, kürzlich in einem aufsehenerregenden Essay für die NZZ. Die neue helvetische Malaise liege «im drohenden Verlust des politisch liberalen und sozialstaatlich korrigierten Projekts einer bundesstaatlichen Schweiz», sagt Gugerli. Nicht etwa die Schokoladenseite von Helvetia ist in Gefahr, ewig bleibt die Idylle der Kuhglocken und Alphornklänge. Aber die Zeiger der Luxusuhren stehen auf 5 vor 12, dringlich ist ein neues «Vorhaben Schweiz», aus dem auch ein neues Selbstbild hervorgehen wird.

Sternstunde Philosophie vom 07.03.2010


Das Gespräch kann man - so wie viele andere Sendungen - auf dem Videoportal von SF als Podcast ansehen. Hier der Link zur Seite mit dem Video http://videoportal.sf.tv


Was mich berührt hat, war zuerst einmal die unglaubliche "schweizer" Ruhe und Gelassenheit von Herrn Guggerli. Sein pragmatisches Gespräch, über sehr Unpragmatisches. Die strategische Kommission der ETH war das Zweite. Ich stellte es mir als höchst spannend vor, mit Leuten von solchem Karat debattieren zu können. Und dazu noch schonungslos, ehrlich. Denn dies ist, wie der Interviewte viel besser als ich sagte, genau was uns heute fehlt. Eine schonungslose Debatte die aber aus konstruktiven Gründen geführt wird. Mit dem Gedanken, dadurch etwas für diese Welt beitragen zu möchten. Und den Nächsten dazu beitragen lassen.

Und eine Strategie fehlt seit der sexuellen Revolution. Die einzigen, die eine bewahren konnten sind entweder vom militärischen Machtdedanken getrieben oder vom religiösem Übereifer. Und natürlich, die jenigen die Business machen, die haben auch ihre Strategie, ist ja klar. Doch wo bleibt die Strategie der Weltbevölkerung? Wo will die Welt hin? Und... ganz genau: Zum Anfang ist die Frage mehr als legitim: Wo will die Schweiz hin?

Ich habe als Borderline so viel auf den Deckel bekommen. Und einerseits ist dies darauf zurück zu führen, dass ich — zumindest für den Aussenstehenden — keine erkennbare Strategie gehabt habe. Dass ich sehr wohl eine hatte und diese mit der Zeit auch gar nicht so schlecht funktionierte, ist eine andere Geschichte. Und die "Zwischenfälle" möchten denen recht geben, die dies genau umgekehrt zu deuten versuchen. Jedenfalls...

Wie viele Kopfnüsse wird denn wohl ein Staat wie die Schweiz bekommen müssen — die jeden Finanzminister der Welt zur Weissglut bringt, heute? Die beim Apartheid grundlegend mitgewirkt und dieses Kapitel nie aufarbeitet hat? Wie viel wird die Schweiz noch auf den Deckel bekommen, wenn sie sich keine Strategie zurecht legt? Ich behaupte, es werden noch Einiges sein.

Weiter geht es aber immer, irgendwie. Sei es mit Minarett-Initiativen und Pensionskassen-Verarschung der Allgemeinheit. Darum brauchen wir uns keine Gedanken zu machen. Weiter geht es immer. Sogar bei einem Borderliner.

Dennoch, denke ich es wäre langsam wieder an der Zeit, uns gescheide Ratgeber zuzulegen. Wir brauchen dabei bestimmt nicht in die Quatsch-Rituale der 70er zurück. Diese Zeiten sind vorbei. Dennoch wäre es eventuell nicht schlecht, dieser Aussage von Gugerli etwas Aufmehrsahmkeit zu schenken
Der beste Ratgeber ist das Vertrauen ins Gespräch, in die Auseinandersetzung, die offen, hart aber fair geführt wird.

Dazu kommt noch, dass schweigen Gift ist. Siehe den Post im Blog "Are You Hearing Me?". Doch, nicht weniger wichtig: Nicht zu schweigen sollte gelernt sein! Oder zumindest überlegt.
 

January 26, 2010

eine kleine Flamme

Wie viel ist ein Mensch wert?
Wie viel ist ein Menschenleben wert?

Woher nimmt sich ein einziger Mensch das Recht, den Anspruch, über das Leben eines Anderen zu bestimmen? Ganz zu schweigen, über ein ganzes Volk, über die zivile Bevölkerung eines Landes.

Ich habe heute mit Entsetzen gelesen, Israel hat die Einreise in den Gazastreifen des belgischen Entwicklungsminister Charles Michel verweigert. Israel hat das palästinensische Volk als Geisel genommen und ist es am einbetonieren, vor den Augen der ganzen Welt! Aber diese unsere Welt, die westliche, zieht in den Krieg gegen die Ärmsten der Armen. Und sie scannt die Weltbevölkerung nackt.

Ich hatte einige Male gehört, in der Harten Klinik, den Witz den man so machte: Das Irrenhaus, das ist draussen! Und es wird mir immer bewusster, es wird mir immer klarer, wie die abgedrehteste Verstörung, der pathologischste Gedankengang den ich je in meinem kranken Leben hatte, noch viel viel gesunder ist, als was die "grossen" Köpfe, die Mächtigen unserer Länder und unserer Multis Tag für Tag anstellen.


© fakeposters.com

Und man wundert sich dann, dass Jugendliche aufeinander losgehen? Dass sie keine Visionen mehr haben? Dass die, die untergehen, es so radikal und hoffnungslos tun wie noch nie in der Modernen? Dass die Strassenkinder in den Megastädten Lösungsmittel schnuffeln müssen, um ihr Leben überhaupt ertragen zu können. Kinder!!! Kinder sind HEILIG in meinen Augen. Und wir haben ganze Regimente davon mit Gewehren in der Hand. Wir haben ganze Scharen mit der Nase in der Leimdose. Wir haben ganze Städte davon die Elternlos sind.

Und vor unserer Haustür haben wir Kinder die keine Aussichten haben, die nicht einmal eine Ahnung davon haben, was ein Ideal ist, was eine Lebensaufgabe, was eine Leidenschaft, was ein Lebensinhalt, was ein LEBEN IN FÜLLE.

Und wenn sie bei uns in der Psychiatrie landen (im schlechten Teil unserer Psychiatrie), funktioniert diese auf eine Art und Weise, die ihr selbstzerstörerisches Wirken bestens bedient. Sie bekommen Unterricht darin, wie mit ihrem Gebrechen zu Flirten, damit auf perverse Art in Symbiose zu kommen, sich darin zu verlieren und wiederfinden. Aber dies, ist noch eine andere Geschichte. Es sind Tausend andere Geschichten. Die ich gerne hören würde.


Woher nimmt sich also ein Mensch, sei es der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika oder sei es der Oberarzt der Psychotherapie-Station, woher nimmt sich dieser Mensch das Recht heraus, das Leben einer seiner Mitmenschen zu bestimmen, es radikal zu verändern und es, sogar, zu zerstören wenn "es sein muss"? Woher? Diese Frage lässt mich nicht los. Und ich kann nur hoffen, dass sie mein Leben nicht bestimmen wird, ab nun.

Und Doktor Y kann es nur hoffen. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich bin nicht Jesus Christus. Ich bin zwar nun dort, wo mich die Ärzte der Harten Klinik haben wollten. Ich bin dort, wo sie mich vermuteten gerade nach Austritt. Ja, wo sie mich zu wissen dachten, zuerst, und wo sie mich hofften, danach. Doch ich hatte ein riesen Glück auf meiner Seite. Sie hatten ein riesen Pech auf ihrer Seite. "Zu lange" ist die Zeit gewesen, in der es mir blendend ging! "Zu lange" ist die Zeit gewesen, in der ich wieder Liebe fühlen konnte. In der ich wieder Liebe entdeckt hatte. In der ich liebte. In der ich es liebte, geliebt zu werden.

Viel zu lange ist diese Zeit gewesen, um mich völlig zerstören zu lassen, von ihrem Wahn. Ich bin nun am Boden, scheinbar gebrochen, auf allen Vieren. Doch ein Licht wurde wieder in meinem Herzen gezündet, damals. Und dieses Licht, so winzig es nun auch sein mag, ist nicht erloschen. Und — dies ist mein Glaube — wird nie mehr aufhören zu brennen. Zu brennen und das kleine Wenig an Wärme abzugeben das reicht, um nicht zu erfrieren. Mein Herz wird nie mehr erfrieren. Es wird niemals mehr erstarren.

Es wird vielleicht Kälte leiden müssen. Es wird vielleicht Finsternis rund herum ertragen müssen. Doch es wird nie mehr vergessen, wie das Leben denen offen steht, die auf ihr Herz hören und das Herz der Anderen respektieren.


Doch davon wissen gewisse Ärzte in der Harten Klinik rein gar nichts. Sie, und gewisse Präsidenten, gewisse Manager, gewisse Banker. Und leider gewisse Mütter und Väter. Viel zu viele. Dies ist das unglaublich traurige, an der heutigen Zeit. Wir leben in Saus und Braus, doch wir haben das Gespür für die Wärme und das kleine Licht des Herzens fast vollständig verloren. Nur so lässt sich erklären, dass ein Daniel Vasella in seinem Innersten davon überzeugt ist, das Geld das er bekommt auch zu verdienen. Aber dies ist eine andere Geschichte...


Bild von Agostinho Russo

Und so wie ein Daniel Vasella ehrlich daran glaubt, dass er über die kleinen Angestellten verfügen kann, so glaubt ein Oberarzt zusammen mit seinen Kollegen, dass er über das Leben seiner Patienten verfügen kann. Dies ist aber nicht so! Dies ist keineswegs so!

Jedes Unrecht an einem Menschen,
ist ein Unrecht an die ganze Menschheit.

Die Kehrseite dieser Behauptung ist, folglich

Rette einen Menschen,
und du rettest die Welt.

Bild aus der Facebook-Sammlung von Nuray Engins
(Fotograf nicht vermerkt)

Dies ist mein Glaube. Dies ist mein Gebet.

January 23, 2010

Public Eye - Vote

 
Zeit, abzustimmen

Nun kann man seine Stimme bei Public Eye abgeben. Helft mit, eine möglichst breite Beteiligung zu erreichen.
 
 
Hilf mit, die Lügen dieser Konzerne gemeinsam aufzudecken!
www.publiceye.ch/de/vote
 
 

 

January 6, 2010

Monsanto: Gift u. Genen

Dieser Film ist “Mind-Blowing”, ohne Übertreibung!
Und er sollte unbedingt gesehen werden, ist Wissen doch anscheinend die einzige Macht die uns noch bleibt...

Der ganze Film (lohnt sich wirklich) ist zu finden:


Le monde selon Monsanto
Der Dokumentarfilm erkundet das Reich des US-amerikanischen Konzerns "Monsanto Chemical Works", dem weltweiten Marktführer für Biotechnologie. Dem Engagement auf diesem Gebiet verdankt "Monsanto" auch, dass es zum umstrittensten Unternehmen des modernen Industriezeitalters wurde, stellte es doch das im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gelangte Herbizid "Agent Orange" her. Heute sind 90 Prozent der angebauten gentechnisch veränderten Organismen "Monsanto"-Patente. Diesen Umstand halten viele für bedenklich.

Das 1901 in Saint Louis im US-Staat Missouri gegründete Unternehmen "Monsanto Chemical Works" war im 20. Jahrhundert weltweit eines der größten Chemieunternehmen, bevor es zum mächtigen Agrochemiekonzern wurde. In der Vergangenheit machte "Monsanto" mehrfach von sich reden. Das Unternehmen produzierte das im Vietnamkrieg zu trauriger Berühmtheit gelangte Herbizid Agent Orange, das heute als chemischer Kampfstoff klassifiziert ist. Zur Produktpalette gehört ferner der umstrittene Süßstoff Aspartam, das Wachstumshormon rBST zur Steigerung der Milchleistung von Rindern sowie die in der Industrie häufig verwendete Substanz PCB, die in Deutschland unter anderem unter dem Handelsnamen Clophen bekannt ist und seit Beginn der 80er Jahre als hochgiftig eingestuft wird.

Heute ist "Monsanto" weltweiter Marktführer auf dem Gebiet der Biotechnologie. 90 Prozent der heute derzeit angebauten gentechnisch veränderten Organismen, unter anderem Soja, Raps, Mais und Baumwolle, sind "Monsanto"-Patente. Und über kurz oder lang scheint das Unternehmen die gesamte Nahrungsmittelkette zu kontrollieren. Überall auf der Welt gibt es mittlerweile transgene Organismen von "Monsanto". Aber noch nie hat ein agroindustrielles Patent so sehr die Gemüter erhitzt. Der Dokumentarfilm fragt nach den Gründen für die Aufregung und erklärt, worum es bei gentechnisch veränderten Organismen überhaupt geht. Am Ende steht die Frage, ob "Monsanto"-Produkte Fluch oder Segen für die Menschheit sind.

(Frankreich, 2007, 109mn)
ARTE F
Regie: Marie-Monique Robin



 
 
 
Cause they don't know what they're doing?
 

 
 
 

January 5, 2010

Public Eye

Immer mehr Grossfirmen sprechen von ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung, selbst die Ölindustrie wirbt heute mit Umweltschutz. Unter dem grünen Mäntelchen aber werden Mensch und Natur oft weiter ausgebeutet.

Hilf mit, die Lügen dieser Konzerne gemeinsam aufzudecken!
trailer.publiceye.ch

January 1, 2010

HOME

Ein Film über uns alle.
Fragen, die sich jeder stellen sollte.
Antworten, die wir zusammen suchen müssen.



Home ist ein freier Dokumentarfilm des französischen Fotografen und Journalisten Yann Arthus-Bertrand, produziert von Luc Besson.

Ein Meisterwerk.





Film auf Französisch
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http://www.youtube.com/watch?v=NNGDj9IeAuI

Film auf Englisch
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http://www.youtube.com/watch?v=jqxENMKaeCU

Film auf Deutsch
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http://de.sevenload.com/videos/Axo9N00-Home-Der-Film-in-deutscher-Sprache




Wikipedia
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http://de.wikipedia.org/wiki/Home_(Dokumentarfilm)

Home Project auf YouTube
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http://www.youtube.com/user/homeprojectde

December 4, 2009

Unesco World Heritage

Von der UNESCO anerkannte Welt-Kultur- und Natur-Erbe Stätte


Die Möglichkeit für ein erstes Herantasten, mit einer Zusammenfassung der Informationen auf Wikipedia

Hier, auf der Seite der "Deutschen Unesco-Kommission e.V."

und Erläuterungen zur
  • Welterbekonvention 
  • mit den Richtlinien für die Durchführung des Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt.


Und hier, die grosse Neuigkeit.
Mit Street View lassen sich nun die verschiedenen Stätte von zu Hause aus besichtigen, sei es als Vorbereitung für die nächste Reise oder aus reiner Neugier. Durch die Verknüpfung von Google Maps, Google Earth und Street View, kann man sich ein ziemlich gutes Allgemeinbild der Stätten machen.

Der Text von Google dazu
Take a virtual walk around some of the world's most remarkable natural and cultural landmarks using Google Maps, Google Earth and Street View.
Hier die Seite von Google, mit den Links zu den verschiedenen Applikationen

Discover UNESCO World Heritage with Street View

November 7, 2009

1 truth

 
The dignity of man is inviolable.
To respect and protect it shall be the duty of all public authority.


Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.