January 11, 2011

das Teilen

 
Es hatte eine Nacht gegeben, eine besondere Nacht, in der Entscheidendes geschehen sollte. Ich erinnere mich ziemlich genau daran. Und ich erinnere mich genau daran, wie ich, Tage später, einmal mit der Jungen Dame darüber sprach. Über den Tag danach. Ich sagte, ich habe damals versucht ihr zu erzählen, was in dieser Nacht vorgefallen war. Was in mir geschehen war. Ich sagte, ich sass da und versuchte ihr von der vielleicht wichtigsten Nacht meines Lebens zu erzählen und sie, obwohl ich genau merkte wie aufmerksam sie mir zuhörten, nicht die Augen vom Blatt vor ihr nahm und darauf weiter kritzelte. Sie schrieb, was und an wen auch immer. Jedenfalls sassen wir da, ich hatte zum ersten Mal eine Art Vorwurf an sie, und sagte, ich hätte wirklich versucht, sie in dieser für mich so wichtigen Sache mit einzubeziehen.

Ich werde nie vergessen, wie sie darauf reagierte. Sie sah mich an und sagte, auch sie müsse sich, in ihrem Kleinen, um ihr Zeugs kümmern. Mit den offenen Händen, die Handflächen senkrecht haltend und Daumen oben, zeichnete sie zuerst die zwei vertikalen und dann die zwei horizontalen Seiten eines Blatt Papiers.

Meine Heldin: Dein "Zeug" ist in keinster Weise kleiner oder weniger wichtig, als das von irgend einem anderen Menschen. Wenn einem etwas widerfährt was ihn berührt, ist das schon für sich was Grosses. Wenn es dann auch noch was tiefgreifendes ist, dann ist es das Grösste.

Wie tiefgreifend wir die Offenbarung und das Vermächtnis dieser Nacht teilen würden, war mir damals noch nicht klar. Nun weiss ich es besser. Und, genau wie damals, möchte ich all dies mit dir teilen. Diese Art von Teilen, die ein Ganzes ergibt.